Eveline Lemke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2016 um 20:07 Uhr durch Slökmann (Diskussion | Beiträge) (+kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eveline Lemke (2014)

Eveline Lemke (* Juni 1964 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (MdL und Ministerin a. D.) von Bündnis 90/Die Grünen in Rheinland-Pfalz. Von 2008 bis 2011 war sie Sprecherin des grünen Landesverbands Rheinland-Pfalz. Vom 18. Mai 2011 bis 18. Mai 2016 war sie dort Stellvertreterin des Ministerpräsidenten bzw. seit dem 16. Januar 2013 der Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung.[1] Ab 18. Mai 2016 ist sie Mitglied des Landtages und Sprecherin für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Petitionen. Eveline Lemke lebt in Bad Bodendorf.

Lemke engagiert sich im Sport, früher als Trainerin für Step-Aerobic, dann als Vorsitzende des VfL Kirchen.[2] Am 12. März 2011 wurde Eveline Lemke zur Präsidentin des Leichtathletik-Verbandes Rheinland gewählt.[3]

Vor Rheinland-Pfalz

Bundespressekonferenz mit Anton Hofreiter und Simone Peter (von links)

Ihr Vater Dietrich Lemke war GEW-Vorsitzender in Hamburg, dessen Bruder Willi Lemke in Bremen Senator und Manager von Werder Bremen (beide Mitglieder der SPD). Im Juli 1981 machte sie ein High-School-Diplom in Burlington (Vermont)/USA. Ihr deutsches Abitur erwarb Lemke im Juni 1984 am Gymnasium Bramfeld, Hamburg. Es folgte eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin in den Sprachen Englisch und Spanisch an der Staatlichen Fremdsprachenschule Mittelweg, Hamburg-Rotherbaum, die sie 1985 erfolgreich abschloss. Anschließend machte sie bei der Carl Spaeter GmbH in Hamburg eine Ausbildung im Groß- und Außenhandel und erwarb im Mai 1987 ihren Abschluss. Zwischen Juli 1987 und November 1991 arbeitete Lemke bei der DEUMU Deutsche Erz- u. Metall-Union GmbH als Assistentin der Geschäftsführung, wo sie auch für Projektarbeit in der Datenverarbeitung und Organisation abgestellt wurde. Nach einem Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre an der Universität Hannover (Vordiplom 1993, Beendigung des Studiums ohne Abschluss), wo sie ihre Kenntnisse insbesondere im Bereich Umweltsystemmanagement vertiefte, schloss sie während der Familienpause weitere Vertiefungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften an der Fernuniversität in Hagen an.

Ihren beruflichen Wiedereinstieg als kaufmännische Angestellte fand sie ab März 2000 bis August 2005 bei Bündnis 90/Die Grünen im Hochtaunuskreis. Im Netzwerk Verband für Wirtschaft und Umwelt war sie von 2001 bis 2007 mit ELZ – Büro für betriebliche Beratung als Unternehmensberaterin tätig. Lemke ist seit 1995 aktives Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. Von 2001 bis 2005 war sie Fraktionsvorsitzende in der Gemeindevertretung Neu-Anspach und gehörte kurze Zeit dem Kreistag des Hochtaunuskreises an. Im Jahr 2005 zog sie in den Westerwald.

Politische Tätigkeit in Rheinland-Pfalz

Mit Daniel Köbler (von links) und Cem Özdemir unmittelbar nach der Wahl zur Spitzenkandidatin
Eveline Lemke und Claudia Roth kurz vor Beginn der närrischen Traditionssitzung Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht

Von Mai 2006 bis Dezember 2007 war sie Mitglied im Vorstand des Kreisverbands Altenkirchen. Im Juni 2008 wurde sie Beisitzerin im Vorstand des Ahrweiler Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen und ist seit 2010 deren Vorstandssprecherin.

Im November 2006 wurde Eveline Lemke (zu dieser Zeit noch E. Lemke-Ziebeil) als Nachfolgerin von Tabea Rößner zur Sprecherin des Grünen Landesverbands Rheinland-Pfalz gewählt; dieses Amt trat sie zeitgleich mit ihrem Co-Sprecher Nils Wiechmann an.[4] Zu dieser Zeit befand sich die Landespartei in einer schweren Krise, da sie ein halbes Jahr zuvor den Wiedereinzug in den Landtag nicht geschafft hatte. Im November 2008 bestätigte die Landesdelegiertenversammlung Lemke in ihrem Amt als Sprecherin, das sie bis 2011 innehatte. Vom 18. Juni 2011 bis zur Auflösung des Gremiums im Jahr 2013 war sie im Landesparteirat.[5]

Als Spitzenkandidatin der rheinland-pfälzischen Grünen aus dem Wahlkreis Remagen/Sinzig wurde Eveline Lemke bei der Landtagswahl am 27. März 2011 in Rheinland-Pfalz in den Landtag gewählt. Sie führte zusammen mit Daniel Köbler die Koalitionsverhandlungen mit der SPD unter Kurt Beck. Der Koalitionsvertrag wurde im Mai 2011 geschlossen.[6]

Am 18. Mai 2011 wurde Lemke vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsident Kurt Beck zur Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung der rot-grünen Landesregierung sowie zur stellvertretenden Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz ernannt (Kabinett Beck V, Kabinett Dreyer I).

Lemke koordinierte für die Rot-Grün regierten Länder die Verhandlungen im Gesetzesverfahren Standortauswahlgesetz[7], zur Endlagerung von atomaren Müll. Das Gesetz passierte 2013 den Bundesrat.

Auf Landesebene widmete Lemke sich zunächst den Rahmengebungen zur Energiewende, wie der Landesplanung LEP IV[8], Gründung der Energieagentur[9] RLP und einer Innovationsstrategie für Rheinland-Pfalz. Im Mittelpunkt[10] ihrer Arbeit im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung RLP (MWKEL) stand eine ressourcenschonende Industriepolitik, der Fachkräftemangel, die berufliche Bildung und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung sowie die Klimapolitik. Unter ihrer Leitung führte das Ministerium einen regionalen Wohlfahrtsindex ein.[11]

Lemke wurde erneut mit Daniel Köhler als Spitzenkandidaten für Bündnis 90/Die Grünen zur Landtagswahl 2016 aufgestellt. Die Grünen zogen jedoch nur mit einem Wahlergebnis von 5,3 % in den Landtag ein. Mit der darauf folgenden Bildung am 18. Mai 2016 der ersten rheinland-pfälzischen Ampel-Regierung (bestehend aus SPD, FDP und den GRÜNEN) endete ihre Amtszeit als Ministerin. In der laufenden Wahlperiode übt sie ein Abgeordnetenmandat aus und ist Sprecherin für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Petitionen.

Funktionen & Gremien

  • Mitglied des Vorstandes der Stiftung für Innovation[12]
  • Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation[13]
  • Mitglied im Kuratorium des Forums für Zukunftsenergien[14]
  • Mitglied des Bundesrates von Mai 2011 bis Mai 2016
  • Mitglied im Kuratorium AFS Interkulturelle Begegnungen[15]
  • Stellvertretendes Mitglied der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe [16]

Literatur

Weblinks

Commons: Eveline Lemke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. mwkel.rlp.de
  2. VfL Kirchen 1883 e.V.: Der VfL (Memento vom 9. April 2008 im Internet Archive); Version der Seite vom 9. April 2008.
  3. Bodendorferin heute zur LVR-Präsidentin gewählt; www.wir-in-bad-bodendorf.de vom 12. März 2011
  4. Joachim Winkler: Nils Wiechmann und Eveline Lemke-Ziebeil gewählt. Die Grünen suchen neue Wege; Rhein-Zeitung vom 27. November 2006.
  5. Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz: Landesparteirat
  6. Koalitionsvertrag
  7. Standortauswahlgesetz
  8. Landesplanung LEP IV
  9. Energieagentur
  10. [1]
  11. https://mwvlw.rlp.de/de/themen/wirtschafts-und-innovationspolitik/nachhaltigkeit/regionaler-wohlfahrtsindex/
  12. Vorstandes der Stiftung für Innovation
  13. Kuratoriums der Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation
  14. Kuratorium des Forums für Zukunftsenergien
  15. Kuratorium AFS Interkulturelle Begegnungen
  16. [2]