Sportwagen-Weltmeisterschaft 1978

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Renault Alpine A442B; Siegerwagen von Didier Pironi und Jean-Pierre Jaussaud beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1978 war die 26. Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 4. Februar und endete am 3. September.

Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Beginn der Meisterschaft änderte die FIA erneut sowohl das technische als auch das sportliche Reglement. Zugelassen waren nurmehr die Silhouettefahrzeuge der Gruppe 5. Damit verschwanden die offenen Sportwagen und Rennprototyen mit einer Ausnahme aus der Weltmeisterschaft. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans waren neben den Sportwagen auch GTP-Fahrzeuge und Wagen der nordamerikanischen IMSA-Serie startberechtigt. Erstmals seit Einführung der Weltmeisterschaft 1953 gab es mit der World-Challenge der Langstreckenfahrer eine Fahrerwertung. Sieben der 13 Wertungsläufe zählten zur Fahrerwertung, die mit dem Gesamtsieg des US-Amerikaners John Paul senior endete.

Der erwartete Zweikampf zwischen den beiden deutschen Fahrzeugherstellern Porsche und BMW um den Titel in der Marken-Weltmeisterschaft fand nur bedingt statt. Die Porsche 935 waren den Konkurrenten von BMW bei den Einzelrennen zwar deutlich überlegen, die Besonderheit der Klassenwertung sorgte dennoch für Spannung. Porsche fuhr in der Gruppe 5 mit Motoren über 2 Liter Hubraum, BMW mit Aggregaten bis 2 Liter. Durch eine eigenwillige und umstrittene Punktevergabe erhielt auch BMW für den bestplatzierten Unter-2-Liter-Wagen pro Rennen 20 Zähler wie der Gesamtsieger. Porsche war auch von den Streichresultaten besonders betroffen, sodass am Saisonende beide Hersteller 120 Wertungspunkte aufwiesen. Da aber BMW kein Rennsieg gelang, wurde Porsche erneut Marken-Weltmeister.

Rennkalender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Rennname /
Rennstrecke
Team Gesamtsieger Fahrzeug Meisterschaft
1 4. – 5. Februar Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 24-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Porsche Deutschland Rolf Stommelen
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Gregg
NiederlandeNiederlande Toine Hezemans
Porsche 935/77A Marken und Fahrer
2 18. März Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 12-Stunden-Rennen von Sebring
(Sebring International Raceway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Performance Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Charles Mendez
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Garretson
Porsche 935 Fahrer
3 19. März ItalienItalien 6-Stunden-Rennen von Mugello
(Autodromo Internazionale del Mugello)
Deutschland Gelo Racing Team Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick
Deutschland Hans Heyer
NiederlandeNiederlande Toine Hezemans
Porsche 935/77A Marken
4 2. April Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Talladega
(Talladega Superspeedway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brumos Porsche Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brad Frisselle
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Gregg
Porsche 935 Fahrer
5 16. April FrankreichFrankreich 6-Stunden-Rennen von Dijon
(Circuit de Dijon-Prenois)
Deutschland Porsche Kremer Racing FrankreichFrankreich Bob Wollek
FrankreichFrankreich Henri Pescarolo
Porsche 935/77A Marken
6 14. Mai Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich 6-Stunden-Rennen von Silverstone
(Silverstone Circuit)
Deutschland Martini Racing Deutschland Jochen Mass
Belgien Jacky Ickx
Porsche 935/78 Marken
7 28. Mai Deutschland 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring
(Nürburgring)
Deutschland Weisberg-Gelo-Team Deutschland Klaus Ludwig
Deutschland Hans Heyer
NiederlandeNiederlande Toine Hezemans
Porsche 935/77A Marken und Fahrer
8 10. – 11. Juni FrankreichFrankreich 24-Stunden-Rennen von Le Mans
(Circuit des 24 Heures)
FrankreichFrankreich Renault Sport FrankreichFrankreich Didier Pironi
FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jaussaud
Renault Alpine A442B Fahrer
9 25. Juni ItalienItalien 6-Stunden-Rennen von Misano
(Autodromo di Santamonica)
Deutschland Porsche Kremer Racing FrankreichFrankreich Bob Wollek
FrankreichFrankreich Henri Pescarolo
Porsche 935/77A Marken
10 2. Juli Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Downing Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Downing
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Paul senior
Mazda RX-2 Fahrer
11 8. Juli Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen
(Watkins Glen International)
Deutschland Gelo Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Gregg
NiederlandeNiederlande Toine Hezemans
Porsche 935/77A Marken
12 3. September ItalienItalien 6-Stunden-Rennen von Vallelunga
(Autodromo Vallelunga)
Deutschland Porsche Kremer Racing FrankreichFrankreich Bob Wollek
FrankreichFrankreich Henri Pescarolo
Porsche 935/77A Marken
13 3. September Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Road Atlanta
(Road Atlanta)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Atlanta Racing Enterprises Vereinigte StaatenVereinigte Staaten James Reeve
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Harrison
Buick Skyhawk Fahrer

Meisterschaft der Konstrukteure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marken-Weltmeisterschaft-Gesamtwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 Gesamt
1 Deutschland Porsche 20 20 20 20 20 20 (20) (20) 120
2 Deutschland BMW 20 20 20 20 20 20 (20) 120
3= Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chevrolet 10 10
3= ItalienItalien Fiat 10 10
5= FrankreichFrankreich Renault 8 8
5= ItalienItalien De Tomaso 6 2 8
7 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jaguar 6 6
8= Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford 4 4
8= ItalienItalien Ferrari 3 1 4
10= Deutschland Volkswagen 3 3
10= ItalienItalien Lancia 3 3

World-Challenge der Langstreckenfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle beinhaltet die sieben Rennen der Fahrer-Meisterschaft, wie im Rennkalender vermerkt.

Gesamtwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Fahrer Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 Gesamt
1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Paul senior Porsche, Mazda 22 20 3 16 20 18 99
2 Puerto Rico Bonky Fernandez Porsche, Mazda 22 20 18 16 76
3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Gregg Porsche, Datsun 16 20 18 18 72
4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Porsche, AMC 23 18 16 9 66
5 Puerto Rico Diego Febles Porsche, Mazda 23 11 13 15 62
6 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Earle Porsche, BMW 18 18 16 2 4 58
7 Liechtenstein Manfred Schurti Porsche 23 19 13 55
8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gary Belcher Porsche, AMC 19 15 11 45
9 NiederlandeNiederlande Toine Hezemans Porsche 24 20 44
10= Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rick Knoop Porsche, AMC 18 5 4 6 43
10= Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Busby Porsche 15 15 13 43

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]