Thomas Plenert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Thomas Plenert (* 1. Februar 1951 in Nauen; † 15. Juli 2023[1] in Waren (Müritz)) war ein deutscher Kameramann und Fotograf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas Plenert war der Sohn des Kinderarztes Wolfgang Plenert. Er studierte 1972 bis 1976 Kamera an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR in Babelsberg sowie kurze Zeit als Stipendiat an der Staatlichen Film- und Theaterhochschule im polnischen Łódź.[2] Als Dokumentarfilmkameramann machte er sich bereits zu DDR-Zeiten einen Namen und arbeitete seit Ende der 1970er Jahre mit renommierten Regisseuren wie Rainer Ackermann und Jürgen Böttcher zusammen. In der Zusammenarbeit mit Böttcher entstanden Dokumentarfilme wie Rangierer (1984), Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner (1985) und Die Mauer (1990), der im Forum der Berlinale 1991 den FIPRESCI-Preis gewann.

Besonders fruchtbar war Plenerts Zusammenarbeit mit Volker Koepp, für den er seit 1988 bei fast sämtlichen Filmen hinter der Kamera stand. Zu den preisgekrönten Dokumentarfilmen von Koepp und Plenert gehören Die Wismut (1993), der 1994 den Preis der deutschen Filmkritik für den besten Dokumentarfilm erhielt, und Herr Zwilling und Frau Zuckermann (1998), der 1999 mit dem Großen Preis beim Dokumentarfilmfestival Visions du Réel in Nyon ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis als bester Dokumentarfilm nominiert wurde. Für Koepps Kalte Heimat erhielt Plenert 1995 das Filmband in Gold für die beste Kamera.

Neben seiner Dokumentarfilmarbeit drehte Plenert auch gelegentlich Spielfilme. Bereits für seinen ersten Kinospielfilm, den unter Lothar Warnekes Regie in Schwarzweiß gedrehten Die Beunruhigung, hatte Plenert 1982 auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR den Preis für die beste Kamera gewonnen. Später drehte er Filme mit Regisseuren wie Jan Schütte (Fette Welt, 1998) und Bernd Böhlich (Du bist nicht allein, 2007) sowie einzelne Episoden von Fernsehserien wie Polizeiruf 110, Die Kommissarin, Im Namen des Gesetzes und Stubbe – Von Fall zu Fall. Für den rbb-Polizeiruf Kleine Frau gewann Plenert 2006 (gemeinsam mit Regisseur Andreas Kleinert, Drehbuchautor Stefan Rogall und den Darstellerinnen Imogen Kogge und Johanna Gastdorf) den Adolf-Grimme-Preis. 2008 erhielt er den Preis der DEFA-Stiftung zur Förderung der deutschen Filmkunst. Die Laudatio hielt Helke Misselwitz.[3]

Ab 1997 war Plenert Mitglied der Berliner Akademie der Künste, Sektion Film- und Medienkunst.

Plenert war mit der Filmeditorin Gudrun Steinbrück-Plenert verheiratet. Er starb nach kurzer Krankheit im Alter von 72 Jahren im Krankenhaus Waren (Müritz).[4][5]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentarfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehproduktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theaterfilm/Musikfilm

als Darsteller:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Newsletter der DEFA-Stiftung 04/2023, S. 6
  2. Biografie bei der Defa-Stiftung. Abgerufen am 4. März 2024
  3. Helke Misselwitz: Preis zur Förderung der deutschen Filmkunst: Thomas Plenert. In: DEFA-Stiftung. 25. November 2008, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Ulrich Seidler: Die Geduld des Blicks: Der Kameramann Thomas Plenert ist tot. In: Berliner Zeitung. 17. Juli 2023, abgerufen am 17. Juli 2023.
  5. Christina Tilmann: Film: Kameramann Thomas Plenert mit 72 Jahren gestorben. In: Märkische Oderzeitung. 17. Juli 2023, abgerufen am 17. Juli 2023.