Bahnhof Marl-Sinsen

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Marl-Sinsen
Blick auf Mittelbahnsteig, 2014
Blick auf Mittelbahnsteig, 2014
Blick auf Mittelbahnsteig, 2014
Daten
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung EMSI
IBNR 8003891
Preisklasse 5
Eröffnung 1880/86
bahnhof.de Marl-Sinsen-1028174
Lage
Stadt/Gemeinde Marl
Ort/Ortsteil Sinsen-Lenkerbeck
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 40′ 4″ N, 7° 10′ 24″ OKoordinaten: 51° 40′ 4″ N, 7° 10′ 24″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Marl-Sinsen
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16i16i18

Der Bahnhof Marl-Sinsen ist ein Bahnhof in der Stadt Marl in Nordrhein-Westfalen. Der Bahnhof untersteht dem Bahnhofsmanagement Münster.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stellwerk Sif, 2014

Der Bahnhof befindet sich an der Bahnhofstraße (als Verlängerung der Berg-/Victoriastraße), direkt an der Kreuzung mit der Gräwenkolkstraße, im Marler Stadtteil Sinsen-Lenkerbeck. Der dortige P+R-Parkplatz wird jedoch kaum genutzt, weil Marl-Sinsen seit 2019 nicht mehr vom Rhein-Haard-Express (RE 2) aus Düsseldorf bedient wird. Die Stadt Marl streitet mit dem VRR um die Rückzahlung von Zuschüssen.[2]

An der VzG-Strecke 2200 (Wanne-Eickel HbfHamburg Hbf), auch als Rollbahn bezeichnet, ist der Bahnhof bei Kilometer 17,056.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde zwischen 1880 und 1886 als Haltestelle für die Bauerschaft Sinsen eingerichtet. Erst rund 25 Jahre nach deren Eingemeindung nach Marl im Jahre 1926 (Gebietsänderungen im Ruhrgebiet) wurde der Bahnhof Anfang der 1950er Jahre in Marl-Sinsen umbenannt.[3]

Zwischen 1914 und 1977 bestand am Bahnhof eine Umsteigemöglichkeit zu den Straßenbahnen der Vestischen Kleinbahnen bzw. Vestischen Straßenbahnen.[4][5]

Zum Zugunglück 1973 siehe Marl#Zugunglück am Bahnhof Marl-Sinsen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wird lediglich vom Regionalverkehr bedient. Hier hält halbstündlich der RE 42 (Münster (Westf) Hbf – Essen/Mönchengladbach Hbf), der von DB Regio im Rahmen des Rhein-Haard-Netzes gefahren wird. In den Abend- und Nachtstunden, wenn der RE 42 nicht verkehrt, hält der RE 2 (Düsseldorf–Münster). Stündlich hält außerdem der RE 41 (Haltern am SeeBochum Hbf), ebenfalls betrieben durch DB Regio.

Linie Linienverlauf Takt
RE 2 Rhein-Haard-Express:
Osnabrück Hbf – Hasbergen – Natrup-Hagen (zweistdl.) – Lengerich (Westf) – Kattenvenne (zweistdl.) – Ostbevern – Westbevern – Münster (Westf) Hbf – (Münster-Albachten – Senden-Bösensell – Nottuln-Appelhülsen – Buldern –)* Dülmen – (Sythen –)* Haltern am See – (Marl-Sinsen –)* Recklinghausen Hbf – (Recklinghausen Süd –)* Wanne-Eickel Hbf – Gelsenkirchen Hbf – Essen Hbf – Mülheim (Ruhr) Hbf – Duisburg Hbf – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf Hbf
* Halt nur einzelner Züge im Nachtverkehr
Abschnitt Essen–Düsseldorf wird bis zum 19. April 2024 nur im Nachtverkehr befahren
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
RE 41 Vest-Ruhr-Express:
Bochum Hbf – Bochum West – Bochum-Hamme – Recklinghausen Süd – Recklinghausen Hbf – Marl-Sinsen – Haltern am See
Stand: 7. Januar 2024
60 min
RE 42 Niers-Haard-Express:
Münster (Westf) Hbf – Münster-Albachten (stündlich) – Senden-Bösensell – Nottuln-Appelhülsen – Buldern – Dülmen – Sythen – Haltern am See – Marl-Sinsen – Recklinghausen Hbf – Recklinghausen Süd – Wanne-Eickel Hbf – Gelsenkirchen Hbf – Essen Hbf – Mülheim (Ruhr) Hbf – Duisburg Hbf – Rheinhausen – Krefeld-Uerdingen – Krefeld Hbf – Viersen – Mönchengladbach Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
30 min (Münster–Essen)
60 min (Essen–M’gladbach)
Einfacher Zugzielanzeiger

Ein Empfangsgebäude existiert nicht; der Zugang zum einzigen vorhandenen Bahnsteig erfolgt über eine Treppe bzw. einen Aufzug von der Straßenunterführung. Dieser ist seit einem Umbau 76 Zentimeter hoch und somit für einen barrierefreien Einstieg in die hier verkehrenden Züge geeignet. Das hatte im Rahmen der von Bund und Land mitfinanzierten Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bekanntgegeben.[6]

Güterverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Güterverkehr hat der Bahnhof größere Bedeutung, da hier die Anschlussbahn zur Zeche Auguste Victoria beginnt, von der aus auch der benachbarte Chemiepark Marl erreicht werden kann. Bis zur Schließung des Bergwerks im Jahre 2015 war Marl-Sinsen der Übergabebahnhof für Kohlezüge, die mit Lokomotiven der Zechenbahn bis in den Bahnhof Sinsen befördert wurden und dort auf die Gleise der DB übergingen. Hierfür existieren weitläufige Gleisanlagen westlich der Bahnsteige, sowohl im Norden (Übergabebahnhof der Zechenbahn) als auch im Süden (Güterbahnhof der DB).

Ebenso erfolgt von Marl-Sinsen aus die Bedienung des Quarzwerkes bei Sythen durch die Deutsche Bahn.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bushaltestelle Sinsen Bf wird von den Linien 220, 222, 226, 277 und NE6 der Vestischen Straßenbahnen bedient.

Linie Verlauf Takt (Mo–Fr)
220 Recklinghausen Hbf Fernverkehr S-Bahn – Nordviertel – Speckhorn – Marl-Sinsen – Sinsen Bf Regionalverkehr – Lenkerbeck – Hüls – Drewer – Marl Mitte 30 min
222 Marl-Sinsen – Sinsen Bf Regionalverkehr – Lenkerbeck – Hüls – Drewer – Marl Mitte  – Alt-Marl – Polsum Ehrenmal – Gelsenkirchen-Hassel – Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Gelsenkirchen-Buer Rathaus 30 min
226 Marl Mitte  – Drewer – Hüls – Lenkerbeck – Sinsen Bf Regionalverkehr – Sinsen – Oer-Mitte – Oer-Erkenschwick Berliner Platz 60 min
TB277 Taxibus:
Haltern am See Bf Regionalverkehr S-Bahn – Haltern am See Kärntner Platz – Hamm-Bossendorf – Westfälische Klinik – Marl-Sinsen – Marl-Sinsen Bf Regionalverkehr
60 min
NE6 Marl Mitte  – Drewer – Hüls – Lenkerbeck – Sinsen Bf Regionalverkehr – Sinsen
NachtExpress: In den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen
60 min

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Marl-Sinsen – Sammlung von Bildern

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hubert Wolf: 1,5 Millionen für einen Pendlerparkplatz, den niemand nutzt In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10. Mai 2023, abgerufen am 10. Mai 2023.
  2. André Joost: BetriebsstellenArchiv Marl-Sinsen. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 22. Februar 2016.
  3. Ralph Bernatz: Der Weg zur Vestischen. In: Die Vestische. Legendäre Straßenbahn zwischen Lippe und Emscher 1901–1982. Straßenbahn Magazin Special Nr. 25. GeraMond, München 2013, ISBN 978-3-86245-255-2, S. 16–27.
  4. Klaus Oehlert-Schellberg: Die Vestischen Straßenbahnen. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-49-4, S. 56–62.
  5. MOF 3: 21 Bahnhöfe im Verbundraum werden saniert. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, 18. Februar 2016, abgerufen am 22. Februar 2016.