Busso von Alvensleben (General)

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Busso von Alvensleben (* 20. Januar 1928 in Arensdorf (Steinhöfel), Kreis Lebus; † 23. Oktober 2009 in Göttingen) war ein Brigadegeneral der Bundeswehr.[1]

Leben

Busso von Alvensleben wurde am 20. Januar 1928 in Arensdorf, Kreis Lebus als ältester Sohn von Udo von Alvensleben (1895–1970) und seiner Frau Gunild, geb. von Oertzen (1904–1997) geboren - und nach seinem im Ersten Weltkrieg als Flugzeugführer beim Jagdgeschwader Richthofen gefallenen Onkel benannt. Nach Schulbesuch in Lübben, Schlochau und Minden kam er 1943 auf die Ritterakademie Brandenburg, wurde aber bereits im Januar 1944 als Luftwaffenhelfer eingezogen. Nach seiner Entlassung im März 1945 floh er mit seiner Familie von Falkenberg bei Fürstenwalde[2], Kreis Lebus, zunächst nach Piesdorf in die Provinz Sachsen und – nachdem diese ebenfalls von den Russen besetzt werden sollte – weiter nach Alt Wallmoden, Kreis Goslar. Dort arbeitete er zunächst in einem Sägewerk, absolvierte dann eine zweijährige landwirtschaftliche Lehre mit abschließender Gehilfenprüfung in Issum und Bodelschwingh bei Dortmund und war anschließend (1949–1950) als Volontär auf dem Rittergut Besenhausen bei Göttingen tätig. Danach wechselte er den Beruf und übernahm eine Tätigkeit als Holzkaufmann in einer Holzhandelsfirma in Nienburg.

Seit dem 27. Juli 1952 war er verheiratet mit Felicitas von Klitzing (* 2. August 1921 in Hannover; † 19. Mai 2013 in Göttingen), Tochter des preußischen Regierungsvizepräsidenten und Landrats Dr. jur. Hans-Henning von Klitzing (1885–1964) auf Niederzauche, Kreis Sprottau, Schlesien und der Margarete von Stoesser (1895–1949). Sie besuchte Schulen in Nienburg/Weser, Liegnitz, Oppeln und Heiligengrabe, absolvierte ein hauswirtschaftliches Pflichtjahr, machte eine Ausbildung als landwirtschaftliche Rechnungsprüferin und arbeitete als landwirtschaftliche Assistentin und Gutssekretärin. Im September 1944 wurde sie als Luftwaffenhelferin eingezogen und erlebte das Kriegsende in einer Stellung nahe Pilsen (heute in Tschechien). Von dort schlug sie sich zu Verwandten nach Besenhausen bei Göttingen durch. Sie machte noch eine Schneiderlehre und arbeitete zunächst als Näherin für die Condor-Mantelfabrik, dann von 1949 bis 1952 als Sekretärin und schließlich als Angestellte im Katasteramt in Nienburg. Infolge des häufigen Wohnortwechsels, der durch den Offiziersberuf ihres Mannes bedingt war, übte sie danach keine Berufstätigkeit mehr aus.

Busso von Alvensleben starb am 23. Oktober 2009 in Göttingen an der Parkinson-Krankheit, seine Frau Felicitas am 19. Mai 2013 in Göttingen nach kurzer Krankheit an einem Herzversagen. Beide wurden auf dem Friedhof in Hottenrode bei Friedland-Niedergandern (Kreis Göttingen) beigesetzt.

Wirken

1956 trat er in die Bundeswehr ein, war 1957 bereits Leutnant, 1959 Oberleutnant, 1961 Hauptmann und 1964 Major. Er absolvierte 1961 bis 1964 seinen Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr und wurde 1964 bis 1965 zur weiteren Ausbildung auf die Generalstabsakademie Fort Leavenworth/USA kommandiert. Nach einer erneuten Truppenverwendung in Hammelburg wurde er von 1967 bis 1969 als Hilfsattaché an die Deutsche Botschaft in Washington versetzt und zum Oberstleutnant befördert. Anschließend übernahm er einen Dienstposten im Referat Militärpolitik im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, dann an der NATO-Botschaft in Brüssel, wurde 1972 Oberst und von 1973 bis 1975 war er Militärattaché in Washington. Ab 1976 war er stellvertretender Kommandeur der Panzerbrigade 16[3] in Reinbek. 1978 wurde er zum Brigadegeneral befördert und bis 1981 als Militärattaché an der Deutschen Botschaft in Moskau eingesetzt. Sein letzter Dienstposten war der eines stellvertretenden Kommandeurs der 7. Panzerdivision in Unna. Seit 1986 lebte er im Ruhestand in Celle, seit 2006 in Göttingen. Er war Ehrenritter des Johanniterordens.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Dieter E. Kilian: Politik und Militär in Deutschland. Die Bundespräsidenten und Bundeskanzler und ihre Beziehung zu Soldatentum und Bundeswehr. Carola Hartmann Miles-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-937885-36-0, S. 444 (Digitalisat)
  2. Gut Falkenberg[1]
  3. Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1976. Band 1
  4. Mitteilung der Ordenskanzlei im Bundespräsidialamt