Schwedische Streitkräfte

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Flagge SchwedensSchweden Schwedische Streitkräfte
Försvarsmakten
Wappen der schwedischen Streitkräfte
Führung
Oberbefehlshaber: Micael Bydén
Verteidigungsminister: Peter Hultqvist
Sitz des Hauptquartiers: Stockholm
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 33.900 (2009)
Wehrpflicht: ausgesetzt 2010
Wehrtaugliche Bevölkerung: ca. 4 Millionen (Männer und Frauen, Alter 16-49; 2010).[1]
Wehrtauglichkeitsalter: 18[1]
Haushalt
Militärbudget: 48,451 Mrd. SEK (~5,22 Mrd. €) (2015)[2]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 1,24 %[3]
Geschichte

Die schwedischen Streitkräfte (schwedisch Försvarsmakten) bestehen aus den vier Teilstreitkräften

Organisation

Einsatz in Afghanistan

Die schwedische Armee ist als Verwaltungsbehörde organisiert. Als solche untersteht sie direkt der schwedischen Regierung und nicht, wie in vielen anderen Staaten, dem Verteidigungsminister. Den Oberbefehl sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten führt der Behördenleiter, ein General mit dem Titel överbefälhavaren (ÖB, deutsch Oberbefehlshaber). Diese Stellung nimmt seit 1. Oktober 2015 General Micael Bydén ein. Damit ist der König – für eine europäische Monarchie ungewöhnlich – seit 1975 nicht mehr Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Trotz dieser Änderung gilt der Monarch noch immer offiziell als deren höchster Offizier und trägt zu offiziellen Anlässen Generals- bzw. Admiralsuniform.

Durch das Ende des Kalten Krieges wurde die Wehrpflicht für Männer 2010 ausgesetzt. 1975 wurden noch 45.000 Wehrpflichtige eingezogen, 2003 waren es nur noch 15.000. Zu Auslandseinsätzen wurden nur freiwillig länger dienende Soldaten herangezogen.

In Krisenzeiten kann die Regierung die allgemeine Wehrpflicht, aus Gründen der Gleichstellung nun auch für Frauen, per Beschluss wieder einführen.[4][5]

Verteidigungsminister Peter Hultqvist erklärte im September 2016, dass die Wehrpflicht im Jahr 2018 wieder eingeführt wird, dann auch für Frauen geltend. Er hofft durch die Wiedereinführung auf eine „stabilere, robustere und funktionsfähigere Rekrutierung“. Die Zustimmung des Parlaments gilt als sicher. [6]

Die schwedische Heimwehr umfasst 2012 22.000 Soldaten (42.000 im Jahr 2001), die in 40 Infanterie-Bataillone gegliedert sind.[7]

Seit 1994 nimmt das Land an der Initiative Partnerschaft für den Frieden (Partnership for peace, PfP) teil.

In Folge der Ukraine-Krise 2014 kündigte die schwedische Regierung Reinfeldt an, den Verteidigungsetat der schwedischen Streitkräfte bis 2024 erhöhen zu wollen, um damit zusätzliche Kampfflugzeuge und U-Boote anzuschaffen. Bereits das Budget für 2015 soll deutlich erhöht werden.[8] Im April 2015 einigten sich die Regierung und drei der vier Parteien der Allianz für Schweden, das Budget für die Jahre 2016–2020 um 10,2 Milliarden Kronen zu erhöhen.[9]

Mannschaftszahlen und Ausrüstung

Schwedische Soldaten der arktischen Einheiten

Mannschaftzahlen

  • Heer: 19.100
  • Marine: 7.100
  • Luftwaffe: 7.700

2009 betrug der Frauenanteil in den Streitkräften 5 %.

Ausrüstung

  • Armee: 120 Kampfpanzer Stridsvagn 122, 509 Schützenpanzer CV-90
  • Marine: 5 U-Boote, 11 Korvetten, 11 Minenabwehrschiffe, 13 Patrouillenboote
  • Luftwaffe: 121 Kampfflugzeuge Saab JAS-39 Gripen

Weblinks

  • Försvarsmakten – offizielle Homepage der schwedischen Armee (schwedisch/englisch)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b [1]
  2. Beslutad utgiftsram, anslag och verksamhet för utgiftsområde 6: Försvar och samhällets krisberedskap. In: regeringen.se. Abgerufen am 26. Dezember 2015.
  3. Wirtschaftliche Daten Schwedens (schwedisch), abgerufen am 26. Dezember 2015
  4. Schweden schafft die Wehrpflicht ab. Neue Zürcher Zeitung, 1. Juli 2010, abgerufen am 19. Januar 2012.
  5. Freiwillige Selbstverteidigung. Schweden schafft Wehrpflicht ab. auf n-tv.de 1. Juli 2010
  6. Schweden führt 2018 Wehrpflicht wieder ein. In: Welt N24, 29. September 2016, abgerufen am 30. September 2016
  7. Brief des Leiters der Hemvärnet (schwed.)
  8. Schweden will Rüstungsetat erhöhen. In: Tagesschau, 22. April 2014, abgerufen am 22. April 2014: „Die schwedische Regierung kündigte mit Hinweis auf eine russische Bedrohung an, den Rüstungsetat bis 2024 steigern zu wollen, um mehr Kampfflugzeuge und U-Boote anzuschaffen.“
  9. Einigung der Parteien über Verteidigungsbeschluss (schwedisch), abgerufen am 26. Dezember 2015