Tarawa

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Tarawa
NASA-Bild von Tarawa
NASA-Bild von Tarawa
NASA-Bild von Tarawa
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Gilbertinseln
Geographische Lage 1° 25′ N, 173° 2′ OKoordinaten: 1° 25′ N, 173° 2′ O
Tarawa (Gilbertinseln)
Tarawa (Gilbertinseln)
Anzahl der Inseln 24
Hauptinsel Bonriki
Länge 39 km
Landfläche 32 km²
Lagunenfläche 343,6 km²
Gesamtfläche 490 km²
Einwohner 56.284 (2010[1])
Eine alte japanische Küstenbatterie auf Tarawa
Eine alte japanische Küstenbatterie auf Tarawa
Eine alte japanische Küstenbatterie auf Tarawa
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Tarawa (in früherer Schreibung auch: Tarowa, früherer Name Cook Island) ist ein Atoll im Pazifischen Ozean mit 56.284 Einwohnern (Stand: Zensus 2010),[1] hauptsächlich aus der Ethnie der Mikronesier. Das Atoll war früher das Hauptatoll der ehemaligen britischen Kolonie der Gilbert- und Elliceinseln, dann das der Gilbertinseln. Heute ist es das Hauptatoll der Republik Kiribati mit der Hauptstadt South Tarawa.

Geographie

Tarawa besteht aus mindestens 24 Inseln, von denen 16 bewohnt sind. Die größte Insel ist Bonriki, auf welcher der Bonriki International Airport liegt, dem derzeit einzigen angeflogenen, internationalen Flughafen von Kiribati. Die größte Stadt ist Betio auf der gleichnamigen Insel im Südwesten des Atolls. Es hat eine Winkelform mit einer Nord-Süd-Inselkette (North Tarawa) und einer sich im Süden anschließenden Ost-West-Inselkette (South Tarawa). Beide begrenzen eine nach Westen offene Lagune.

Städte und Dörfer

Abaokoro - AbataoBairikiBetioBikenibeuBuarikiBuotaEitaMarenanuka - Nabeina - NootoTaborioTeaoraereke - Tebwangaroi

Karten

Verwaltung

Das Atoll hat mehrere Verwaltungseinheiten:

  • Teinainano Urban Council (TUC) von Bairiki nach Bonriki, besser bekannt als South Tarawa. Dieser Distrikt ist die Hauptstadt der Republik
  • Betio Town Council (BTC) auf der kleinen Insel Betio
  • Tarawa Ieta oder North Tarawa (alle Inseln im Norden)

Das Hauptverwaltungszentrum für die Republik Kiribati befindet sich auf Bairiki, einer der südlichsten Inseln von Tarawa. Einige Ministerien befinden sich allerdings auf Betio und Bikenibeu, eines auf Kiritimati.

Geschichte

Siehe auch: Schlacht um die Gilbertinseln und Japanische Befestigungen auf Tarawa

Während des Zweiten Weltkriegs war Tarawa zwischen 1941 und 1943 von Japan besetzt. Am 20. November 1943 war Tarawa Schauplatz einer Schlacht. An diesem Tag landeten Soldaten des US-Marinekorps auf Tarawa und gerieten unter schweres Feuer der Küstengeschütze der japanischen Armee. Jedoch gelang es den Marines nach drei Tagen, das Atoll einzunehmen.

Wirtschaft

Auf der kleinen Insel Betio befindet sich der Haupthafen, von dem aus die Kopra, Perlmuscheln, Haifischflossen, Algen und Seegurken (Bêche-de-mer) exportiert werden. Einer der größten Arbeitgeber auf Tarawa ist der Personaldienstleister South Pacific Marine Service (SPMS), der Seeleute ausbildet und vermittelt. Zurzeit sind weltweit mehr als 1400 Seeleute für SPMS im Einsatz.

Auf Tarawa befindet sich eine Trainingsschule für Lehrer, das Marine Training Centre der SPMS, der Kiribati Campus der University of the South Pacific, das Volkskundemuseum Te umanibong, die Verwaltungssitze der Hauptkirchen und das Landeskrankenhaus.

Überbevölkerung

Verschiedene Orte auf dem Atoll stehen vor dem Problem der Überbevölkerung.[2] Wegen der Arbeitslosigkeit, dem Anstieg des Meeresspiegels auf Grund des Klimawandels sowie der Versalzung der Wasserquellen sind viele Einwohner der äußersten Inseln auf das Atoll ausgewandert. Die meisten Einwanderer haben sich in informellen Ansiedlungen in South Tarawa angesiedelt, wo sich die bevölkerungsreichsten Orte in Kiribati befinden. Die Lebensbedingungen in Orten wie Betio sind schlecht. Die nationale Regierung hat Pläne vorgelegt, um die Probleme zu bekämpfen. Diese Pläne beinhalten die Uferbefestigung, den Aufbau von neuen Siedlungen sowie Arbeitsmobilitätsprogramme für Auswanderer nach Neuseeland und Australien.[3]

Verschiedenes

Die United States Navy benannte mit USS Tarawa zwei Kriegsschiffe nach der Insel, von denen sich auch die Bezeichnung Tarawa-Klasse ableitet.

Das Atoll ist unter Funkamateuren beliebt. Von Zeit zu Zeit machen sich Expeditionen mit Kurzwellensendern dorthin auf, um anderen Funkamateuren einen Kontakt mit diesem „seltenen Land“, wie es in der Sprache der Funker heißt, zu ermöglichen. Im Oktober 2014 war eine Gruppe deutscher Funker unter dem Rufzeichen T30D auf den Kurzwellenbereichen der Funkamateure von dort aus aktiv.[4]

Literatur

Weblinks

  • Commons: Tarawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Tarawa auf www.janeresture.com rev. 2. Juli 2009. Bilder, Karten und Informationen (englisch). Abgerufen am 13. Mai 2010.
  • Tarawa auf Oceandots.com (Memento vom 23. Dezember 2010 im Internet Archive) (englisch)

Einzelnachweise

  1. a b Report on the Kiribati 2010 Census of Population and Housing. Volume 1. Bairiki, August 2012, S. 31. (PDF; 6,6 MB). Abgerufen am 1. März 2015 (englisch).
  2. Submission to the UN Universal Periodic Review. (PDF; 147 kB) Amnesty International, abgerufen am 2. Februar 2011 (englisch).
  3. Islands are sinking. In: ABC Online. 10. Oktober 2007, abgerufen am 7. Januar 2011 (englisch).
  4. Internetseite der Expedition. Abgerufen am 12. Oktober 2016.