Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen (SOS) wurde gegründet, um der teils bedenklichen gewässerökologischen Entwicklung durch hohe Einträge von Pflanzennährstoffen und daraus resultierenden Verlandungen vieler oberschwäbischer Seen und Weiher Einhalt zu gebieten.[1]

Die Seen – Relikte der Würmkaltzeit – und Weiher – vor allem im Mittelalter durch Klöster und Adelshäuser angelegt – sind prägende Bestandteile der oberschwäbischen Landschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Programm wurde 1989 auf Initiative des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben gegründet; die Koordination übernahm das Regierungspräsidium Tübingen. Damals wurden 33 Seen und Weiher in drei Landkreisen betreut.

Von 1995 bis 2000 wurde das Programm durch die „Koordinierungsstelle Seenprogramm“ im Landratsamt Ravensburg koordiniert.

Seit 2000 koordiniert die „PRO REGIO Oberschwaben“ das Programm. Sie berät Privatpersonen und Kommunen bei Fragen der Gewässersanierung, erarbeitet Sanierungskonzepte, macht Öffentlichkeitsarbeit und hilft bei der Beschaffung von Fördermitteln.

Betreuung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In wissenschaftlicher und wasserwirtschaftlicher Hinsicht wird das Aktionsprogramm seit dem 1. Januar 2017 vom Bau- und Umweltamt des Landratsamts Ravensburg betreut. Hier sind zehn Mitarbeiter des Sachgebiets ‚Oberflächengewässer‘ in die Arbeit des Aktionsprogrammes eingebunden.

Landwirte, die Flächen in den Einzugsgebieten der Weiher und Seen bewirtschaften, werden durch die Landwirtschaftsämter der vier am Seenprogramm beteiligten Landkreise Biberach, Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis beraten, um die diffusen und punktuellen Nährstoffeinträge zu verringern.

Seen und Weiher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derzeit werden in 47 Städten und Gemeinden 97 Seen und Weiher im Aktionsprogramm untersucht, zusätzlich werden 16 (dunkel unterlegt) bereits aus dem Programm genommene Stillgewässer weiterhin überwacht. (Stand: März 2024)

Legende der folgenden, sortierbaren Tabelle:

Name Ort LK Z F H K Bemerkung/en Bild
Altshauser Weiher Altshausen RV seit
1989
10,3 582,1 Welt-Icon + Schutzstatus: FFH, NSG, VSG
+ Altshauser Naturstrandbad am SO-Ufer
Andelshofer Weiher Überlingen-Andelshofen FN seit
1989
32,3 505,0 Welt-Icon + Entstehung: vor 1930 zur Energiegewinnung angelegt
+ auch „Neuweiher“ genannt;
+ Eigentümer: Stadtwerke Überlingen
+ Schutzstatus: LSG, FFH, Biotop
Appenweiler Weiher Friedrichshafen FN seit
2000
2,2 454,5 Welt-Icon + Entstehung: vermutlich im 15. Jahrhundert angelegt
+ Eigentümer: privat
+ Schutzstatus: Biotop
Argensee Kißlegg RV 1989
bis
2015
26,7 655,3 Welt-Icon + FFH, LSG
Ayweiher Biberach an der Riß-Stafflangen BC seit
2005
3,8 587,4 Welt-Icon + Entstehung: Mühlweiher aus dem 15./16. Jahrhundert
+ Eigentümer: privat
+ Schutzstatus: Biotop
+ Station Mühlenstraße Oberschwaben
Badesee Ummendorf BC seit
2010
6,4 538,0 Welt-Icon + LSG
Badeweiher Uttenweiler BC seit
2015
1,0 597,1 Welt-Icon auch „Äußerer Weiher“ genannt
Badsee Isny im Allgäu-Beuren RV seit
1989
42,5 679,5 Welt-Icon + auch „Haldensee“ genannt
+ LSG, NSG
Bibersee Fronreute RV seit
1989
3,2 574,0 Welt-Icon + FFH, NSG, VSG
Biesenweiher Isny im Allgäu RV seit
2010
0,93 729,0 Welt-Icon -
Blausee Wangen im Allgäu RV seit
2010
2,8 538,3 Welt-Icon + auch „Blauer See“ genannt
+ FFH, LSG
Brunner Weiher Kißlegg RV seit
2000
6,4 699,3 Welt-Icon + FFH, NSG
Buchsee Fronreute RV seit
1989
6,7 575,9 Welt-Icon + FFH, NSG
Degersee Tettnang FN 1989
bis
2000;
seit
2010
30,2 478,2 Welt-Icon + LSG, FFH
Deibersweiher Vogt RV seit
2015
1,0 662,6 Welt-Icon
Deisendorfer Weiher Überlingen FN seit
1989
6,2 451,0 Welt-Icon + auch „Königsweiher“ genannt
+ LSG, FFH
Ebenweiler Weiher Ebenweiler RV seit
2000
7 591,6 Welt-Icon + FFH, NSG
Egelsee Ravensburg RV seit
2000
2 567,9 Welt-Icon + FFH, NSG
Elfenweiher Bergatreute RV seit
2000
2,2 594,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Ellerazhofer Weiher Leutkirch im Allgäu RV seit
2000
46 659,8 Welt-Icon + FFH, LSG
Flappachweiher Ravensburg RV seit
2000
5,7 522,9 Welt-Icon + FFH, NSG
Fuchsweiher Rot an der Rot BC seit
2000
2,8 626,6 Welt-Icon + ursprünglich von Mönchen als Fischweiher angelegt
Girasweiher Bergatreute RV seit
2000
1,1 592,0 Welt-Icon + FFH, LSG
Großer Ursee Isny im Allgäu-Beuren RV seit
2000
19,4 694,9 Welt-Icon + FFH, NSG
Großweiher Wangen im Allgäu RV seit
2000
11,4 630,2 Welt-Icon + auch „Röhrenmoosweiher“ genannt
+ FFH
Grundweiher Wangen im Allgäu RV 2005
bis
2010
1,4 609,4 Welt-Icon + FFH
Guggenhauser Weiher Guggenhausen RV seit
2000
10,1 617,1 Welt-Icon + LSG
Häcklerweiher Fronreute RV seit
1989
13,5 579,6 Welt-Icon + FFH, NSG, VSG
Hammerweiher Wangen im Allgäu RV seit
2005
3,3 568,9 Welt-Icon + LSG
Hasenweiher Bad Wurzach RV 2000
bis
2010
0,8 711,4 Welt-Icon + FFH
Haslacher Weiher Aulendorf RV seit
2000
2,2 559,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Hengelesweiher Isny im Allgäu RV seit
1989
7 704,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Herzogenweiher Amtzell RV seit
2005
2,9 550,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Hinterweiher Leutkirch im Allgäu RV 2000
bis
2005
8,8 703,4 Welt-Icon + LSG
Holzmühleweiher Kißlegg RV seit
2000
23,8 691,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Holzmühleweiher Vogt RV seit
2000
3,1 654,9 Welt-Icon + FFH, LSG
Holzweiher Eberhardzell-Füramoos BC seit
2016
4,6 673,0 Welt-Icon
Illmensee Illmensee SIG seit
1989
64,263 691,4 Welt-Icon + FFH, LSG
Jägerweiher Neukirch FN seit
2010
2,6 562,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Karsee Wangen im Allgäu RV 1989
bis
2000;
seit
2010
3 599,9 Welt-Icon + FFH, LSG
Kleiner Ursee Isny im Allgäu-Beuren RV seit
2000
5,5 694,9 Welt-Icon + FFH, NSG
Klosterweiher Wald SIG seit
2000
1 651,0 Welt-Icon -
Königseggsee Hoßkirch RV seit
1989
15,6 626,5 Welt-Icon + auch „Hoßkircher See“ genannt
+ FFH, LSG
+ Strandbad
Krählohweiher Leutkirch im Allgäu RV seit
2012
0,9 674,5 Welt-Icon -
Kreuzweiher Neukirch FN 1989
bis
2000;
seit
2010
5,7 539,0 Welt-Icon + NSG, FFH
Langensee Neukirch FN 1989
bis
2000;
seit
2010
5,6 540,8 Welt-Icon + NSG, FFH
Langwuhrweiher Bad Wurzach RV 2000
bis
2010
5,5 706,9 Welt-Icon + FFH
Lanzenreuter Weiher Ravensburg RV seit
2005
1,7 578,0 Welt-Icon + auch „Einödweiher“ genannt
+ LSG
Laubbacher Mühleweiher Ostrach-Laubbach SIG 2005
bis
2015
0,69 610,0 Welt-Icon + LSG, VSG
Aktuell (Stand: Januar 2016) ist der Weiher abgelassen: Der Damm zur ehemaligen Mühle muss, nachdem er von Bibern untergraben wurde, gesichert bzw. erneuert werden.[4]
Lausheimer Weiher Ostrach-Lausheim SIG seit
2000
10,1 611,0 Welt-Icon + LSG
+ Ursprünglich vom Kloster Habsthal als Fischweiher angelegt.[5]
Lautersee Kißlegg RV 1989
bis
2000
1,5 647,9 Welt-Icon -
Lengenweiler See Wilhelmsdorf RV 1989
bis
2000;
seit
2010
4,7 612,9 Welt-Icon + LSG
Lindenweiher Hochdorf BC seit
2000
3,5 548,6 Welt-Icon + FFH, NSG, VSG
Mahlweiher Aulendorf RV seit
2005
1,2 584,7 Welt-Icon -
Mahlweiher Bergatreute RV seit
2000
1,3 588,0 Welt-Icon + FFH, LSG
Mahlweiher Amtzell RV seit
2005
3,1 537,6 Welt-Icon + auch „Ebersberger Weiher“ genannt
+ FFH, NSG
Metelisweiher Ravensburg RV seit
2000
3,5 505,0 Welt-Icon -
Metzisweiler Weiher Bad Wurzach-Metzisweiler RV 1989
bis
2010
26,8 688,1 Welt-Icon + FFH, LSG
Mittelsee Wangen im Allgäu-Primisweiler RV 2000
bis
2005;
seit
2010
6 542,1 Welt-Icon + FFH, LSG
Mühleweiher Leutkirch im Allgäu-Engerazhofen RV seit 2010 8,6 663,0 Welt-Icon -
Muttelsee Tettnang-Muttelsee FN 1989
bis
2000;
seit
2010
8,2 491,9 Welt-Icon + FFH, LSG
Neuravensburger Weiher Wangen im Allgäu-Neuravensburg RV seit
1989
9,8 522,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Neuweiher Daisendorf FN seit
2000
5,7 519,0 Welt-Icon + FFH, LSG
Niklassee Bad Schussenried BC seit
2000
3,2 569,0 Welt-Icon + FFH, LSG
Oberer Schlossweiher Argenbühl RV 2000
bis
2005;
seit
2010
11,2 680,6 Welt-Icon + FFH
Oberer Staudacher Weiher Argenbühl RV 2005
bis
2010
5,4 675,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Oberer Weiher Bad Wurzach RV 2005
bis
2010
3,4 722,4 Welt-Icon + FFH
Obermühleweiher Tettnang FN seit
2005
0,9 Welt-Icon -
Obersee Kißlegg RV seit
1989
25,3 642,7 Welt-Icon + FFH, LSG
Olzreuter See Bad Schussenried BC seit
2000
10,4 570,6 Welt-Icon + FFH, LSG
Premer Weiher Wolfegg-Rötenbach RV 2000
bis
2010
2,6 636,2 Welt-Icon + NSG
Raderacher Weiher Friedrichshafen FN seit
1989
2,1
1,8
438,0 Welt-Icon + zwei Weiher
+ FFH, NSG
Reichenbachweiher Erolzheim BC <seit>
2015
1,7 570,0 Welt-Icon auch „Edenbachener Weiher“ genannt; LSG
Waldbad
Reuteweiher Argenbühl RV 2005
bis
2010
2,1 692,3 Welt-Icon + auch „Aufreuter Weiher“ genannt
Rohrsee Bad Wurzach RV 1989
bis
2010
55,1 662,2 Welt-Icon + FFH, NSG, VSG
Rösslerweiher Schlier RV seit
2000
14,4 593,8 Welt-Icon + FFH, LSG
Roter Weiher Erlenmoos BC 2010
bis
2015
10,4 615,5 Welt-Icon + LSG
Roterweiher Kißlegg RV seit
2005
7,8 672,2 Welt-Icon + FFH
Ruschweiler See Illmensee SIG seit
1989
22,124 691,2 Welt-Icon + FFH, LSG, NSG
Scheibensee Waldburg RV 2000
bis
2005
0,2 663,3 Welt-Icon + FFH, NSG
Schelme Bad Schussenried-Reichebach BC seit
2013
0,4 593,9 Welt-Icon + LSG
Schießstattweiher Wangen im Allgäu RV seit
2005
1,4 556,8 Welt-Icon + LSG
Schleinsee Kressbronn am Bodensee-Schleinsee FN 1990
bis
2000;
seit
2010
14,1 474,3 Welt-Icon + FFH, LSG
Schlingsee Kißlegg-Pfaffenweiler RV 1989
bis
2000
1,9 648 Welt-Icon -
Schlossmühleweiher Uttenweiler BC seit
2010
0,44 587,1 Welt-Icon + auch „Innerer Weiher“ genannt
Schlosssee Bad Waldsee RV seit
1989
5,3 582,3 Welt-Icon -
Schlossweiher Argenbühl RV seit
2005
5,4 681,6 Welt-Icon + auch „Siggen“ genannt
Schlossweiher Erolzheim BC 575,0 -
Schorrweiher Argenbühl RV seit
2005
1,1 672,0 Welt-Icon + auch „Moorbad“ genannt
Schreckensee Wolpertswende RV 1989
bis
2000;
seit
2005
30,2 568,2 Welt-Icon + FFH, NSG, SW, VSG
Schwaigfurter Weiher Bad Schussenried BC seit
2005
13,8 548,1 Welt-Icon + FFH, NSG
+ Station Mühlenstraße Oberschwaben
Schwarzensee Wangen im Allgäu RV seit
2005
6,8 549,0 Welt-Icon + FFH, LSG, VSG
Siechenweiher Meersburg FN seit
2000
2,4 464,0 Welt-Icon + LSG
Siggenhauser Weiher Wangen im Allgäu RV seit
2010
5,6 644,3 Welt-Icon + FFH, LSG
Spitzweiher Biberach an der Riß BC seit
2016
1,3 629,0 Welt-Icon
Stadtsee Bad Waldsee RV seit
1989
14,7 582,8 Welt-Icon -
Stadtweiher Leutkirch im Allgäu RV seit
2000
17,6 659,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Steeger See Aulendorf RV seit
2000
4,5 541,7 Welt-Icon + LSG
Steidlesee Krauchenwies SIG seit
2005
24,8 573,8 Welt-Icon + VSG, NP
Stockweiher Wolfegg RV 2000
bis
2010
7,0 686,9 Welt-Icon + FFH, LSG
Unterer Staudacher Weiher Argenbühl RV seit
2005
2,9 673,0 Welt-Icon + FFH, NSG
Unterweiher Friedrichshafen FN seit
2000
1,2 455,0 Welt-Icon + auch „Adelsreuter Weiher“ genannt
Vallereyer Weiher Argenbühl RV seit
2010
0,98 670,0 Welt-Icon + FFH
Volzer See Illmensee SIG 1989
bis
2000;
seit
2010
4,7 691,1 Welt-Icon + FFH, LSG, NSG
Vorsee Wolpertswende RV 1989
bis
2000;
seit
2005
8,4 578,9 Welt-Icon + FFH, NSG, SW, VSG
Wagenhauser Weiher Bad Saulgau SIG seit
2000
6,2 609,7 Welt-Icon + LSG
+ Angelgewässer
+ Badebetrieb am Ostufer
Wannenberger Weiher Aulendorf RV seit
2005
4,0 585,0 Welt-Icon -
Wielandsee Tettnang FN seit
2000
2,5 476,3 Welt-Icon + FFH, LSG
Wuhrmühleweiher Kißlegg RV seit
1989
27,7 655,2 Welt-Icon + FFH
Zeller See Bad Schussenried BC seit
2000
3,3 577,0 Welt-Icon Strandbad im südlichen Bereich
Zellersee Kißlegg RV 1989
bis
2000
10,2 642,3 Welt-Icon + NSG
Zellerweiher Bad Saulgau-Bogenweiler SIG 2000
bis
2005;
seit
2010
1,2 626,3 Welt-Icon -

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aktionsprogramm zur Sanierung oberschwäbischer Seen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Seenprogramm – Wir über uns (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 12. April 2024.
  2. Top25 Viewer - [Top. Karte 1:25000 Baden-Württemberg (Süd)]
  3. BW Map mobile des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
  4. Mündliche Aussage einer Anwohnerin, 7. Januar 2016.
  5. Josef Mühlebach: Aus der Geschichte der Wasserversorgung Hausen a. A. In: Hohenzollerischer Geschichtsverein (Hrsg.): Hohenzollerische Heimat, 18. Jahrgang, Nr. 3/1968 (Memento des Originals vom 13. Juli 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hohenzollerischer-geschichtsverein.de, S. 44–46, hier S. 45f.