Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – 200 m (Frauen)

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Datei:ClosingCeremonyAtlanta96.jpg
Sportart Leichtathletik
Disziplin 200-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 47 Athletinnen aus 36 Ländern
Wettkampfort Centennial Olympic Stadium
Wettkampfphase 31. Juli 1996 (Vorrunde/Viertelfinale)
1. August 1996 (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Marie-José Pérec (Frankreich FRA)
Merlene Ottey (Jamaika JAM)
Mary Onyali (Nigeria NGR)

Der 200-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 31. Juli und 1. August 1996 im Centennial Olympic Stadium ausgetragen. 47 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Französin Marie-José Pérec. Sie gewann vor der Jamaikanerin Merlene Ottey und der Nigerianerin Mary Onyali.

Für Deutschland startete Melanie Paschke, die im Halbfinale ausschied.
Die Schweizerin Mireille Donders scheiterte in der Vorrunde.
Athletinnen aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Titelträger

Olympiasiegerin Gwen Torrence (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten) 21,81 s Barcelona 1992
Weltmeisterin Merlene Ottey (Jamaika Jamaika) 22,12 s Göteborg 1995
Europameisterin Irina Priwalowa (Russland Russland) 22,32 s Helsinki 1994
Panamerikanische Meisterin Liliana Allen (Kuba Kuba) 22,73 s Mar del Plata 1995
Zentralamerika und Karibik-Meisterin Nancy McLeón (Kuba Kuba) 22,97 s Guatemala-Stadt 1995
Südamerika-Meisterin Kátia Regina Santos (Brasilien Brasilien) 23,34 s Manaus 1995
Asienmeisterin Susanthika Jayasinghe (Sri Lanka Sri Lanka) 23,00 s Jakarta 1995
Afrikameisterin Georgette N’Koma (Kamerun Kamerun) 23,1 s Yaoundé 1996
Ozeanienmeisterin Vaciseva Tavaga (Fidschi Fidschi) 24,37 s Auckland 1994

Bestehende Rekorde

Weltrekord Florence Griffith-Joyner (Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten) 21,34 s Seoul 29. September 1988[1]
Olympischer Rekord

Zeichen und Abkürzungen

Abkürzung/
Zeichen
Bedeutung
WR Weltrekord
OR Olympiarekord
DNF Rennen nicht beendet
DSQ Disqualifikation

Vorrunde

Die Athletinnen traten am 31. Juli zu insgesamt sechs Vorläufen an. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athletinnen. Weiterhin kamen die acht Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athletinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Vorlauf 1

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Carlette Guidry Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,37 s
2 Mary Onyali Nigeria Nigeria 22,42 s
3 Melanie Paschke Deutschland Deutschland 22,93 s
4 Patricia Libia Rodríguez Kolumbien Kolumbien 23,13 s
5 Yan Jiankui China Volksrepublik Volksrepublik China 23,21 s
6 Myra Mayberry Puerto Rico Puerto Rico 23,23 s
7 Zlatka Georgiewa Bulgarien Bulgarien 24,05 s
8 Laure Kuetey Benin Benin 25,57 s

Vorlauf 2

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Dannette Young Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,65 s
2 Melinda Gainsford-Taylor Australien Australien 22,70 s
3 Lucrécia Jardim Portugal Portugal 22,95 s
4 Viktoria Fomenko Ukraine Ukraine 23,18 s
5 Sandra Myers Spanien Spanien 23,18 s
6 Calister Ubah Nigeria Nigeria 23,34 s
7 Theodora Kyriakou Zypern Republik Zypern 23,85 s
8 Sylla M'Mah Touré Guinea-a Guinea 26,64 s

Vorlauf 3

Cathy Freeman (AUS)

Zusammen mit ihrer Mannschaftskameradin, der Kugelstoßerin Elwira Usurowa, war Maja Asaraschwili die erste Leichtathletin aus Georgien, die bei Olympischen Spielen antrat.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Juliet Cuthbert Jamaika Jamaika 23,03 s
2 Irina Priwalowa Russland Russland 23,16 s
3 Cathy Freeman Australien Australien 23,25 s
4 Sanna Hernesniemi Finnland Finnland 23,35 s
5 Mireille Donders Schweiz Schweiz 23,52 s
6 Maja Asaraschwili Georgien Georgien 23,63 s
7 Felipa Palacios Kolumbien Kolumbien 24,12 s
8 Lineo Shoai Lesotho 1987 Lesotho 26,25 s

Vorlauf 4

Die für den Lauf gemeldete Russin Marina Trandenkowa trat nicht an.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Merlene Ottey Jamaika Jamaika 22,92 s
2 Katharine Merry Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 23,14 s
3 Monika Gatschewska Bulgarien Bulgarien 23,30 s
4 Heather Samuel Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda 23,34 s
5 Ameerah Bello Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 23,45 s
6 Du Xiujie China Volksrepublik Volksrepublik China 23,69 s
7 Guilhermina da Cruz Angola Angola 24,92 s

Vorlauf 5

Schanna Pintussewytsch (UKR) bei der WM 1999
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Galina Maltschugina Russland Russland 22,63 s
2 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 22,63 s
3 Beverly McDonald Jamaika Jamaika 23,04 s
4 Schanna Pintussewytsch Ukraine Ukraine 23,15 s
5 Simmone Jacobs Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 23,36 s
6 Tamara Perry Kanada Kanada 23,46 s
7 Marina Živković Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Jugoslawien 23,51 s
8 Kaltouma Nadjina Tschad Tschad 24,47 s

Vorlauf 6

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Marie-José Pérec Frankreich Frankreich 22,62 s
2 Inger Miller Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,74 s
3 Alenka Bikar Slowenien Slowenien 22,88 s
4 Ekaterini Koffa Griechenland Griechenland 23,09 s
5 Natallia Safronnikava Belarus Belarus 23,14 s
6 Savatheda Fynes Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 23,39 s
7 Georgette N’Koma Kamerun Kamerun 23,68 s
8 Ljudmila Dimitriadi Usbekistan Usbekistan 24,88 s

Viertelfinale

Das Viertelfinale fand, wie die Vorrunde, am 31. Juli statt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athletinnen (hellblau unterlegt).

Lauf 1

Chandra Sturrup (BHS) im Jahr 2010

Die für das Viertelfinale qualifizierte Beverly McDonald aus Jamaika trat nicht an.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Carlette Guidry Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,51 s
2 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 22,81 s
3 Melinda Gainsford-Taylor Australien Australien 22,91 s
4 Natallia Safronnikava Belarus Belarus 23,15 s
5 Sanna Hernesniemi Finnland Finnland 23,38 s
6 Monika Gatschewska Bulgarien Bulgarien 23,44 s
7 Ameerah Bello Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 23,66 s

Lauf 2

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Merlene Ottey Jamaika Jamaika 22,61 s
2 Galina Maltschugina Russland Russland 22,69 s
3 Melanie Paschke Deutschland Deutschland 22,84 s
4 Ekaterini Koffa Griechenland Griechenland 23,04 s
5 Katharine Merry Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 23,17 s
6 Savatheda Fynes Bahamas Bahamas 23,26 s
7 Yan Jiankui China Volksrepublik Volksrepublik China 23,30 s
8 Viktoria Fomenko Ukraine Ukraine 23,44 s

Lauf 3

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Marie-José Pérec Frankreich Frankreich 22,24 s
2 Mary Onyali Nigeria Nigeria 22,37 s
3 Inger Miller Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,57 s
4 Cathy Freeman Australien Australien 22,74 s
5 Lucrécia Jardim Portugal Portugal 22,88 s
6 Simmone Jacobs Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 22,96 s
7 Sandra Myers Spanien Spanien 23,20 s
8 Heather Samuel Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda 23,54 s

Lauf 4

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Dannette Young Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,53 s
2 Juliet Cuthbert Jamaika Jamaika 22,62 s
3 Irina Priwalowa Russland Russland 22,82 s
4 Alenka Bikar Slowenien Slowenien 22,89 s
5 Myra Mayberry Puerto Rico Puerto Rico 22,89 s
6 Patricia Libia Rodríguez Kolumbien Kolumbien 23,50 s
7 Calister Ubah Nigeria Nigeria 23,62 s
8 Schanna Pintussewytsch Ukraine Ukraine 23,68 s

Halbfinale

Das Halbfinale wurde am 1. August durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich die jeweils ersten vier Läuferinnen (hellblau unterlegt).

Lauf 1

Die für das Halbfinale qualifizierte Russin Irina Priwalowa trat verletzungsbedingt nicht an.

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Marie-José Pérec Frankreich Frankreich 22,07 s
2 Mary Onyali Nigeria Nigeria 22,16 s
3 Juliet Cuthbert Bahamas Bahamas 22,24 s
4 Inger Miller Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,33 s
5 Dannette Young Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,49 s
6 Cathy Freeman Australien Australien 22,78 s
7 Natallia Safronnikava Belarus Belarus 22,98 s

Lauf 2

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Merlene Ottey Jamaika Jamaika 22,08 s
2 Galina Maltschugina Russland Russland 22,35 s
3 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 22,54 s
4 Carlette Guidry Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,56 s
5 Melinda Gainsford-Taylor Australien Australien 22,76 s
6 Melanie Paschke Deutschland Deutschland 22,81 s
7 Alenka Bikar Slowenien Slowenien 22,82 s
8 Ekaterini Koffa Griechenland Griechenland 23,20 s

Finale

Olympiasiegerin Marie-José Pérec (FRA)

Für das Finale am 1. August hatten sich zwei US-Amerikanerinnen und zwei Jamaikanerinnen qualifiziert. Sie trafen auf je eine Starterin von den Bahamas, aus Frankreich, Nigeria und Russland.

Als Favoritin galt die jamaikanische Weltmeisterin Merlene Ottey. Die russische Europameisterin Irina Priwalowa konnte auf Grund einer Verletzung ihr Halbfinale nicht bestreiten und war deswegen nicht dabei.

Ottey hatte den besten Start und führte das Feld in der Kurve an. Doch eingangs der Zielgeraden kam die Französin Marie-José Pérec, die wenige Tage vorher den 400-Meter-Wettbewerb gewinnen konnte, stark auf. Pérec zog an Ottey vorbei und gewann, Ottey blieb Silber vor der überraschend starken Nigerianerin Mary Onyali.

Marie-José Pérec war die erste französische Olympiasiegerin über 200 Meter. Sie war nach Valerie Brisco-Hooks 1984 erst die zweite Frau, die den Doppelsieg über 200 und 400 Meter schaffte. 10 Minuten nach ihr schaffte es auch der US-Amerikaner Michael Johnson.
Mary Onyali ist die erste nigerianische Medaillengewinnerin.
Merlene Ottey, die zu ihren fünften Olympischen Spielen antrat, gewann die vierte Medaille in dieser Disziplin, was sie zur erfolgreichsten Athletin bei der Anzahl der gewonnenen Medaillen machte. Sie gewann 1980, 1984 und 1992 jeweils Bronze.


Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Marie-José Pérec Frankreich Frankreich 22,12 s
2 Merlene Ottey Jamaika Jamaika 22,24 s
3 Mary Onyali Nigeria Nigeria 22,38 s
4 Inger Miller Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,41 s
5 Galina Maltschugina Russland Russland 22,45 s
6 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 22,54 s
7 Juliet Cuthbert Jamaika Jamaika 22,60 s
8 Carlette Guidry Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 22,61 s

Weblinks

Einzelnachweise

  1. IAAF Statistics Handbook, Peking 2015 Seite 794 (engl.)