Brenz (Fluss)

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Brenz
Die Brenz in Herbrechtingen

Die Brenz in Herbrechtingen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1172
Lage Baden-Württemberg, Schwäbische Alb; Bayern, Schwaben
Flusssystem Donau
Abfluss über Donau → Schwarzes Meer
Quelle Brenztopf in Königsbronn
48° 44′ 15″ N, 10° 6′ 47″ O
Quellhöhe 500,3 m ü. NN[1]
Quellschüttung MNQ
MQ
MHQ
230 l/s
1,27 m³/s
20 m³/s
Mündung am Südwestrand von Lauingen in die DonauKoordinaten: 48° 33′ 39″ N, 10° 25′ 12″ O
48° 33′ 39″ N, 10° 25′ 12″ O
Mündungshöhe 423,5 m ü. NN[2]
Höhenunterschied 76,8 m
Sohlgefälle 1,5 ‰
Länge 51,7 km[3]
Einzugsgebiet 880,3 km²[4]
Rechte Nebenflüsse Hürbe
Mittelstädte Heidenheim, Giengen
Kleinstädte Gundelfingen, Herbrechtingen

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Die Brenz ist ein etwa 52 km langer linker und nördlicher Nebenfluss der Donau in Baden-Württemberg und Bayern.

Verlauf

Mäander der Brenz im Eselsburger Tal
Itzelberger See
Mündung bei Faimingen

Die Quelle der Brenz liegt im Landkreis Heidenheim auf der östlichen Schwäbischen Alb. Ihr Wasser entfließt dem Brenztopf in Königsbronn, einer typischen Karstquelle mit großer Schüttung, die leicht erreichbar an einer Felswand auf etwa 500 m ü. NN liegt.

Das Einzugsgebiet umfasst etwa 880 km². Die Brenz zählt nach ihrem Typus zu den karbonatischen Bächen und kleinen Flüssen.

Bereits kurz nach ihrer Quelle wird die Brenz zum Itzelberger See aufgestaut, an dessen Südende das alte Härtsfeld-Albuch-Wasserwerk steht. Von dort läuft das Brenztal in südlicher und südöstlicher Richtung durch den Landkreis Heidenheim. Zwischen Faimingen und Lauingen im Landkreis Dillingen an der Donau mündet die Brenz schließlich von links und Westen nach etwa 51,7 km Lauf in die Donau.

Die Brenz hat zwischen Quelle und Mündung nur etwa 77 m Gefälle, deshalb fließt sie recht gemächlich. Vielerorts mäandriert sie noch naturbelassen durch Talwiesen. Abschnittsweise ist sie aber auch kanalisiert, überbaut und begradigt, hauptsächlich im verstädterten Bereich um Heidenheim zwischen Schnaitheim und Bolheim.

In Bolheim versickert ein Teil des Brenzwassers und nimmt eine unterirdische Abkürzung nach dem nahen Herbrechtingen. Das Tal ist an dieser Stelle nämlich recht eben, das Sickerwasser läuft von hier auf kürzerer Strecke in einer wasserführenden Schicht, während der Fluss selbst hier in seine lange Eselsburger Südschleife eintritt.

Zuflüsse, kommentiert

Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlängen in der Regel nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge), Einzugsgebiete entsprechend nach LUBW-GEZG, Seeflächen nach LUBW-SG10, Höhenangaben nach dem Höhenlinienbild auf dem Geodatenviewer. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Die Einzugsgebiete sind hier nach den Bergwasserscheiden an der Oberfläche angegeben, die unterirdischen der landschaftscharakteristischen Karstquellen können diesen gegenüber beträchtlich größer sein.
Auswahl.

Ursprung der Brenz unter einem Fels an der rechten Talseite in Königsbronn in der Karstquelle Brenztopf auf 500,3 m ü. NN.[1]

  • Ziegelbach, von links in Königsbronn, 2,52 km und 23,818 km². Dieser sehr viel längere Quellast – die Brenz hat hier ab Brenztopf gerade mal eine Länge von 0,327 km – durchläuft den südlichen Teil des flachen Alttals zwischen Kocher- und Brenzursprung.
  • Pfeffer, von links in Königsbronn, 0,487 km und 0,112 km². Ausfluss ebenfalls einer Karstquelle am linken Talrand mit Quelltopf.
  • Ochsenberggraben, von links dem abwärtigen Ende Königsbronns zu auf 495,7 m ü. NN,[1] 0,37 km und 0,133 km². Entsteht in der Talaue.
  • (Abgang des Inselgrabens), nach links unmittelbar vor dem folgenden See, in den er dann mündet, um ihn in einem linken Abfluss vor der Rückmündung wieder zu verlassen
  • Durchfließt den Itzelberger See, etwa 6,587 ha.
  • (Rücklauf des Inselgrabens), kurz nach beiden Seeausflüssen von links in Itzelberg auf über 493 m ü. NN,[1] 0,75 km und 1,084 km².
  • Siebterfussgraben, von rechts gegenüber dem größeren Teil Aufhausens auf 491,3 m ü. NN,[1] 1,728 km und 0,804 km². Entsteht dicht neben der Brenz an deren Kurve nach Süden um den Brunneleskopf auf etwa 493 m ü. NN und zeigt starke Wiesenmäander.
  • Möhntalgraben, von links an der Straßenbrücke über die Brenz in Heidenheim-Schnaitheim auf etwas über 490 m ü. NN, 1,947 km und 9,1 km². Entsteht vor dem Rückhaltedamm im namengebenden Trockental auf etwas über 510 m ü. NN. Läuft schon ab den ersten Häusern Schnaitheims verdolt unter der Kapellstraße.
  • (Mühlkanal), von rechts in Schnaitheim auf etwa 490 m ü. NN,[1] 0,195 km. Geht unmittelbar nach Brücke und Möhntalgraben-Zulauf rechts ab.
  • Nattheimer Talgraben, von links vor der Schnaitheimer Kläranlage auf etwa 490 m ü. NN,[2] 2,999 km und 21,76 km². Entsteht zeitweilig auf etwa 512 m ü. NN am Verteilerkreisel, an dem die B 466a das trockene Nebental Gamsertal aufwärts von der B 466 abzweigt, die durchs untere und obere Lindletal nach Nattheim führt. Im unteren Lindletal fließt der Bach nur intermittierend, ebenso im abwärts anschließenden Nattheimer Tal bis an den Rand der Brenzaue.
  • Wedel oder Wedelgraben, von rechts in Heidenheim
  • (Zufluss aus der Brunnenmühlenquelle), von rechts in Heidenheim
  • Pflusterbach, von links auf der Gemarkung Mergelstetten. Entspringt der Goldquelle
  • Klosterbach, von rechts bei Anhausen-Riedmühle auf der Gemarkung Bolheim
  • (Bach aus dem Stockbrunnen), von links in Herbrechtingen
  • Espachgraben, von links in Giengen
  • Hürbe, von rechts zwischen Hermaringen und Bergenweiler
  • Siechenbach, von rechts zwischen Sontheim und Bächingen
  • (Abzweig der Kleinen Brenz), nach rechts kurz vor Gundelfingen an der Donau
  • Zollsaulgraben, von rechts gleich nach dem Abzweig in die Kleine Brenz
  • Seegraben, von links in Gundelfingen
  • Auengraben, von links in Gundelfingen
  • Aspengraben, von rechts vor Faimingen

Mündung der Brenz unterhalb der Faiminger Donaustaustufe am Südwestrand von Lauingen auf 423,5 m ü. NN[2] von links und zuletzt Westen in die Donau. Die Brenz ist hier 51,712 km[3] lang und hat ein Einzugsgebiet von 880,347 km²[4] hinter sich.

Naturraum

Da sich das breite Wiesental der Brenz durch die Juralandschaft der Schwäbischen Alb schlängelt, findet man an dessen Rand einige markante Kalkfelsen. Seine Hänge sind oft von Laubwald bestanden. In diesen steilen und deswegen weitgehend naturbelassenen Laubwäldern finden sich eine Reihe von seltenen und geschützten Pflanzen. An den freien beweideten Hängen findet man nicht selten eine typische Wacholderheide.

Im Brenztal gibt es einige Karsthöhlen, darunter etwa die Spitzbubenhöhle bei Eselsburg. Ein Teil des Brenztales steht unter Naturschutz, darunter die Brenzschleife bei Eselsburg.

Entlang der Brenz hat sich der Biber wieder angesiedelt, Fraßspuren beweisen seine Präsenz.

Das Brenzwehr in Bolheim wurde jetzt umgebaut und modernisiert, dabei wurde an der linken Flussseite eine einzigartige Fischtreppe eingerichtet. Sie ermöglicht den verschiedenen Fischarten ein ungehindertes Auf- und Abschwimmen, was früher das Wehr blockierte.

Kulturraum

„Steinerne Jungfrauen“ im Eselsburger Tal

Im Brenztal finden sich einige interessante Burgen und Ruinen. Die markanteste ist zweifelsohne die Burg Hellenstein in Heidenheim. In Anhausen und Herbrechtingen liegen zwei schöne alte Klöster, das Herbrechtinger stammt aus der Karolingerzeit. Die geschichtsträchtige Reichsstadt Giengen birgt manche Sehenswürdigkeit, ebenso das Dorf Brenz mit seiner romanischen Basilika.

Obwohl die Brenz nur ein geringes Gefälle aufweist, gibt es an ihr einige interessante Mühlen. In Aufhausen ist an einer noch ein altes Wasserrad im Betrieb.

Die Straße der Staufer führt teilweise durch das Brenztal.

Folgende Schlösser, Burgen und Ruinen befinden sich im Brenztal:

Als weitere Baudenkmäler im Brenztal sind erwähnenswert:

Energiegewinnung und Wasserbewirtschaftung

Entlang der Brenz finden sich einige kleinere, zum Teil nicht mehr in Betrieb befindliche Laufwasserkraftwerke, so unter anderem eines gleich am Brenztopf in der Königsbronner Hammerschmiede, in Bolheim, Herbrechtingen, Hermaringen und Bergenweiler. Auch nutzen einige der entlang der Brenz ansässigen Firmen das Brenzwasser zur Kühlung und zum Betrieb von Maschinen, wie z. B. die Vereinigten Filzfabriken in Giengen.

In Bolheim befindet sich der Bauhof des für die Brenz (Gewässer I. Ordnung) im württembergischen Bereich zuständigen Landesbetriebes Gewässer beim Regierungspräsidium Stuttgart. Sitz des Flussmeisters ist Ellwangen.

Verkehr

Das Brenztal und das aufwärts anschließenden Tal des gegenläufigen Kochers, zusammen entstanden als ein Durchbruchstal der mächtigeren Urbrenz durch die Schwäbische Alb, als die Quelläste noch weit nördlich des heutigen Albtraufs ihren Lauf begannen, ist heute eine wichtige Verkehrsachse. In ihm verläuft teilweise die Eisenbahnlinie AalenHeidenheimUlm (Brenzbahn), ebenso wie die B 19, die schon sehr weit nördlich der Alb dem Taleinschnitt des mittleren Kochers folgt. Bei Giengen an der Brenz kreuzt die A 7 Würzburg–Ulm auf der Brenztalbrücke (376 m) das Tal.

In ihm laufen ebenfalls der „Radwanderweg Brenztal“, an seinem Rand ein Abschnitt des Hauptwanderwegs 4 des Schwäbischen Albvereins.

Orte

Die Brenz fließt durch folgende Orte:

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Texteintrag in Schwarz auf dem Geodatenviewer.
  2. a b c Texteintrag in Blau auf dem Geodatenviewer.
  3. a b Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  4. a b Nach LUBW-BRSWEB, Wasser, Einzugsgebiete, Aggregierte Gebiete 04.
  5. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Einzelblatt Pegel Bächingen. Bayerisches Landesamt für Umwelt, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: hnd.bayern.de (PDF, deutsch).
  6. Der Landkreis Heidenheim (Hrsg. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg und Landkreis Heidenheim). Band I. Thorbecke Verlag, Stuttgart 1999, S. 600 [Gerstetten: Geschichte der Stadtteile].

Weblinks

Commons: Brenz River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien