Airport (Film)

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Film
Titel Airport
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1970
Länge 137 Minuten
Stab
Regie George Seaton
Drehbuch George Seaton
Produktion Ross Hunter für Universal
Musik Alfred Newman
Kamera Ernest Laszlo
Schnitt Stuart Gilmore
Besetzung

Airport ist ein Katastrophenfilm aus dem Jahr 1970 nach der gleichnamigen Romanvorlage von Arthur Hailey. Filmstart in den bundesdeutschen Kinos war am 25. März 1970.

Handlung

Während ein starker Schneesturm über dem Lincoln International Airport tobt, versucht der Flughafendirektor Mel Bakersfeld gegen alle Widerstände den Betrieb aufrechtzuerhalten. Er streitet sich deswegen mit seinem Schwager Vernon Demerest, Flugkapitän bei der Trans Global Airlines (TGA), der die Sicherheit für landende Flugzeuge nicht mehr gewährleistet sieht. Prompt verfehlt eine landende Boeing 707 der TGA die Rollbahn, bleibt im Schnee stecken und blockiert mit ihrem Leitwerk eine Startbahn. Infolgedessen muss der Flugverkehr auf eine andere Start- und Landebahn umgeleitet werden, die nach Anwohnerbeschwerden eigentlich nachts geschlossen bleiben sollte.

Währenddessen bringt ein Wachmann eine Dame fortgeschrittenen Alters, Ada Quonsett, zur TGA-Public-Relations-Chefin Tanya Livingstone. Diese hegt eine Zuneigung zu Mel Bakersfeld, dessen Ehe längst zerbrochen ist, auch weil seine Frau kein Verständnis für seinen Beruf hat.

Ada Quonsett ist als permanenter blinder Passagier bekannt und hat es zum wiederholten Male geschafft, ohne Flugschein in eine TGA-Maschine zu gelangen. Jetzt will man sie in ein Flugzeug nach Hause setzen, doch sie überlistet ihren Bewacher und besteigt unter Anwendung eines ihrer Tricks eine TGA-707 nach Rom, in der auch Vernon Demerest als Check-Captain mitfliegt.

Kurz nach dem Start erreicht Mel Bakersfeld eine alarmierende Nachricht. An Bord ist ein Passagier namens D. O. Guerrero, ein psychisch kranker Sprengstoffexperte, den finanzielle Sorgen plagen. Kurz vor dem Abflug, direkt am Flughafen, hat er noch eine hohe Lebensversicherung abgeschlossen, die an seine Frau Inez Guerrero ausgezahlt werden soll. Diese vermutet, dass ihr Mann eine Bombe mit an Bord gebracht hat, um sich umzubringen.

Demerest und der von ihm gerade geprüfte Captain Harris werden alarmiert. Sie entscheiden sich zur unauffälligen Umkehr nach Lincoln. Dennoch versucht Demerest mit Hilfe von Miss Quonsett, Guerrero die Bombe abzunehmen. Der Versuch misslingt, Guerrero flüchtet in eine Toilette und zündet die Bombe. Guerrero ist tot und die Stewardess Gwen Meighen, die schwangere Geliebte von Captain Demerest, wird verletzt. In das Flugzeug wird ein Loch gerissen, es ist jedoch noch flugfähig und kann nach Lincoln zurückkehren.

Am Boden versucht unterdessen der erfahrene Cheftechniker Joe Patroni, die steckengebliebene Maschine von der Landebahn zu bringen, um dem beschädigten Flugzeug von Captain Harris eine sichere Landung zu ermöglichen. Patroni kann das Flugzeug im letzten Augenblick freibekommen, und Harris und Demerest landen ihr Flugzeug sicher und ohne weitere Opfer.

Kritiken

„Mit privaten Problemen überfrachteter Katastrophenfilm nach dem Bestseller von Arthur Hailey; streckenweise spannend, aber in der Charakterzeichnung klischeehaft und ohne die atmosphärische Dichte der Vorlage.“

Lexikon des internationalen Films[1]

„Die hochkarätige Besetzung überspielt in dem technisch perfekten Film geschickt ein paar sentimentale Durchhänger und ließ «Airport» 1969 zu einem Kinohit werden.“

„Ein Großfilm im zur Routine erstarrten Hollywood-Stil, der zudem noch an Überlänge leidet. Beinahe unerträglich ist die permanente Musikuntermalung, die Stars wirken farblos und meist wie Puppen, es gelingt kaum, Flugplatzatmosphäre nachvollziehbar zu schildern, einzig die Bedeutung fernmündlicher Kommunikation wird dank des variationsreichen Gebrauchs deutlich. In der zweiten Hälfte wird es sogar zeitweise spannend – aber irgendwie müssen sich ja auch die Vorzüge der Routine zeigen.“

Sonstiges

  • Die Außenaufnahmen entstanden auf dem internationalen Flughafen von Minneapolis-St. Paul. Sie wurden zum Teil von Henry Hathaway gedreht.
  • Für die Dreharbeiten wurde eine Boeing 707 der US-Charterfluglinie Flying Tiger Line gechartert, die auf die Farben der fiktiven TGA umlackiert wurde.
  • Auch wenn es vorher schon Katastrophenfilme gegeben hat, Airport gilt als stilbildend für das Genre.
  • Charakteristisch für die Katastrophenfilme der 1970er Jahre ist ein Großaufgebot an bekannten Schauspielern, ein Merkmal des Genres, das mit diesem Film etabliert wurde.
  • Der Film ist sehr werkgetreu – lediglich zwei Handlungsstränge wurden entfernt: zum einen die intensivere Darstellung des Meadowood-Problems (lärmende Starts über Wohnhäusern in der Nähe des Flughafens), zum anderen der geplante Selbstmord von Mel Bakersfelds Bruder Keith. Der Fluglotse fühlt sich an einem Flugzeugzusammenstoß schuldig, der sich Monate zuvor ereignet hat. Er will sich nach seiner Schicht in einem Hotel umbringen, doch nachdem er die durch die Bombe beschädigte Maschine sicher heruntergebracht hat, will er es mit einem anderen Beruf noch einmal versuchen.

Fortsetzungen

Die Komödie Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (Originaltitel Airplane!) von 1980 parodierte die Airport-Filme.

Auszeichnungen

Helen Hayes wurde 1971 mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Darüber hinaus war Airport noch in neun weiteren Kategorien nominiert: Bester Film, Beste Nebendarstellerin (Maureen Stapleton), Bestes Szenenbild, Kamera, Bestes Kostümdesign, Bester Schnitt, Beste Filmmusik, Bester Ton und Bestes adaptiertes Drehbuch. Bei den Golden Globe Awards erhielt der Film Nominierungen als bestes Drama, für die beste Musik und den besten Nebendarsteller (George Kennedy). Einzig Maureen Stapleton gewann als beste Nebendarstellerin einen Golden Globe.

DVD-Veröffentlichung

  • Airport. Universal 2002

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Airport im Lexikon des internationalen Films
  2. cinema.de: Filmkritik
  3. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 136/1970