Short Solent

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Short S.45 Solent

Aquila Airways Solent 4 – G-ANAJ „City of Funchal“ in Southampton im August 1955
Typ Flugboot
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Short Brothers
Erstflug 11. November 1946
Indienststellung 1947
Produktionszeit

1946–1949

Stückzahl 16

Die Short Solent war ein Flugboot, das seit den späten 1940er Jahren von dem britischen Flugzeugbauer Short Brothers für den Passagierverkehr gebaut wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Short Solent basiert auf dem älteren Flugboottyp Short Seaford, der wiederum von dem ursprünglich militärisch genutzten Flugboot Short Sunderland abgeleitet war.

Die Short Solent hatte ihren Erstflug im Jahr 1946 und wurde bis 1949 gefertigt. In Dienst gestellt wurden die Flugboote von British Overseas Airways Corporation (BOAC) und Tasman Empire Airways Limited (TEAL). Gebrauchte Flugboote wurden später auch von kleineren Fluggesellschaften, beispielsweise der britischen Aquila Airways, eingesetzt. Im planmäßigen Einsatz waren die Maschinen bis 1958.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kabine des TEAL Short Solent des Museum of Transport and Technology in Auckland

Die Short Solent ist ein Hochdecker in Aluminiumbauweise und wird von vier Doppelsternmotoren des Typs Bristol Hercules angetrieben.[1]

Die von der BOAC eingesetzten Flugboote waren für Nachtflüge mit 24 Passagieren ausgestattet und konnten bei Tagflügen 36 Passagiere befördern. Für die Reisenden standen insgesamt sechs Kabinen zur Verfügung, zwei auf dem Oberdeck und vier auf dem Unterdeck. Auf dem Oberdeck befanden sich zudem ein Speiseraum und die Küche, auf dem Unterdeck Umkleidekabinen, Toiletten und drei Gepäckräume. Die Besatzung bestand aus insgesamt sieben Personen: zwei Piloten, einem Navigator, einem Funker, einem Flugingenieur und zwei Stewards.[2]

Die von TEAL eingesetzten Short Solents konnten 45 Passagiere befördern. In allen Ausstattungsvarianten boten die Flugboote den Reisenden mehr Platz und Luxus als heute üblich.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BOAC verwendete die Maschinen auf einer 1948 bis 1950 dreimal die Woche angebotenen Verbindung zwischen Southampton und Johannesburg, entlang des Nils und der Großen Seen Ostafrikas. Die Flugzeit betrug vier Tage, wobei am Boden übernachtet wurde.[3][4]

Tasman Empire Airways Limited (TEAL) nutzte fünf Solent-Flugboote zwischen 1949 und 1960[4] im Planverkehr zwischen Sydney, Fidschi, Tahiti und Auckland. An Bord wurde gekocht und das Essen auf Porzellan serviert. Die Preise für die Tickets waren allerdings auch entsprechend hoch. In diesen Solents wurden erstmals in der neuseeländischen Luftfahrtgeschichte Stewardessen eingesetzt. Zielgruppe für die Flüge waren reiche Touristen.

Einige Solents wurden von Aquila Airways auf Strecken zwischen Southampton, Madeira und den Kanarischen Inseln in Dienst gestellt. Die verwendeten Flugboote waren von BOAC und TEAL gekauft worden.

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am 28. Januar 1951 verunglückte eine Short S.45 Solent 3 der australischen Trans Oceanic Airways (Luftfahrzeugkennzeichen VH-TOA) beim Start vom Wasserflugplatz Marsaxlokk, Malta. Das Flugzeug befand sich auf dem Auslieferungsflug nach Australien und wurde zerstört. Ein Passagier starb.[5]
  • Am 15. November 1957 stürzte die City of Sydney, eine Short Solent der Aquila Airways, bei Chessell auf der Isle of Wight nach Ausfall von zwei Motoren ab.[6] Von 58 Menschen an Bord überlebten nur 13.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TEAL Short Solent des Museum of Transport and Technology
Kenngröße Daten
Besatzung 7–8
Passagiere 24–45
Flügelspannweite 34,50 m
Länge 27,40 m
Motoren 4 × 2.040 PS Bristol Hercules 73
Reisegeschwindigkeit 404 km/h
Flughöhe 5.212 m (17,100 ft)
maximale Reichweite 4.828 km

Museal erhaltene Exemplare[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christopher H. Barnes, Derek N. James: Shorts Aircraft since 1900. 2. Auflage. Putnam, London 1989. ISBN 0-85177-819-4.
  • Aubrey J. Jackson: British Civil Aircraft since 1919. 2. Auflage. Band 3, Putnam, London 1988, ISBN 0-85177-818-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Short Solent – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. National Archives Airworthiness Division Type Records
  2. Flight v. 3. Januar 1946, S. 10.
  3. Flight (1948): To South Africa on the First Springbok Flying-boat Service
  4. a b Aubrey J. Jackson: British Civil Aircraft since 1919. Band 3, London 1988, S. 160.
  5. Unfallbericht Short Solent VH-TOA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. März 2019.
  6. Flight v. 8. August 1958, S. 208.
  7. Solent ZK-AMO „Aranui“ im Museum of Transport and Technology, Auckland (Memento vom 5. März 2013 im Internet Archive)
  8. Solent im Oakland Aviation Museum@1@2Vorlage:Toter Link/www.oaklandaviationmuseum.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.