Neumarkt in Steiermark
Neumarkt in Steiermark (Hauptort einer Marktgemeinde) Ortschaft (Hauptort der Gemeinde) Katastralgemeinde Neumarkt | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Murau (MU), Steiermark | |
Gerichtsbezirk | Murau | |
Pol. Gemeinde | Neumarkt in der Steiermark | |
Koordinaten | 47° 4′ 27″ N, 14° 25′ 33″ O | |
Höhe | 847 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 1683 (1. Jän. 2023) | |
Gebäudestand | 580 (2001) | |
Fläche d. KG | 5,14 km² | |
Postleitzahl | 8820 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 16003 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 65310 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Neumarkt in Steiermark (61439 000) | |
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014 Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk |
Neumarkt in Steiermark ist eine ehemalige Marktgemeinde mit 1699 Einwohnern (Stand: 31. Oktober 2013)[1] im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Murau in der Steiermark. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist sie ab 1. Jänner 2015 mit den Gemeinden Dürnstein in der Steiermark, Kulm am Zirbitz, Mariahof, Perchau am Sattel, Sankt Marein bei Neumarkt und Zeutschach zusammengeschlossen,[2] die neue Gemeinde wird den Namen Marktgemeinde Neumarkt in der Steiermark führen. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[3] Eine Beschwerde, die von der Gemeinde gegen die Zusammenlegung beim Verfassungsgerichtshof eingebracht wurde, war nicht erfolgreich.[4]
Geografie
Neumarkt liegt in 845 m Seehöhe in einem Hochtal zwischen den Seetaler Alpen im Osten und der Grebenzen im Westen.
Geschichte
Die ältesten Funde auf dem heutigen Neumarkter Gemeindegebiet weisen auf eine Besiedlung bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. hin. In vorchristlicher Zeit verlief hier eine der wichtigsten Verbindungsstraßen zwischen Italien und der Donau, auch Funde aus der Römerzeit wie ein Meilenstein aus dem Jahr 324 bezeugen die enge Verbindung nach Italien.
Die Pfarrkirche von Neumarkt wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Die älteste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Neumarkt stammt aus dem Jahr 1235. 1849/50 wurde die politische Gemeinde Neumarkt errichtet.[5]
Bevölkerung
Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 1925 Einwohner. Die Einwohnerzahl ist seit 1951 (1888) nahezu unverändert. 97,7 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 88,0 % der Einwohner, 3,4 % gehören der evangelischen Kirche an, 6,4 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Erneuerungen
- Marktplatz: Der Umbau des Marktplatzes wurde 2005 durchgeführt. Die großen, alten Kastanienbäume wurden umgesägt und durch neue Bäume ersetzt. Außerdem wurde der komplette Park erneuert. Die Gehsteige wurden neu gepflastert und es wurden Leuchten in den Boden eingebaut, um nachts einen besseren Überblick zu verschaffen.
- Polizeigebäude: Um der Neumarkter Polizei ein neues Gebäude zu verschaffen wurde der Rohbau eines großen Hauses in der Wiener Straße fertiggestellt, der dort schon jahrelang halbfertig gestanden ist.
- Kindergarten
- Neue Mittelschule
- Übersiedlung des Landforstmarktes vom Hauptplatz auf das umgebaute Areal der ehemaligen Molkerei.
- Im Frühjahr 2011 wurde das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt fertiggestellt und mit einem großen, drei Tage andauernden Zeltfest eingeweiht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Marien- oder Pestsäule: Die 18 Meter hohe, denkmalartig aufgebaute Säule wurde 1717 von Joseph Angelo Bon errichtet. Auf der aus Marmor bestehenden Säule befindet sich eine lebensgroße Marienstatue. Nach einer Sage wurde die Säule von drei Frauen gestiftet, welche die Pest überlebt hatten. Tatsächlich wurde sie aufgrund eines Gelöbnisses wegen der Abwendung der Seuche gebaut.
- Ringmauer und Ringtürme: Von der Befestigungsanlage, deren älteste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1394 stammt, sind noch Reste der Mauer sowie die drei Rundtürme erhalten. Letztere wurden nach einem Brand 1602 neu errichtet.
- Pfarrkirche Neumarkt („Burgunterkirche“): Die Kirche wurde ursprünglich Ende des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil erbaut, zwischen 1492 und 1501 im spätgotischen Stil umgestaltet und erweitert. Der Kirchturm fiel 1813 einen Brand zum Opfer, erst 1914 wurde ein neuer Turm gebaut.
- NaturLesePark: Dieser Park, angelegt in Form eines riesigen Blattes ist mit außergewöhnlichen Skulpturen, Zitaten von Philosophen und Texten zum Thema Mensch und Natur ausgestattet. Auch finden Veranstaltungen wie Konzerte, Messen und Matinees statt.
- Häferlmuseum: Das Museum „Schule der Sinne“ beherbergt auch das größte öffentlich zugängliche Häferlmuseum in Österreich.
Sport
- Naturbad Neumarkt: 1998 wurde das alte Schwimmbad durch das Naturbad ersetzt.
- 3 Tennisplätze
- 2 Fußballplätze
- Eislaufplatz im Winter
- zahlreiche Wanderwege
- Radwege
- Badeteiche in der Umgebung
- Hartplatz (inklusive Basketballkörbe, Rennstrecken u. v. a. m.)
- jährlich findet der Sonnwendlauf statt (der Natur-Bike Marathon nicht mehr).
Wirtschaft und Infrastruktur
Neumarkt in Steiermark ist das regionale Zentrum im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. In den Jahren 2007 und 2009 sowie auch 2014 erhielt Neumarkt die Auszeichnung "Goldener Boden" von der Wirtschaftskammer Steiermark und wurde somit dreimal in Folge als „Wirtschaftsfreundlichste Gemeinde“ im Bezirk Murau ausgezeichnet. Dies konnte keine weitere Gemeinde des Bezirkes erreichen. Die Werbegemeinschaft Neumarkt mit ihren 45 Mitgliedsbetrieben ist bemüht, Neumarkt als Einkaufsort interessant und attraktiv zu gestalten. Sei es die große Autoschau im Frühling, der Ostermarkt, das Marktfest, der Adventmarkt oder das Weihnachtsgewinnspiel, welche zeigen wie viele unterschiedliche Branchen vertreten sind. Nicht zu vergessen, der schon traditionelle „Bauernsilvester“, der alljährlich am 30. Dezember am Hauptplatz stattfindet und Gäste aus Nah und Fern anlockt. Als ansässige Wirtschaftsbetriebe sind weiters Metallbaubetriebe, die Pharmazeutische Industrie und das Baugewerbe und das Holz verarbeitende Gewerbe bedeutsam. Daneben spielen auch Sommer- und Wintertourismus eine große Rolle.
Persönlichkeiten
- Neumarkt ist die letzte Ruhestätte der Kärntner Dichterin Agnes Millonig, die dort als Lehrerin tätig war
- Thomas Schroll (* 1965), Olympiasieger im Viererbob 1994 in Albertville
- Gerald Säumel (* 1986), österreichischer Fußballspieler
- Jürgen Säumel (* 1984), österreichischer Fußballspieler
- Wolfgang Auer (* 1962), bis Mai 2015 Vizeparteichef des Team Stronach in Österreich
Verkehr
- Neumarkt liegt an der Friesacher Straße (B 317), die den Ort mit dem Murtal im Norden bzw. mit Kärnten im Süden verbindet. Durch Neumarkt verläuft die Bahnstrecke Judenburg–St. Veit/Glan, wodurch die Marktgemeinde an das Schienennetz der ÖBB angebunden ist. Seit Juli 2006 besteht ein Fahrverbot für Lastkraftwagen über 7,5 t.
Politik
Der letztgewählte Gemeinderat bestand aus 15 Mitgliedern und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Wappen
Blasonierung: Im roten Feld auf einem goldenen Dreiberg ein Tannenbaum.
Literatur
- Walter Brunner: Geschichte von Neumarkt in der Steiermark. Neumarkt in der Steiermark 1985
Einzelnachweise
- ↑ Land Steiermark: Endgültiger Bevölkerungsstand am 31. Oktober 2013 (Excel-Datei, 85 KB; abgerufen am 2. Mai 2015)
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ § 3 Abs. 7 Z 2 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.
- ↑ Erkenntnis des VfGH vom 24. November 2014, G 62/2014, G 141/2014.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
Weblinks
- 61412 – Neumarkt in Steiermark. Gemeindedaten der Statistik Austria