Rheinische Sprache

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Der Begriff Rheinische Sprache wird sehr uneinheitlich verwendet:

  1. anstelle des korrekteren rheinische Aussprache. Das ist eine Ausspracheform des Hochdeutschen, auch rheinische Sprechweise oder rheinischer Singsang genannt.
    Bekannte Sprecher waren Politiker wie Joseph Goebbels (aus Rheydt bei Mönchengladbach) oder Konrad Adenauer (gebürtig aus Köln, lebte später in Rhöndorf nahe Bonn), die oft reines Hochdeutsch in einer von ihrem jeweiligen lokalen Dialekt eingefärbten Intonation sprachen. Adenauers Sprechweise bekam − etwas irreführend für Nicht-Rheinländer − die Bezeichnung „Familienkölsch.“
    Bekannte aktive Politiker mit rheinischer Aussprache sind etwa Ulla Schmidt (aus Würselen im Umland von Aachen) und Jürgen Rüttgers (aus Pulheim bei Köln).

  2. für einen Regiolekt. Als „uneigentlich rheinische“ Sprache muss der sogenannte Rheinische Regiolekt gelten, der als einzige rheinische Sprache ein reiner Dialekt des Standarddeutschen ist. Weil er örtlich und regional sehr viele Unterschiede und Uneinheitlichkeiten aufweist, starken, oft schnellen Wandlungen unterliegt und so schwer abzugrenzen ist, wird bzw. wurde er oft als „nur“ Umgangssprache abgetan und eher geringschätzig behandelt.

    Siehe auch: Mitmachwörterbuch der Rheinischen Umgangssprache

  3. als Oberbegriff für die Lokalsprachen der folgenden Gruppen, von Süden nach Norden geordnet:

    Der Rheinische Fächer ist die Sammlung der Isoglossen die die Sprachgrenzen zwischen den rheinischen Sprachen untereinander und zu den umgebenden Sprachräumen beschreibt. Seine nördlichste, die Einheitsplurallinie, gilt nach Norden und Osten als die Grenze zu den Westfälischen Mundarten während die Uerdinger Linie als wahrscheinlichste Grenze zwischen den Mitteldeutschen Sprachen und dem Niederdeutschen Sprachgebiet quer durch den rheinischen Sprachraum verläuft, ebenso wie die Benrather Linie. Sie begrenzt hier den Niederfränkischen Sprachraum nach Süden.

Literatur