Hohenberg an der Eger
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 6′ N, 12° 13′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Wunsiedel im Fichtelgebirge | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schirnding | |
Höhe: | 525 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,66 km2 | |
Einwohner: | 1421 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 91 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95691 | |
Vorwahl: | 09233 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUN, MAK, REH, SEL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 79 127 | |
Stadtgliederung: | 10 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 5 95706 Schirnding | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Hoffmann (SPD) | |
Lage der Stadt Hohenberg an der Eger im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge | ||
Hohenberg an der Eger (amtlich: Hohenberg a.d.Eger) ist eine Stadt im Osten des oberfränkischen Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schirnding.
Geografie
Geografische Lage
Hohenberg an der Eger liegt am östlichen Rand des Naturparks Fichtelgebirge. Durch die Stadt fließt die Eger. Der 653 m hohe Steinberg ist die höchste Erhebung in der Stadt. Hohenberg liegt direkt an der tschechischen Grenze. Zur tschechischen Nachbargemeinde Libá (Liebenstein) besteht ein Grenzübergang in Hammermühle/Dubina (Eichelberg).
Stadtgliederung
Die Stadt Hohenberg an der Eger ist in zehn Stadtteile eingeteilt[2]:
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Geschichte
Auf einem steil zur Eger abfallenden Fels steht die Burg, die im Zusammenhang mit der Sicherung der Reichsburg Eger in der Zeit der Staufer entstanden ist. Erstmals wurde urkundlich 1222 ein „Bertholdus de Honberg“ in einer Waldsassener Schenkungsurkunde genannt. Dem reich begüterten Rittergeschlecht gehörte auch die Burg von Wunsiedel und das Burglehen von Eger. Vom Letzten des Geschlechts, Kneußel von Hohenberg, erwarb Burggraf Friedrich III. von Nürnberg 1285 Wunsiedel, wenig später fiel auch Hohenberg an ihn; Hohenberg und Wunsiedel waren damit die ersten Erwerbungen der Hohenzollern im Gebiet der Reichsstadt Eger. 1322 wurde Hohenberg zwar zusammen mit Eger dem Böhmenkönig Johann von Luxemburg verpfändet, die Auslieferung Hohenbergs unterblieb jedoch. 1413 wurde Hohenberg dem Egerer Landgericht endgültig entzogen, es entstand das Amt Hohenberg, eines der sechs Ämter im Sechsämterland des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte. Um die Burg entstand eine dörfliche Siedlung mit Herbergen, einer Schenkstatt und einer Mühle. Ort und Burg waren bis 1799 mit dem Privileg einer kaiserlichen Freistätte ausgestattet. Vier steinerne Säulen (jetzt im Burghof zu sehen) standen an den Eingangswegen des Ortes und grenzten einen Schutzbereich ab. Gelang es Rechtsbrechern, den Schutzbereich zu erreichen, waren sie im Asyl des Kaisers und zunächst frei von Verfolgung.
1814 gründete Carolus Magnus Hutschenreuther dort die erste Porzellanfabrik, die spätere C. M. Hutschenreuther AG Hohenberg, im nordostbayerischen Raum. In der ehemaligen Fabrikantenvilla ist heute das Deutsche Porzellanmuseum, eine Abteilung des Porzellanikons (mit den Standorten Hohenberg an der Eger und Selb), untergebracht.
Die ehemalige Marktgemeinde im Landkreis Rehau wurde am 29. April 1960 zur Stadt erhoben[3] und am 1. Juli 1972 nach Auflösung des Landkreises Rehau dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge zugeschlagen.
Am 1. Januar 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Neuhaus an der Eger eingegliedert. Am 1. April 1980 kam ein Stück des gemeindefreien Gebietes Wunsiedel im Fichtelgebirge hinzu.[4] Am 1. April 2013 kam ein Teil des Hohenberger Forstes ebenfalls zum Stadtgebiet.
Politik
Stadtrat
Die Kommunalwahlen führten zu folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:
Partei | 2002 | 2008 | 2014 | Nachwahl 2014 |
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CSU | 6 Sitze | 6 Sitze | 6 Sitze | 7 Sitze |
SPD | 6 Sitze | 6 Sitze | 6 Sitze | 5 Sitze |
Gesamt | 12 Sitze | 12 Sitze | 12 Sitze | 12 Sitze |
Städtepartnerschaften
Partnergemeinden der Stadt sind:
- Balatonkeresztúr in Ungarn (seit 1991)
- Hohenberg in Niederösterreich (seit 1981)
- Libá in Tschechien (seit 2007)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Porzellanikon werden auf 2000 m² Porzellane aus drei Jahrhunderten gezeigt, die einen umfassenden Einblick in Kulturgeschichte und Wandel der Porzellanerzeugnisse geben. Dreimal jährlich wechseln Sonderausstellungen mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern und Themen. Das Museum gehört zusammen mit den 16 Kilometer entfernten Porzellanmuseen in Selb zum Museumskomplex Porzellanikon.
Burg Hohenberg
Die Burg Hohenberg ist die besterhaltene Burg im Fichtelgebirge. Sie bildet ein Sechseck mit drei runden und zwei eckigen Türmen sowie der Vorburg. Auch der Wehrgang ist teilweise erhalten. Im Burghof steht das Fürstenhaus von 1666 (ehemaliges märkgräfliches Jagdschloss), weiterhin befinden sich dort Geleitsäulen und ein steinerner Getreidemetzen aus staufischer Zeit.
St.-Elisabeth-Kirche
Im Jahre 1421 erfolgte die erstmalige Erwähnung einer Burgkapelle. Nach zahlreichen Um- und Erweiterungsbauten wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 der Sakralbau weitgehend zerstört. Nach dem Wiederaufbau konnte die Kirche im November 1949 wieder eingeweiht werden. 1959 erhielt der Glockenturm schließlich seine heutige Form. Anfang der 1990er Jahre und 2010 erfolgten erneute Renovierungsarbeiten.[5]
Carolinenquelle
Unmittelbar an der Eger befindet sich östlich von Hohenberg in der Nähe der Straße nach Fischern die Carolinenquelle.[6] Die Anlage, die Teil des Netzes von Quellen im Egergebiet beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze ist, wurde im Rahmen der grenzüberschreitenden Aktion Sprudelndes Egerland renoviert.[7]
Baudenkmäler
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Turm und Befestigungsanlage der Burg Hohenberg an der Eger
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Neubau des Deutschen Porzellanmuseums
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Gedenkstein zu Ehren C. M. Hutschenreuthers
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Carolinenquelle
Wirtschaft
Ansässige Unternehmen
- Hohenberger Tapetenmanufaktur GmbH
- Gewandschneiderei Your-Dark-Dream GbR
- Feiler GmbH Frottier- und Chenille – Weberei
Seniorenhaus
Im Herbst 2017 soll das Seniorenhaus eröffnet werden. Es wird nach der japanischen Geschäftsfrau Kazuko Yamakawa benannt, die rund 3,5 Millionen Euro für das Projekt der Gemeinde stiftete. Die Spende machte die Unternehmerin aus Dankbarkeit für über 40-jährige Geschäftspartnerschaft mit der Textilfirma Feiler, die das Grundstück gesponsert hat. Feiler gilt weltweit als führender Hersteller von echter, buntgewebter Chenille und fertigt ausschließlich am Standort Hohenberg. 90 Prozent der japanischen Frauen kennen das Unternehmen und seine Produkte.[8]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Hugo Auvera (1857–1918), Ökonom, königlicher Kommerzienrat, Mitinhaber und Geschäftsführer der Porzellanwerke C. M. Hutschenreuther AG in Hohenberg
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Stöhr (1859–1931), Architekt, Baumeister und geheimer Kommerzienrat
- Kurt Mantel (* 12. Juni 1905; † 6. Mai 1982 in Freiburg im Breisgau), Forstwissenschaftler
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Hans von Kotzau, Amtmann von Hohenberg
- Carolus Magnus Hutschenreuther, gründete in Hohenberg die erste Porzellanfabrik im nordbayerischen Raum.
Literatur
- Harald Stark: Die Familie Notthafft – auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben. Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X.
- Dietmar Herrmann: Rund um Hohenberg an der Eger, in: Der Siebenstern Heft 4/2012, S. 187.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Bayerische Landesbibliothek Online
- ↑ Stadternennung
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 701.
- ↑ Homepage der ev. Kirchengemeinde St. Elisabeth
- ↑ Bayern-Online: Carolinenquelle in Hohenberg im Fichtelgebirge
- ↑ Viel Arbeit an der Quelle Frankenpost. 23. Februar 2011
- ↑ BR-Bericht über das Seniorenhaus, abgerufen am 23. September 2016.
Weblinks
- Webseite des Deutschen Porzellanmuseums
- Literatur über Hohenberg a.d. Eger
- Eintrag zum Wappen von Hohenberg an der Eger in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte