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„Leopard 2“ – Versionsunterschied

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{{Infobox AFV
| Name= Leopard 2
| Bild=[[Bild:Leo2A5.JPG|300px|Leopard 2A5 (Bundeswehr)]]
| Beschreibung= Leopard&nbsp;2A5
| Besatzung= 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)
| Länge= 7,7&nbsp;m (ohne Bordkanone)
| Breite= 3,7&nbsp;m
| Höhe= 3,0&nbsp;m (Oberkante PERI)
| Gewicht= 62&nbsp;t (A6)
| Panzerung= [[Verbundpanzerung|Kompositpanzerung]], Zusatzpanzerung in Schottbauweise
| Hauptbewaffnung= 120&nbsp;mm Glattrohrkanone<br />42 Schuss
| Sekundärbewaffnung= 2×7,62&nbsp;mm [[MG3|MG 3]]<br />4.750 Schuss
| Motor= [[MTU Friedrichshafen|MTU]] MB 873 12-Zylinder Diesel
| Leistung= 1.103&nbsp;kW (1.500&nbsp;PS)
| Federung= Torsionsstab
|Höchstgeschwindigkeit= 68–72&nbsp;km/h
| KGR= ca. 24,2&nbsp;PS/t (je nach Variante)
| Reichweite= ca. 470&nbsp;km
}}

Der '''Leopard&nbsp;2''' ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Moderne Kampfpanzer|Kampfpanzer]] und der Nachfolger des [[Leopard 1]].

Die erste Ausführung des Leopard&nbsp;2 erschien 1979, die aktuelle Version A6 mit längerer Kanone steht seit 2001 im Dienst. Neben seinem Einsatz bei der [[Bundeswehr]] befindet sich der Leopard&nbsp;2 auch bei den [[Streitkräfte]]n einer Vielzahl weiterer Staaten im Einsatz.
Bis zum Jahr 2011 will die Bundeswehr ihren Bestand an aktiven Leopard-2-Panzern auf 400 reduzieren.

== Entstehungsgeschichte ==
Der [[Panzer|Kampfpanzer]] Leopard&nbsp;2 hat seine Wurzeln in einem bilateralen Rüstungsprojekt zwischen den [[Vereinigte Staaten|USA]] und der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]]. Beide Staaten strebten nach einer Ablösung für die Modelle [[Patton (Panzer)|M48 Patton]] in der Bundesrepublik und den [[Kampfpanzer M60|M60]] in den USA, so dass im August 1963 die Entwicklung eines einheitlichen Kampfpanzers für die jeweiligen Streitkräfte im Rahmen eines Regierungsübereinkommens beschlossen wurde. Das Projekt mit dem Namen [[Kampfpanzer 70|Kampfpanzer&nbsp;70]] (KPz&nbsp;70 beziehungsweise englisch MBT&nbsp;70) scheiterte jedoch an den sehr hohen Ansprüchen, die an dieses Fahrzeug gestellt wurden: Feuerkampf aus der Bewegung auf bewegtes Ziel, Waffennachführung, automatischer Lader, 20-mm-Sekundärwaffensystem und die Anordnung des Fahrerstandes im Turm sind nur einige der Forderungen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Nach sieben Prototypen und 830 Millionen [[Deutsche Mark|DM]] Entwicklungskosten wurde das Programm im Jahre 1969 eingestellt; beide Partner ließen jedoch die Entwicklungsergebnisse des KPz&nbsp;70 in ihre nationalen Panzerprojekte einfließen. Auf amerikanischer Seite wurde der [[M1 Abrams]] konstruiert, während in Deutschland der Leopard&nbsp;2 entstand.
Der eigentliche Beginn der Entwicklung des Leopard&nbsp;2 kann auf das Jahr 1970 zurückgeführt werden – nach der Einstellung des KPz-70-Projektes wurde entschieden, einen neuen, eigenen Kampfpanzer zu bauen; eine Kampfwertsteigerung des Leopard&nbsp;1 wurde abgelehnt. Der neue Kampfpanzer sollte auf den Erkenntnissen aus dem KPz-70-Projekt sowie der Experimentalentwicklung ''Keiler'' (aus der Studie ''vergoldeter Leopard'') aus den Jahren 1968 und 1969 aufbauen.

Erste [[Prototyp (Technik)|Prototypen]] des „Leopard&nbsp;2K“ (Kanone) wurden im Jahre 1972 zur Erprobung gebaut, und 1973 folgte der erste Truppenversuch an der Kampftruppenschule 2 in [[Munster (Örtze)|Munster]] mit zwei Prototypen; weitere Erprobungen mit vier zusätzlichen Prototypen folgten im Sommer 1974.

Die ersten Prototypen, die der späteren Serienversion zumindest äußerlich recht nahe kommen sollten, waren die sogenannten „Leopard&nbsp;2&nbsp;AV“. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem [[Jom-Kippur-Krieg]] 1973 wurde der Panzerschutz entscheidend verbessert, was zu einer Umgestaltung von Wanne und Turm führte, jedoch auch das Gefechtsgewicht des Panzers weit über die angestrebte [[Militärische Lastenklasse|MLC]]&nbsp;50 anhob und daher die MLC&nbsp;60 als neue Obergrenze etablierte. Ferner wurde unter anderem die Feuerleitanlage (FLA) vereinfacht, der Wannenboden minensicherer gestaltet und die Elektronik in das Turmheck eingebettet.

Einen weiteren wichtigen Schritt markierte 1978 die Vergleichserprobung des Leopard&nbsp;2&nbsp;AV und des XM1 (Prototyp des heutigen M1-Abrams-Kampfpanzers) in den Aberdeen Proving Grounds, [[Maryland]]/USA. Hier wurden erstmals die Vor- und Nachteile der beiden Waffensysteme eruiert, wobei jedoch eine Festlegung der beiden Staaten auf einen gemeinsamen Kampfpanzer von beiden Seiten von vornherein verworfen wurde. Statt dessen sollten möglichst viele [[Baugruppe]]n der beiden Panzer identisch sein. Dazu kam es jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Entwicklungsphase des deutschen Systems sowie einer unterschiedlichen Auffassung über die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Eigenproduktion nur in Ansätzen. Wesentliche Änderungen auf dem Weg zum Serienfahrzeug waren schließlich der Einbau der 120-mm-Bordkanone (Glattrohr) sowie die Entscheidung zum Einbau des Laserentfernungsmessers der amerikanischen Firma [[Hughes Aircraft|Hughes]] (aufgrund eines Preisvorteils). Die Amerikaner lehnten die deutsche Glattrohrkanone zunächst ab und hielten an der 105-mm-Kanone M&nbsp;68 fest, übernahmen jedoch die deutschen Ketten sowie die Munitionshalterungen. Pläne zum Einbau der amerikanischen [[Gasturbine]] in den Leopard wurden aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums verworfen, weil man dazu die Wanne noch einmal hätte ändern müssen.

Im Jahre 1977 wurde die damalige Firma [[Krauss-Maffei]] als Generalunternehmer zur Lieferung von 1.800 Kampfpanzern Leopard&nbsp;2 bestimmt. Nach drei Vorserienfahrgestellen zu Truppenversuchszwecken wurde der erste in Serie gefertigte Kampfpanzer vom Typ Leopard&nbsp;2 am 24. Oktober 1979 in [[München]] der Panzerlehrbrigade 9 in Munster übergeben.

Die Entwicklungskosten für das Leopard-2-Programm betrugen laut Beschaffungsanweisung 359,4 Millionen [[Deutsche Mark]], jedoch ohne die Weiterentwicklung des Triebwerks aus dem Kampfpanzer-70-Programm und die Entwicklung der 120-mm-Glattrohrkanone samt Munition zu berücksichtigen. So stiegen die Kosten real auf 600 Millionen DM, was alle Posten von der Experimentalentwicklung bis zu Serienreife einschließt. Als Neupreis eines Leopard-2-Panzers werden Zahlen von drei bis zwölf Millionen Euro genannt.

In Anbetracht der Nutzer ist der Leopard&nbsp;2 für Krauss-Maffei Wegmann der kommerziell erfolgreichste Kampfpanzer.

== Funktionsbeschreibung ==
[[Bild:GPM EWK 001.jpg|thumb|Unterwasserfahrschacht auf dem Prototyp ''[[Gepanzerte Pioniermaschine]]'' der Bundeswehr auf Leopard-1-Fahrgestell]]
Der [[Kampfpanzer]] Leopard&nbsp;2 wurde entworfen, um in einem [[Krieg]] an vorderster Front zur Bekämpfung feindlicher [[Panzer]] eingesetzt zu werden. Entwickelt für die Bundeswehr, entspricht sein Entwurf dem Konzept des [[Gefecht der verbundenen Waffen|Gefechtes der verbundenen Waffen]] und dem geforderten Einsatz zusammen mit dem Schützenpanzer [[Marder (Schützenpanzer)|Marder]].

Er besteht aus einer Wanne mit aufgesetztem, selbsttragendem, um 360° schwenkbarem Turm mit einer 120-mm-[[Glattrohrkanone]] von [[Rheinmetall]] als Hauptbewaffnung, einer [[Nebelmittelwurfanlage]] und zwei Maschinengewehren unterschiedlichen Typs je nach Einsatzland als Sekundärbewaffnung.
Die [[Feuerleitanlage]] ermöglicht es dem Richtschützen, sowohl aus dem Stand als auch aus der Fahrt mit stehenden oder sich bewegenden Zielen den Feuerkampf zu führen.

Der Panzer wurde im Laufe seiner Dienstzeit mehrfach mit Verbesserungen, im militärischen Sprachgebrauch [[Kampfwertsteigerung]]en, versehen. In der Version A5 wurde so an der Turmfront eine charakteristische [[Panzerung|Zusatzpanzerung]] in Schottbauweise angebracht; ein eigenes [[Wärmebildgerät]] (WBG) für den [[Kommandant]]en machte ihn vom [[Richtschütze]]n unabhängig. Mit dem [[Bildverstärker|Restlichtverstärker]] für den Fahrer ist der Panzer so voll nacht- und eingeschränkt allwetterkampffähig. Die unscheinbarste Änderung war die Steigerung der Feuerkraft durch die L55 mit der Version A6. Im Vergleich zur Standardwaffenanlage ist diese Kanone um 1,30&nbsp;m länger und ermöglicht so mehr Umsatz der Abschussenergie in Geschossgeschwindigkeit. Dies wiederum erhöht die Reichweite und die Wahrscheinlichkeit, gleich beim ersten Schuss zu treffen.

Zum Schutz der vierköpfigen Besatzung verfügt er über eine ABC-Schutz- und Belüftungsanlage mit einer Leistung von 300&nbsp;m³/h, welche die Durchhaltefähigkeit in mit [[Massenvernichtungswaffe|ABC-Kampfmitteln]] kontaminierten Gebieten sicherstellt. Die Einsatzdauer wird dabei mit maximal 48 Stunden angegeben.

Wie andere Kampfpanzer auch kann der Leopard&nbsp;2 Gewässer ohne Hilfe der [[Pionier (Militär)|Pioniere]] überqueren. Bis 1,20&nbsp;m Wassertiefe ist er so ohne Aufbauten oder Vorbereitungen [[Wattiefe|watfähig]]. Mit dem faltbaren mitgeführten 50&nbsp;cm hohen Tiefwatschacht steigt dann seine sogenannte Tiefwatfähigkeit auf 2,25&nbsp;m, und durch einen dreiteiligen starren, nicht mitgeführten Unterwasserfahrschacht ist er bis 4&nbsp;m unterwasserfahrfähig, das heißt, er verschwindet komplett unter Wasser. Als Zusatz wird beim Tiefwaten die Tauchhydraulik zugeschaltet, eine Tauchkappe aus Gummi auf der Kanone angebracht und die Turmdrehkranzdichtung über eine Handpumpe vom Ladeschützen aufgepumpt. Die Tauchhydraulik schließt dabei Be- und Entlüftungen am Motor und öffnet eine Brennluftklappe am Motorschott im Panzerinneren. Über diese saugt der Motor beim Tiefwaten und Unterwasserfahren die Verbrennungsluft durch die Kommandantenluke mit aufgesetztem Tiefwat- oder Unterwasserfahrschacht an. Der Kommandant steht bei der Durchfahrt in diesem Schacht und unterstützt den Fahrer.
Da ein Wassereintritt nicht vollständig zu vermeiden ist, verfügt das Fahrzeug über zwei [[Lenzpumpe]]n, und die Besatzung ist mit [[Tauchretter]]n und Schwimmkragen ausgestattet.

Zur Kommunikation verfügen die Panzer der Bundeswehr jeweils über zwei UKW-Funkgeräte [[Sende- und Empfangsmodul|SEM]] (Sende/Empfangsmodul) 80/80 oder 80/90. Wie bei der Sekundärbewaffnung kann auch hier die Ausstattung variieren. Zur Reduzierung der Wärmesignatur und zur Unterstützung des passiven Panzerschutzes ist der Leopard&nbsp;2 mit einer infrarotreduzierenden Beschichtung versehen.

== Bewaffnung und Munition ==
[[Bild:Leopard 2a4 EMES 15 dayvision optics.jpg|thumb|Blick durch das Hauptzielfernrohr EMES 15 bei Tag]]
[[Bild:Leopard 2a4 EMES 15 thermal image.jpg|thumb| Mit aktivem Nachtsichtgerät, vierfache Vergrößerung]]
Die Hauptwaffe ist eine 120-mm-Glattrohrkanone mit [[Rauchabsauger]] für flügelstabilisierte Munition. Sie ist schildzapfengelagert mit einem Höhenrichtbereich von −9° bis +20°. Als Sekundärbewaffnung dient ein rohrparalleles (koaxiales) [[Maschinengewehr]] („Turm-MG“), ein Maschinengewehr zur Flugabwehr neben der Einstiegsluke des Ladeschützen („Fla-MG“) sowie eine Mehrfachwurfanlage mit 2 × 8 Wurfbechern seitlich am Turm zum Verschießen von [[Nebelwurfkörper]]n für den Selbstschutz.

Der Turm bzw. die Hauptwaffe verfügt beim Leopard&nbsp;2 A4 über eine hydraulische Richtanlage. Leopard&nbsp;2 A5 und A6 sind mit einer elektrischen Richtanlage ausgestattet. Im Gefecht wird die Richtanlage durch das Zuschalten der Waffennachführanlage (WNA/EWNA) unterstützt. In dieser Betriebsstufe („Stab ein“) werden Bodenunebenheiten, Fahrgeschwindigkeit und Zielbewegungen automatisch kompensiert, die Waffenanlage bleibt also unter allen äußeren Bedingungen uneingeschränkt einsatzfähig. Richtschütze oder Kommandant müssen das Ziel lediglich anvisieren, die Kanone wird der führenden Optik in Höhe und Seite nachgeführt. Weitere Betriebsstufen sind TURM AUS – keine Stromversorgung ausgenommen für Funk, Beleuchtung und Lüfter, das Richten und Abfeuern erfolgt manuell, und keine Stabilisierung der Waffenanlage –, BEOBACHTEN – volle Stromversorgung, grobes Richten möglich, kein Schießen aus der Fahrt möglich, gegen bewegte Ziele manueller [[Vorhalt (Waffe)|Vorhalt]] nötig, eingeschränkter Betrieb der gesamten Waffenanlage. Für das Hochfahren des Turmes in „Stab ein“ benötigt die Technik ca. 25 Sekunden.

Die Munition für die Kanone befindet sich sowohl im Turm als auch in der Panzerwanne. Die Bereitschaftsmunition hinter einer druckdichten Schott-Tür im Turm enthält 15 Granaten (die unterschiedlichen Typs sein können) und ist für den Ladeschützen jederzeit zugänglich. Der obere Deckel des Turmmagazins kann bei einem Treffer über eine Sollbruchstelle vom übrigen Turm abgelöst werden. Die 27 Granaten in der Wanne (in Fahrtrichtung links vom Fahrer) sind nur zugänglich, wenn sich der Turm in einer bestimmten Position befindet (3 Uhr – aus Sicherheitsgründen dann festgezurrt).

Der Leopard&nbsp;2 verfügte am Anfang über zwei Munitionsarten. Das gegen feindliche Kampfpanzer eingesetzte Geschoss ist die sogenannte KE-Munition (BW-Bezeichnung für '''K'''inetische '''E'''nergie, NATO-Bezeichnung APFSDS(-T) ''Armor Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot-Tracer''), ein panzerbrechendes [[Wuchtgeschoss#APFSDS|Wuchtgeschoss]] mit [[Treibspiegel|Treibkäfig]] und [[Leuchtspur]]. Gegen gehärtete und weiche Ziele, darunter auch Infanterie, wird die MZ-Munition (BW-Bezeichnung für '''M'''ehr '''Z'''weck-Munition, NATO-Bezeichnung [[HEAT]]-MP-T ''High Explosive Anti Tank Multi Purpose – Tracer''), ein [[Hohlladung]]smehrzweckgeschoss mit Leuchtspur, eingesetzt. Beide Geschossarten sind flügelstabilisiert. Alle Munitionssorten bestehen aus teilverbrennbaren Hülsen und hinterlassen beim Verschuss nur den Hülsenboden aus Stahl.

Das KE-Geschoss hat ein Kaliber von ca. 38&nbsp;mm und enthält einen Wirkkörper (Penetrator, eine Art Pfeil) aus [[Sintern|gesintertem]] [[Wolframcarbid]]. Das Geschoss hat, je nach Munitionstyp und Bordkanone (DM 33 + L44), eine Mündungsgeschwindigkeit von 1.640&nbsp;m/s (also ungefähr fünffache Schallgeschwindigkeit). KE-Munition basiert auf Bewegungsenergie; sie enthält keinen Sprengstoff, und ihre Wirkung ist abhängig von der Länge des Geschosses und dem Auftreffdruck. Beim Kontakt mit dem Ziel verdrängt der Pfeil durch seine hohe kinetische Energie die Panzerung und dringt in den Kampfraum vor, wo er durch das Losbrechen von Splittern an der Innenseite und den Rest des Penetrators Schaden verursacht. Mit der Entfernung nimmt die Durchschlagsleistung infolge der Abnahme des Impulses und der kinetischen Energie des Geschosses infolge des Luftwiderstandes ab.

Bei einem Schießtest mit der L55-Kanone des Leopard&nbsp;A6 und der KE-Munition (DM53) ergab diese deutlich höhere Durchschlagsleistungen als mit der alten L44-Kanone. Bei diesem Test durchschlug der Penetrator eine 1.000&nbsp;mm dicke Panzerstahlplatte. Die Entfernung zum Ziel betrug 3.000&nbsp;m.

Das MZ-Geschoss hat mit 1.140&nbsp;m/s eine hohe Mündungsgeschwindigkeit, die zwar keine Auswirkungen auf den Schaden am Ziel hat, aber die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht. Ebenso hat die Schussweite keinen Einfluss auf die Wirkung. Infolge der beim Aufschlag entstehenden Hitze kommt es im Panzer meist zu Sekundärexplosionen. Gegen Infanterie wirken Druck und Splitterverteilung. Die Durchschlagsleistungen gegen homogene Panzerplatten betragen etwa 600&nbsp;mm beim MZ- und über 800&nbsp;mm beim KE-Geschoss.

Aufgrund der Verbesserungen bei der Schutztechnologie gegen Hohlladungsgeschosse entwickelte die Firma Rheinmetall ein HE-Geschoss (Sprenggranate). Sie soll die alte MZ-Munition bei der Bundeswehr ersetzen und so die Wirksamkeit des Leopard&nbsp;2 gegen Flächenziele, gegen Lenkflugkörperstellungen hinter Deckungen und in Unterständen, gegen Infanterie, Schützenpanzer, leichtgepanzerte Transportfahrzeuge und Stellungen in Gebäuden steigern. Die Mündungsgeschwindigkeit des 19&nbsp;kg schweren Geschosses beträgt mit der L55 ca. 1.100&nbsp;m/s und ermöglicht Kampfentfernungen bis 5.000&nbsp;m. Dazu verfügt die Munition neben einem Zeitzünder über einen Aufschlagzünder mit und ohne Verzögerung. Das Einstellen des Zünders erfolgt dabei entweder manuell über ein separates Zünderstellgerät oder automatisch durch eine Anbindung an den Feuerleitrechner. Mit Hilfe des Zeitzünders ist es möglich, die Munition in der Luft in einem vorgegebenen Abstand zum Ziel detonieren zu lassen.

Neben dieser Munition verfügen die Streitkräfte auch über Übungsmunition für den scharfen Schuss. Die Bundeswehr setzt so für die KE und MZ Üb-Geschosse ein. Beide sind lichtblau markiert. Aufgrund des Sicherheitsbereiches von 90&nbsp;km für die KE-Munition benutzt die Panzertruppe zum scharfen Schuss in Deutschland fast ausschließlich die Übungsvariante der KE-Munition. Der Penetrator besteht aus einem leichteren Material und besitzt ein Lochkegelleitwerk. Auf den ersten 2.000 Metern entsprechen seine [[Außenballistik|außenballistischen]] Eigenschaften weitgehend denen der Gefechtsmunition, erst auf größere Distanzen gibt es rapide zunehmende Abweichungen. Der Sicherheitsbereich beträgt 22 km, mit verbesserter KE-Üb 7,5&nbsp;km. Die MZ-Üb gleicht bis auf den Gefechtskopf der Gefechtspatrone DM 12 A2. Diese hat einen Betonkopf, um die Schäden im Zielgebiet zu reduzieren und somit Kosten zu sparen.

Für [[Militärmanöver|Manöver]] und die Darstellung des Feuerkampfes mit und ohne [[Ausbildungsgerät Duellsimulator]] verfügt der Leopard über Aufnahmen für das KADAG ('''K'''anonen-'''A'''bschuss-'''DA'''rstellungs-'''G'''erät), öfters auch unter der Abkürzung DARKAS ('''DAR'''stellung-'''K'''anonen-'''A'''b'''S'''chuss) bekannt. Die Anordnung ist dabei bis zum Leopard&nbsp;2A4 über der Bordkanone und ab A5 vorne links auf der Keilpanzerung des Turmes.
[[Bild:Leopard 2A5.jpg|thumb|KADAG auf einem Leopard 2A5<br />Man beachte die schweren Kettenschürzen in der Ausführung des 2A4]]
<div align="center">
{| class="prettytable"
|+ Munitionstypen Leopard 2
|-
! Name || Typ ||Masse – Patrone<br />in kg || Masse – Penetrator/Geschoss<br />in kg || Mündungsgeschw.<br />in m/s || Kampfentfernung<br />in m || Einführung
|-
| DM12 || MZ || 23,2 || 13,5 || ca. 1.140 || ca. 2.600 || 1979
|-
| DM13 || KE || || – || ca. 1.650 || ca. 3.200 || 1979
|-
| DM23 || KE || || – || ca. 1.650 || ca. 3.500 || 1983
|-
| DM33 || KE || || 4,6 || ca. 1.650 || ca. 3.500 || 1987
|-
| DM43 || KE || 20 || 7,2 mit Treibkäfig|| 1.740 || – || –
|-
| DM53 || KE || 21,4 || ca. 5 || 1.670–1.750(L55) || – 4.000 || 1999
|-
| DM63 || KE || ? || ca. 8,45 || 1.650 (L/44) || – ? || 2005
|-
| || HE || ca. 19 || – || ca. 950 (L/44)<br />ca. 1.100 (L/55) || 5.000 || –
|}
</div>

Neben dieser Hauptbewaffnung verfügt die Besatzung über Handwaffen zur Selbstverteidigung. Bei der Bundeswehr sind das zwei [[Uzi|MP2A1]], zwei [[HK P8|P8]], eine Signalpistole [[HK P2A1]], vier Handgranaten und die zwei [[MG3]] des Panzers mit insgesamt 4.750 Schuss, gegurtet, Weichkern-Leuchtspur im Verhältnis drei zu zwei.

== Besatzung ==
Der Leopard&nbsp;2 hat vier Mann Besatzung (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze und Fahrer).

Der [[Kommandant]] ist primär für den Kampfpanzer und seine Besatzung verantwortlich. Im Gefecht hat er eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen:
# Führen des Funkverkehrs mit dem Zugführer oder Kompaniechef
# Aufklärung des Gefechtsfeldes und Zielzuweisung für den Richtschützen
# Führen des Kampfpanzers im Zugverband durch entsprechende Anweisungen an den Fahrer
# Führen des Feuerkampfes durch Übersteuerung des Richtschützen (in Not- bzw. Duellsituationen)
# Bestimmung der zu verwendenden Munitionsart: (KE, MZ oder MG)
Dies ist nur eine Auswahl der wichtigsten Funktionen; hinzu kommen Pflichten zur Erfüllung des Fristenheftes (also der Wartung) und der Prüfliste und damit der Erhalt der Einsatzbereitschaft des Panzers. Eine mehrfache Belastung kommt hinzu, wenn der Kommandant des Panzers gleichzeitig Zugführer, Kompaniechef oder Bataillonskommandeur ist. Er ist dann nicht nur für die elementaren Aufgaben im eigenen Panzer zuständig, sondern muss auch noch die taktische Koordination, also Bewegung, Zielzuweisung und Feuerfreigabe für die ihm unterstellte Formation übernehmen.
[[Bild:Leopard 2A4 Richtschuetze.jpg|thumb|Richtschützenplatz im Leopard 2A4]]
Der [[Richtschütze]] ist stellvertretender Kommandant und muss bei dessen Ausfall die entsprechenden Funktionen, soweit noch möglich, übernehmen. Primär ist er jedoch für die Führung des Feuerkampfes und die Beobachtung des Gefechtsfeldes in seinem Beobachtungsbereich verantwortlich. Zudem muss er durch entsprechendes Bewegen des Turmes und der BK (Bordkanone) Beschädigungen durch Gelände oder Vegetation am Turm vermeiden. In einer Gefechtssituation wird in aller Regel der Kommandant dem Richtschützen das zu bekämpfende Ziel zuweisen, da er über eine vom Turm unabhängige (ab der Version A5 auch [[Wärmebildgerät]] -->WBG) Beobachtungsmöglichkeit verfügt, die ihm einen 360-Grad-Rundumblick (durch Schwenken des Periskops/TIMs) ermöglicht, ohne den Turm bewegen zu müssen.
Tritt jedoch eine sogenannte „Duellsituation“ ein, das heißt, erkennt der Richtschütze ein Ziel (z.&nbsp;B. feindlichen Kampfpanzer), das zur Bekämpfung des eigenen Panzers ansetzt, ist er angewiesen, dieses Ziel ohne jede weitere Rückfrage beim Kommandanten mit der aktuell geladenen Munition zu bekämpfen. Als Sekundärwaffe bedient er das koaxial zu BK montierte Maschinengewehr.

Neben seinen Aufgaben im Gefecht ist er für die Erfüllung seiner Punkte im Fristenheft/Prüfliste verantwortlich, das heißt, er kümmert sich zusammen mit dem Kommandanten um Wartung und Pflege rund um den Turm.
[[Bild:Leopard 2A4 Ladeschütze.jpg|thumb|Platz des Ladeschützen<br /><small>rechts das Bodenstück der BK</small>]]
Der [[Ladeschütze]] hat im Gefecht den körperlich anstrengendsten Auftrag: Er muss die 120-mm-Patronen aus dem Munitionsbunker im Turm entnehmen und damit die BK (= Bordkanone) nachladen. Die oft angegebene Schussfolge von neun Schuss in der Minute stellt schon eine sehr gute Leistung des Ladeschützen dar, da gerade beim Führen eines Feuerkampfes aus der Bewegung heraus schon leichtes Gelände den Ladeschützen vor eine physische Herausforderung stellt. Neben dem Nachladen der BK ist er auch für das 7,62-mm-FlaMG (Flugabwehr-MG) verantwortlich. Auch wenn es in dem ihm ursprünglich zugedachten Zweck wohl selten bis nie eingesetzt wird, hat der Ladeschütze auch die Möglichkeit, mit dem an seiner Luke angebrachten MG in das Kampfgeschehen einzugreifen.
Wie Kommandant und Richtschütze ist auch der Ladeschütze für Wartungsarbeiten am Panzer verantwortlich.

Der Fahrer ist im Gegensatz zu den restlichen Besatzungsmitgliedern vorne rechts in der Wanne untergebracht und damit vom Rest seiner Besatzung praktisch isoliert. Er ist der einzige in der Besatzung, der direkten Einfluss auf die Bewegung des Panzers nehmen kann, und trägt damit eine besondere Verantwortung. Im Gefecht muss er das Fahrzeug so führen, dass es nie eine exponierte, also dem feindlichen Feuer ausgesetzte, Position einnimmt. Er muss also „ein Auge“ für das Gelände haben und möglichst günstige Stellungen erspähen und den Panzer dort positionieren. Der Kommandant gibt dem Fahrer rudimentäre Marschbefehle bzw. Ziele, die Durchführung bleibt dabei dem Fahrer überlassen. Das Wählen der besten Fahrbewegungen wird dabei durch das „unter Luke“ (also bei geschlossener Fahrerluke) stark eingeschränkte Sichtfeld erschwert. Bei bestimmten Notsituationen ist der Fahrer angewiesen, selbstständig auszuweichen, so z.&nbsp;B. bei einsetzendem Artilleriebeschuss. Für den Nachtkampf kann der Fahrer den mittleren seiner drei [[Winkelspiegel]] gegen ein [[Nachtsichtgerät]] austauschen.
Zudem ist er für die Wartung der kompletten Wanne, inklusive Triebwerk, Laufwerk etc., zuständig, wobei jedoch die anderen Besatzungsmitglieder z.&nbsp;B. beim Einstellen der Kettenspannung, unterstützend mitwirken.

Im zivilen Straßenverkehr wird der Fahrer durch Kommandant und Ladeschütze unterstützt; diese helfen bei der Einschätzung der Verkehrssituation, warnen vor überholenden Fahrzeugen oder deuten nachfolgenden Fahrzeugen, mehr Abstand zu halten. In Deutschland muss der Fahrer während der Straßenfahrt ''„über Luke“'' fahren, das heißt, die Fahrerluke ist geöffnet, und er sieht oben heraus. Der Fahrersitz kann dafür entsprechend höhenverstellt werden.

== Laufwerk und Antrieb ==
Der Panzer besitzt ein [[Drehstabfeder|drehstabgefedertes]] Stützrollenlaufwerk mit Lamellendämpfern und hydraulischen sowie mechanischen Endanschlägen über den Schwingarmen der Laufradpaare. Seine Drehstäbe sind mit jeweils 5&nbsp;t vorgespannt. Er verfügt über eine „lebende“ Endverbindergleiskette mit auswechselbaren [[Kettenpolster]]n der Firma [[Diehl Stiftung|Diehl]] von Typ 570 FT. Beim Fahren im Schnee, auf Eis oder um die Griffigkeit der Kette zu steigern, können pro Seite 18 Kettenpolster in kurzer Zeit gegen gusseiserne Schneegreifer ausgetauscht werden.

Angetrieben wird er von einem flüssigkeitsgekühlten V12-Viertakt-Vorkammer-[[Vielstoffmotor|Mehrstoffmotor]] vom Typ MB 873-Ka 501 mit Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern der Firma [[MTU Friedrichshafen]]. Die Höchstleistung des 6&nbsp;t schweren Triebwerks beträgt 1.100&nbsp;kW (1500&nbsp;PS) bei 2.600&nbsp;U/min aus 47,6&nbsp;l Hubraum; es beschleunigt den Panzer auf eine Höchstgeschwindigkeit von offiziell 72&nbsp;km/h (die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit variiert, kann aber bis zu 30&nbsp;km/h darüber liegen) und bei der Motornenndrehzahl von 2.600&nbsp;U/min auf 68&nbsp;km/h. Eine elektronische Motorkontrollanlage verhindert Überdrehzahlen ab 2850&nbsp;U/min; sie überwacht Kühlflüssigkeits- und Ölstand. Wie schon bei seinen Vorgängern besteht das Triebwerk aus Motor, Getriebe, Luftfilter- und Kühlanlage, was ein Wechseln des kompletten Antriebsstrangs mit Unterstützung eines Bergepanzers innerhalb von 15&nbsp;min ermöglicht. Eine Trockensumpf-Druckumlaufschmierung sorgt auch bei extremer Schräglage für eine sichere Ölversorgung an allen Schmierstellen.

Eine Besonderheit ist das Schalt-Lenkgetriebe von Renk. Ermöglicht es auf der einen Seite die Kraftübertragung und Lenkung, sorgt es ebenfalls durch die integrierte Betriebsbremse für einen sicheren Stillstand des Fahrzeuges. Dabei arbeitet diese Bremse in 2 Stufen. Über 35&nbsp;km/h wird der Panzer durch eine verschleißfreie hydraulische Strömungsbremse (Hydrodynamischer [[Retarder]]) abgebremst. Unter dieser Geschwindigkeit werden die Bremsscheiben mit einem Druck von >98&nbsp;bar angesprochen. Dies ermöglicht dem Leopard&nbsp;2 bei einer Vollbremsung aus 70&nbsp;km/h einen Bremsweg von nur 36&nbsp;m.

Erwähnenswert ist noch der relativ niedrige Kraftstoffverbrauch des Leopard&nbsp;2. Gegenüber dem oft als Vergleich herangezogenen US-amerikanischen Panzer [[M1 Abrams]] mit seiner Gasturbine vom Typ Avco Lycoming AGT-1500 liegt der Verbrauch bei rund der Hälfte. Den größten Vorteil hat der Dieselantrieb dabei im Leerlauf- und [[Teillast]]betrieb.

== Varianten der Bundeswehr ==
Insgesamt baute [[Krauss-Maffei Wegmann]] von den Varianten A0 bis A4 2.125 Fahrzeuge für die Bundeswehr. Von den zum Anfang bestellten 1.800 Fahrzeugen entfielen 810 Panzer auf die Firma [[Maschinenbau Kiel]] (MaK) und sollten in 5&nbsp;Baulosen abgewickelt werden. Am Projektende waren es jedoch 8 Lose und 325 Kampfpanzer Leopard&nbsp;2 mehr.
[[Image:Leo2Br80.jpg|thumb|Leopard 2 Vorserie (Wanne Nr. 19) etwa 1980]]
Nach abgeschlossener Einnahme der Struktur „Neues Heer“ im Jahr 2010 sollen sich insgesamt 400 Leopard 2, davon 50 als Version A4 (Panzertruppenschule, Gefechtsübungszentrum, Technische Erprobung), 125 als A5 (zwei Panzerbataillone der [[Stabilisierungskräfte]]), 155 als A6 und 70 als A6M (drei Panzerbataillone der [[Eingreifkräfte]], sowie ein Bataillon der Stabilisierungskräfte) im Bestand der Bundeswehr befinden.<ref name="Das Schwarze Barett">''Das Schwarze Barett: Ausrüstung der Panzertruppe im „Heer 2010“, Ausgabe: 32 Seite: 23'' [November 2004]</ref>

Eine Entscheidung zum Leopard&nbsp;2 PSO wird 2008 erwartet.<ref name="Jane's Information Group">Jane’s Information Group: [http://www.janes.com/defence/land_forces/news/idr/idr070213_1_n.shtml ''German Army readies Leopard 2 for MOUT '']. [13. Februar 2007]</ref>

[[Bild:Prototyp Leopard2 sk.jpg|thumb|Leopard 2-Prototyp mit Turm 14 mod. und EMES 13 von Leitz– WTS [[Koblenz]]]]
'''Leopard 2AV'''<br />
Prototyp des Leopard 2, auch als „austere Version“ bezeichnet. Insgesamt existierten zwei Fahrgestelle (PT 19, 20), 3 Türme (T19, 20, 21) und ein Beschussfahrzeug mit der Bezeichnung ''AV''. Der Stückpreis betrug ca. 2,3 Millionen DM.

'''Leopard 2A0'''<br />
Erste Serienversion. Gefertigt im Oktober 1979 bis März 1982 als erstes Baulos mit insgesamt 380 Fahrzeugen, davon 209 von Krauss-Maffei und 171 durch MaK. Die Grundausrüstung bestand aus dem Hauptzielfernrohr EMES 15, einem Laser-Entfernungsmesser, dem Rundblickperiskop PERI R17, dem Turmzielfernrohr FERO Z18, einer elektrisch-hydraulische WNA-H22, einem Feuerleitrechner, einem Querwindsensor auf dem Turmdach sowie einem rechnergesteuerten Panzerprüfgerät RPP 1-8, und statt eines Wärmebildgerätes verfügten 200 Fahrzeuge des Loses über einen Restlichtverstärker (PZB 200 = '''P'''assives '''Z'''iel- u. '''B'''eobachtungsgerät). Zwei Fahrgestelle 10001 (KMW) und 20010 (MaK) dienten als Ausbildungsfahrzeuge.

'''Leopard 2A1'''<br />
Zwei Baulose mit insgesamt 750 Fahrzeugen. Die Fertigung des Bauloses&nbsp;2 erstreckte sich vom März 1982 bis November 1983 mit 450 Leopard 2A1, woran nahtlos das 3.&nbsp;Baulos mit den restliche 300 Panzern anschloss. Die Endfertigung war im November 1984 abgeschlossen. Die Hauptänderungen erstreckten sich vorwiegend im Baulos&nbsp;2 und waren: Wegfall des Querwindsensors, Wärmebildgerät serienmäßig, einheitlicher Natostandard der Munitionhalterung der Hauptwaffe, verbesserte Fahrzeugelektrik, Trittbleche auf dem Triebwerksblock, Kommandantenperiskop 5&nbsp;cm höher, geänderte Abgasgrätings, Außenbordsprechstelle am Heck, Verlegung des Tankeinfüllstutzen seitlich zu den Nischenbehältern, Vergrößerung der Abdeckung der Ansaughutze für die Schutzbelüftungsanlage und Neuanordnung und Kreuzung der Abschleppseile am Fahrzeugheck. Im Baulos&nbsp;3 erhielt der Kampfpanzer Detailverbesserungen im Innenraum.

'''Leopard 2A2'''<br />
Nachrüstung aller 2A0 mit einem Wärmebildgerät. Das PZB 200 entfällt. Die Bezeichnung ändert sich zu 2A2.

'''Leopard 2A3'''<br />
Baulos&nbsp;4 mit Detailverbesserungen. Einbau einer neuen Funkanlage SEM 80/90 (VHF) mit kürzeren Antennen, verkürztes Staurohr für das Richtschützen-Hilfszielfernrohr und ab jetzt Dreifarb-Tarnanstrich. Insgesamt fertigte man zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 300 Fahrzeuge.

'''Leopard 2A4'''<br />[[Bild:Leopard2 a5 front.jpg|thumb|Leopard 2A4 (Österr. Bundesheer)]]
Insgesamt 4&nbsp;Baulose mit 695 Fahrzeugen. Baulos&nbsp;5 im Dezember 1985 bis März 1987. Die 370 Leopard verfügten über einen digitalen Rechner für zusätzliche Munitionsarten wie die der amerikanischen Streitkräfte, Entfall der Munitionsluke an der linken Turmseite und eine verbesserte Brandunterdrückungsanlage. Baulos&nbsp;6 verfügte ab dem 97. Fahrzeug über einen verbesserten Panzerschutz der Turm- und Wannenfront, eine neue schwere Kettenschürze, neue Diehlkette, wartungsarme Batterien und instandsetzungsfreundliche Leitradabdeckungen. Zum Schutz der Soldaten wurde der Tarnanstrich auf zinkchromatfreie Lacke umgestellt. Die Fertigung erstreckte sich vom Januar 1988 bis zum Mai 1989. Das Baulos&nbsp;7 folgte nahtlos und endete ohne Änderungen im April 1990. Ab dem Januar 1991 folgte das letzte Baulos&nbsp;8. Die Änderung umfassten eine verbesserte schwere Kettenschürze in D-Technologie (gerade Unterkante) und einen Feldjustierspiegel an der Mündung der Bordkanone. Der Spiegel wurde an allen Fahrzeugen nachgerüstet. Das Baulos endete am 19. März 1992 mit der feierlichen Übergabe des letzten produzierten Leopard 2A4 der Bundeswehr an das Gebirgspanzerbataillon 8. Zwei Fahrzeuge – Fahrgestell 11156/Turm 41164 Truppenversuchsmuster maximum; Fahrgestell 11157/Turm 41265 Truppenversuchsmuster minimum – des letzten Bauloses dienten schon jetzt zu Erprobung des Kampfwertsteigerungsprogramms von Krauss-Maffei.

'''Leopard 2A5 KWS II'''<br />
Umsetzung der ''Mannheimer Konfiguration'' in der [[Kampfwertsteigerung]] (KWS) Stufe 2 im Jahr 1995 bis 1998 für Los 1 (225 Fahrzeuge) und 1999 bis 2002 für Los 2 (125 Fahrzeuge). Verbesserte Leopard-2A4-Version. Angebracht wurden eine Zusatzpanzerung an der Turmfront, ein unabhängiges Wärmebildgerät mit neuen Periskop (TIM, ''Thermal Imaging Modul'') für Kommandanten, Digitalrechner als Standard, E-WNA ersetzt Hydraulik-WNA, Rückfahrkamera für Fahrer, eine elektropneumatische Fahrerluke, Kevlarliner (Spall-Liner) an der Turminnenseite um Absplitterungen bei Beschuss vorzubeugen, Einbau von GPS, Vorbereitung für die Glattrohrkanone L/55. A5 sind ausschließlich Umbauten bestehend aus den ältesten Türmen, zum Teil 1. Los, und den neuesten Wannen der Lose 6, 7 und 8. Dies ist leicht zu sehen an der Kombination von zugeschweißter Munitionsluke am Turm und meist sechsteiliger schwerer Kettenblenden an der Wanne.
Der Grund hierfür lag darin, dass an der Wanne nicht viel abgeändert werden musste, es musste nur die Fahrerluke geändert und die Rückfahrkamera angebracht werden; die Türme hingegen wurden vollständig überarbeitet, daher konnten hier die ältesten verwendet werden. Die Gesamtkosten betrugen 347 Millionen DM für Los 1 und 272 Millionen DM für Los 2.

Im Rahmen von Materialschonung, aber auch aufgrund der Tatsache, dass die schweren Kettenblenden relativ häufig durch die Panzertruppe im Gelände zerstört wurden, wechselte man im Zeitraum 2002 wieder auf die kostengünstigere Ausführung der alten schweren Ausführung. Für die schwere Ausführung mit gerader Unterkannte (D-Technologie) erfolgte eine Langzeitlagerung. Eine Ausgabe ist nur vorgesehen bei Einsätzen.

'''Leopard 2A6'''<br />[[Bild:Leopard 2A6 with new smoke dispenser.jpg|thumb|Leopard 2A6 mit neu angeordneter Nebelmittelwurfanlage und alte schwere Kettenschürze]] [[Bild:Leopard 2 A6M.JPG|thumb|Leopard 2A6M (Bundeswehr) ''Heckansicht''<br />gut zu erkennen die schwere Ausführung der Kettenschürze in „D-Technologie“ und die alte Anordnung der Nebelmittelwurfanlage]]
Verbesserter Leopard&nbsp;2A5. Basiert auf dem KWS-I-Programm von Krauss-Maffei. Einführung der 120mm/L55 BK mit LKE 2/DM53-KE-Munition. Gleichzeitig Neuanordnung der Nebelmittelwurfbecher für alle Leopardvarianten der Bundeswehr.

'''Leopard 2A6M'''<br />
Entspricht dem 2A6 plus Minenschutz. Der Umbau umfasste den Einbau eines entkoppelten Kommandanten- und Ladeschützensitzes, einen neuen Fahrersitz und entkoppelte Pedale, eine modifizierte Notausstiegsluke, einen adaptierbaren Minenschutz, „gefangene“ Drehstäbe, um bei einer Minenexplosion nicht durch den Panzer zu „fliegen“, Abdeckung des Schleifringübertragers und eine geänderte Verstauung angebrachter Gegenstände auf dem Boden. Beteiligt an der Entwicklung waren Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz.

'''Kampfwertsteigerung – Stufe III'''<br />
Eine nicht umgesetzte KWS war die Stufe drei. So sollte ab 2008 die Kampfkraft des Leopard 2 durch eine 140-mm-Glattrohrkanone und einer Ladeautomatik im Turmheck gesteigert werden. Die Turmbesatzung sinkt damit auf zwei Mann. Gleichzeitig sollte durch den Einbau eines Computersystems (Combat Forces Command and Control System IFIS), im Sprachgebrauch der Bundeswehr als Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) IFIS bezeichnet und leistungsfähiger Datenfunkgeräte die Führbarkeit verbessert werden. Im Jahr 1995 erfolgte durch das [[Bundesministerium der Verteidigung]] bei einer Planungsbesprechung in [[Waldbröl]] die Einstellung. Die Geldmittel wurden dem Projekt [[Neue Gepanzerte Plattform]] zugeteilt.

== Varianten Krauss-Maffei Wegmann ==
'''Leopard 2 A6 EX'''<br />
Privatwirtschaftliche Weiterentwicklung des Leopards&nbsp;2&nbsp;A6 von Krauss-Maffei Wegmann. Präsentationspanzer für mögliche Konfigurationen. Entspricht in der Ausstattung dem schwedischen Strv&nbsp;122 mit zusätzlicher Wannen- und Turmpanzerung, Klimaanlage und ein Hilfsaggregat.

[[Bild:Leo2pso 009.jpg|thumb|Leopard 2 PSO auf der Eurosatory 2006]]
'''Leopard 2 PSO'''<br />
Eine der modernsten Varianten des Leopard&nbsp;2 stellt der Leopard&nbsp;2&nbsp;PSO ([[Friedenserhaltende Maßnahmen|Peace Support Operations]]) dar. Am Anfang von KMW entwickelt als eigenes Angebot für Einsätze im [[Straßenkampf]], sogenannte ''MOUT''-Einsätze (Military Operations in Urban Terrain), wird der PSO seit dem Interesse der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit der Panzertruppenschule erprobt und verbessert. Als Basis dient der Leopard&nbsp;2&nbsp;A5 mit zusätzlicher Rundumpanzerung und Minenschutz. Darüber hinaus verfügt diese Version über eine ferngesteuerte Waffenstation (z.&nbsp;B. für 12,7-mm-MG oder 40-mm-[[Granatwerfer|Granatmaschinengewehr]]) mit Wärmebildgerät auf dem hinteren Turmdach und ein hydraulisches Räumschild, um Hindernisse und Barrikaden zu räumen. Um bei allen Klimata, Witterungen und auch bei Nacht voll einsatzfähig zu sein, sind verbesserte Klimaanlagen („Kampfraumkühlanlage“), eine stärkere Stromversorgung und ein 360-Grad-Kamerasystem zur Rundumsicht integriert – mit Infrarot und Restlichtverstärkung für Einsätze in der Nacht oder bei widrigen Wetterverhältnissen. Da der Panzer im Orts- und Häuserkampf eng mit der [[Infanterie]] zusammenarbeitet und diese bei ihren Aufgaben unterstützen soll, befindet sich eine von außen zugängliche Kommunikationsplattform am Panzer, um der Infanterie sowohl die Kommunikation mit der Panzerbesatzung als auch die Kommunikation der Soldaten untereinander zu ermöglichen. <ref name="Leopard 2PSO">Pressemitteilung von Krauss-Maffei Wegmann zum PSO: [http://www.kmweg.de/spezial.php?id=16 ''LEOPARD 2 PSO Peace Support Operation'']. [23. Juni 2006]</ref>

== Parallelentwicklungen ==
Zeitgleich zur Entwicklung, noch während der 0-Serie, lief die Studie „Leopard&nbsp;2FK“ (Flugkörper) zum Nachweis der Verwendbarkeit der Kombinationswaffe ''[[MGM-51 Shillelagh]]'' aus dem Kampfpanzer&nbsp;70, was jedoch relativ bald nicht weiterverfolgt wurde. Einen kurzen Auftritt mit dem Turm&nbsp;11 der Prototypen hatte auch die scheitellafettierte 20-mm-Maschinenkanone als Sekundärbewaffnung.

Ein bedeutenderes Projekt dagegen war der [[VT1 (Panzer)|Kampfpanzer&nbsp;3]], eine Gemeinschaftsentwicklung zwischen [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 1972. Da er kurzzeitig als Alternative zum Leopard&nbsp;2 erschien, war oft auch die Bezeichnung Leopard&nbsp;3 geläufig. So war das Konzept auf Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz ausgelegt, wobei Beweglichkeit Priorität hatte. Das Schlagwort war [[Wedeln]]. Der Fahrer sollte beim Kontakt mit dem Gegner zur Wedelfahrt übergehen, das heißt, er fährt im unregelmäßigen [[Zick-Zack]] auf den Feind zu. Deutschland baute zwei Prototypen in Kasemattbauweise mit Doppelrohren. Die von MaK hergestellten Versuchsträger VT 1-1 mit 105-mm-Zugrohrkanone und VT 1-2 mit 120-mm-Glattrohrkanone ergaben keinen Vorteil zum Leopard&nbsp;2, was im Dezember 1975 zur Einstellung führte mit dem Fazit ''Der Vergleich in den klassischen Bereichen: Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz zur Beurteilung der Kampfkraft ergab keinen wesentlichen Vorteil für den Kampfpanzer 3 in der für die weitere Zusammenarbeit mit UK ausgewählten Form gegenüber dem KPz Leopard&nbsp;2.''<ref name="Kampfpanzer 3">Leopard 2 sein Werden und seine Leistung: Seite 24, Paul-Werner Krapke ISBN 3-8334-1425-1''</ref>

== Andere Plattformen auf Leopardbasis ==
[[Bild:Bergepanzer Bueffel.jpg|thumb|Bergepanzer Büffel]]
Auf Basis der Leopard-2-Wanne wurden weitere Fahrzeuge in der Bundeswehr eingeführt:
* Fahrschulpanzer Leopard 2
* [[Bergepanzer Büffel]] (BPz 3)
* [[Kodiak (Panzer)|Pionierpanzer Kodiak]] (PiPz 3)
* [[Panzerhaubitze 2000]] (nur die Laufrollen)

Zur Zeit in der Erprobung
* [[PSB 2|Panzerschnellbrücke 2]] auf Leopard-2-Fahrgestell

== Technische Daten ==
[[Bild:Leopard2 Triebwerk.jpg|thumb|Leopard-2-Triebwerk (Motor mit Getriebe) und Hebegeschirr]]
[[Bild:Leopard2 Triebwerk 2.jpg|thumb|Weitere Ansicht,<br />im Hintergrund ein Leopard&nbsp;2A4]]

{| class="prettytable"
|+ Technische Daten (Leopard 2 A4)
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Wannenlänge:'''
| 7.720&nbsp;mm
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Wannenbreite:'''
| 3.750&nbsp;mm
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Fahrzeughöhe:'''
| 2.790&nbsp;mm (Oberkante Lafette 2.990&nbsp;mm)
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''[[Gefechtsgewicht (Panzer)|Gefechtsgewicht]]:'''
| 55,15&nbsp;t / A6: 62&nbsp;t
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Turmgewicht:'''
| 16&nbsp;t
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Panzerung:'''<br /><small>geschätzte Werte, genaue [[Verschlusssache]]</small>
| '''Frontale Platten:''' 700&nbsp;mm vs. APFSDS / 850&nbsp;mm vs. HEAT<br />
'''Seiten:''' 60&nbsp;mm<br />
'''Turmdach vorn:''' 60&nbsp;mm<br />
'''Turmdach hinten:''' 40&nbsp;mm<br />
'''Motordach:''' 40&nbsp;mm<br />
'''Heck:''' 40&nbsp;mm<br />
'''Heck Bodenplatte:''' 20&nbsp;mm<br />
<small>'''(Version A6:''' '''Turm:''' 940&nbsp;mm vs. APFSDS / 1.960&nbsp;mm vs. HEAT<br />
'''Wannenfront:''' 620&nbsp;mm vs. APFSDS / 750&nbsp;mm vs. HEAT)</small>
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Bodenfreiheit:'''
| 54&nbsp;cm, nach hinten auf 50&nbsp;cm abfallend
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''[[Steigfähigkeit]]:'''
| max. 60&nbsp;%
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Kletterfähigkeit:'''
| 1,10&nbsp;m
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Querneigung:'''
| max. 30&nbsp;%
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Grabenüberschreitfähigkeit:'''
| 3,00&nbsp;m
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''[[Wattiefe|Watfähigkeit]] o. Aufbau:'''
| 1,20&nbsp;m
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''[[Wattiefe|Tiefwaten]] m. Tiefwat-Schacht:'''
| 2,25&nbsp;m
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Unterwasserfahren m. Unterwasserfahr-Schacht:'''
| 4,00&nbsp;m
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit: '''
| 68&nbsp;km/h; rückwärts 31&nbsp;km/h
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Bremsweg aus V-max:'''
| ca. 36&nbsp;m
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Durchschnittliche Reichweite:'''
| ca. 280&nbsp;km, Fahrbereich Straße: 340&nbsp;km / Gelände: 220&nbsp;km
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Kraftstoffmenge:'''
| 1.160&nbsp;l (im Frieden auf 900&nbsp;l begrenzt)
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''[[Kraftstoffverbrauch]] gemäß Hersteller-Angaben:'''
| '''Straße:''' ca. 3,4&nbsp;l/km, ca. 340&nbsp;km<br />
'''Gelände:''' ca. 5,3&nbsp;l/km, ca. 220&nbsp;km<br />
'''Mittel:''' ca. 4,1&nbsp;l/km ca. 280&nbsp;km<br />
'''Standlauf:''' 12,5&nbsp;l/h
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Motor:'''
| MTU-Zwölfzylinder [[Dieselmotor]], 1.103,25&nbsp;kW (1.500&nbsp;PS) in [[Mittenkugelmotor|FM-Bauart]]<br />
Hubraum: 47.600&nbsp;cm³, Drehzahl: 2.600&nbsp;U/min
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Getriebe:'''
| Renk HSWL-354
|-
| class="hintergrundfarbe5" | '''Mannschaft:'''
| 4
|}

{| class="prettytable"
|+ Technische Daten Kanone
|-
| Waffenanlage || L/44 || L/55 (bei A6)
|-
| Kaliber || 120&nbsp;mm || 120&nbsp;mm
|-
| Rohrlänge: || 5.280&nbsp;mm || 6.600&nbsp;mm
|-
| Masse Rohr: || 1.190&nbsp;kg || 1.347&nbsp;kg
|-
| Rohranbauteile: || 50&nbsp;kg || 65&nbsp;kg
|-
| Masse Waffenanlage: || 3.780&nbsp;kg || 4.160&nbsp;kg
|}

== Der Leopard in ausländischen Streitkräften ==
Neben der deutschen Armee verwenden mehrere andere Armeen Leopard-2-Panzer. Es folgt eine Beschreibung der Varianten nach bekannten Informationen über diese Rüstungsexporte.

=== Griechenland ===
[[Griechenland]] ist ein weiterer NATO-Partner, der den Leopard&nbsp;2 nutzt. So bestellte die griechische Regierung im März 2003 bei Krauss-Maffei Wegmann 170 Leopard&nbsp;2A6 mit einem Gesamtwert von 1,7 Mrd. Euro. Der Preis beinhaltet ebenfalls zwölf Bergepanzer Büffel, acht Brückenlegepanzer Leguan auf Leopard 1 Fahrgestell, zwei Fahr- und einen Schusssimulator sowie technische Unterstützung und Ersatzteile für zwei Jahre. Die Fahrzeuge entsprechen dem Konstruktionsstand A6 und gelten als modernste Leopard&nbsp;2 zum Zeitpunkt der Auslieferung der Erprobungsträger ab dem Jahr 2005 (Serie: 2006). So verfügen die Panzer über eine Klimaanlage, ein [[Hilfstriebwerk]] (engl. ''auxiliary power unit'', APU), Zusatzpanzerung sowie länderspezifische Ausstattung wie Funkgeräte und Tarnanstrich. Insgesamt fertigt KMW 30 Panzer in Deutschland, die restlichen 150 werden bis 2009 in Griechenland bei der ''Hellenic Vehicle Industry'' ([[ELBO]]) hergestellt, was einem Auftragsvolumen von 557 Millionen Euro für die einheimische Rüstungsindustrie entspricht. Die Kennzeichnung der Panzer lautet Leopard&nbsp;2A6&nbsp;HEL. Eine weitere eingesetzte Variante ist der Leopard&nbsp;2A4 aus Bundeswehrbeständen. Insgesamt verfügt Griechenland über 183 Panzer, von denen 130 durch KMW und Rheinmetall Landsysteme modernisiert werden. Die Änderungen umfassen die Instandsetzung, einen neuen Tarnanstrich, neue Funkgeräte und weitere kleine Änderungen. Im Zuge der Umrüstung liefert Rheinmetall Defence Electronics ebenfalls elektronische Prüfausstattungen, Führungssysteme für Bataillonsgefechtsstände und ergänzt die Depot-Prüfanlage im griechischen Velestino. Insgesamt zahlte Griechenland 270 Millionen Euro für den Kauf, der zusätzlich 150 Leopard&nbsp;1A5 beinhaltete als Überbrückung bis zur Auslieferung der A6.<ref name="Rheinmetall.de">Pressemitteilung Rheinmetall AG:[http://www.rheinmetall.de/index.php?lang=2&fid=1878''Rheinmetall liefert Elektronik für Leopard 2-Panzer der griechischen Armee'']. [14.September 2006]</ref>

=== Kanada ===
Am 10. Februar 2007 wurde bekannt, dass [[Kanada]] den Kauf von 20 Leopard&nbsp;2A6M und weiteren 80 der Version A4 beabsichtigt. Aufgrund des Sofortbedarfs und daraus resultierende Lieferschwierigkeiten seitens Krauss-Maffei Wegmann werden die A6M sowie zwei Bergepanzer aus den Beständen der Bundeswehr für zwei Jahre bis September 2009 geleast. Des Weiteren enthält der Vertrag Vereinbarungen über logistische Unterstützung für den Betrieb. Der Einsatz der A6M ist in Afghanistan vorgesehen. Am 12. April 2007 teilte das kanadische Verteidigungsministerium mit, dass die Anschaffung anstatt der 80 deutschen A4 100 überschüssige Leopard&nbsp;2 im Wert von 650 Millionen Dollar aus den Beständen der Niederlande geplant sei. Krauss-Maffei Wegmann lieferte am 2. August 2007 den ersten modifizierten Leopard 2 unter der Bezeichnung Leopard&nbsp;2A6M&nbsp;CAN an die [[Kanadische Streitkräfte|kanadischen Streitkräfte]]. Die Modifizierung umfasst die Zurüstung eines Käfigs (so genannte ''slat armor'') an Turm und Wanne gegen [[Hohlladung]]sgeschosse.<ref name="Leopard 2 für Kanada">Spiegel Online[http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,465574,00.html ''Kanada will deutsche „Leopard 2“-Panzer für Afghanistan'']. [10. Februar 2007]</ref> <ref name="National Defence and the Canadian Forces">National Defence and the Canadian Forces[http://www.forces.gc.ca/site/newsroom/view_news_e.asp?id=2252 ''Renewing the Canadian Forces’ Tank Capability'']. [12. April 2007]</ref> <ref name="Bundeswehr.de">Mitteilung auf Bundeswehr.de[http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4w3dPMHSUGYfvqRMLGglFR9b31fj_zcVP0A_YLciHJHR0VFAFIKLis!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQV8xRk8!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW273PBJG219INFODE%2Fcontent.jsp ''„Leoparden“ für Kanada'']. [31. Mai 2007]</ref> <ref name="Canadian American Strategic Review">Mitteilung auf Canadian American Strategic Review inklusive Hintergrund zum Rüstungsdeal sowie Status[http://www.sfu.ca/casr/bg-leopard2-netherlands.htm''„Background — CF Leased & Purchased Leopard 2 A6M / 2 A4 Tanks'']. [2. August 2007]</ref>

=== Niederlande ===
[[Bild:Kampfpanzer NL.jpg|thumb|Leopard 2A6 der [[Niederländisches Heer|Koninklijke Landmacht]]]]
Am 2. März 1979 entschieden sich die Niederlande als erster ausländischer Abnehmer für die Beschaffung des Leopard&nbsp;2. Die Panzer entsprachen dem Baulos&nbsp;2 und 3, jedoch mit geänderter Funkanlage, neuer Nebelwurfanlage (NL-Standard), Fla-MG, TMG von [[Fabrique Nationale d'Armes de Guerre]] Belgien und BIV-Fahrgerät aus niederländischer Produktion. Aufgrund der engen Kooperation zwischen Deutschland und den Niederlanden erfolgte darüber hinaus ein Technologieaustausch, dessen Ergebnisse bei der Panzerproduktion der deutschen Modelle berücksichtigt wurden. Die Beschaffung der 445 Fahrzeuge war im Juli 1986 abgeschlossen. Durch Transformationen im Heer folgte ein Verkauf von 114 Leopard&nbsp;2 (NL) an Österreich, 330 wurden im Rahmen des KWS II Programm auf den Stand A5 (NL) umgerüstet. Wie auch bei der Bundeswehr werden 180 Leopard&nbsp;2&nbsp;A5 (NL) auf den Stand A6 kampfwertgesteigert.

=== Schweiz ===
Während der Entwicklung des Leopard&nbsp;2 in Deutschland untersuchte die [[Schweiz]]er Armee die Möglichkeiten, ihre veralteten [[Centurion (Panzer)|Centurion]]-Bestände abzulösen. Es bestanden die Optionen der Neuentwicklung, des Nachbaus oder des Ankaufs eines ausländischen Serienfahrzeuges. Unter der Führung der Firma Contraves untersuchte die Schweizer Rüstungsindustrie die Möglichkeit eines ''Neuen Kampfpanzers'' (NKPZ). Das Projekt wurde am 3. Dezember 1979 eingestellt. Die Risiken dieser Neuentwicklung und die damit verbundenen Kosten wurden als zu hoch eingestuft. Daraufhin wurden je zwei Fahrzeuge der Typen M1 und Leopard 2 angemietet und erprobt. Am 9. März erfolgte die Übergabe der Leopard 2 aus den Beständen der Bundeswehr mit leichten Änderungen. So erhielten die Fahrzeuge eine 71-mm-Vorfeldbeleuchtungsanlage vom Typ Lyran, eine VRC-Funkanlage mit Sende- und Empfangsantennen vom Typ HX 101 A1. Nach umfangreichen Vergleichserprobungen wurde beschlossen den Leopard 2 zu kaufen. Ein Grund war die frühere Serienreife, direkte Beteiligung der Schweizer Industrie und damit eine kostengünstigere Beschaffung als beim M1. Im Mai 1983 legte die Firma Contraves ein Angebot für den Lizenzbau vor, das am 11. Dezember 1984 vom Schweizer Nationalrat gebilligt wurde. Die Gesamtstückzahl belief sich auf 380 Leopard&nbsp;2, von denen 35 direkt bei Krauss-Maffei produziert werden sollten. Die Endfertigung der restlichen 345 erfolgte in [[Thun]]. Die Endbezeichnung lautete Panzer&nbsp;87 Leopard.

Der Panzer&nbsp;87 entspricht dem Konstruktionsstand A4 des fünften Bauloses der Bundeswehr. Er unterscheidet sich durch drei zusätzliche Halterungen für Schneegreifer am Turm, einer US-Fahrzeugfunkanlage, Schweizer MG 87 und Konturänderungen am Turm. Ein Hauptmerkmal ist der Abgas-Schalldämpfer am Heck. Dieser reduziert den Geräuschpegel und erfüllt die EG-Richtlinien 70/157.

Seit 2006 werden 134 Panzer einem Werterhaltungsprogramm (Kampfwertsteigerung) unterzogen. Die Umrüstungen umfassen Verbesserung der Führungsfähigkeit, Rückfahrkamera, Fahreranzeige, elektrischer Turm- und Waffenantrieb, eine automatischen 12,7-mm-Waffenstation auf dem Dach, verbesserte Panzerung und Minenschutz (entspricht in etwa dem deutschen A5 resp. A6); die Kanone bleibt die alte 120-mm-L/44) sowie ein neues Kommandantenperiskop mit Wärmebildgerät. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 395 Mio. [[Schweizer Franken]]. Die Bezeichnung ändert sich zu Panzer&nbsp;87 Leopard&nbsp;WE.<ref name="Panzer 87 Rüstungsprogramm">Rüstungsprogramm 2006 der Schweiz auf einen Blick:[http://www.vtg.admin.ch/internet/groupgst/de/home/generalstab/streitkr/rustungsprogramme/rustungsprogramm.ContentPar.0003.DownloadFile.tmp/20053492_1200_15.de.pdf ''Panzer 87 Leopard WE'', S. 38ff]. [2006]</ref>

=== Schweden ===
[[Bild:Strv 122 Leopard 2.JPG|thumb|Stridsvagn 121]]
Ein weiterer Rüstungsexport ist der Stridsvagn 121 und 122 nach [[Schweden]]. Die 160 Stridsvagn&nbsp;121 (120-mm-Kanone, 1. Ausführung) waren unveränderte Leopard&nbsp;2 aus dem Baulos&nbsp;1 bis 5 mit der Funkanlage SEM 25/35 der Bundeswehr. Die Beschaffung erfolgte in den Jahren 1994 bis 1995.

Der Stridsvagn&nbsp;122 (120-mm-Kanone, zweite Ausführung) ist eine verbesserte Leopard-2A5-Version. Er unterscheidet sich durch eine zusätzliche Gesamtpanzerung ([[Mexas|MEXAS]]-Heavy), ein Führungssystem (''Tank Command and Control System'' (TCCS)), modifizierte Kettenblenden und das GALIX-Nebelmittelwurfsystem. Die Gesamtstückzahl beläuft sich auf 120 Fahrzeuge mit Optionen für weitere Kampf- und Bergepanzer. Wie auch beim Panzer&nbsp;87 wurde ein Hauptteil im eigenen Land gefertigt. Als Vertragspartner dienten Hägglunds und Bofors, aktuell (2006) [[BAE Systems]], Generalunternehmer blieb jedoch Krauss-Maffei Wegmann. Die Version Stridsvagn&nbsp;122M ist der Leopard&nbsp;2A5 mit zusätzlichem Minenschutz.

=== Türkei ===
Im Jahr 1999 wurde bekannt, dass die [[Türkei]] beabsichtigt, 1000 Leopard&nbsp;2 zu kaufen. Daraufhin stellte Krauss-Maffei Wegmann einen Exportantrag bei der Bundesregierung, der zu einer schweren Koalitionskrise ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Bündnis 90/Die Grünen]]) führte. So weigerte sich der Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen, einem Export zuzustimmen. Ein Verteidigungsexperte der Grünen, [[Winfried Nachtwei]], sagte gegenüber der Tageszeitung [[Die Welt]], eine Lieferung würde von den Kurden als „mißtrauensbildende Maßnahme“ angesehen, „und insofern würde so was nicht in den Reformprozeß in der Türkei passen“. Daraufhin entschied man, der Türkei ein Erprobungsfahrzeug in der Variante 2A5 zu überlassen, dessen Nutzung zeitlich begrenzt war, was ausdrücklich am 29. November 1999 in einer Sitzung des Deutschen Bundestag von [[Ruprecht Polenz]] (CDU/CSU) mit den Worten „Er kommt wieder zurück!“ bekräftigt wurde. Der geplante Kauf kam nicht zustande.<ref name="Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll">Rüstungsgeschäft mit der Türkei:''Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 14/64 vom 29. November.1999 Seite: 5777''. [29. November 1999]</ref>

Nach Vergleichserprobungen in Ost- und Zentralanatolien im Jahr 2001 entschied sich die türkische Armee, gegenüber den Alternativen aus den USA (Abrams M1A2), Frankreich (Leclerc 2) und der Ukraine (T-84) den Leopard 2 zu bevorzugen.

Am 11. November 2005 teilte die deutsche Bundesregierung mit, dass aus den Beständen der Bundeswehr 298 Leopard&nbsp;2A4 an die Türkei geliefert werden. Als Begründung wurde der positive Wandel der Türkei angegeben. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 365 Millionen Euro, wovon etwa 70 Millionen Euro für die Modernisierung der Panzer auf die deutsche Rüstungsindustrie entfallen. Der Abschluss des Geschäfts ist für 2007 vorgesehen.<ref name="11. November 2005">Rüstungsgeschäft mit der Türkei:[http://www.defenseindustrydaily.com/2005/11/germany-to-sell-298-leopard-2-tanks-to-turkey/index.php ''Germany to Sell 298 Leopard 2 Tanks to Turkey'']. [11. November 2005]</ref><ref name="turkishdailynews.com.tr">Rüstungsgeschäft mit der Türkei:[http://www.turkishdailynews.com.tr/article.php?enewsid=36960 ''Foreign manufacturers seek share in Turk tank program'']. [02. März 2006]</ref>

=== Österreich ===
Die österreichische Regierung beschloss 1996 im Rahmen des Mech-Paketes den Ankauf von 114 Stück gebrauchter Leopard&nbsp;2A4 der niederländischen Armee und rüstete damit drei Panzerbataillone aus. 2006 wurde die Zahl auf zwei Panzerbataillone reduziert.
Es handelte sich um Panzer, die zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 gebaut und als Leopard 2A3 an die niederländische Armee geliefert wurden. Merkmal dieser Serie ist die verschweißte Munitionsluke an der linken Turmseite. Die Fahrzeuge wurden mit der niederländischen Nebelwurfanlage, einer niederländischen Funkausstattung und einem belgischen 7,62&nbsp;mm FN-MAG MG für den Ladeschützen ausgerüstet. Mittlerweile wurden einige Fahrzeuge mit einer neuen Nebelwurfanlage und neuen Antennen ausgerüstet. Ebenfalls wurden die Panzer mit dem Bordsprechsystem VIC-3-0 von Rovis ausgestattet.

=== Weitere Staaten ===
* [[Chile]]: Leopard 2&nbsp;A4 (136 ex-Bundeswehr)
* [[Dänemark]]: Leopard&nbsp;2&nbsp;A4DK modernisiert zu A5DK (ex-Bundeswehr)
* [[Finnland]]: Leopard&nbsp;2&nbsp;A4 (124 ex-Bundeswehr)
* [[Norwegen]]: Leopard&nbsp;2&nbsp;A4NO (ex-Niederlande)
* [[Polen]]: Leopard&nbsp;2&nbsp;A4 (ex-Bundeswehr)
* [[Singapur]]: 66&nbsp;Leopard&nbsp;2A4 (ex-Bundeswehr)<ref name="www.straitstimes.com">Leopard 2 für Singapur:[http://www.straitstimes.com/Latest+News/Singapore/STIStory_126889.html ''First of SAF’s new tanks here'']. [07. Juni 2007]</ref>
* [[Spanien]]: Leopard&nbsp;2&nbsp;A4 (ex-Bundeswehr) und E (A6, im Zulauf)

== Trivia ==
Beim Kauf einiger russischer [[T-90]] durch Indien kam es zu simulierten Kämpfen zwischen T-90, M1A2 „Abrams“, [[Challenger 2]] und Leopard&nbsp;2&nbsp;A4. Der Leopard&nbsp;2&nbsp;A4 (Baujahr 1985) war dabei wie der Challenger&nbsp;2 dem T-90 (Baujahr 1993) unterlegen. Der M1A2 war etwa ebenbürtig. Später traten der aktuellen Leopard&nbsp;2&nbsp;A6 (Baujahr 2001) gegen einen T-90 an. Diesmal gewann der Leopard&nbsp;2&nbsp;A6. Ein Leopard&nbsp;2&nbsp;A6 gewann später auch gegen einen M1A2 Abrams und einen Challenger&nbsp;2. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der reine Kampfwert in einer solch simulierten „Panzer gegen Panzer“-Duellsituation wenig aussagekräftig ist, da für eine Armee neben diesem Aspekt auch zahlreiche andere Gesichtspunkte wie Logistik, Beschaffungspreis, Unterhaltspreis, Systemintegrität und -kompatibilität darüber entscheiden, welches Panzerfahrzeug am geeignetsten erscheint.

== Quellen ==
<references/>

== Literatur ==
* Walter J. Spielberger: ''Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2'', Band 1, Motorbuch Verlag, Stuttgart, ISBN 3-61301-655-9
* Michael Scheibert: ''Waffen Arsenal'' – ''Leopard 2 A5 / Euro-Leopard 2'', Special Band 17, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-79090-576-3
* Paul-Werner Krapke: ''Leopard 2 sein Werden und seine Leistung'', Books on Demand GmbH, Norderstedt ISBN 3-8334-1425-1
* Andrew Jaremkow, 2001: ''Battlefield Hazards. Steel Beasts Manual''. eSim Games

== Weblinks ==
{{Commons|Leopard 2}}

* [http://www.kmweg.de/index.php Webseite Krauss-Maffei Wegmann]
* [http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd483Nw4CSYGYZu7m-pEwsaCUVH1fj_zcVH1v_QD9gtyIckdHRUUA6usVBA!!/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82X0dfNzNT Bundeswehr-Heer Leopard 2A5/A6]
* [http://www.doppeladler.com/oebh/kette/leopard.htm Leopard 2A4 im Österreichischen Bundesheer]
* [http://www.leo2.ch Seite über den Schweizer Panzer 87 Leopard]
* [http://www.cavaleriemuseum.nl Niederländisches Kavalleriemuseum]
* [http://www.waffenhq.de/panzer/leopard2.html Datenblatt von WaffenHQ.de, Technik im Detail]
* [http://www.kotsch88.de/f_leopard2.htm Details zur Feuerleitanlage des Leopard 2]
* [http://www.fprado.com/armorsite/leo2.htm Leopardfamilie im Überblick, Fotos der Bordkanone, des Kodiak, der Panzerschnellbrücke 2 und weiteres] (englisch)
* [http://kpz.axlbox.de/portals/kpz/leopard2.html Ausführliche Beschreibung des Leopard 2 auf www.kampfpanzer.de] (deutsch/englisch)

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Version vom 23. Oktober 2007, 14:08 Uhr

Leopard 2
[[Datei:Leopard 2A5 (Bundeswehr)|300px]]

Leopard 2A5

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)
Länge 7,7 m (ohne Bordkanone)
Breite 3,7 m
Höhe 3,0 m (Oberkante PERI)
Masse 62 t (A6)
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Kompositpanzerung, Zusatzpanzerung in Schottbauweise
Hauptbewaffnung 120 mm Glattrohrkanone
42 Schuss
Sekundärbewaffnung 2×7,62 mm MG 3
4.750 Schuss
Beweglichkeit
Antrieb MTU MB 873 12-Zylinder Diesel
1.103 kW (1.500 PS)
Federung Torsionsstab
Geschwindigkeit 68–72 km/h
Leistung/Gewicht ca. 24,2 PS/t (je nach Variante)
Reichweite ca. 470 km

Der Leopard 2 ist ein deutscher Kampfpanzer und der Nachfolger des Leopard 1.

Die erste Ausführung des Leopard 2 erschien 1979, die aktuelle Version A6 mit längerer Kanone steht seit 2001 im Dienst. Neben seinem Einsatz bei der Bundeswehr befindet sich der Leopard 2 auch bei den Streitkräften einer Vielzahl weiterer Staaten im Einsatz. Bis zum Jahr 2011 will die Bundeswehr ihren Bestand an aktiven Leopard-2-Panzern auf 400 reduzieren.

Entstehungsgeschichte

Der Kampfpanzer Leopard 2 hat seine Wurzeln in einem bilateralen Rüstungsprojekt zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland. Beide Staaten strebten nach einer Ablösung für die Modelle M48 Patton in der Bundesrepublik und den M60 in den USA, so dass im August 1963 die Entwicklung eines einheitlichen Kampfpanzers für die jeweiligen Streitkräfte im Rahmen eines Regierungsübereinkommens beschlossen wurde. Das Projekt mit dem Namen Kampfpanzer 70 (KPz 70 beziehungsweise englisch MBT 70) scheiterte jedoch an den sehr hohen Ansprüchen, die an dieses Fahrzeug gestellt wurden: Feuerkampf aus der Bewegung auf bewegtes Ziel, Waffennachführung, automatischer Lader, 20-mm-Sekundärwaffensystem und die Anordnung des Fahrerstandes im Turm sind nur einige der Forderungen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Nach sieben Prototypen und 830 Millionen DM Entwicklungskosten wurde das Programm im Jahre 1969 eingestellt; beide Partner ließen jedoch die Entwicklungsergebnisse des KPz 70 in ihre nationalen Panzerprojekte einfließen. Auf amerikanischer Seite wurde der M1 Abrams konstruiert, während in Deutschland der Leopard 2 entstand. Der eigentliche Beginn der Entwicklung des Leopard 2 kann auf das Jahr 1970 zurückgeführt werden – nach der Einstellung des KPz-70-Projektes wurde entschieden, einen neuen, eigenen Kampfpanzer zu bauen; eine Kampfwertsteigerung des Leopard 1 wurde abgelehnt. Der neue Kampfpanzer sollte auf den Erkenntnissen aus dem KPz-70-Projekt sowie der Experimentalentwicklung Keiler (aus der Studie vergoldeter Leopard) aus den Jahren 1968 und 1969 aufbauen.

Erste Prototypen des „Leopard 2K“ (Kanone) wurden im Jahre 1972 zur Erprobung gebaut, und 1973 folgte der erste Truppenversuch an der Kampftruppenschule 2 in Munster mit zwei Prototypen; weitere Erprobungen mit vier zusätzlichen Prototypen folgten im Sommer 1974.

Die ersten Prototypen, die der späteren Serienversion zumindest äußerlich recht nahe kommen sollten, waren die sogenannten „Leopard 2 AV“. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Jom-Kippur-Krieg 1973 wurde der Panzerschutz entscheidend verbessert, was zu einer Umgestaltung von Wanne und Turm führte, jedoch auch das Gefechtsgewicht des Panzers weit über die angestrebte MLC 50 anhob und daher die MLC 60 als neue Obergrenze etablierte. Ferner wurde unter anderem die Feuerleitanlage (FLA) vereinfacht, der Wannenboden minensicherer gestaltet und die Elektronik in das Turmheck eingebettet.

Einen weiteren wichtigen Schritt markierte 1978 die Vergleichserprobung des Leopard 2 AV und des XM1 (Prototyp des heutigen M1-Abrams-Kampfpanzers) in den Aberdeen Proving Grounds, Maryland/USA. Hier wurden erstmals die Vor- und Nachteile der beiden Waffensysteme eruiert, wobei jedoch eine Festlegung der beiden Staaten auf einen gemeinsamen Kampfpanzer von beiden Seiten von vornherein verworfen wurde. Statt dessen sollten möglichst viele Baugruppen der beiden Panzer identisch sein. Dazu kam es jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Entwicklungsphase des deutschen Systems sowie einer unterschiedlichen Auffassung über die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Eigenproduktion nur in Ansätzen. Wesentliche Änderungen auf dem Weg zum Serienfahrzeug waren schließlich der Einbau der 120-mm-Bordkanone (Glattrohr) sowie die Entscheidung zum Einbau des Laserentfernungsmessers der amerikanischen Firma Hughes (aufgrund eines Preisvorteils). Die Amerikaner lehnten die deutsche Glattrohrkanone zunächst ab und hielten an der 105-mm-Kanone M 68 fest, übernahmen jedoch die deutschen Ketten sowie die Munitionshalterungen. Pläne zum Einbau der amerikanischen Gasturbine in den Leopard wurden aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums verworfen, weil man dazu die Wanne noch einmal hätte ändern müssen.

Im Jahre 1977 wurde die damalige Firma Krauss-Maffei als Generalunternehmer zur Lieferung von 1.800 Kampfpanzern Leopard 2 bestimmt. Nach drei Vorserienfahrgestellen zu Truppenversuchszwecken wurde der erste in Serie gefertigte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 am 24. Oktober 1979 in München der Panzerlehrbrigade 9 in Munster übergeben.

Die Entwicklungskosten für das Leopard-2-Programm betrugen laut Beschaffungsanweisung 359,4 Millionen Deutsche Mark, jedoch ohne die Weiterentwicklung des Triebwerks aus dem Kampfpanzer-70-Programm und die Entwicklung der 120-mm-Glattrohrkanone samt Munition zu berücksichtigen. So stiegen die Kosten real auf 600 Millionen DM, was alle Posten von der Experimentalentwicklung bis zu Serienreife einschließt. Als Neupreis eines Leopard-2-Panzers werden Zahlen von drei bis zwölf Millionen Euro genannt.

In Anbetracht der Nutzer ist der Leopard 2 für Krauss-Maffei Wegmann der kommerziell erfolgreichste Kampfpanzer.

Funktionsbeschreibung

Unterwasserfahrschacht auf dem Prototyp Gepanzerte Pioniermaschine der Bundeswehr auf Leopard-1-Fahrgestell

Der Kampfpanzer Leopard 2 wurde entworfen, um in einem Krieg an vorderster Front zur Bekämpfung feindlicher Panzer eingesetzt zu werden. Entwickelt für die Bundeswehr, entspricht sein Entwurf dem Konzept des Gefechtes der verbundenen Waffen und dem geforderten Einsatz zusammen mit dem Schützenpanzer Marder.

Er besteht aus einer Wanne mit aufgesetztem, selbsttragendem, um 360° schwenkbarem Turm mit einer 120-mm-Glattrohrkanone von Rheinmetall als Hauptbewaffnung, einer Nebelmittelwurfanlage und zwei Maschinengewehren unterschiedlichen Typs je nach Einsatzland als Sekundärbewaffnung. Die Feuerleitanlage ermöglicht es dem Richtschützen, sowohl aus dem Stand als auch aus der Fahrt mit stehenden oder sich bewegenden Zielen den Feuerkampf zu führen.

Der Panzer wurde im Laufe seiner Dienstzeit mehrfach mit Verbesserungen, im militärischen Sprachgebrauch Kampfwertsteigerungen, versehen. In der Version A5 wurde so an der Turmfront eine charakteristische Zusatzpanzerung in Schottbauweise angebracht; ein eigenes Wärmebildgerät (WBG) für den Kommandanten machte ihn vom Richtschützen unabhängig. Mit dem Restlichtverstärker für den Fahrer ist der Panzer so voll nacht- und eingeschränkt allwetterkampffähig. Die unscheinbarste Änderung war die Steigerung der Feuerkraft durch die L55 mit der Version A6. Im Vergleich zur Standardwaffenanlage ist diese Kanone um 1,30 m länger und ermöglicht so mehr Umsatz der Abschussenergie in Geschossgeschwindigkeit. Dies wiederum erhöht die Reichweite und die Wahrscheinlichkeit, gleich beim ersten Schuss zu treffen.

Zum Schutz der vierköpfigen Besatzung verfügt er über eine ABC-Schutz- und Belüftungsanlage mit einer Leistung von 300 m³/h, welche die Durchhaltefähigkeit in mit ABC-Kampfmitteln kontaminierten Gebieten sicherstellt. Die Einsatzdauer wird dabei mit maximal 48 Stunden angegeben.

Wie andere Kampfpanzer auch kann der Leopard 2 Gewässer ohne Hilfe der Pioniere überqueren. Bis 1,20 m Wassertiefe ist er so ohne Aufbauten oder Vorbereitungen watfähig. Mit dem faltbaren mitgeführten 50 cm hohen Tiefwatschacht steigt dann seine sogenannte Tiefwatfähigkeit auf 2,25 m, und durch einen dreiteiligen starren, nicht mitgeführten Unterwasserfahrschacht ist er bis 4 m unterwasserfahrfähig, das heißt, er verschwindet komplett unter Wasser. Als Zusatz wird beim Tiefwaten die Tauchhydraulik zugeschaltet, eine Tauchkappe aus Gummi auf der Kanone angebracht und die Turmdrehkranzdichtung über eine Handpumpe vom Ladeschützen aufgepumpt. Die Tauchhydraulik schließt dabei Be- und Entlüftungen am Motor und öffnet eine Brennluftklappe am Motorschott im Panzerinneren. Über diese saugt der Motor beim Tiefwaten und Unterwasserfahren die Verbrennungsluft durch die Kommandantenluke mit aufgesetztem Tiefwat- oder Unterwasserfahrschacht an. Der Kommandant steht bei der Durchfahrt in diesem Schacht und unterstützt den Fahrer. Da ein Wassereintritt nicht vollständig zu vermeiden ist, verfügt das Fahrzeug über zwei Lenzpumpen, und die Besatzung ist mit Tauchrettern und Schwimmkragen ausgestattet.

Zur Kommunikation verfügen die Panzer der Bundeswehr jeweils über zwei UKW-Funkgeräte SEM (Sende/Empfangsmodul) 80/80 oder 80/90. Wie bei der Sekundärbewaffnung kann auch hier die Ausstattung variieren. Zur Reduzierung der Wärmesignatur und zur Unterstützung des passiven Panzerschutzes ist der Leopard 2 mit einer infrarotreduzierenden Beschichtung versehen.

Bewaffnung und Munition

Blick durch das Hauptzielfernrohr EMES 15 bei Tag
Mit aktivem Nachtsichtgerät, vierfache Vergrößerung

Die Hauptwaffe ist eine 120-mm-Glattrohrkanone mit Rauchabsauger für flügelstabilisierte Munition. Sie ist schildzapfengelagert mit einem Höhenrichtbereich von −9° bis +20°. Als Sekundärbewaffnung dient ein rohrparalleles (koaxiales) Maschinengewehr („Turm-MG“), ein Maschinengewehr zur Flugabwehr neben der Einstiegsluke des Ladeschützen („Fla-MG“) sowie eine Mehrfachwurfanlage mit 2 × 8 Wurfbechern seitlich am Turm zum Verschießen von Nebelwurfkörpern für den Selbstschutz.

Der Turm bzw. die Hauptwaffe verfügt beim Leopard 2 A4 über eine hydraulische Richtanlage. Leopard 2 A5 und A6 sind mit einer elektrischen Richtanlage ausgestattet. Im Gefecht wird die Richtanlage durch das Zuschalten der Waffennachführanlage (WNA/EWNA) unterstützt. In dieser Betriebsstufe („Stab ein“) werden Bodenunebenheiten, Fahrgeschwindigkeit und Zielbewegungen automatisch kompensiert, die Waffenanlage bleibt also unter allen äußeren Bedingungen uneingeschränkt einsatzfähig. Richtschütze oder Kommandant müssen das Ziel lediglich anvisieren, die Kanone wird der führenden Optik in Höhe und Seite nachgeführt. Weitere Betriebsstufen sind TURM AUS – keine Stromversorgung ausgenommen für Funk, Beleuchtung und Lüfter, das Richten und Abfeuern erfolgt manuell, und keine Stabilisierung der Waffenanlage –, BEOBACHTEN – volle Stromversorgung, grobes Richten möglich, kein Schießen aus der Fahrt möglich, gegen bewegte Ziele manueller Vorhalt nötig, eingeschränkter Betrieb der gesamten Waffenanlage. Für das Hochfahren des Turmes in „Stab ein“ benötigt die Technik ca. 25 Sekunden.

Die Munition für die Kanone befindet sich sowohl im Turm als auch in der Panzerwanne. Die Bereitschaftsmunition hinter einer druckdichten Schott-Tür im Turm enthält 15 Granaten (die unterschiedlichen Typs sein können) und ist für den Ladeschützen jederzeit zugänglich. Der obere Deckel des Turmmagazins kann bei einem Treffer über eine Sollbruchstelle vom übrigen Turm abgelöst werden. Die 27 Granaten in der Wanne (in Fahrtrichtung links vom Fahrer) sind nur zugänglich, wenn sich der Turm in einer bestimmten Position befindet (3 Uhr – aus Sicherheitsgründen dann festgezurrt).

Der Leopard 2 verfügte am Anfang über zwei Munitionsarten. Das gegen feindliche Kampfpanzer eingesetzte Geschoss ist die sogenannte KE-Munition (BW-Bezeichnung für Kinetische Energie, NATO-Bezeichnung APFSDS(-T) Armor Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot-Tracer), ein panzerbrechendes Wuchtgeschoss mit Treibkäfig und Leuchtspur. Gegen gehärtete und weiche Ziele, darunter auch Infanterie, wird die MZ-Munition (BW-Bezeichnung für Mehr Zweck-Munition, NATO-Bezeichnung HEAT-MP-T High Explosive Anti Tank Multi Purpose – Tracer), ein Hohlladungsmehrzweckgeschoss mit Leuchtspur, eingesetzt. Beide Geschossarten sind flügelstabilisiert. Alle Munitionssorten bestehen aus teilverbrennbaren Hülsen und hinterlassen beim Verschuss nur den Hülsenboden aus Stahl.

Das KE-Geschoss hat ein Kaliber von ca. 38 mm und enthält einen Wirkkörper (Penetrator, eine Art Pfeil) aus gesintertem Wolframcarbid. Das Geschoss hat, je nach Munitionstyp und Bordkanone (DM 33 + L44), eine Mündungsgeschwindigkeit von 1.640 m/s (also ungefähr fünffache Schallgeschwindigkeit). KE-Munition basiert auf Bewegungsenergie; sie enthält keinen Sprengstoff, und ihre Wirkung ist abhängig von der Länge des Geschosses und dem Auftreffdruck. Beim Kontakt mit dem Ziel verdrängt der Pfeil durch seine hohe kinetische Energie die Panzerung und dringt in den Kampfraum vor, wo er durch das Losbrechen von Splittern an der Innenseite und den Rest des Penetrators Schaden verursacht. Mit der Entfernung nimmt die Durchschlagsleistung infolge der Abnahme des Impulses und der kinetischen Energie des Geschosses infolge des Luftwiderstandes ab.

Bei einem Schießtest mit der L55-Kanone des Leopard A6 und der KE-Munition (DM53) ergab diese deutlich höhere Durchschlagsleistungen als mit der alten L44-Kanone. Bei diesem Test durchschlug der Penetrator eine 1.000 mm dicke Panzerstahlplatte. Die Entfernung zum Ziel betrug 3.000 m.

Das MZ-Geschoss hat mit 1.140 m/s eine hohe Mündungsgeschwindigkeit, die zwar keine Auswirkungen auf den Schaden am Ziel hat, aber die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht. Ebenso hat die Schussweite keinen Einfluss auf die Wirkung. Infolge der beim Aufschlag entstehenden Hitze kommt es im Panzer meist zu Sekundärexplosionen. Gegen Infanterie wirken Druck und Splitterverteilung. Die Durchschlagsleistungen gegen homogene Panzerplatten betragen etwa 600 mm beim MZ- und über 800 mm beim KE-Geschoss.

Aufgrund der Verbesserungen bei der Schutztechnologie gegen Hohlladungsgeschosse entwickelte die Firma Rheinmetall ein HE-Geschoss (Sprenggranate). Sie soll die alte MZ-Munition bei der Bundeswehr ersetzen und so die Wirksamkeit des Leopard 2 gegen Flächenziele, gegen Lenkflugkörperstellungen hinter Deckungen und in Unterständen, gegen Infanterie, Schützenpanzer, leichtgepanzerte Transportfahrzeuge und Stellungen in Gebäuden steigern. Die Mündungsgeschwindigkeit des 19 kg schweren Geschosses beträgt mit der L55 ca. 1.100 m/s und ermöglicht Kampfentfernungen bis 5.000 m. Dazu verfügt die Munition neben einem Zeitzünder über einen Aufschlagzünder mit und ohne Verzögerung. Das Einstellen des Zünders erfolgt dabei entweder manuell über ein separates Zünderstellgerät oder automatisch durch eine Anbindung an den Feuerleitrechner. Mit Hilfe des Zeitzünders ist es möglich, die Munition in der Luft in einem vorgegebenen Abstand zum Ziel detonieren zu lassen.

Neben dieser Munition verfügen die Streitkräfte auch über Übungsmunition für den scharfen Schuss. Die Bundeswehr setzt so für die KE und MZ Üb-Geschosse ein. Beide sind lichtblau markiert. Aufgrund des Sicherheitsbereiches von 90 km für die KE-Munition benutzt die Panzertruppe zum scharfen Schuss in Deutschland fast ausschließlich die Übungsvariante der KE-Munition. Der Penetrator besteht aus einem leichteren Material und besitzt ein Lochkegelleitwerk. Auf den ersten 2.000 Metern entsprechen seine außenballistischen Eigenschaften weitgehend denen der Gefechtsmunition, erst auf größere Distanzen gibt es rapide zunehmende Abweichungen. Der Sicherheitsbereich beträgt 22 km, mit verbesserter KE-Üb 7,5 km. Die MZ-Üb gleicht bis auf den Gefechtskopf der Gefechtspatrone DM 12 A2. Diese hat einen Betonkopf, um die Schäden im Zielgebiet zu reduzieren und somit Kosten zu sparen.

Für Manöver und die Darstellung des Feuerkampfes mit und ohne Ausbildungsgerät Duellsimulator verfügt der Leopard über Aufnahmen für das KADAG (Kanonen-Abschuss-DArstellungs-Gerät), öfters auch unter der Abkürzung DARKAS (DARstellung-Kanonen-AbSchuss) bekannt. Die Anordnung ist dabei bis zum Leopard 2A4 über der Bordkanone und ab A5 vorne links auf der Keilpanzerung des Turmes.

KADAG auf einem Leopard 2A5
Man beachte die schweren Kettenschürzen in der Ausführung des 2A4
Munitionstypen Leopard 2
Name Typ Masse – Patrone
in kg
Masse – Penetrator/Geschoss
in kg
Mündungsgeschw.
in m/s
Kampfentfernung
in m
Einführung
DM12 MZ 23,2 13,5 ca. 1.140 ca. 2.600 1979
DM13 KE ca. 1.650 ca. 3.200 1979
DM23 KE ca. 1.650 ca. 3.500 1983
DM33 KE 4,6 ca. 1.650 ca. 3.500 1987
DM43 KE 20 7,2 mit Treibkäfig 1.740
DM53 KE 21,4 ca. 5 1.670–1.750(L55) – 4.000 1999
DM63 KE ? ca. 8,45 1.650 (L/44) – ? 2005
HE ca. 19 ca. 950 (L/44)
ca. 1.100 (L/55)
5.000

Neben dieser Hauptbewaffnung verfügt die Besatzung über Handwaffen zur Selbstverteidigung. Bei der Bundeswehr sind das zwei MP2A1, zwei P8, eine Signalpistole HK P2A1, vier Handgranaten und die zwei MG3 des Panzers mit insgesamt 4.750 Schuss, gegurtet, Weichkern-Leuchtspur im Verhältnis drei zu zwei.

Besatzung

Der Leopard 2 hat vier Mann Besatzung (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze und Fahrer).

Der Kommandant ist primär für den Kampfpanzer und seine Besatzung verantwortlich. Im Gefecht hat er eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen:

  1. Führen des Funkverkehrs mit dem Zugführer oder Kompaniechef
  2. Aufklärung des Gefechtsfeldes und Zielzuweisung für den Richtschützen
  3. Führen des Kampfpanzers im Zugverband durch entsprechende Anweisungen an den Fahrer
  4. Führen des Feuerkampfes durch Übersteuerung des Richtschützen (in Not- bzw. Duellsituationen)
  5. Bestimmung der zu verwendenden Munitionsart: (KE, MZ oder MG)

Dies ist nur eine Auswahl der wichtigsten Funktionen; hinzu kommen Pflichten zur Erfüllung des Fristenheftes (also der Wartung) und der Prüfliste und damit der Erhalt der Einsatzbereitschaft des Panzers. Eine mehrfache Belastung kommt hinzu, wenn der Kommandant des Panzers gleichzeitig Zugführer, Kompaniechef oder Bataillonskommandeur ist. Er ist dann nicht nur für die elementaren Aufgaben im eigenen Panzer zuständig, sondern muss auch noch die taktische Koordination, also Bewegung, Zielzuweisung und Feuerfreigabe für die ihm unterstellte Formation übernehmen.

Richtschützenplatz im Leopard 2A4

Der Richtschütze ist stellvertretender Kommandant und muss bei dessen Ausfall die entsprechenden Funktionen, soweit noch möglich, übernehmen. Primär ist er jedoch für die Führung des Feuerkampfes und die Beobachtung des Gefechtsfeldes in seinem Beobachtungsbereich verantwortlich. Zudem muss er durch entsprechendes Bewegen des Turmes und der BK (Bordkanone) Beschädigungen durch Gelände oder Vegetation am Turm vermeiden. In einer Gefechtssituation wird in aller Regel der Kommandant dem Richtschützen das zu bekämpfende Ziel zuweisen, da er über eine vom Turm unabhängige (ab der Version A5 auch Wärmebildgerät -->WBG) Beobachtungsmöglichkeit verfügt, die ihm einen 360-Grad-Rundumblick (durch Schwenken des Periskops/TIMs) ermöglicht, ohne den Turm bewegen zu müssen. Tritt jedoch eine sogenannte „Duellsituation“ ein, das heißt, erkennt der Richtschütze ein Ziel (z. B. feindlichen Kampfpanzer), das zur Bekämpfung des eigenen Panzers ansetzt, ist er angewiesen, dieses Ziel ohne jede weitere Rückfrage beim Kommandanten mit der aktuell geladenen Munition zu bekämpfen. Als Sekundärwaffe bedient er das koaxial zu BK montierte Maschinengewehr.

Neben seinen Aufgaben im Gefecht ist er für die Erfüllung seiner Punkte im Fristenheft/Prüfliste verantwortlich, das heißt, er kümmert sich zusammen mit dem Kommandanten um Wartung und Pflege rund um den Turm.

Platz des Ladeschützen
rechts das Bodenstück der BK

Der Ladeschütze hat im Gefecht den körperlich anstrengendsten Auftrag: Er muss die 120-mm-Patronen aus dem Munitionsbunker im Turm entnehmen und damit die BK (= Bordkanone) nachladen. Die oft angegebene Schussfolge von neun Schuss in der Minute stellt schon eine sehr gute Leistung des Ladeschützen dar, da gerade beim Führen eines Feuerkampfes aus der Bewegung heraus schon leichtes Gelände den Ladeschützen vor eine physische Herausforderung stellt. Neben dem Nachladen der BK ist er auch für das 7,62-mm-FlaMG (Flugabwehr-MG) verantwortlich. Auch wenn es in dem ihm ursprünglich zugedachten Zweck wohl selten bis nie eingesetzt wird, hat der Ladeschütze auch die Möglichkeit, mit dem an seiner Luke angebrachten MG in das Kampfgeschehen einzugreifen. Wie Kommandant und Richtschütze ist auch der Ladeschütze für Wartungsarbeiten am Panzer verantwortlich.

Der Fahrer ist im Gegensatz zu den restlichen Besatzungsmitgliedern vorne rechts in der Wanne untergebracht und damit vom Rest seiner Besatzung praktisch isoliert. Er ist der einzige in der Besatzung, der direkten Einfluss auf die Bewegung des Panzers nehmen kann, und trägt damit eine besondere Verantwortung. Im Gefecht muss er das Fahrzeug so führen, dass es nie eine exponierte, also dem feindlichen Feuer ausgesetzte, Position einnimmt. Er muss also „ein Auge“ für das Gelände haben und möglichst günstige Stellungen erspähen und den Panzer dort positionieren. Der Kommandant gibt dem Fahrer rudimentäre Marschbefehle bzw. Ziele, die Durchführung bleibt dabei dem Fahrer überlassen. Das Wählen der besten Fahrbewegungen wird dabei durch das „unter Luke“ (also bei geschlossener Fahrerluke) stark eingeschränkte Sichtfeld erschwert. Bei bestimmten Notsituationen ist der Fahrer angewiesen, selbstständig auszuweichen, so z. B. bei einsetzendem Artilleriebeschuss. Für den Nachtkampf kann der Fahrer den mittleren seiner drei Winkelspiegel gegen ein Nachtsichtgerät austauschen. Zudem ist er für die Wartung der kompletten Wanne, inklusive Triebwerk, Laufwerk etc., zuständig, wobei jedoch die anderen Besatzungsmitglieder z. B. beim Einstellen der Kettenspannung, unterstützend mitwirken.

Im zivilen Straßenverkehr wird der Fahrer durch Kommandant und Ladeschütze unterstützt; diese helfen bei der Einschätzung der Verkehrssituation, warnen vor überholenden Fahrzeugen oder deuten nachfolgenden Fahrzeugen, mehr Abstand zu halten. In Deutschland muss der Fahrer während der Straßenfahrt „über Luke“ fahren, das heißt, die Fahrerluke ist geöffnet, und er sieht oben heraus. Der Fahrersitz kann dafür entsprechend höhenverstellt werden.

Laufwerk und Antrieb

Der Panzer besitzt ein drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit Lamellendämpfern und hydraulischen sowie mechanischen Endanschlägen über den Schwingarmen der Laufradpaare. Seine Drehstäbe sind mit jeweils 5 t vorgespannt. Er verfügt über eine „lebende“ Endverbindergleiskette mit auswechselbaren Kettenpolstern der Firma Diehl von Typ 570 FT. Beim Fahren im Schnee, auf Eis oder um die Griffigkeit der Kette zu steigern, können pro Seite 18 Kettenpolster in kurzer Zeit gegen gusseiserne Schneegreifer ausgetauscht werden.

Angetrieben wird er von einem flüssigkeitsgekühlten V12-Viertakt-Vorkammer-Mehrstoffmotor vom Typ MB 873-Ka 501 mit Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern der Firma MTU Friedrichshafen. Die Höchstleistung des 6 t schweren Triebwerks beträgt 1.100 kW (1500 PS) bei 2.600 U/min aus 47,6 l Hubraum; es beschleunigt den Panzer auf eine Höchstgeschwindigkeit von offiziell 72 km/h (die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit variiert, kann aber bis zu 30 km/h darüber liegen) und bei der Motornenndrehzahl von 2.600 U/min auf 68 km/h. Eine elektronische Motorkontrollanlage verhindert Überdrehzahlen ab 2850 U/min; sie überwacht Kühlflüssigkeits- und Ölstand. Wie schon bei seinen Vorgängern besteht das Triebwerk aus Motor, Getriebe, Luftfilter- und Kühlanlage, was ein Wechseln des kompletten Antriebsstrangs mit Unterstützung eines Bergepanzers innerhalb von 15 min ermöglicht. Eine Trockensumpf-Druckumlaufschmierung sorgt auch bei extremer Schräglage für eine sichere Ölversorgung an allen Schmierstellen.

Eine Besonderheit ist das Schalt-Lenkgetriebe von Renk. Ermöglicht es auf der einen Seite die Kraftübertragung und Lenkung, sorgt es ebenfalls durch die integrierte Betriebsbremse für einen sicheren Stillstand des Fahrzeuges. Dabei arbeitet diese Bremse in 2 Stufen. Über 35 km/h wird der Panzer durch eine verschleißfreie hydraulische Strömungsbremse (Hydrodynamischer Retarder) abgebremst. Unter dieser Geschwindigkeit werden die Bremsscheiben mit einem Druck von >98 bar angesprochen. Dies ermöglicht dem Leopard 2 bei einer Vollbremsung aus 70 km/h einen Bremsweg von nur 36 m.

Erwähnenswert ist noch der relativ niedrige Kraftstoffverbrauch des Leopard 2. Gegenüber dem oft als Vergleich herangezogenen US-amerikanischen Panzer M1 Abrams mit seiner Gasturbine vom Typ Avco Lycoming AGT-1500 liegt der Verbrauch bei rund der Hälfte. Den größten Vorteil hat der Dieselantrieb dabei im Leerlauf- und Teillastbetrieb.

Varianten der Bundeswehr

Insgesamt baute Krauss-Maffei Wegmann von den Varianten A0 bis A4 2.125 Fahrzeuge für die Bundeswehr. Von den zum Anfang bestellten 1.800 Fahrzeugen entfielen 810 Panzer auf die Firma Maschinenbau Kiel (MaK) und sollten in 5 Baulosen abgewickelt werden. Am Projektende waren es jedoch 8 Lose und 325 Kampfpanzer Leopard 2 mehr.

Leopard 2 Vorserie (Wanne Nr. 19) etwa 1980

Nach abgeschlossener Einnahme der Struktur „Neues Heer“ im Jahr 2010 sollen sich insgesamt 400 Leopard 2, davon 50 als Version A4 (Panzertruppenschule, Gefechtsübungszentrum, Technische Erprobung), 125 als A5 (zwei Panzerbataillone der Stabilisierungskräfte), 155 als A6 und 70 als A6M (drei Panzerbataillone der Eingreifkräfte, sowie ein Bataillon der Stabilisierungskräfte) im Bestand der Bundeswehr befinden.[1]

Eine Entscheidung zum Leopard 2 PSO wird 2008 erwartet.[2]

Leopard 2-Prototyp mit Turm 14 mod. und EMES 13 von Leitz– WTS Koblenz

Leopard 2AV
Prototyp des Leopard 2, auch als „austere Version“ bezeichnet. Insgesamt existierten zwei Fahrgestelle (PT 19, 20), 3 Türme (T19, 20, 21) und ein Beschussfahrzeug mit der Bezeichnung AV. Der Stückpreis betrug ca. 2,3 Millionen DM.

Leopard 2A0
Erste Serienversion. Gefertigt im Oktober 1979 bis März 1982 als erstes Baulos mit insgesamt 380 Fahrzeugen, davon 209 von Krauss-Maffei und 171 durch MaK. Die Grundausrüstung bestand aus dem Hauptzielfernrohr EMES 15, einem Laser-Entfernungsmesser, dem Rundblickperiskop PERI R17, dem Turmzielfernrohr FERO Z18, einer elektrisch-hydraulische WNA-H22, einem Feuerleitrechner, einem Querwindsensor auf dem Turmdach sowie einem rechnergesteuerten Panzerprüfgerät RPP 1-8, und statt eines Wärmebildgerätes verfügten 200 Fahrzeuge des Loses über einen Restlichtverstärker (PZB 200 = Passives Ziel- u. Beobachtungsgerät). Zwei Fahrgestelle 10001 (KMW) und 20010 (MaK) dienten als Ausbildungsfahrzeuge.

Leopard 2A1
Zwei Baulose mit insgesamt 750 Fahrzeugen. Die Fertigung des Bauloses 2 erstreckte sich vom März 1982 bis November 1983 mit 450 Leopard 2A1, woran nahtlos das 3. Baulos mit den restliche 300 Panzern anschloss. Die Endfertigung war im November 1984 abgeschlossen. Die Hauptänderungen erstreckten sich vorwiegend im Baulos 2 und waren: Wegfall des Querwindsensors, Wärmebildgerät serienmäßig, einheitlicher Natostandard der Munitionhalterung der Hauptwaffe, verbesserte Fahrzeugelektrik, Trittbleche auf dem Triebwerksblock, Kommandantenperiskop 5 cm höher, geänderte Abgasgrätings, Außenbordsprechstelle am Heck, Verlegung des Tankeinfüllstutzen seitlich zu den Nischenbehältern, Vergrößerung der Abdeckung der Ansaughutze für die Schutzbelüftungsanlage und Neuanordnung und Kreuzung der Abschleppseile am Fahrzeugheck. Im Baulos 3 erhielt der Kampfpanzer Detailverbesserungen im Innenraum.

Leopard 2A2
Nachrüstung aller 2A0 mit einem Wärmebildgerät. Das PZB 200 entfällt. Die Bezeichnung ändert sich zu 2A2.

Leopard 2A3
Baulos 4 mit Detailverbesserungen. Einbau einer neuen Funkanlage SEM 80/90 (VHF) mit kürzeren Antennen, verkürztes Staurohr für das Richtschützen-Hilfszielfernrohr und ab jetzt Dreifarb-Tarnanstrich. Insgesamt fertigte man zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 300 Fahrzeuge.

Leopard 2A4

Leopard 2A4 (Österr. Bundesheer)

Insgesamt 4 Baulose mit 695 Fahrzeugen. Baulos 5 im Dezember 1985 bis März 1987. Die 370 Leopard verfügten über einen digitalen Rechner für zusätzliche Munitionsarten wie die der amerikanischen Streitkräfte, Entfall der Munitionsluke an der linken Turmseite und eine verbesserte Brandunterdrückungsanlage. Baulos 6 verfügte ab dem 97. Fahrzeug über einen verbesserten Panzerschutz der Turm- und Wannenfront, eine neue schwere Kettenschürze, neue Diehlkette, wartungsarme Batterien und instandsetzungsfreundliche Leitradabdeckungen. Zum Schutz der Soldaten wurde der Tarnanstrich auf zinkchromatfreie Lacke umgestellt. Die Fertigung erstreckte sich vom Januar 1988 bis zum Mai 1989. Das Baulos 7 folgte nahtlos und endete ohne Änderungen im April 1990. Ab dem Januar 1991 folgte das letzte Baulos 8. Die Änderung umfassten eine verbesserte schwere Kettenschürze in D-Technologie (gerade Unterkante) und einen Feldjustierspiegel an der Mündung der Bordkanone. Der Spiegel wurde an allen Fahrzeugen nachgerüstet. Das Baulos endete am 19. März 1992 mit der feierlichen Übergabe des letzten produzierten Leopard 2A4 der Bundeswehr an das Gebirgspanzerbataillon 8. Zwei Fahrzeuge – Fahrgestell 11156/Turm 41164 Truppenversuchsmuster maximum; Fahrgestell 11157/Turm 41265 Truppenversuchsmuster minimum – des letzten Bauloses dienten schon jetzt zu Erprobung des Kampfwertsteigerungsprogramms von Krauss-Maffei.

Leopard 2A5 KWS II
Umsetzung der Mannheimer Konfiguration in der Kampfwertsteigerung (KWS) Stufe 2 im Jahr 1995 bis 1998 für Los 1 (225 Fahrzeuge) und 1999 bis 2002 für Los 2 (125 Fahrzeuge). Verbesserte Leopard-2A4-Version. Angebracht wurden eine Zusatzpanzerung an der Turmfront, ein unabhängiges Wärmebildgerät mit neuen Periskop (TIM, Thermal Imaging Modul) für Kommandanten, Digitalrechner als Standard, E-WNA ersetzt Hydraulik-WNA, Rückfahrkamera für Fahrer, eine elektropneumatische Fahrerluke, Kevlarliner (Spall-Liner) an der Turminnenseite um Absplitterungen bei Beschuss vorzubeugen, Einbau von GPS, Vorbereitung für die Glattrohrkanone L/55. A5 sind ausschließlich Umbauten bestehend aus den ältesten Türmen, zum Teil 1. Los, und den neuesten Wannen der Lose 6, 7 und 8. Dies ist leicht zu sehen an der Kombination von zugeschweißter Munitionsluke am Turm und meist sechsteiliger schwerer Kettenblenden an der Wanne. Der Grund hierfür lag darin, dass an der Wanne nicht viel abgeändert werden musste, es musste nur die Fahrerluke geändert und die Rückfahrkamera angebracht werden; die Türme hingegen wurden vollständig überarbeitet, daher konnten hier die ältesten verwendet werden. Die Gesamtkosten betrugen 347 Millionen DM für Los 1 und 272 Millionen DM für Los 2.

Im Rahmen von Materialschonung, aber auch aufgrund der Tatsache, dass die schweren Kettenblenden relativ häufig durch die Panzertruppe im Gelände zerstört wurden, wechselte man im Zeitraum 2002 wieder auf die kostengünstigere Ausführung der alten schweren Ausführung. Für die schwere Ausführung mit gerader Unterkannte (D-Technologie) erfolgte eine Langzeitlagerung. Eine Ausgabe ist nur vorgesehen bei Einsätzen.

Leopard 2A6

Leopard 2A6 mit neu angeordneter Nebelmittelwurfanlage und alte schwere Kettenschürze
Leopard 2A6M (Bundeswehr) Heckansicht
gut zu erkennen die schwere Ausführung der Kettenschürze in „D-Technologie“ und die alte Anordnung der Nebelmittelwurfanlage

Verbesserter Leopard 2A5. Basiert auf dem KWS-I-Programm von Krauss-Maffei. Einführung der 120mm/L55 BK mit LKE 2/DM53-KE-Munition. Gleichzeitig Neuanordnung der Nebelmittelwurfbecher für alle Leopardvarianten der Bundeswehr.

Leopard 2A6M
Entspricht dem 2A6 plus Minenschutz. Der Umbau umfasste den Einbau eines entkoppelten Kommandanten- und Ladeschützensitzes, einen neuen Fahrersitz und entkoppelte Pedale, eine modifizierte Notausstiegsluke, einen adaptierbaren Minenschutz, „gefangene“ Drehstäbe, um bei einer Minenexplosion nicht durch den Panzer zu „fliegen“, Abdeckung des Schleifringübertragers und eine geänderte Verstauung angebrachter Gegenstände auf dem Boden. Beteiligt an der Entwicklung waren Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz.

Kampfwertsteigerung – Stufe III
Eine nicht umgesetzte KWS war die Stufe drei. So sollte ab 2008 die Kampfkraft des Leopard 2 durch eine 140-mm-Glattrohrkanone und einer Ladeautomatik im Turmheck gesteigert werden. Die Turmbesatzung sinkt damit auf zwei Mann. Gleichzeitig sollte durch den Einbau eines Computersystems (Combat Forces Command and Control System IFIS), im Sprachgebrauch der Bundeswehr als Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) IFIS bezeichnet und leistungsfähiger Datenfunkgeräte die Führbarkeit verbessert werden. Im Jahr 1995 erfolgte durch das Bundesministerium der Verteidigung bei einer Planungsbesprechung in Waldbröl die Einstellung. Die Geldmittel wurden dem Projekt Neue Gepanzerte Plattform zugeteilt.

Varianten Krauss-Maffei Wegmann

Leopard 2 A6 EX
Privatwirtschaftliche Weiterentwicklung des Leopards 2 A6 von Krauss-Maffei Wegmann. Präsentationspanzer für mögliche Konfigurationen. Entspricht in der Ausstattung dem schwedischen Strv 122 mit zusätzlicher Wannen- und Turmpanzerung, Klimaanlage und ein Hilfsaggregat.

Leopard 2 PSO auf der Eurosatory 2006

Leopard 2 PSO
Eine der modernsten Varianten des Leopard 2 stellt der Leopard 2 PSO (Peace Support Operations) dar. Am Anfang von KMW entwickelt als eigenes Angebot für Einsätze im Straßenkampf, sogenannte MOUT-Einsätze (Military Operations in Urban Terrain), wird der PSO seit dem Interesse der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit der Panzertruppenschule erprobt und verbessert. Als Basis dient der Leopard 2 A5 mit zusätzlicher Rundumpanzerung und Minenschutz. Darüber hinaus verfügt diese Version über eine ferngesteuerte Waffenstation (z. B. für 12,7-mm-MG oder 40-mm-Granatmaschinengewehr) mit Wärmebildgerät auf dem hinteren Turmdach und ein hydraulisches Räumschild, um Hindernisse und Barrikaden zu räumen. Um bei allen Klimata, Witterungen und auch bei Nacht voll einsatzfähig zu sein, sind verbesserte Klimaanlagen („Kampfraumkühlanlage“), eine stärkere Stromversorgung und ein 360-Grad-Kamerasystem zur Rundumsicht integriert – mit Infrarot und Restlichtverstärkung für Einsätze in der Nacht oder bei widrigen Wetterverhältnissen. Da der Panzer im Orts- und Häuserkampf eng mit der Infanterie zusammenarbeitet und diese bei ihren Aufgaben unterstützen soll, befindet sich eine von außen zugängliche Kommunikationsplattform am Panzer, um der Infanterie sowohl die Kommunikation mit der Panzerbesatzung als auch die Kommunikation der Soldaten untereinander zu ermöglichen. [3]

Parallelentwicklungen

Zeitgleich zur Entwicklung, noch während der 0-Serie, lief die Studie „Leopard 2FK“ (Flugkörper) zum Nachweis der Verwendbarkeit der Kombinationswaffe MGM-51 Shillelagh aus dem Kampfpanzer 70, was jedoch relativ bald nicht weiterverfolgt wurde. Einen kurzen Auftritt mit dem Turm 11 der Prototypen hatte auch die scheitellafettierte 20-mm-Maschinenkanone als Sekundärbewaffnung.

Ein bedeutenderes Projekt dagegen war der Kampfpanzer 3, eine Gemeinschaftsentwicklung zwischen Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 1972. Da er kurzzeitig als Alternative zum Leopard 2 erschien, war oft auch die Bezeichnung Leopard 3 geläufig. So war das Konzept auf Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz ausgelegt, wobei Beweglichkeit Priorität hatte. Das Schlagwort war Wedeln. Der Fahrer sollte beim Kontakt mit dem Gegner zur Wedelfahrt übergehen, das heißt, er fährt im unregelmäßigen Zick-Zack auf den Feind zu. Deutschland baute zwei Prototypen in Kasemattbauweise mit Doppelrohren. Die von MaK hergestellten Versuchsträger VT 1-1 mit 105-mm-Zugrohrkanone und VT 1-2 mit 120-mm-Glattrohrkanone ergaben keinen Vorteil zum Leopard 2, was im Dezember 1975 zur Einstellung führte mit dem Fazit Der Vergleich in den klassischen Bereichen: Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz zur Beurteilung der Kampfkraft ergab keinen wesentlichen Vorteil für den Kampfpanzer 3 in der für die weitere Zusammenarbeit mit UK ausgewählten Form gegenüber dem KPz Leopard 2.[4]

Andere Plattformen auf Leopardbasis

Bergepanzer Büffel

Auf Basis der Leopard-2-Wanne wurden weitere Fahrzeuge in der Bundeswehr eingeführt:

Zur Zeit in der Erprobung

Technische Daten

Leopard-2-Triebwerk (Motor mit Getriebe) und Hebegeschirr
Weitere Ansicht,
im Hintergrund ein Leopard 2A4
Technische Daten (Leopard 2 A4)
Wannenlänge: 7.720 mm
Wannenbreite: 3.750 mm
Fahrzeughöhe: 2.790 mm (Oberkante Lafette 2.990 mm)
Gefechtsgewicht: 55,15 t / A6: 62 t
Turmgewicht: 16 t
Panzerung:
geschätzte Werte, genaue Verschlusssache
Frontale Platten: 700 mm vs. APFSDS / 850 mm vs. HEAT

Seiten: 60 mm
Turmdach vorn: 60 mm
Turmdach hinten: 40 mm
Motordach: 40 mm
Heck: 40 mm
Heck Bodenplatte: 20 mm
(Version A6: Turm: 940 mm vs. APFSDS / 1.960 mm vs. HEAT
Wannenfront: 620 mm vs. APFSDS / 750 mm vs. HEAT)

Bodenfreiheit: 54 cm, nach hinten auf 50 cm abfallend
Steigfähigkeit: max. 60 %
Kletterfähigkeit: 1,10 m
Querneigung: max. 30 %
Grabenüberschreitfähigkeit: 3,00 m
Watfähigkeit o. Aufbau: 1,20 m
Tiefwaten m. Tiefwat-Schacht: 2,25 m
Unterwasserfahren m. Unterwasserfahr-Schacht: 4,00 m
Bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit: 68 km/h; rückwärts 31 km/h
Bremsweg aus V-max: ca. 36 m
Durchschnittliche Reichweite: ca. 280 km, Fahrbereich Straße: 340 km / Gelände: 220 km
Kraftstoffmenge: 1.160 l (im Frieden auf 900 l begrenzt)
Kraftstoffverbrauch gemäß Hersteller-Angaben: Straße: ca. 3,4 l/km, ca. 340 km

Gelände: ca. 5,3 l/km, ca. 220 km
Mittel: ca. 4,1 l/km ca. 280 km
Standlauf: 12,5 l/h

Motor: MTU-Zwölfzylinder Dieselmotor, 1.103,25 kW (1.500 PS) in FM-Bauart

Hubraum: 47.600 cm³, Drehzahl: 2.600 U/min

Getriebe: Renk HSWL-354
Mannschaft: 4
Technische Daten Kanone
Waffenanlage L/44 L/55 (bei A6)
Kaliber 120 mm 120 mm
Rohrlänge: 5.280 mm 6.600 mm
Masse Rohr: 1.190 kg 1.347 kg
Rohranbauteile: 50 kg 65 kg
Masse Waffenanlage: 3.780 kg 4.160 kg

Der Leopard in ausländischen Streitkräften

Neben der deutschen Armee verwenden mehrere andere Armeen Leopard-2-Panzer. Es folgt eine Beschreibung der Varianten nach bekannten Informationen über diese Rüstungsexporte.

Griechenland

Griechenland ist ein weiterer NATO-Partner, der den Leopard 2 nutzt. So bestellte die griechische Regierung im März 2003 bei Krauss-Maffei Wegmann 170 Leopard 2A6 mit einem Gesamtwert von 1,7 Mrd. Euro. Der Preis beinhaltet ebenfalls zwölf Bergepanzer Büffel, acht Brückenlegepanzer Leguan auf Leopard 1 Fahrgestell, zwei Fahr- und einen Schusssimulator sowie technische Unterstützung und Ersatzteile für zwei Jahre. Die Fahrzeuge entsprechen dem Konstruktionsstand A6 und gelten als modernste Leopard 2 zum Zeitpunkt der Auslieferung der Erprobungsträger ab dem Jahr 2005 (Serie: 2006). So verfügen die Panzer über eine Klimaanlage, ein Hilfstriebwerk (engl. auxiliary power unit, APU), Zusatzpanzerung sowie länderspezifische Ausstattung wie Funkgeräte und Tarnanstrich. Insgesamt fertigt KMW 30 Panzer in Deutschland, die restlichen 150 werden bis 2009 in Griechenland bei der Hellenic Vehicle Industry (ELBO) hergestellt, was einem Auftragsvolumen von 557 Millionen Euro für die einheimische Rüstungsindustrie entspricht. Die Kennzeichnung der Panzer lautet Leopard 2A6 HEL. Eine weitere eingesetzte Variante ist der Leopard 2A4 aus Bundeswehrbeständen. Insgesamt verfügt Griechenland über 183 Panzer, von denen 130 durch KMW und Rheinmetall Landsysteme modernisiert werden. Die Änderungen umfassen die Instandsetzung, einen neuen Tarnanstrich, neue Funkgeräte und weitere kleine Änderungen. Im Zuge der Umrüstung liefert Rheinmetall Defence Electronics ebenfalls elektronische Prüfausstattungen, Führungssysteme für Bataillonsgefechtsstände und ergänzt die Depot-Prüfanlage im griechischen Velestino. Insgesamt zahlte Griechenland 270 Millionen Euro für den Kauf, der zusätzlich 150 Leopard 1A5 beinhaltete als Überbrückung bis zur Auslieferung der A6.[5]

Kanada

Am 10. Februar 2007 wurde bekannt, dass Kanada den Kauf von 20 Leopard 2A6M und weiteren 80 der Version A4 beabsichtigt. Aufgrund des Sofortbedarfs und daraus resultierende Lieferschwierigkeiten seitens Krauss-Maffei Wegmann werden die A6M sowie zwei Bergepanzer aus den Beständen der Bundeswehr für zwei Jahre bis September 2009 geleast. Des Weiteren enthält der Vertrag Vereinbarungen über logistische Unterstützung für den Betrieb. Der Einsatz der A6M ist in Afghanistan vorgesehen. Am 12. April 2007 teilte das kanadische Verteidigungsministerium mit, dass die Anschaffung anstatt der 80 deutschen A4 100 überschüssige Leopard 2 im Wert von 650 Millionen Dollar aus den Beständen der Niederlande geplant sei. Krauss-Maffei Wegmann lieferte am 2. August 2007 den ersten modifizierten Leopard 2 unter der Bezeichnung Leopard 2A6M CAN an die kanadischen Streitkräfte. Die Modifizierung umfasst die Zurüstung eines Käfigs (so genannte slat armor) an Turm und Wanne gegen Hohlladungsgeschosse.[6] [7] [8] [9]

Niederlande

Datei:Kampfpanzer NL.jpg
Leopard 2A6 der Koninklijke Landmacht

Am 2. März 1979 entschieden sich die Niederlande als erster ausländischer Abnehmer für die Beschaffung des Leopard 2. Die Panzer entsprachen dem Baulos 2 und 3, jedoch mit geänderter Funkanlage, neuer Nebelwurfanlage (NL-Standard), Fla-MG, TMG von Fabrique Nationale d'Armes de Guerre Belgien und BIV-Fahrgerät aus niederländischer Produktion. Aufgrund der engen Kooperation zwischen Deutschland und den Niederlanden erfolgte darüber hinaus ein Technologieaustausch, dessen Ergebnisse bei der Panzerproduktion der deutschen Modelle berücksichtigt wurden. Die Beschaffung der 445 Fahrzeuge war im Juli 1986 abgeschlossen. Durch Transformationen im Heer folgte ein Verkauf von 114 Leopard 2 (NL) an Österreich, 330 wurden im Rahmen des KWS II Programm auf den Stand A5 (NL) umgerüstet. Wie auch bei der Bundeswehr werden 180 Leopard 2 A5 (NL) auf den Stand A6 kampfwertgesteigert.

Schweiz

Während der Entwicklung des Leopard 2 in Deutschland untersuchte die Schweizer Armee die Möglichkeiten, ihre veralteten Centurion-Bestände abzulösen. Es bestanden die Optionen der Neuentwicklung, des Nachbaus oder des Ankaufs eines ausländischen Serienfahrzeuges. Unter der Führung der Firma Contraves untersuchte die Schweizer Rüstungsindustrie die Möglichkeit eines Neuen Kampfpanzers (NKPZ). Das Projekt wurde am 3. Dezember 1979 eingestellt. Die Risiken dieser Neuentwicklung und die damit verbundenen Kosten wurden als zu hoch eingestuft. Daraufhin wurden je zwei Fahrzeuge der Typen M1 und Leopard 2 angemietet und erprobt. Am 9. März erfolgte die Übergabe der Leopard 2 aus den Beständen der Bundeswehr mit leichten Änderungen. So erhielten die Fahrzeuge eine 71-mm-Vorfeldbeleuchtungsanlage vom Typ Lyran, eine VRC-Funkanlage mit Sende- und Empfangsantennen vom Typ HX 101 A1. Nach umfangreichen Vergleichserprobungen wurde beschlossen den Leopard 2 zu kaufen. Ein Grund war die frühere Serienreife, direkte Beteiligung der Schweizer Industrie und damit eine kostengünstigere Beschaffung als beim M1. Im Mai 1983 legte die Firma Contraves ein Angebot für den Lizenzbau vor, das am 11. Dezember 1984 vom Schweizer Nationalrat gebilligt wurde. Die Gesamtstückzahl belief sich auf 380 Leopard 2, von denen 35 direkt bei Krauss-Maffei produziert werden sollten. Die Endfertigung der restlichen 345 erfolgte in Thun. Die Endbezeichnung lautete Panzer 87 Leopard.

Der Panzer 87 entspricht dem Konstruktionsstand A4 des fünften Bauloses der Bundeswehr. Er unterscheidet sich durch drei zusätzliche Halterungen für Schneegreifer am Turm, einer US-Fahrzeugfunkanlage, Schweizer MG 87 und Konturänderungen am Turm. Ein Hauptmerkmal ist der Abgas-Schalldämpfer am Heck. Dieser reduziert den Geräuschpegel und erfüllt die EG-Richtlinien 70/157.

Seit 2006 werden 134 Panzer einem Werterhaltungsprogramm (Kampfwertsteigerung) unterzogen. Die Umrüstungen umfassen Verbesserung der Führungsfähigkeit, Rückfahrkamera, Fahreranzeige, elektrischer Turm- und Waffenantrieb, eine automatischen 12,7-mm-Waffenstation auf dem Dach, verbesserte Panzerung und Minenschutz (entspricht in etwa dem deutschen A5 resp. A6); die Kanone bleibt die alte 120-mm-L/44) sowie ein neues Kommandantenperiskop mit Wärmebildgerät. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 395 Mio. Schweizer Franken. Die Bezeichnung ändert sich zu Panzer 87 Leopard WE.[10]

Schweden

Stridsvagn 121

Ein weiterer Rüstungsexport ist der Stridsvagn 121 und 122 nach Schweden. Die 160 Stridsvagn 121 (120-mm-Kanone, 1. Ausführung) waren unveränderte Leopard 2 aus dem Baulos 1 bis 5 mit der Funkanlage SEM 25/35 der Bundeswehr. Die Beschaffung erfolgte in den Jahren 1994 bis 1995.

Der Stridsvagn 122 (120-mm-Kanone, zweite Ausführung) ist eine verbesserte Leopard-2A5-Version. Er unterscheidet sich durch eine zusätzliche Gesamtpanzerung (MEXAS-Heavy), ein Führungssystem (Tank Command and Control System (TCCS)), modifizierte Kettenblenden und das GALIX-Nebelmittelwurfsystem. Die Gesamtstückzahl beläuft sich auf 120 Fahrzeuge mit Optionen für weitere Kampf- und Bergepanzer. Wie auch beim Panzer 87 wurde ein Hauptteil im eigenen Land gefertigt. Als Vertragspartner dienten Hägglunds und Bofors, aktuell (2006) BAE Systems, Generalunternehmer blieb jedoch Krauss-Maffei Wegmann. Die Version Stridsvagn 122M ist der Leopard 2A5 mit zusätzlichem Minenschutz.

Türkei

Im Jahr 1999 wurde bekannt, dass die Türkei beabsichtigt, 1000 Leopard 2 zu kaufen. Daraufhin stellte Krauss-Maffei Wegmann einen Exportantrag bei der Bundesregierung, der zu einer schweren Koalitionskrise (SPD/Bündnis 90/Die Grünen) führte. So weigerte sich der Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen, einem Export zuzustimmen. Ein Verteidigungsexperte der Grünen, Winfried Nachtwei, sagte gegenüber der Tageszeitung Die Welt, eine Lieferung würde von den Kurden als „mißtrauensbildende Maßnahme“ angesehen, „und insofern würde so was nicht in den Reformprozeß in der Türkei passen“. Daraufhin entschied man, der Türkei ein Erprobungsfahrzeug in der Variante 2A5 zu überlassen, dessen Nutzung zeitlich begrenzt war, was ausdrücklich am 29. November 1999 in einer Sitzung des Deutschen Bundestag von Ruprecht Polenz (CDU/CSU) mit den Worten „Er kommt wieder zurück!“ bekräftigt wurde. Der geplante Kauf kam nicht zustande.[11]

Nach Vergleichserprobungen in Ost- und Zentralanatolien im Jahr 2001 entschied sich die türkische Armee, gegenüber den Alternativen aus den USA (Abrams M1A2), Frankreich (Leclerc 2) und der Ukraine (T-84) den Leopard 2 zu bevorzugen.

Am 11. November 2005 teilte die deutsche Bundesregierung mit, dass aus den Beständen der Bundeswehr 298 Leopard 2A4 an die Türkei geliefert werden. Als Begründung wurde der positive Wandel der Türkei angegeben. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 365 Millionen Euro, wovon etwa 70 Millionen Euro für die Modernisierung der Panzer auf die deutsche Rüstungsindustrie entfallen. Der Abschluss des Geschäfts ist für 2007 vorgesehen.[12][13]

Österreich

Die österreichische Regierung beschloss 1996 im Rahmen des Mech-Paketes den Ankauf von 114 Stück gebrauchter Leopard 2A4 der niederländischen Armee und rüstete damit drei Panzerbataillone aus. 2006 wurde die Zahl auf zwei Panzerbataillone reduziert. Es handelte sich um Panzer, die zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 gebaut und als Leopard 2A3 an die niederländische Armee geliefert wurden. Merkmal dieser Serie ist die verschweißte Munitionsluke an der linken Turmseite. Die Fahrzeuge wurden mit der niederländischen Nebelwurfanlage, einer niederländischen Funkausstattung und einem belgischen 7,62 mm FN-MAG MG für den Ladeschützen ausgerüstet. Mittlerweile wurden einige Fahrzeuge mit einer neuen Nebelwurfanlage und neuen Antennen ausgerüstet. Ebenfalls wurden die Panzer mit dem Bordsprechsystem VIC-3-0 von Rovis ausgestattet.

Weitere Staaten

  • Chile: Leopard 2 A4 (136 ex-Bundeswehr)
  • Dänemark: Leopard 2 A4DK modernisiert zu A5DK (ex-Bundeswehr)
  • Finnland: Leopard 2 A4 (124 ex-Bundeswehr)
  • Norwegen: Leopard 2 A4NO (ex-Niederlande)
  • Polen: Leopard 2 A4 (ex-Bundeswehr)
  • Singapur: 66 Leopard 2A4 (ex-Bundeswehr)[14]
  • Spanien: Leopard 2 A4 (ex-Bundeswehr) und E (A6, im Zulauf)

Trivia

Beim Kauf einiger russischer T-90 durch Indien kam es zu simulierten Kämpfen zwischen T-90, M1A2 „Abrams“, Challenger 2 und Leopard 2 A4. Der Leopard 2 A4 (Baujahr 1985) war dabei wie der Challenger 2 dem T-90 (Baujahr 1993) unterlegen. Der M1A2 war etwa ebenbürtig. Später traten der aktuellen Leopard 2 A6 (Baujahr 2001) gegen einen T-90 an. Diesmal gewann der Leopard 2 A6. Ein Leopard 2 A6 gewann später auch gegen einen M1A2 Abrams und einen Challenger 2. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der reine Kampfwert in einer solch simulierten „Panzer gegen Panzer“-Duellsituation wenig aussagekräftig ist, da für eine Armee neben diesem Aspekt auch zahlreiche andere Gesichtspunkte wie Logistik, Beschaffungspreis, Unterhaltspreis, Systemintegrität und -kompatibilität darüber entscheiden, welches Panzerfahrzeug am geeignetsten erscheint.

Quellen

  1. Das Schwarze Barett: Ausrüstung der Panzertruppe im „Heer 2010“, Ausgabe: 32 Seite: 23 [November 2004]
  2. Jane’s Information Group: German Army readies Leopard 2 for MOUT . [13. Februar 2007]
  3. Pressemitteilung von Krauss-Maffei Wegmann zum PSO: LEOPARD 2 PSO Peace Support Operation. [23. Juni 2006]
  4. Leopard 2 sein Werden und seine Leistung: Seite 24, Paul-Werner Krapke ISBN 3-8334-1425-1
  5. Pressemitteilung Rheinmetall AG:Rheinmetall liefert Elektronik für Leopard 2-Panzer der griechischen Armee. [14.September 2006]
  6. Spiegel OnlineKanada will deutsche „Leopard 2“-Panzer für Afghanistan. [10. Februar 2007]
  7. National Defence and the Canadian ForcesRenewing the Canadian Forces’ Tank Capability. [12. April 2007]
  8. Mitteilung auf Bundeswehr.de„Leoparden“ für Kanada. [31. Mai 2007]
  9. Mitteilung auf Canadian American Strategic Review inklusive Hintergrund zum Rüstungsdeal sowie Status„Background — CF Leased & Purchased Leopard 2 A6M / 2 A4 Tanks. [2. August 2007]
  10. Rüstungsprogramm 2006 der Schweiz auf einen Blick:Panzer 87 Leopard WE, S. 38ff. [2006]
  11. Rüstungsgeschäft mit der Türkei:Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 14/64 vom 29. November.1999 Seite: 5777. [29. November 1999]
  12. Rüstungsgeschäft mit der Türkei:Germany to Sell 298 Leopard 2 Tanks to Turkey. [11. November 2005]
  13. Rüstungsgeschäft mit der Türkei:Foreign manufacturers seek share in Turk tank program. [02. März 2006]
  14. Leopard 2 für Singapur:First of SAF’s new tanks here. [07. Juni 2007]

Literatur

  • Walter J. Spielberger: Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2, Band 1, Motorbuch Verlag, Stuttgart, ISBN 3-61301-655-9
  • Michael Scheibert: Waffen ArsenalLeopard 2 A5 / Euro-Leopard 2, Special Band 17, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-79090-576-3
  • Paul-Werner Krapke: Leopard 2 sein Werden und seine Leistung, Books on Demand GmbH, Norderstedt ISBN 3-8334-1425-1
  • Andrew Jaremkow, 2001: Battlefield Hazards. Steel Beasts Manual. eSim Games

Weblinks

Commons: Leopard 2 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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