Ralf Meister
Ralf Meister (* 5. Januar 1962 in Hamburg) ist ein lutherischer Theologe und Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Leben und Wirken
Ralf Meister studierte evangelische Theologie und Judaistik an den Universitäten Hamburg und Jerusalem. Nach dem Studium war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität in Hamburg.
Von 1990 bis 1992 absolvierte Meister das Vikariat in Lauenburg/Elbe und wurde 1992 zum Dienst eines Pastors in der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche ordiniert.
Nach dem Vikariat wurde Ralf Meister 1992 Geschäftsführer der Universitäts-Arbeitsstelle „Kirche für die Stadt“. 1996 wechselte er als Referent in die Redaktion Kiel des Evangelischen Rundfunkreferates der Norddeutschen Kirchen. Durch zahlreiche Beiträge wurde er den Hörerinnen und Hörern des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in dessen Sendegebiet der Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bekannt. Seit 1999 gehörte Meister auch der Redaktion des internationalen ökumenischen Magazins „Kunst und Kirche“ an.
Im Jahre 2001 erhielt Ralf Meister die Berufung nach Lübeck zur Übernahme des Amtes als Propst des Kirchenkreises Lübeck der Nordelbischen Kirche als Nachfolger von Niels Hasselmann. Unter seiner Leitung setzte der Kirchenkreis als erster der Landeskirche die Gemeindereform um und führte Großgemeinden ein. Außerdem rief er die Spendenaktion „Sieben Türme“ für die Sanierung der Lübecker Altstadtkirchen ins Leben. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt waren missionarische Angebote für die Stadt.
Im Jahre 2001 wurde Ralf Meister außerdem zu einem der Sprecher des Wortes zum Sonntag im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD) bestimmt, wodurch er einen bundesweiten Bekanntheitsgrad erlangte.
Am 1. November 2007 wählte ihn die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zum Generalsuperintendenten des Sprengels Berlin, dem 800.000 Gemeindeglieder in 14 Kirchenkreisen Berlins und in dessen Brandenburger Randgebieten angehörten. In einem festlichen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde Ralf Meister am Pfingstsonntag, 11. Mai 2008, als Nachfolger von Martin-Michael Passauer in sein Amt eingeführt. Gleichzeitig wurde Passauer in den Ruhestand verabschiedet.
Im Herbst 2010 wurde Meister als einer von zwei Kandidaten für die Nachfolge Margot Käßmanns im Amt des Landesbischofs der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers benannt.[1] Im ersten Wahlgang am 24. November 2010 konnte Meister 39 von 76 Stimmen (51,3 %) der Stimmen für sich gewinnen; für eine Wahlentscheidung hätte er eine 2/3-Mehrheit benötigt. Der Gegenkandidat Wolfgang Gern zog seine Kandidatur nach dem Wahlgang zurück, so dass Meister für den zweiten Wahlgang der einzige Kandidat blieb.[2] Im zweiten Wahlgang erhielt Meister 64 von 76 Stimmen (84,2 %) und erreichte damit die notwendige Zweidrittelmehrheit.[3] Er wurde am 26. März 2011 in der Marktkirche Hannover vom Leitenden Bischof der VELKD, Johannes Friedrich, in das Amt des Landesbischofs eingeführt.[4] Seine Nachfolge in Berlin trat die Hessen-Nassauische Theologin Ulrike Trautwein an.
Ralf Meister ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Kinder.
Weitere Ämter/Mitgliedschaften
Durch das Amt des Landesbischofs der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
- Vorsitzender des Landeskirchenamt Hannover
- Vorsitz im Kirchensenat und im Bischofsrat der Landeskirche Hannovers.
- Vorsitzender des Missionsausschusses des Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen
- Mitglied im Konvent des Klosters Loccum
- Mitglied im Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes in Niedersachsen
- Mitglied im Kuratorium des EMSZ
- Mitglied im Rat der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen
- Mitglied in der Bischofskonferenz der VELKD[5]
Weitere
- seit 12/2011: Vorsitzender des Rates der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.[6]
- seit 12/2012: Mitglied im Aufsichtsrat des Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP)
- seit 05/2013: Stellvertretender Vorsitzender des Leitungskreis Reformationsjubiläum 2017 der EKD und DEKT[7]
- Mitglied der Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs (KFK)[8]
- Mitglied der Kirchenkonferenz der EKD[9]
- Mitglied der Kammer für nachhaltige Entwicklung der EKD.[10]
- Von 2014 bis 2016 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen Mitglied in der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) gemäß § 3 Standortauswahlgesetz.[11]
Werke
- mit Thies Gundlach: Glauben: ein Lexikon für Jugendliche, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2001, ISBN 978-3-579-00853-0.
- mit Kai Eckstein: Judentum: die 100 wichtigsten Daten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2003, ISBN 978-3-579-01387-9.
- mit Silvia Mustert (Hrsg.): Mein Patenkind begleiten, Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2011, ISBN 978-3-7859-1056-6.
- Fünf Minuten mit Gott: Denkanstöße für jeden Tag (Hrsg.), Neukirchener Verlagsgesellschaft, Neukirchen-Vluyn 2012, ISBN 978-3-7615-5967-3.
Literatur
- Thomas Krüger u.a.: Wer ist wo in der evangelischen Kirche? Personen und Funktionen. Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-932194-29-2
Weblinks
- Commons: Ralf Meister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Ralf Meister im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Ralf Meister in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Website des Hannoverschen Landesbischofs
- Pressestelle Nordelbische Ev.-Luth. Kirche
- Ralf Meister auf der Seite der Evang. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Einzelnachweise
- ↑ Michael B. Berger: Zwei Männer wollen Käßmann beerben. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16. September 2010, S. 5
- ↑ Wahl des Landesbischofs: Wolfgang Gern zieht seine Kandidatur nach 1. Wahlgang zurück, Pressemeldung der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers vom 24. November 2010
- ↑ Ralf Meister als neuer Landesbischof gewählt, Pressemeldung der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers vom 25. November 2010
- ↑ Ralf Meister feierlich als neuer hannoverscher Bischof eingeführt, Pressemeldung der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers vom 26. März 2011
- ↑ http://www.velkd.de/240.php
- ↑ http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/pressemitteilungen/konfoederation/2011/11/11-11-29
- ↑ http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2013/05/2013_05_27_2
- ↑ https://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/ergaenzende-informationen-zur-kommission-zur-ueberpruefung-der-finanzierung-des-kernenergieausstiegs,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
- ↑ http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/ueberblick/11_verfassung_und_gliederung_der_landeskirche/11_15_vereinigte_evangelisch_lutherische_kirche_in_deutschland
- ↑ https://www.ekd.de/ekd_kirchen/gremien/nachhaltige_entwicklung.html
- ↑ https://www.bundestag.de/blob/434430/35fc29d72bc9a98ee71162337b94c909/drs_268-data.pdf, Seite 550
Vorgänger | Amt | Nachfolgerin |
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Martin-Michael Passauer | Generalsuperintendent für Berlin 2008–2011 | Ulrike Trautwein |
Personendaten | |
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NAME | Meister, Ralf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Theologe und Landesbischof |
GEBURTSDATUM | 5. Januar 1962 |
GEBURTSORT | Hamburg |
- Lutherischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Lutherischer Bischof (21. Jahrhundert)
- Leiter einer evangelischen Landeskirche (21. Jahrhundert)
- Landesbischof (Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers)
- Person (Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands)
- Person (Evangelische Kirche in Deutschland)
- Sprecher von Das Wort zum Sonntag
- Vollerwiek
- Generalsuperintendent (Berlin)
- Deutscher
- Geboren 1962
- Mann