Maria Lankowitz

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Marktgemeinde
Maria Lankowitz
Wappen Österreichkarte
?
Maria Lankowitz (Österreich)
Maria Lankowitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Voitsberg
Kfz-Kennzeichen: VO
Fläche: 104,29 km²
Koordinaten: 47° 4′ N, 15° 4′ OKoordinaten: 47° 3′ 50″ N, 15° 3′ 47″ O
Höhe: 515 m ü. A.
Einwohner: 2.750 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 26 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8591
Vorwahl: 03144
Gemeindekennziffer: 6 16 32
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Puchbacher Straße 204
8591 Maria Lankowitz
Website: www.maria-lankowitz.at
Politik
Bürgermeister: Kurt Riemer (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(15 Mitglieder)
6
4
3
2
Insgesamt 15 Sitze
  • SPÖ: 6
  • ÖVP: 4
  • FPÖ: 3
  • Maria Lankowitz Neu: 2
Lage von Maria Lankowitz im Bezirk Voitsberg
Lage der Gemeinde Maria Lankowitz im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)BärnbachEdelschrottGeistthal-SödingbergHirschegg-PackKainach bei VoitsbergKöflachKrottendorf-GaisfeldLigistMaria LankowitzMooskirchenRosental an der KainachSankt Martin am WöllmißbergSöding-Sankt JohannStallhofenVoitsbergSteiermark
Lage der Gemeinde Maria Lankowitz im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Maria Lankowitz ist ein Wallfahrtsort und eine Marktgemeinde mit 2750 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) in der Weststeiermark westlich von Köflach und der Bezirkshauptstadt Voitsberg, sowie eine ehemalige Bergbaugemeinde im Braunkohlerevier Köflach-Voitsberg.

Am 1. Jänner 2015 wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark die Gemeinden Gößnitz und Salla eingemeindet.[1]

Geografie

Der Ort Maria Lankowitz liegt rund um die gleichnamige Wallfahrtskirche und schließt direkt an das Ortsgebiet der östlichen Nachbargemeinde Köflach an. Das Gemeindegebiet umfasst 104,29 km² und erstreckt sich über den Kemetberg bis zum Alten Almhaus, einem Übergang über die Berge der Stubalpe ins obere Murtal.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2016[2]):

  • Hochgößnitz (167)
  • Kemetberg (228)
  • Kirchberg (230)
  • Maria Lankowitz (1.735)
  • Niedergößnitz (259)
  • Salla (276)

Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche Stand 2015[3]):

  • Gößnitz (3.105,79 ha)
  • Kemetberg (1.167,16 ha)
  • Kirchberg (788,71 ha)
  • Lankowitz (441,50 ha)
  • Salla (2.468,47 ha)
  • Scherzberg (2.449,91 ha)

Nachbargemeinden

Maria Lankowitz ist von sieben Nachbargemeinden umgeben, drei davon liegen im Bezirk Murtal (MT).

Sankt Margarethen bei Knittelfeld (MT) Kainach bei Voitsberg

Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Köflach
Hirschegg-Pack Edelschrott

Geschichte

Funde aus dem 1. bis 4. Jahrhundert belegen eine römische Besiedlung am Franziskanerkogel oberhalb des heutigen Ortes. Auf demselben Hügel finden sich auch die Reste der Primaresburg, einer Wehranlage aus dem 10. Jahrhundert die von den Eppensteinern errichtet wurde. Der Name des Ortes leitet sich aus dem Altslawischen ab (Lancowice (sprich: Lonkowizze) = Ort an der Uferaue, siehe auch Lankwitz).[4]

Die Kirche Maria Lankowitz wurde im Jahr 1415 erstmals urkundlich erwähnt. Aufschwung für das Gebiet rund um das kleine Kirchlein brachte die Entscheidung Kaiser Friedrich III., Georg Gradner mit dem Bau von Schloss, Kloster und Kirche zu beauftragen. Diese Gebäude sind (in mehrfach umgebauter Form) noch heute die zentralen Bauwerke des Ortes. Das Schloss ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Justizanstalt Maria Lankowitz eine Außenstelle der Justizanstalt Graz-Karlau.

Im 20. Jahrhundert ist die Geschichte des Ortes geprägt durch den Kohlebergbau in den Gruben rund um Piberstein. Seit der Stilllegung der Bergbaubetriebe versucht man vor allem als Fremdenverkehrsgemeinde Profil zu gewinnen.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat bestand bis Ende 2014 aus 15 Mitgliedern und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 12 SPÖ - stellte Bürgermeister und Vizebürgermeister
  • 3 ÖVP

Wappen (bis Ende 2014)

Datei:AUT Maria Lankowitz COA.jpg

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 15. März 1900.
Wappenbeschreibung: „Ein durch einen goldenen Faden halb in die Länge und quer geteilter golden eingefaßter Schild. In dem oberen rechten blauen Felde erscheint auf grünem Rasenboden das Bild des Schlosses Lankowitz mit seinem, rechtsseitigen Erkeranbaue, seinem kuppelgekrönten Uhrturme und seinem in Stein gehauenen, säulengeschmückten und von steinernen Wappenbildern überhöhten Eingangstore. In dem oberen linken schwarzen Felde zeigt sich in unterirdischem Schachte ein Bergmann, bei dem Scheine seiner Grubenlampe mit Schlägel und Eisen Kohle gewinnend. In der unteren silbernen Schildeshälfte erhebt sich aus grünem vom Fußrande aufsteigenden Rasenboden ein natürlicher reichbelaubter Lindenbaum, in dessen Geäste die wunderthätige Muttergottesstatue mit dem Jesukinde im Strahlenglanze erscheint, und an dessen Fuße zur Rechten ein natürlicher Pflug ruht. Den Schild umgibt eine architektonisch gehaltene dunkelbronzene Einfassung.“[5]

Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Maria Lankowitz
  • Lankowitzer Museum im Schloss

Bauwerke

  • Kirche Maria Lankowitz: Die Kirche ist eine der Wallfahrtskirchen der Weststeiermark, sie ist „Mariä Heimsuchung“ geweiht und besteht seit Mitte des 15. Jahrhunderts. Das Gotteshaus stand damals in Verbindung mit einem Kloster der Franziskaner. 1678–81 erhielt die Kirche durch Jakob Schmerlaib ihr heutiges Aussehen. 1712 wurde eine Seitenkapelle angebaut, der Hochaltar mit Statuen des Hl. Joachim, der Hl. Anna, von Zacharias und Elisabeth stammt aus 1767. Die Kirche wird durch eine reiche Ausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert und Fresken des italienischen Malers Felix Batazutti geschmückt. In der Kirche befindet sich eine gotische Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert, welcher wundertätiges Wirken zugesprochen wird.
  • Kloster Maria Lankowitz: Das Franziskanerkloster befindet sich nördlich der Kirche, es stammt aus den Jahren 1656 bis 1665, die Kirche wird vom Kloster aus betreut.
  • Die Antoniuskapelle aus der Zeit um 1660 wurde gleichzeitig mit der Mauer des Friedhofs erbaut, ihr Altar stammt aus 1770. In der Kapelle befindet sich ein großes Votivbild des Grafen Sigmund Friedrich Herberstein.
  • Das Portal des Kirchhofes stammt aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, die Statuen daneben aus dem 18. Jahrhundert, der Bildstock vor der Kirche ist mit 1658 datiert.
  • An der Zufahrtsstraße zur Kirche stehen acht Heiligenstatuen aus der Zeit um 1730.
  • Das Schloss Lankowitz wurde ab 1440 unter Ritter Georg Gradner erbaut. 1459 ging es an Kaiser Friedrich III., 1460 an Andreas Greißenegger. Nach weiteren Besitzwechseln wurde es ab 1855 als Strafanstalt eingerichtet.[6]
  • Die Ruine der Burg Klingenstein westlich des Dorfes Salla stammt aus der Zeit um 1400.

Sport

Der Fußballverein FC Lankowitz gewann 2014 und 2015 den Steirer-Cup. Er spielt seit 2016 in der Landesliga Steiermark. Von 1994 bis 1998 war Maria Lankwitz Austragungsort des Damentennis-Turniers WTA Maria Lankowitz. Zudem findet alljährlich am Pibersteiner See der Xentis-Triathlon statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft ist heute vor allem auf den Fremdenverkehr ausgerichtet. Die Gruben des ehemaligen Braunkohletagebaus werden heute als Badeseen genutzt. Daneben gibt es eine Golfanlage,[7] Wanderwege und ein kleines Skigebiet. Im Sommer kann man auf den Almwiesen der Stubalm die Lipizzaner weiden sehen.[8]

Die Landwirtschaftliche Fachschule Maria Lankowitz-St. Martin[9] hat den Namen „Hanns-Koren-Schule“.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde

Historische Landkarten

Weblinks

Commons: Maria Lankowitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 12. Dezember 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Maria Lankowitz und der Gemeinden Gößnitz und Salla, alle politischer Bezirk Voitsberg. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 20. Dezember 2013. Nr. 172, 37. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 713.
  2. Statistik Austria, Bevölkerung am 1. Jänner 2016 nach Ortschaften
  3. Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
  4. Georg Holzer: Slawisch - Die Slavia submersa, PDF-Datei, 2005, abgerufen am 21. April 2016
  5. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 13, 1963, S. 78
  6. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 279–281.
  7. www.golf-marialankowitz.at
  8. www.steiermark.com
  9. Homepage