Der lange heiße Sommer
Film | |
Titel | Der lange heiße Sommer |
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Originaltitel | The Long, Hot Summer |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1958 |
Länge | 115 Minuten |
Stab | |
Regie | Martin Ritt |
Drehbuch | Irving Ravetch, Harriet Frank Jr. |
Produktion | Jerry Wald für 20th Century Fox |
Musik | Alex North |
Kamera | Joseph LaShelle |
Schnitt | Louis R. Loeffler |
Besetzung | |
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Der lange heiße Sommer ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahre 1958 unter Regie von Martin Ritt. Das Drehbuch basiert auf drei Geschichten von William Faulkner: dem Roman Spotted Horses (1931), der Kurzgeschichte Barn Burning (1939) sowie dem Roman The Hamlet (1940).
Handlung
Ben Quick wird in seinem Heimatdorf der Brandstiftung angeklagt, das kann ihm zwar vor Gericht nicht nachgewiesen werden, dennoch wird er der Stadt verwiesen. Als Landstreicher zieht Ben fortan durch die Südstaaten, als zwei Frauen aus Mississippi ihn per Auto in ihr Heimatdorf mitnehmen: Es sind Clara Varner und ihre Schwägerin Eula. Claras Vater ist der wohlhabende, aber tyrannische Plantagenbesitzer Will Varner, dem ein Großteil der Stadt gehört. Will Varner ist im Krankenhaus, doch sein Sohn Jody gibt Ben eine Anstellung als Erntehelfer auf der Farm. Als Will Varner aus dem Krankenhaus zurückkehrt, glaubt er in dem ehrgeizigen und kompromisslosen Ben sich selbst als jungen Mann wiederzuerkennen. Dagegen hält Will nur wenig von seinem Sohn Jody, der bei ihm als verweichlicht gilt. Deshalb versucht Will fortan, Ben und Clara miteinander zu verkuppeln. Er will Ben sogar mithilfe seines Vermögens „überzeugen“ und verspricht ihm das Erbe. Doch Clara ist zwar fasziniert, aber abgestoßen von Ben, außerdem hat sie bereits mit dem Einheimischen Alan Stewart einen langjährigen Verehrer. Ben entwickelt langsam ernsthafte Gefühle für Clara und wirbt immer heftiger um sie.
Während Ben durch den erfolgreichen Verkauf von Wildpferden im Unternehmen der Familie Varner aufsteigt und schließlich bei ihnen auch im Haus leben darf, fühlt Jody sich in seiner Position als Unternehmenserbe zusehends bedroht. Jody versucht sogar an einer Stelle, seinen Konkurrenten Ben zu erschießen. In Wut auf seinen Vater sperrt Jody diesen in einen Stall ein und legt Feuer, doch kann er diesen Vatermord nicht durchstehen und rettet Will aus dem Stall. Das führt zu einer Versöhnung zwischen Vater und Sohn. Unterdessen wird Ben von den Dorfbewohnern der Brandstiftung verdächtigt. Während dieser Verdächtigungen kommen sich Ben und Clara näher, da er ihr von seiner Kindheit erzählt, in der sein Vater ein Brandstifter war und dass er selbst wegen seiner Herkunft auch schon der Brandstifterei verdächtigt wurde. Vater Will stellt den Brand der Halle als einen Unglücksfall dar, der durch seine Zigarre ausgelöst wurde. Ben will die Stadt verlassen, doch hat Clara inzwischen auch Gefallen an ihm gefunden, wie sie ihm gesteht. Er bleibt daher bei Familie Varner.
Hintergründe
Der Film wurde hauptsächlich in der Kleinstadt Clinton, Louisiana gedreht. Die Filmbesetzung bestand hauptsächlich aus Mitgliedern des Actors Studio in New York, darunter auch Hauptdarsteller Paul Newman, der gerade noch am Anfang seiner Hollywood-Karriere stand. Das Titellied The Long Hot Summer wurde von Jimmie Rodgers gesungen. Für die Regie wurde der als Filmregisseur noch unerfahrene Martin Ritt verpflichtet, der zuvor am Theater arbeiten musste, weil er während der McCarthy-Ära wegen angeblicher Nähe zum Kommunismus auf eine der Schwarzen Listen geraten war. Orson Welles wurde als Will auf ausdrücklichen Wunsch von Ritt verpflichtet, obwohl die Produzenten von 20th Century Fox wegen dessen Temperament Welles kritisch gegenüberstanden. Am Filmset gab es dann aber ironischweise mehrere Auseinandersetzungen zwischen Ritt und Welles, weil diese die Rolle des Will unterschiedlich interpretierten und Welles sich auch in andere Belange des Filmes einmischen wollte. Letztlich überwanden beide aber ihre Differenzen.
Basierend auf diesem Film lief entstand zwischen 1965 und 1966 die Fernsehserie The Long, Hot Summer mit Edmond O’Brien, Roy Thinnes und Nancy Malone in den Hauptrollen. Ebenfalls entstand 1985 als weiteres Remake ein Fernsehfilm mit Jason Robards, Don Johnson und Cybill Shepherd.
Kritiken
Insbesondere bei Kritikern war Der lange heiße Sommer ein Erfolg, an den Kinokassen war der Film zwar kein Hit, warf aber dennoch Profit ab. Das Lexikon des Internationalen Films urteilte: „Der Film ist zwar dialoglastig, aber atmosphärisch fesselnd inszeniert und blendend gespielt.“[1] Das Fernsehmagazin Prisma zeigte sich ebenfalls positiv: „Dank der hervorragenden Darsteller und der fesselnden Inszenierung ist dies beste Unterhaltung.“[2]
Auszeichnungen
Bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gewann Paul Newman den Preis als Bester Darsteller.