Skagen

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Skagen
Wappen von Skagen
Skagen (Dänemark)
Skagen (Dänemark)
Skagen
Basisdaten
Staat: Danemark Dänemark
Region: Nordjylland
Landesteil: Nordjylland
Kommune
(seit 2007):
Frederikshavn
Koordinaten: 57° 43′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 57° 43′ N, 10° 35′ O
Einwohner:
(2023[1])
7.547
Fläche: 143 km²
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km²
Postleitzahl: 9990
Partnerstädte: China Volksrepublik Qingdao

Finnland Seinäjoki
Gronland Sisimiut
Malaysia Chenderiang
Norwegen Farsund
Schweden Kristinehamn

Website: www.skagen.dk
Kirche in Skagen
Kirche in Skagen
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Skagen ist die nördlichste Stadt Dänemarks. Die Hafenstadt liegt an der Nordspitze von Jütland und ist von langen Sandstränden umgeben. Die Stadt zählt 7547 Einwohner (Stand 1. Januar 2023)[1] und liegt in der Kommune Frederikshavn, Region Nordjylland. Der Hafen, Skagen Havn, ist der größte Fischereihafen des Landes.

Seinen internationalen Rang verdankt die Stadt jedoch den Skagen-Malern, einer Gruppe überwiegend skandinavischer Künstler, die den Fischerort Ende des 19. Jahrhunderts zu ihrem Sommerrefugium machten. Die Gegend um Skagen ist auch heute noch malerisch. Das Stadtbild wird von kleinen, ocker verputzten Häusern mit roten Ziegeldächern bestimmt. Ihre weißen Dachfugen dienten den Fischern als Landmarken.

Von Frederikshavn aus fährt die Privatbahn Skagensbanen den viel besuchten Badeort an.

Geografie

Skagen besteht aus mehreren Ortsteilen, die im Laufe der Jahrzehnte zu einem geschlossenen Siedlungsgebiet zusammengewachsen sind: Gammel Skagen (offiziell: Højen), Kappelborg, Nordby, Vesterby und Østerby.

Nördlich von Skagen befindet sich die flach auslaufende Landspitze Grenen, wo Kattegat und Skagerrak deutlich erkennbar zusammenfließen.

Früher bestand das Gebiet südlich von Skagen fast ausschließlich aus Wanderdünen. Um eine feste Straßenverbindung nach Skagen zu bauen, wurden sie bepflanzt. Südlich von Skagen befindet sich immer noch die größte Wanderdüne Dänemarks, Råbjerg Mile, mit einer Fläche von über 1 km².

Geschichte

Die ins Meer ragende Landschaft gab dem Ort seinen Namen, der sich aus dem altnordischen Wort skaga herleitet (dt. „herausragen“) bzw. vom altdänischen skaghi (dt. „Landspitze“).[2][3]

Von 1250 finden sich Spuren, die auf eine erste Besiedlung nördlich des Hügels Fyrbakken schließen lassen. 1299 wurde Skagen erstmals erwähnt; 1413 wurden dem Fischerort die Marktrechte verliehen. 1672 zählte die Stadt – trotz Kriegen, Rückgang der Fischerei, Sturmfluten und Versandung durch Wanderdünen – bereits knapp über 1000 Einwohner.[4]

Im Laufe der Jahrhunderte wurden aufgrund zahlreicher Strandungen mehrere Leuchttürme zur Orientierung der Seeschifffahrt errichtet: 1560 das erste Wippfeuer, 1746 Det Hvide Fyr, 1848 Skagen Fyr bzw. Det Grå Fyr und 1956 Skagen Vest. In den 1870er Jahren begann die Epoche der Skagenmaler, auf die die spezielle Lichtstimmung Skagens einen besonderen Reiz ausübte. 1890 wurde die Bahnstrecke Frederikshavn–Skagen als Schmalspurbahn nach Frederikshavn eröffnet.[4]

1907 erfolgte die Eröffnung des neuen Hafens, Skagen Havn. Er ist gegenwärtig der größte Fischereihafen des Landes. Der jüngste Ausbau wurde im Frühjahr 2015 abgeschlossen, seither können auch Kreuzfahrtschiffe den Hafen anlaufen.[5]

Von 1970 bis 2007 bildete Skagen eine eigene Kommune Skagen mit den Ortschaften Bunken, Hulsig, Kandestederne, Skiveren, Tuen und Ålbæk.

Sehenswürdigkeiten

Fischer holen am Nordstrand von Skagen die Netze ein, gemalt von Johann Carl Neumann (1870)

Im Kunstmuseum Skagens Museum sind Werke der ehemaligen Künstlerkolonie der Skagen-Maler ausgestellt. Die Sammlung umfasst rund 1.900 naturalistische, realistische und impressionistische Arbeiten.

Skagen besitzt auch ein Naturhistorisches Museum und ein Bernsteinmuseum.

Die versandete Kirche (Tilsandede Kirke) St. Laurentius liegt 3 Kilometer südwestlich von Skagen in einer Dünenlandschaft östlich der Hauptstraße. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert, musste aber wegen des unablässigen Flugsandes aufgegeben werden. Die heutige Kirche von Skagen wurde 1841/1910 erbaut und liegt im Stadtzentrum.

Das Naturzentrum Skagen Odde Naturcenter bietet seit Mai 2000 Informationen zu den Themen Sand, Wasser, Wind und Licht zum Verständnis der Naturphänomene, die am Zusammenfluss von Nord- und Ostsee besonders eindrücklich sind.

Unweit der Landspitze Grenen liegt das Grab des dänischen Dichters Holger Drachmann in den Dünen.

Leuchtfeuer

Skagen besitzt mehrere Nachtseezeichen. Am auffälligsten ist der Leuchtturm, der mit 46 m der zweithöchste Dänemarks ist und elektrisch betrieben wird. Die Einwohner Skagens nennen ihn auch den Grauen Turm.

Etwas weiter südlich steht näher am Ort ein ehemaliger Leuchtturm (Weißer Turm), der sich von dem aus Ziegeln gemauerten Wasserturm durch seine weiße Farbe abhebt. In der Nähe steht der Nachbau einer ursprünglich 1560 errichteten Feuerblüse: Ein mit brennendem Holz befüllter Eisenkorb wurde über eine Wippkonstruktion in die Höhe befördert und das Feuer dadurch weithin sichtbar.

Diese drei Leuchtfeuer befinden sich an der Ostseeseite Skagens. Um auch die Seefahrer der Nordsee vor Grenen zu warnen, wurde in Højen (Gammel Skagen) ebenfalls ein Leuchtfeuer errichtet, welches aus einem pyramidenförmigen Holzgestell besteht. 1956 entstand ebenfalls an der Westküste das Leuchtfeuer Skagen West als schmaler Betonturm.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Personen mit Beziehung zur Stadt

Einzelnachweise

  1. a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BY1: Folketal 1. januar efter byområder, alder og køn (dänisch)
  2. Svend Sørensen: Politikens bog om Nordjylland. 1. Auflage. Politikens Forlag A/S, Kopenhagen 2004, ISBN 87-567-6890-7, Skagen, S. 66 ff. (dänisch).
  3. Bedeutung verschiedener Ortsnamen (dän.) Nordisches Forschungsinstitut der Universität Kopenhagen, 7. Juni 2014. Im modernen Isländisch ist skagi das Wort für Halbinsel.
  4. a b Søren Olsen: Danmarks Købstæder. 1. Auflage. Politikens Forlag A/S, Kopenhagen 2000, ISBN 87-567-6203-8, Skagen, S. 39 ff. (dänisch).
  5. Krydstogtskibe skaber boom i Skagen Berlingske Business, 12. Juli 2015.

Weblinks

Commons: Skagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Skagen – Reiseführer