Hier ist John Doe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. September 2016 um 20:23 Uhr durch RFF-Bot (Diskussion | Beiträge) (Parameter "PJ" sowie harte Filmjahrverlinkung aufgelöst, siehe Wikipedia Diskussion:Redaktion Film und Fernsehen/Wartung#Neue Wartungsvorlage). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Hier ist John Doe
Originaltitel Meet John Doe
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1941
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Frank Capra
Drehbuch Richard Connell
Robert Presnell Sr.
Robert Riskin
Produktion Frank Capra
Musik Dimitri Tiomkin
Kamera George Barnes
Schnitt Daniel Mandell
Besetzung

Hier ist John Doe ist ein US-amerikanischer Spielfilm unter Regie von Frank Capra aus dem Jahre 1941.

Handlung

Ann Mitchell ist Kolumnistin bei der Tageszeitung New Bulletin. Als ein neuer Eigentümer die Zeitung übernimmt, werden Mitarbeiter entlassen und so auch Ann Mitchell. Als letzte Handlung schreibt sie einen imaginären Leserbrief, der mit John Doe unterzeichnet ist und in den sie allen Frust hineinfließen lässt. Dieser John Doe schreibt über seinen Ärger über die Behandlung der kleinen Leute in den USA und kündigt an, sich an Heiligabend vom Rathaus zu stürzen. Der Brief wird zur öffentlichen Sensation und Ann kann den Chefredakteur Connell überzeugen, dass Fortsetzungen dieser Geschichte die Leserschaft begeistern würden. Die Zeitungsmacher entscheiden sich, aus dem fiktiven John Doe einen tatsächlichen John Doe zu entwerfen. Sie engagieren den armen, arbeitslosen ehemaligen Baseballspieler Long John Willoughby. Er wird neu eingekleidet und in seine neue Rolle eingeführt. Gemeinsam mit seinem alten Kameraden The Colonel wird er in ein Luxushotel einquartiert. Ann Mitchell begleitet von nun an das Leben von John Doe mit ihren Artikeln, während dieser quer durchs Land reist.

D. B. Norton, der Herausgeber von Anns Zeitung, erkennt den Wert der enormen Popularität John Does und versucht ihn, für seinen politischen Ehrgeiz zu nutzen. Der faschistische Norton will Präsidentschaftskandidat werden und eine Partei als dritte politische Kraft im amerikanischen System etablieren. John Doe soll als Zugpferd vor die Kampagne gespannt werden. Ann Mitchell wird zu seiner Ghostwriterin. Ihrer Karriere steht nun nichts mehr im Wege und die drohende Arbeitslosigkeit ist vergessen. John Doe bereist das Land mit Nortons Parolen und es entsteht das National John Doe Movement – bis John von Anns Chefredakteur Connell erfährt, welch diktatorische Pläne Norton hat und vor welchen Karren er sich hat spannen lassen. Er macht die Entstehungsgeschichte von John Doe öffentlich publik. Zwar kann er damit Nortons Machtpläne durchkreuzen, wird aber nun von ganz Amerika gehasst. John beschließt wie der fiktive John Doe, sich an Heiligabend das Leben zu nehmen. Norton und seine Männer warten bereits auf ihn und ermutigen ihn dazu, endlich zu springen. Doch Ann und ein kleiner Teil seiner Anhängerschaft kommen ebenfalls und halten ihn vom Sprung ab. Sie argumentieren, dass die Idee von John Doe eigentlich gut war. Jetzt wollen Ann und John eine zweite, unabhängige John-Doe-Bewegung starten.

Kritiken

„Eine beschwingte, streckenweise aber auch arg sentimentale Komödie, die verhaltene Kapitalismuskritik übt und demokratisches Pathos verbreitet, die satirischen Attacken aber in versöhnlich-sentimentalem Optimismus ausklingen läßt.“

Lexikon des internationalen Films

„Vor 75 Jahren, 1941, kam „Hier ist John Doe“ heraus, ein heute sehr aktuell wirkender Film. Vor einem halben Jahrhundert wurde viel über „Faschismus-Theorien“ debattiert. Hat Frank Capras „Hier ist John Doe“ dabei jemals eine Rolle gespielt? Dabei ist dem Film der Schrecken anzusehen, dass das Gute oder das wenigstens gut Gemeinte zum Schlimmsten werden kann, ohne dass man es merkt. Man kann an das Beste im Menschen appellieren, um sein Bösestes hervorzulocken. (...) Der Film konstruiert keinen kulturellen Unterschied, der dem US-Zuschauer erklärt, warum die Massenbewegung zur Massenvernichtung in Europa immer mehr Anhänger gewinnt. Ganz im Gegenteil, die Einsichten in die Mechanismen der totalitären Ordnungen werden nutzbar gemacht, um die eigene Lage und das in ihr sich entwickelnde Zerstörungspotenzial sichtbar zu machen.“

Auszeichnungen

Der Film wurde 1942 für einen Oscar in der Kategorie beste Originalgeschichte nominiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kritik von Arno Widmann bei der Frankfurter Rundschau