Palenberg

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Palenberg
Koordinaten: 50° 56′ N, 6° 6′ OKoordinaten: 50° 55′ 32″ N, 6° 6′ 13″ O
Einwohner: 4794 (31. Dez. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1935
Postleitzahl: 52531
Vorwahl: 02451
Römerbad Palenberg
Römerbad Palenberg

Palenberg ist der zweitgrößte Stadtteil von Übach-Palenberg im Kreis Heinsberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Flur „Am Heidberg“ wurden 1951 spätantike Gräber angeschnitten, einige Funde geborgen. Die Bestattungen erfolgten in der Zeit zwischen 400 und 485 n. Chr. Sie dürften, da waffenführend, auf germanische Söldner im spätrömischen Heer zurückgehen.[2][3][4]

Bei Grabungen in der St. Petrus-Kirche wurden ältere Vorgängerbauten und Gräber entdeckt. Die ältesten Gräber gehören in das frühe 8. Jahrhundert n. Chr., die älteste Kirche – ein Holzpfostenbau von ca. 6 × 9 m Größe – dürfte in der gleichen Zeit entstanden sein.[5][6][7]

Ab 867[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ersterwähnung Palenbergs erfolgte im Jahr 867 als villa Palemberg.[8][9] Um 1000 gehörte der Ort vermutlich zur Herrschaft Geilenkirchen. Diese gelangte im 12. Jahrhundert in den Besitz der Herren von Heinsberg und das Heinsberger Land kam schließlich zum Herzogtum Jülich. Dort liegt Palenberg im Jülicher Amt Geilenkirchen. Die Kirche wurde erstmals um 1300 erwähnt, und zwar im Liber valoris als Filialkirche von Frelenberg.

1815 kam Palenberg an Preußen; 1827 hatte der Ort 98 Einwohner und gehörte zum Amt Frelenberg. Im Jahre 1852 wurde der heutige Bahnhof Übach-Palenberg eingeweiht. Von 1917 bis 1962 kam es zum Abbau von Steinkohle in der Grube Carolus Magnus. 1913 begann der Bau von Bergarbeiterwohnungen (Beamtenwohnungen).[9] Durch den Ausbau der Grube Carolus Magnus und deren Bergwerkssiedlung ging der alte Weiler Bersitten im Stadtteil Palenberg auf.

Die Eigenständigkeit Palenbergs endete am 1. Mai 1935; es entstand die Gemeinde Übach-Palenberg aus den bis dahin selbständigen Bürgermeistereien Scherpenseel und Frelenberg sowie der Gemeinde Übach.[10]

Am 31. Dezember 2006 lebten in Palenberg 4958 Personen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächste Bahnhof ist Übach-Palenberg an der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach. Die nächsten Autobahn-Anschlussstellen sind „Alsdorf“ an der A 44 sowie „Heinsberg“ an der A 46.

Die AVV-Buslinien 21, 430, 431, 433, 491 und ÜP1 sowie die Buslinie 723 der Arriva verbinden Palenberg mit allen weiteren Stadtteilen sowie mit Alsdorf, Baesweiler, Geilenkirchen, Herzogenrath und dem niederländischen Landgraaf. Abends und am Wochenende kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[11]

Linie Betreiber Verlauf
21 ASEAG Lintert Friedhof – Burtscheid – Aachen Hbf – Misereor – Elisenbrunnen – Aachen Bushof – Ludwig Forum – Talbot – Haaren – Würselen – Morsbach – Bardenberg – (Pley –) Niederbardenberg – Herzogenrath Bf – Ritzerfeld – Merkstein – Boscheln – Holthausen – Übach – Palenberg – Palenberg Bf
430 west Herzogenrath Bf – Ritzerfeld – Merkstein – Boscheln – Übach – Palenberg – Palenberg Bf
431 west Geilenkirchen Bf – Frelenberg – Zweibrüggen – Marienberg – Palenberg Bf – Palenberg – Übach – Boscheln – Baesweiler
433 west Palenberg Bf – Palenberg – Übach – Boscheln – Alsdorf-Annapark
491 west Geilenkirchen Bf – (Bauchem – Nierstraß –) Teveren – Grotenrath – Scherpenseel – (Siepenbusch – Windhausen –) Marienberg – Palenberg Bf (– Palenberg – Übach)
ÜP1 west Frelenberg – Palenberg Bf – Palenberg – Übach – Boscheln
723 Arriva Landgraaf Monto Verde – Eygelshoven – Ubach over Worms – Rimburg (NL) – Palenberg Bf (D) (kein AVV-Tarif)
815 RVK Wald-Linie (Fahrradbus mit Anhänger, nur sonn- und feiertags von April bis Oktober):
Kall Bf – Kall Gemünder Str – Anstois – Gemünd – Herhahn – Dreiborn – Wahlerscheid – Höfen – Monschau

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Palenberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen der Stadt Übach-Palenberg zum 31.12.2019. (PDF; 21,1 MB) In: Amtsblatt der Stadt Übach-Palenberg Nr. 3 2020. Stadt Übach-Palenberg, der Bürgermeister, 12. Februar 2020, S. 4, abgerufen am 8. März 2021.
  2. Wilhelm Piepers: Archäologie im Kreis Heinsberg I: Bodendenkmäler und Funde im ehemaligen Kreis Geilenkirchen. Schriftenreihe des Kreises Heinsberg Band 5, Heinsberg 1989, S. 278 ff. Nr. 17.
  3. Horst Wolfgang Böhme: Germanische Grabfunde des 4. bis 5. Jahrhunderts zwischen Unterer Elbe und Loire. Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 19. München 1974, S. 283 Nr. 104.
  4. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1998, ISBN 3-7927-1247-4, S. 357 f., Taf. 138.
  5. Leo Schaefer: Die Ausgrabungen in der Karlskapelle zu Palenberg. Bonner Jahrbücher 157, 1957, S. 353–379.
  6. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1998, ISBN 3-7927-1247-4, S. 355 f.
  7. Ältere Ansichten der Kirche abgebildet bei: Wilhelm Piepers: Archäologie im Kreis Heinsberg I: Bodendenkmäler und Funde im ehemaligen Kreis Geilenkirchen. Schriftenreihe des Kreises Heinsberg Band 5, Heinsberg 1989, Beilage 11.
  8. Nachweise bei Leo Schaefer: Die Ausgrabungen in der Karlskapelle zu Palenberg. Bonner Jahrbücher 157, 1957, S. 353 f.
  9. a b Stadtgeschichte. In: uebach-palenberg.de. Stadt Übach-Palenberg, abgerufen am 8. Februar 2021.
  10. Jahresrückblick 1935. In: uebach-palenberg.de. Stadt Übach-Palenberg, abgerufen am 8. Februar 2021: „1.5.: Aus der selbständigen Gemeinde Übach und den Bürgermeistereien Frelenberg und Scherpenseel entstand an diesem Tag die Großgemeinde Übach-Palenberg.“
  11. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.