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Tithonia

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Tithonia

Mexikanische Sonnenblume (Tithonia diversifolia)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Heliantheae
Gattung: Tithonia
Wissenschaftlicher Name
Tithonia
Desf. ex Juss.

Die Tithonia, eingedeutscht manchmal Tithonien genannt, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die zehn bis elf Arten sind von den südwestlichen USA über Mexiko bis Zentralamerika verbreitet. Die Sorten weniger Arten werden als Zierpflanzen verwendet und, unabhängig davon, zu welcher Art sie gehören, Mexikanische Sonnenblumen genannt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration der Mexikanischen Sonnenblume (Tithonia diversifolia)
Blütenkorb im Detail der Mexikanischen Sonnenblume (Tithonia diversifolia)
Achänen der Rundblättrigen Tithonie (Tithonia rotundifolia)

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tithonia-Arten wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, oder wenn es verholzende Arten sind bilden sie: Halbsträucher, Sträucher bis selten Bäume. Sie erreichen je nach Art meist Wuchshöhen von etwa 0,70 bis 5, selten bis zu 7 Metern. Die aufrechten Stängel sind meist verzweigt.

Die im oberen Bereich oft gegenständig und ansonsten meist wechselständig an den Stängeln verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreite ist einfach mit selten einem, meist drei oder fünf Blattnerven bereits ab oder nahe der Spreitenbasis. Der Blattrand ist glatt oder manchmal drei- bis fünflappig. Die Blattoberflächen sind je nach Art glatt bis unterschiedlich behaart.

Blütenstände, Blüten und Früchte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die lang gestielten köpfchenförmigen Blütenstände stehen einzeln und endständig. Die Blütenkörbe weisen Durchmesser von 1 bis über 2 Zentimetern auf. In zwei bis fünf Reihen stehen 12 bis mehr als 28 Hüllblätter; sie sind in Form und Größe fast gleich bis stark verschieden. Die Korbböden sind halbkugelig bis konvex. Es sind Spreublätter vorhanden.

Die Blütenkörbe enthalten acht bis 30 Zungenblüten und meist 40 bis 120, selten bis über 200 Röhrenblüten. Die ungeschlechtigen, sterilen, zygomorphen Zungenblüten (= Strahlenblüten) sind gelb bis orangefarben (bei Züchtungen auch rot). Die zwittrigen, fertilen Röhrenblüten (= Scheibenblüten) sind meist gelb mit fünf Kronzipfel. Die schwarzen, braunen oder strohfarbenen Staubbeutel besitzen eiförmige Anhängsel. Auch die zwei Narbenäste besitzen Anhängsel.

Die drei-, vierkantigen oder bikonvexen Achänen sind braun oder schwarz. Der Pappus ist kronenförmig und besteht aus zwei mehr oder weniger verwachsenen Schuppen oder er fehlt.

Blütenkorb im Detail der Sorte Tithonia rotundifolia ‘Torch’
Röhrenblüten im Detail einer Sorte von Tithonia rotundifolia
Habitus und körbchenförmige Blütenstände von Tithonia rotundifolia
Detail eines körbchenförmigen Blütenstandes der Tithonia rotundifolia-Sorte ‘Fiesta Del Sol’. Bei vielen Röhrenblüten sind die zwei Narbenäste gut zu erkennen.
Schmetterlinge besuchen einen körbchenförmigen Blütenstand einer Tithonia rotundifolia-Sorte.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung Tithonia reicht von den südwestlichen USA (drei Arten) über Mexiko (neun Arten) bis Zentralamerika.[1] Einige Arten (besonders Tithonia diversifolia) sind Invasive Pflanzen in vielen Gebieten der Welt, beispielsweise in den südöstlichen USA, auf den Karibischen Inseln, in Südamerika und der Alten Welt.

Die Erstveröffentlichung der Gattung Tithonia erfolgte 1789 durch René Desfontaines in Antoine-Laurent de Jussieu: Genera Plantarum, S. 189[2]. Typusart ist Tithonia rotundifolia (Mill.) S.F.Blake.[3] Der botanische Gattungsname Tithonia bezieht sich auf Tithonos aus der griechischen Mythologie, den Sohn des Laomedon und den Geliebten der Eos (deren römische Entsprechung Aurora ist, so werden Tithonia-Arten auch manchmal Liebling der Aurora genannt).[4] Ein Synonym für Tithonia Desf. ex Juss. ist Mirasolia (Sch.Bip.) Benth.[5]

Die Gattung Tithonia gehört zur Subtribus Helianthinae aus der Tribus Heliantheae in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

In der Gattung Tithonia gibt es zehn bis elf Arten:[5][1][3]:

Hier einige Arten, die früher zur Gattung Tithonia gehörten, gehören zur Gattung Enceliopsis oder Viguiera, beispielsweise:[3]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John C. La Duke: Tithonia. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 21: Magnoliophyta: Asteridae, part 8: Asteraceae, part 3 (Heliantheae, Eupatorieae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530565-5, S. 138 (englisch)., online.
  • John C. La Duke: Revision of Tithonia. In: Rhodora. Band 84, Nr. 840, 1982, S. 453–522, eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  • Eduardo Morales: Estimating phylogenetic inertia in Tithonia (Asteraceae): A comparative approach. In: Evolution. Band 54, Nr. 2, 2000, S. 475–484, DOI: 10.1111/j.0014-3820.2000.tb00050.x.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c John C. La Duke: Tithonia. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 21: Magnoliophyta: Asteridae, part 8: Asteraceae, part 3 (Heliantheae, Eupatorieae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530565-5, S. 138 (englisch)., online.
  2. Desf. ex Juss. 1789 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p John C. La Duke: Revision of Tithonia. In: Rhodora. Band 84, Nr. 840, 1982, S. 453–522, eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  4. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. online.
  5. a b c d e f Tithonia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  6. Clara Inés Ríos Katto, Amparo Salazar: Botón de oro (Tithonia diversifolia (Hemsl.) Gray) una fuente proteica alternativa para el trópico. In: Livestock Research for Rural Development. Band 6, Nr. 3, 1995. CIPAV. ISSN 0121-3784, online.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tithonia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien