Schlechtsart

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Schlechtsart
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schlechtsart hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 20′ N, 10° 37′ OKoordinaten: 50° 20′ N, 10° 37′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Verwaltungs­gemeinschaft: Heldburger Unterland
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 4,57 km2
Einwohner: 167 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98663
Vorwahl: 036875
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 041
Adresse der Verbandsverwaltung: Häfenmarkt 164
98663 Bad Colberg-Heldburg
Website: http://www.schlechtsart.de/
Bürgermeisterin: Heidi Bärwald (parteilos)
Lage der Gemeinde Schlechtsart im Landkreis Hildburghausen
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Schlechtsart ist eine Gemeinde des Heldburger Landes mit etwa 170 Einwohnern im Landkreis Hildburghausen im fränkisch geprägten Süden des Freistaats Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Bad Colberg-Heldburg.

Geografie

Das Dorf befindet sich an der bayerisch-thüringischen Landesgrenze, gegenüber liegt der unterfränkische Ort Trappstadt. Die Berge Spanshügel, Brummharz, Bernhardshügel, Lindig, Kornberg und Stierhügel sind die höchsten Erhebungen in Ortsnähe. Durch die Ortslage fließt der Bach Westhauser Kreck, ein Quellbach der Kreck.

Geschichte

Die Gemeinde wurde erstmals 1260 urkundlich erwähnt.

Schlechtsart war 1616 von Hexenverfolgung betroffen. Anna Schadin geriet in einen Hexenprozess und wurde verbrannt.[2]

An der Landesgrenze bei Trappstadt belegen die dortige Altenburg und eine auf thüringischer Seite befindliche Landwehr mit Wartberg bei Gompertshausen auf die seit Jahrhunderten andauernde Grenzlage der Orte. Diese führte jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer völligen Isolation von Schlechtsart. Nach Jahrzehnten der Abgeschiedenheit wurde das Dorf 1989 mit der Grenzöffnung wieder erreichbar.[3]

Politik

Der Gemeinderat in Schlechtsart besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Evangelische Kirche
  • Die in den Anfängen spätromanische Kirche wird im Ort Langhaus genannt. Ungewöhnlich ist das Aussehen des Kirchturmes: auf dem weiß verputzten Fachwerkaufsatz wurde von dem Baumeister ein querliegendes Satteldach gesetzt.
  • Auf dem Krautberg befinden sich ein Gedenkkreuz für die in der Völkerschlacht bei Leipzig gefallenen Dorfbewohner und ein weiterer Gedenkstein für die Gefallenen und Vermissten Einwohner der beiden Weltkriege.
  • Im Ort werden das traditionelle Backhausfest und das Krautbergfest begangen.
  • Wanderweg „Grenzgänger“ zu Geschichte und Ökologie der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
  • Das Naturschutzgebiet Schlechtsarter Schweiz befindet sich südlich der Ortslage.[3]

Literatur

  • Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land–ein historischer Reiseführer; Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2
  • Paul Lehfeld: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft XXXI, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Amtsgerichtsbezirke Heldburg und Römhild, 1904, Reprint, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 978-3-86777-378-2

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Schlechtsart, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 237; Egbert Friedrich: Hexenjagd im Raum Rodach und die Hexenprozessordnung von Herzog Johann Casimir (Schriften des Rodacher Rückert-Kreises, Heft 19), Rodach 1995, S. 192–236
  3. a b «Thermalbad Rodach, Gleichberge mit Heldburger Land». In: Fritsch Wanderkarte. Band 140. Landkartenverlag Fritsch, Hof/Saale, ISBN 3-86116-140-0.

Weblinks

Commons: Schlechtsart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien