„Wald“ – Versionsunterschied

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Weitere, umfangreiche Informationen zum Thema Urwälder und eine Karte finden sich im Artikel '''"[[Wildnis]]"'''.
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== Nutzung des Waldes ==
scheiss deutschen

[[Bild:Waldschaeden_Erzgebirge_3.jpg|thumb|right|180px|[[Waldsterben|Waldschäden]] im Erzgebirge]]
''Siehe auch:'' [[Geschichte des Waldes in Mitteleuropa]]

Wälder stellen vielfältige Funktionen für [[Ökologie]], [[Wirtschaft]] und [[Erholung]] bereit und werden oft als ''grüne Lunge'' bezeichnet. Historisch betrachtet haben die Wälder weltweit, insbesondere aber im dichtbesiedelten [[Mitteleuropa]], einen starken Wandel bezüglich ihrer Nutzung und Ausprägung erlebt. Durch die vielfältigen Funktionen des Waldes kommt es bei Bewirtschaftung und sonstigen Nutzungen zu Konflikten zwischen verschiedenen Interessengruppen. Seit Mitte des Jahrzehnts ist der mitteleuropäische und insbesondere der bayerische Wald zudem in den Fokus weltweiter Investoren gerückt. <ref>Max Hägler: ''[http://www.taz.de/pt/2007/06/27/a0048.nf/text Ausbeutung in Bayerns Wald]'' in taz, [[die tageszeitung]] vom 27.6.2007, Seite 3</ref>

=== Forst- und Landwirtschaft ===

[[Bild:Nebelwald.jpg|thumb|left|180px|[[Altersklassenwald]] im Nebel]]
[[Bild:Wald nach Kyrill.JPG|thumb|left|180px|Wald nach Windschaden]]
[[Hutewald|Hutewälder]] sind eine historische landwirtschaftliche Form der Waldnutzung, bei der das Vieh zur Weide in den Wald getrieben wurde. Je nach Nutzungsintensität lichtet sich der Wald auf oder stirbt. Gehölze, die nicht gerne gefressen werden, wie [[Wacholder]], breiten sich aus. So konnten an vielen Stellen aufgelichtete, parkartige Landschaften und [[Heide (Landschaft)|Wacholderheiden]] im Mittelalter und in der Neuzeit entstehen.
[[Bild:Wachholder-Waldgaertner.jpg|thumb|right|180px|Wacholder in der [[Lüneburger Heide]]]]

Diese Ersatzgesellschaften gingen durch Wiederaufforstung oder Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im Bestand zurück.

Wälder blieben teils als Wildgehege als [[Wildbannforst]] nur den herrschaftlichen Jagden vorbehalten.

Diese lassen sich wiederum in verschieden Formen der Bewirtschaftung einteilen, obwohl, aufgrund der Forstwirtschaft des [[19. Jahrhundert]]s, die meisten Menschen nur noch Hochwälder vor Augen haben:
* [[Hochwald (Waldbau)|Hochwald]] aus [[Kernwuchs]]
** [[Altersklassenwald]]
** [[Plenterwald]]
* [[Niederwald]] aus [[Stockausschlag]]
** wie der [[Hauwald]], eine frühere Waldnutzungsform. Laubbäume wurden in 15- bis 30-jährigen Zyklen bis auf den „Stock“, also 30 bis 50 cm über dem Boden abgeschlagen. Das Holz wurde meistens als Brennholz oder zur Holzkohlegewinnung genutzt. Diese Laubbäume (Linden und Haselnuss) treiben aus dem Stock wieder aus und können dann nach 15 oder mehr Jahren wieder abgeholzt werden. Durch den so genannten Stockaustrieb entstehen dann Gehölze die von Boden aus mit vielen Trieben, also buschförmig, wachsen. Zu sehen ist zur Zeit noch ein Hauwald zum Beispiel im Lindholz im [[Havelländisches Luch|Havelländischen Luch]].
** vergleiche auch [[Hauberg]].
* [[Mittelwald]] als Übergangsformen zwischen Hoch- und Niederwaldwirtschaft
* [[Hutewald]] oder Hudewald, Weidewälder, ist eine alte Nutzungsform, sowie [[Waldacker|Waldäcker]] bzw. Waldfelder, als kombinierte [[Landwirtschaft|land-]] und [[forstwirtschaft]]liche Nutzung
* [[Kurzumtriebsplantage]]n als eine der Landwirtschaft ähnliche Bewirtschaftung schnellwüchsiger Baumarten (einige [[Kiefern]]arten, [[Eukalyptus]], [[Pappeln|Pappel]]), reine Produktion von Holzmasse ohne [[Durchforstung]]; fast ausschließlich in den Tropen und Subtropen zu finden, neuerdings auch in Europa (Schweden, Deutschland) im Kommen. Unterliegen rechtlich in der Regel der „landwirtschaftlichen Produktion“ und werden somit nicht als „Wald“ angesehen.
* Weiter gibt es eine Vielfalt ausgestorbener spezieller Nutzungen, wie z.&nbsp;B. [[Lohwald]], die z.&nbsp;T. nur kleinflächig auftraten oder regional begrenzt waren.

Nicht nach den [[Pflanzengesellschaft]]en oder dem vorherrschenden [[Klima]], sondern danach, ob der Wald wirtschaftlich genutzt wird oder nicht, kann man Wälder einteilen in nicht genutzten [[Urwald]], der in [[Mitteleuropa]] nicht mehr vorhanden ist, und die bewirtschafteten [[Forst]]en.

=== Erholungsgebiet und Tourismus ===

Vor allem zur Naherholung, aber auch zu sportlicher Betätigung nutzen Menschen den Wald (für Spaziergänge, zum Wandern, Nordic Walking, Jogging, für Ski Nordisch, Mountainbiking usw.). Der [[Schwarzwald]] hat auf diesem Gebiet für seinen Waldtourismus weltweit Bekanntheit erlangt und Naturparks ausgewiesen.

=== Pflanzenfresser und deren Bejagung ===

Über die Dichte von [[Megaherbivoren]] in prähistorischen Zeiten gibt es fast keine Daten, lediglich Vermutungen. Nach Meinung vieler Forstwissenschaftler und einiger Jäger sind [[Forstwirtschaft|forstwirtschaftlich]] wie ökologisch vorteilhafte, [[dauerwald]]artige Strukturen ohne scharfe [[Jagd|Bejagung]] der heutigen Pflanzenfresser [[Rothirsch|Rot-]] und [[Rehwild]] und eine entsprechend geringe [[Wild]]dichte nicht zu etablieren. Manche Förster und Jäger argumentieren, zu hohe [[Wild]]dichten würde dem Wald nicht nur als [[Wirtschaftsgut]] schaden, sondern auch die natürliche Verjüngung des Waldes durch den selektiven [[Verbiss]] des Wildes, und damit eine naturnahe Entwicklung, behindern.

Je höher die [[Schalenwild]]dichte (von [[Wildschwein]]en abgesehen) ist, desto „ärmer“ sei die Waldflora. Oft hat selbst die im Vergleich zu manchen anderen Baumarten weniger verbissene [[Fichten|Fichte]], die auf den meisten Standorten, auf denen sie heute nach künstlicher Ansiedelung wächst, Probleme sich zu verjüngen.
Nicht selten wird die [[Megaherbivorentheorie]] als Argument bemüht, größere Wilddichten sollten deshalb zugelassen werden, weil sie eine halboffene und artenreiche Landschaft schaffen würden. Außer Reh- und Rotwild gibt es aber heute keine großen Pflanzenfresserherden und auch [[Raubtiere]], die [[Fleischfresser]] wie [[Wolf|Wölfe]], fehlen. In der heutigen [[Kulturlandschaft]] wird der Dauerwald als wirtschaftliches und ökologisches Ziel definiert, so dass großräumig umherstreifende Pflanzenfresser wirtschaftlichen Schaden anrichten und daher bejagt werden. Die Beweidung mit freilebenden Megaherbivoren ist daher als Landschaftspflegemaßnahme auf Großschutzgebiete begrenzt, in denen eine artenreiche und halboffene Landschaft erhalten bleiben soll und wirtschaftliche Ziele geringer bewertet werden.


== Wälder als Kohlenstoffsenken ==
== Wälder als Kohlenstoffsenken ==

Version vom 9. November 2007, 09:25 Uhr

Erlenbruchwald in Polen

Ein Wald ist ein in Schichten aufgebautes Ökosystem, das dauerhaft mit Gehölzen wie Bäumen bewachsen ist. Die Welternährungsorganisation spricht von Wald, wenn die Bäume in winterkalten Gebieten mindestens drei, im gemäßigten Klima mindestens sieben Meter hoch sind. Der bewirtschaftete Wald heißt Forst.

Als juristischer Begriff ist Wald in Deutschland im Bundeswaldgesetz, in Österreich im Forstgesetz und in der Schweiz im Waldgesetz gesetzlich definiert.

Als Urwald werden naturbelassene, das heißt ohne forstwirtschaftliche oder das ökologische Gleichgewicht berührende menschliche Eingriffe gewachsene Wälder bezeichnet. Urwälder sind weltweit sehr selten und in Mitteleuropa bis auf wenige so genannte „Urwaldrelikte“ verschwunden. Da die Konzepte über die Wiederbewaldung und Theorien über die potenziell natürliche Vegetation nicht widerspruchsfrei sind, ist es darüber hinaus schwierig, einen Urwald in Mitteleuropa zu definieren.

Wortherkunft

Das Wort "Wald" (ahd. "wald") beruht wohl auf dem Germanischen *walþu ("Büschel", in diesem Fall "Laubwerk", "Zweige"), das wohl seinerseits aus dem Indogermanischen *wolɘt ("dichtbewachsen") hervorgegangen ist (vgl. "Wolle").

Verbreitung der Wälder

Laubwald mit umgestürztem Baum

Weltweit treten Wälder als Waldgesellschaften in Gebieten mit einer (je nach Temperatur) bestimmten minimalen Niederschlagsmenge auf. Fällt weniger Niederschlag, geht der Wald in eine Trocken-Savanne oder Steppe über. Für Höhenlagen und kalte Klimate ist die Dauer der Vegetationsperiode für den Erfolg der Vegetation entscheidend. Ab einer bestimmten Höhe bzw. geografischen Breite gibt es eine Waldgrenze, jenseits derer kein Wald mehr wachsen kann und nur vereinzelt (verkrüppelte) Bäume vorkommen.Ihr folgt die Baumgrenze.

Waldökosysteme

Wälder sind komplexe Ökosysteme. Mit optimaler Ressourcenausnutzung sind sie das produktivste Landökosystem. Nach den Ozeanen sind sie die wichtigste Einflussgröße des globalen Klimas. Sie stellen gegenüber anderen Nutzungsformen global die einzig wirksame Kohlendioxidsenke dar und sind die wichtigsten Sauerstoffproduzenten. Sie wirken ausgleichend auf den globalen Stoffhaushalt. Ihr Artenreichtum ist ein unschätzbarer Genpool, dessen Bedeutung zunehmend auch in der Industrie erkannt wird.

Räumliche Einteilung

Buchenmischwald

Innerhalb der neun Ökozonen der Erde bilden sich mit Überlagerung der Orobiome (Höhenstufe (Ökologie)) verschiedene Waldformen aus. In den Grenzbereichen des Lebens, bei starker Trockenheit oder Kälte, gehen die Wälder in Savannen, Tundren oder Wüsten über. Die ausgedehntesten Waldgebiete der Erde sind die tropischen Regenwälder um den Äquator und die borealen Wälder der kalten bis gemäßigten Gebiete der Nordhalbkugel (Finnland, Sibirien, Kanada).

Diese Ökosysteme sind naturbelassen weder ein zeitlich starres noch ein räumlich homogenes Gebilde. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind auch die zusammenhängenden rezenten „Urwälder“, wie die Regenwälder aber auch die heimischen Buchenwälder ein Mosaik aus zonaler, azonaler und extrazonaler Vegetation, deren einzelne Flächen („Patches“) zu dem auch einer zeitlichen Entwicklung unterworfen sind.

Zeithorizonte

Wald in Kalifornien

Die unterschiedlichen Einflüsse, zeitliche Faktoren als Grundlagen der Waldentwicklung, sowie resultierende Schlusswaldgesellschaft werden im Mosaik-Zyklus-Konzept und der Megaherbivorentheorie diskutiert.

Ökologisch lässt sich eine Einteilung nach Sukzessionsstadien vornehmen: das Mosaik-Zyklus-Konzept beschreibt die Formen der potenziell natürlichen Waldentwicklung. Zu einer vollständigen Artenausstattung (Flora und Fauna) von Klimaxwaldgesellschaften bedarf es Jahrhunderte ununterbrochener Bestockung. Auch die durch menschliche Nutzung eingestellten Bestandesformen lassen sich in natürlich vorkommende Sukzessionsstadien einordnen.

Die Megaherbivorentheorie misst den großen Pflanzenfressern eine größere Bedeutung in der Waldentwicklung zu. Wie groß deren Einfluss auf die Vegetation wäre ohne Bejagung durch Menschen, aber mit Bejagung durch in Mitteleuropa ausgestorbene oder ausgerottete Carnivoren, ist umstritten.

Wälder der Tropen

Datei:BN-forest.jpg
Wald in Bangladesch

Zwischen den Wendekreisen der Sonne, in tropischen Klimaten, bildet sich bei entsprechender Feuchteversorgung durch Regen (1800–2000 mm/a) eine Vielfalt von verschiedenartigen Regen- und Nebelwäldern aus. Ein regionsweise hoher Anteil kann dabei im sog. „Kleinen Wasserkreislauf“ aus der Verdunstung des Waldes selbst entstammen, soweit diese Waldflächen eine gewisse Größe nicht unterschreiten.

Ein ganzjähriges Wachstum haben tropische Regenwälder, die die artenreichsten Landökosysteme der Erde sind. Schätzungsweise 70 % aller landgebundenen Arten dieser Erde leben in der tropischen Regenwaldzone. Für diese Produktivität spielt der Boden eine entscheidende Rolle. Die meisten tropischen Regenwälder stehen auf Lateritboden und der ist sehr unfruchtbar, weil er kaum Nährstoffe enthält und speichert. In Einflussbereichen des sauren und sauerstoffarmen Schwarzwassers (zum Beispiel am Rio Negro) gedeihen Schwarzwasserwälder. Es gibt Tiefland-Regenwälder und Regenwälder in mittleren Höhenlagen.

Mit zunehmender Höhe gehen in diesem Klimat die Regenwälder in Nebel- oder Wolkenwälder über. In einem Wolkenwald wachsen zahlreiche Epiphyten. Dieser üppige Bewuchs wird nur noch von echten Bergnebelwäldern übertroffen, die in den feucht heißen Tropen ab 2000 m über dem Meer anzutreffen sind. Hier findet man vor allem Hautfarne.

Oberhalb der echten Bergnebelwälder gehen tropische Wälder ab 3100 m (in Afrika am Kilimandscharo) oder ab 4000 m in den Anden in einen niederwaldartigen Bewuchs über. Mit zunehmender Höhe beginnt der hochandine Bereich über der Baumgrenze, die Páramos.

In der Gezeitenzone tropischer Küsten wachsen Mangrovenwälder, die allerdings von einem starken Rückgang betroffen sind. Die Flora der Mangrovenwälder beschränkt sich auf eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Mangrovenbaumarten mit speziellen Anpassungen an die schwierigen Lebensbedingungen dieses Lebensraums (z. B. Salinität, periodische Überflutung oder Brandung). Die höchste Diversität beobachtet man im indopazifischen Raum; Westafrika und Amerika (Kontinent) beherbergen nur eine geringe Anzahl von Mangrovenbaumarten. In Richtung auf die nördlichen oder südlichen Verbreitungsgrenzen geht die Artenzahl weiter zurück, so kommt z. B. am Sinai (Ägypten) oder im nördlichen Neuseeland nur eine Art der Gattung Avicennia (A. marina) vor. Trotz der Artenarmut der Flora nutzt eine Vielzahl von Tieren die Mangrovenwälder.

Wälder der Subtropen

Als Übergänge zu den Regenwäldern bilden sich die Saisonregenwälder, die in mehr oder weniger regelmäßigeren Abständen, nicht durch Regen bewässert werden. Sie wachsen in Gebieten, die noch meistens niederschlagsreich sind, aber schon eine kürzere Trockenzeit aufweisen.

In den Subtropen bilden sich unter dem Einfluss von Jahreszeiten in der Nähe der Wendekreise die Monsunwälder und Passatwälder, die von den mit den Namensgebenden Winden herangetragenen Regengüssen bewässert werden. Diese Regenzeitwälder haben keine typische Form, sind sehr variabel und prägen sich je nach Dauer der Trockenheit aus. Sie werfen unter normalen Umständen nicht durch Trockenheit deutlich Laub ab.

Trockenkahle Wälder gedeihen in Gebieten mit länger anhaltenden jährlichen Trockenzeiten und werfen in solchen vollständig ihr Laub ab. Sie grenzen an Passat- und Monsunwälder einerseits und an Dornwälder andererseits. Sie werden häufig bewirtschaftet und sind durch die Nachfrage an Teak und Mahagoni schon nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Die Afrikanische Variante der trockenkahlen Wälder heißt Miombo.

Bei länger anhaltenden Trockenzeiten können in Venezuela, Brasilien, Indien und Nepal und Afrika nur noch Dornwälder gedeihen. Sie bestehen aus Schirmakazien, Mimosen- und Caesalpinaceen-Arten. Die Trichterförmigen Kronen der Bäume stehen schütter und fangen den geringen Sommerregen auf. Einige Dornwälder sind auch durch die menschliche Nutzung aus trockenkahlen Wäldern entstanden

Bei weiter abnehmenden Niederschlagsmengen entstehen Sukkulentenwälder und schließlich die Savanne. Neben der Beweidung, der Brandrodung und dem Holzfällen des Menschen üben Termiten einen Einfluss auf die Wälder der Subtropen aus.

Oasen

Oase in Libyen

Eine Oase ist ein Vegetationsfleck in der Wüste, üblicherweise an einer Quelle, Wasserstelle oder Wadi gelegen. Oasen können in der Größe und im Charakter erheblich variieren, vom kleinen, von Dattelpalmen umgebenen Teich bis hin zu ganzen Städten mit angesiedelten Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben. Die traditionelle Wirtschaftsform, bei der verschiedene Kulturen kombiniert werden, ist die Oasenwirtschaft. Eine Sonderform zur Wassergewinnung sind die Qanate.

Oasen gibt es auf den Kontinenten Afrika, Amerika, Asien und Australien.

Wälder der nemoralen Zone

Mischwald in Polen

Urwälder

Urwälder Europas

Echte Urwälder gibt es in Deutschland nicht mehr. Urwaldähnliche, naturnahe Relikte minimaler Größe liegen zum Beispiel im Nationalpark Bayerischer Wald, im Nationalpark Harz, im Thüringer Wald und in Nordhessen (siehe hierzu Nationalpark Kellerwald-Edersee oder Urwald Sababurg)[1]

Der letzte wirklich großflächige, über Relikte hinausgehende Urwald der potentiell natürlichen Waldgesellschaft Mitteleuropas findet sich am östlichen Rande des Buchenareals zwischen Elburs-Gebirge und Kaspischem Meer: 300.000 ha von 2.000.000 ha im Iran wurden noch 1998 als "unberührt" bezeichnet.

Außerdem gelten noch einige Teile der Dinarischen Bergwälder als Urwälder unter denen die Nationalparke Perucica in Bosnien sowie Biogradska gora Montenegro, mit bis zu 63 m hohen Fichten und 60 m hohen Tannen auch die höchsten Bäume in Europa bergen.

Ein weiteres bedeutendes Urwaldgebiet findet sich zudem im mediterranen Orjen, wo auch seltene Waldgesellschaften wie der Dinarische Karst-Blockhalden-Tannenwald sowie Schlangenhaut-Kiefer-Felswälder auftreten.

Ein weiterer urwaldähnlicher Buchenwald befindet sich im Bialowieza-Nationalpark zwischen Polen und Weißrussland.

Die weitaus größten Urwaldreste Europas liegen in Skandinavien, vor allem am Fuße der Skanden. Gegenüber den außereuropäischen Urwäldern sind jedoch auch diese Wälder vergleichsweise winzig.

Urwälder außerhalb Europas

Die größten, weitgehend unberührten Urwaldgebiete der Erde liegen in Teilen Kanadas und Sibiriens (Borealer Nadelwald) sowie in Teilen der immerfeuchten Tropen (Tropischer Regenwald im Amazonas- und Kongobecken, sowie in Südostasien). Umgangssprachlich versteht man unter Urwald häufig nur den Tropischen Regenwald.

Weitere, umfangreiche Informationen zum Thema Urwälder und eine Karte finden sich im Artikel "Wildnis".

Nutzung des Waldes

Waldschäden im Erzgebirge

Siehe auch: Geschichte des Waldes in Mitteleuropa

Wälder stellen vielfältige Funktionen für Ökologie, Wirtschaft und Erholung bereit und werden oft als grüne Lunge bezeichnet. Historisch betrachtet haben die Wälder weltweit, insbesondere aber im dichtbesiedelten Mitteleuropa, einen starken Wandel bezüglich ihrer Nutzung und Ausprägung erlebt. Durch die vielfältigen Funktionen des Waldes kommt es bei Bewirtschaftung und sonstigen Nutzungen zu Konflikten zwischen verschiedenen Interessengruppen. Seit Mitte des Jahrzehnts ist der mitteleuropäische und insbesondere der bayerische Wald zudem in den Fokus weltweiter Investoren gerückt. [2]

Forst- und Landwirtschaft

Altersklassenwald im Nebel
Wald nach Windschaden

Hutewälder sind eine historische landwirtschaftliche Form der Waldnutzung, bei der das Vieh zur Weide in den Wald getrieben wurde. Je nach Nutzungsintensität lichtet sich der Wald auf oder stirbt. Gehölze, die nicht gerne gefressen werden, wie Wacholder, breiten sich aus. So konnten an vielen Stellen aufgelichtete, parkartige Landschaften und Wacholderheiden im Mittelalter und in der Neuzeit entstehen.

Wacholder in der Lüneburger Heide

Diese Ersatzgesellschaften gingen durch Wiederaufforstung oder Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im Bestand zurück.

Wälder blieben teils als Wildgehege als Wildbannforst nur den herrschaftlichen Jagden vorbehalten.

Diese lassen sich wiederum in verschieden Formen der Bewirtschaftung einteilen, obwohl, aufgrund der Forstwirtschaft des 19. Jahrhunderts, die meisten Menschen nur noch Hochwälder vor Augen haben:

  • Hochwald aus Kernwuchs
  • Niederwald aus Stockausschlag
    • wie der Hauwald, eine frühere Waldnutzungsform. Laubbäume wurden in 15- bis 30-jährigen Zyklen bis auf den „Stock“, also 30 bis 50 cm über dem Boden abgeschlagen. Das Holz wurde meistens als Brennholz oder zur Holzkohlegewinnung genutzt. Diese Laubbäume (Linden und Haselnuss) treiben aus dem Stock wieder aus und können dann nach 15 oder mehr Jahren wieder abgeholzt werden. Durch den so genannten Stockaustrieb entstehen dann Gehölze die von Boden aus mit vielen Trieben, also buschförmig, wachsen. Zu sehen ist zur Zeit noch ein Hauwald zum Beispiel im Lindholz im Havelländischen Luch.
    • vergleiche auch Hauberg.
  • Mittelwald als Übergangsformen zwischen Hoch- und Niederwaldwirtschaft
  • Hutewald oder Hudewald, Weidewälder, ist eine alte Nutzungsform, sowie Waldäcker bzw. Waldfelder, als kombinierte land- und forstwirtschaftliche Nutzung
  • Kurzumtriebsplantagen als eine der Landwirtschaft ähnliche Bewirtschaftung schnellwüchsiger Baumarten (einige Kiefernarten, Eukalyptus, Pappel), reine Produktion von Holzmasse ohne Durchforstung; fast ausschließlich in den Tropen und Subtropen zu finden, neuerdings auch in Europa (Schweden, Deutschland) im Kommen. Unterliegen rechtlich in der Regel der „landwirtschaftlichen Produktion“ und werden somit nicht als „Wald“ angesehen.
  • Weiter gibt es eine Vielfalt ausgestorbener spezieller Nutzungen, wie z. B. Lohwald, die z. T. nur kleinflächig auftraten oder regional begrenzt waren.

Nicht nach den Pflanzengesellschaften oder dem vorherrschenden Klima, sondern danach, ob der Wald wirtschaftlich genutzt wird oder nicht, kann man Wälder einteilen in nicht genutzten Urwald, der in Mitteleuropa nicht mehr vorhanden ist, und die bewirtschafteten Forsten.

Erholungsgebiet und Tourismus

Vor allem zur Naherholung, aber auch zu sportlicher Betätigung nutzen Menschen den Wald (für Spaziergänge, zum Wandern, Nordic Walking, Jogging, für Ski Nordisch, Mountainbiking usw.). Der Schwarzwald hat auf diesem Gebiet für seinen Waldtourismus weltweit Bekanntheit erlangt und Naturparks ausgewiesen.

Pflanzenfresser und deren Bejagung

Über die Dichte von Megaherbivoren in prähistorischen Zeiten gibt es fast keine Daten, lediglich Vermutungen. Nach Meinung vieler Forstwissenschaftler und einiger Jäger sind forstwirtschaftlich wie ökologisch vorteilhafte, dauerwaldartige Strukturen ohne scharfe Bejagung der heutigen Pflanzenfresser Rot- und Rehwild und eine entsprechend geringe Wilddichte nicht zu etablieren. Manche Förster und Jäger argumentieren, zu hohe Wilddichten würde dem Wald nicht nur als Wirtschaftsgut schaden, sondern auch die natürliche Verjüngung des Waldes durch den selektiven Verbiss des Wildes, und damit eine naturnahe Entwicklung, behindern.

Je höher die Schalenwilddichte (von Wildschweinen abgesehen) ist, desto „ärmer“ sei die Waldflora. Oft hat selbst die im Vergleich zu manchen anderen Baumarten weniger verbissene Fichte, die auf den meisten Standorten, auf denen sie heute nach künstlicher Ansiedelung wächst, Probleme sich zu verjüngen. Nicht selten wird die Megaherbivorentheorie als Argument bemüht, größere Wilddichten sollten deshalb zugelassen werden, weil sie eine halboffene und artenreiche Landschaft schaffen würden. Außer Reh- und Rotwild gibt es aber heute keine großen Pflanzenfresserherden und auch Raubtiere, die Fleischfresser wie Wölfe, fehlen. In der heutigen Kulturlandschaft wird der Dauerwald als wirtschaftliches und ökologisches Ziel definiert, so dass großräumig umherstreifende Pflanzenfresser wirtschaftlichen Schaden anrichten und daher bejagt werden. Die Beweidung mit freilebenden Megaherbivoren ist daher als Landschaftspflegemaßnahme auf Großschutzgebiete begrenzt, in denen eine artenreiche und halboffene Landschaft erhalten bleiben soll und wirtschaftliche Ziele geringer bewertet werden.

Wälder als Kohlenstoffsenken

Im Rahmen der internationalen Klimaschutzabkommen (Kyoto-Protokoll) werden auch Wälder als Klimafaktoren gesehen, aufgrund ihrer Fähigkeit, Kohlendioxid zu binden und Sauerstoff zu produzieren. Grundsätzlich werden Wälder als Kohlenstoffsenken angesehen und können in die nationale CO2-Bilanz Eingang finden. Dies ist jedoch nur bedingt richtig, da Wälder vor allem im Wachstum eine reale Kohlenstoffsenke darstellen, etablierte Wälder hingegen tragen zur Netto-Kohlendioxidfixierung in etwas geringerem Maße bei.

Eine besondere Form von nationalen Minderungsmöglichkeiten, aber auch von JI- und CDM-Projekten (Joint Implementation (JI) und Clean Development Mechanism (CDM)) stellen Senkenprojekte dar. Unter Senken wird prinzipiell die Kohlenstoffbindung und Speicherung in Vegetation und Böden verstanden. Unterschieden wird dabei zwischen Wäldern (Art. 3.3 KP) und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Art. 3.4 KP). Mögliche Projekttypen sind Aufforstung und Wiederaufforstung, Bewirtschaftungsmaßnahmen auf bestehenden Forst-, Acker- und Grünlandflächen sowie Begrünung von Ödland. Die Freisetzung von Kohlenstoff durch Entwaldung muss allerdings ebenfalls eingerechnet werden. Um Risiken und Möglichkeiten der Senkenanrechnung zu untersuchen, wurde ein Bericht beim Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in Auftrag gegeben. Der im Jahr 2000 fertig gestellte Bericht Land use, Land-use change, and Forestry (LULUCF) konstatiert große Unsicherheiten in vielen Bereichen. So bestehen vor allem naturwissenschaftliche Unklarheiten bezüglich der gebundenen CO2-Menge. Die Absorptionsraten während des Pflanzenwachstums sowie die Bindungszeiträume sind nur schwer zu bestimmen. Zusammen mit der Problematik der Bestimmung der Bewuchsdichte auf großen Flächen ergeben sich starke Unsicherheiten bei der Hochrechnung der Gesamtmenge. Bei der Speicherung in Böden sind diese Probleme noch gravierender, da die zugrunde liegenden biochemischen Prozesse komplizierter sind und zusätzlich mit stärkeren Freisetzungen von CO2 und Methan gerechnet werden muss. Über die naturwissenschaftlichen Unsicherheiten hinaus wird vor allem die Kontrolle der Vorschriften als problematisch angesehen. Genaue Regelungen bezüglich der Quantifizierung der Treibhausgasspeicherung und des Monitorings stehen noch nicht fest, sondern sollen vom Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC) entwickelt und vorgeschlagen werden. Trotz der hohen Unsicherheiten und des Widerstandes von einigen Vertragsstaaten wurde auf der Klimakonferenz in Bonn (COP 6b) beschlossen, Senkenprojekte bei der Erfüllung der Verpflichtungen einzubeziehen. Auf der nächsten Konferenz in Marrakesch (COP 7) wurden dann die ersten wichtigen Definitionen und Regelungen für die Anrechenbarkeit von Senken nach Artikel 3.3 und 3.4 vereinbart. Insbesondere die genaue Definition und Abgrenzung des Begriffes „Wald“ wurde festgelegt. Hierbei wurden Bandbreiten für Mindestflächen (0,05–1 ha), die Mindestbewuchsdichte (10–30 %) und die Mindesthöhe (2–5 m) des Pflanzenbewuchses festgelegt, aus denen die verpflichteten Parteien Rahmenwerte für eine nationale Definition des Begriffes „Wald“. wählen müssen. Vor Beginn der ersten Verpflichtungsperiode (d. h. vor 2008) müssen die verpflichteten Staaten festlegen, welche der Bewirtschaftungsmaßnahmen, d. h. Forst-, Ackerland- und Gründlandbewirtschaftung sowie Begrünung von Ödland, für sie unter Artikel 3.4 KP anrechenbar sein sollen. Für Aufforstung und Wiederaufforstung ist keine Festlegung notwendig. Senkenprojekte im Inland generieren Emissionsreduktionsgutschriften, so genannte Removal Units (RMU), die nicht in die nächste Verpflichtungsperiode übertragen werden können. Zudem unterliegen sie in der ersten Verpflichtungsperiode gewissen Einschränkungen bezüglich ihrer Anrechenbarkeit. So können Bewirtschaftungsmaßnahmen nur bis zu einer für jede Partei individuell festgelegten Obergrenze angerechnet werden. Für Deutschland beträgt diese Obergrenze 1,24 Millionen Tonnen Kohlenstoff pro Jahr. Auch für Senkenprojekte im Ausland existieren Restriktionen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist nun, dass jetzt die Verhandlungen für die POST-2012 Periode beginnen. Und natürlich ist LULUCF in diesen Verhandlungen ein wichtiges Thema. Die Forstwirtschaften Mitteleuropas sollten deshalb jetzt schon beginnen, darüber nachzudenken, wie man ihre Leistungen in den nächsten Verpflichtungsperioden berücksichtigen soll.

Erforschung und geschützte Wälder

Nicht nur die Grundlagenforschung hilft heute bei der Erforschung noch unbekannter Urwaldgebiete. Die Pharmaindustrie erzielt durch den Aufkauf von Urwaldflächen und die Entsendung von Biologen zur Erforschung des Areals bereits einige Erfolge bei der Auffindung neuer Wirkstoffe für Medikamente. Diese Form des „Sponsorings“ von Umweltschutz dient nicht ausschließlich zu propagandistischen Werbezwecken.

Weltweit werden Wälder als Lebensräume für Pflanzen- und Tierarten von Staaten unter Schutz gestellt. Verschiedenste Programme dienen dem Umweltschutz und werden zu diesem Zweck von den Industriestaaten auch finanziell gefördert. Damit ist nicht nur der Schutz von Urwäldern gemeint, sondern beispielsweise auch die Einrichtung von Bannwäldern in Europa. Diese Wälder dürfen sich, begleitet von der Forschung, wieder zu Urwäldern entwickeln.

Bestandsentwicklung und Zustand mitteleuropäischer Wälder und Forsten

Deutschland

Datei:50Pfennig Gerda Jo Werner kl.jpg
Die deutsche Eichen-Pflanzerin

Die Waldfläche in Deutschland beträgt nach der zweiten Bundeswaldinventur 11.075.798 Hektar, entsprechend 31 % der Staatsfläche. Davon sind rund 44 % Privatwald, 32 % Staatswald (29 % Landeswald und 3 % Bundeswald), 19 % Körperschaftswald und 5 % Treuhandwald. Dieser vergleichsweise hohe Waldanteil ist den Aufforstungsbemühungen hauptsächlich des 19. Jahrhunderts zu verdanken.

Die Waldfläche wächst weiter, in den letzten 15 Jahren um durchschnittlich 3.500 ha/a. Im Vergleich zur Waldfläche sind 25 % Deutschlands der Siedlungsfläche zuzurechnen, davon sind 50 % vollständig versiegelt (täglich um 129 ha oder 47.000 ha/a zunehmend). Dadurch werden jährlich rund 3.500 ha Wald zerstört. Die Zunahme der Waldfläche ergibt sich durch Aufforstungen (hauptsächlich von landwirtschaftlichen Flächen) und die sukzessive Bewaldung degenerierter Moorstandorte.

Deutschland ist damit dennoch wieder eines der waldreichsten Länder in der EU. Dies gelang unter anderem durch die Entwicklung der Forstwirtschaft.

Allerdings weicht die Baumartenzusammensetzung erheblich von der potentiell natürlichen Zusammensetzung ab. Von Natur aus wären 67 % der Landfläche Deutschlands von Buchenmischwäldern, 21 % von Eichenmischwäldern, 9 % von Auwäldern oder feuchten Niederungswäldern, 2 % von Bruchwäldern und 1 % von reinen Nadelwäldern bedeckt (Meister u. Offenberger, Zeit des Waldes, S. 36, s. u. Literatur). Die jetzige Baumartenverteilung liegt bei 14,8 % Buchen, 9,6 % Eichen, 15,7 % anderer Laubbäume, 28,2 % Fichten, 1,5 % Tannen, 23,3 % Kiefern und 4,5 % anderer Nadelbäume (2. Bundeswaldinventur, s. u.). Der große Anteil von Fichte und Kiefer liegt in den forstwirtschaftlichen Praktiken der letzten 150 Jahre begründet: Diese Baumarten sind schnellwüchsig und anspruchslos und wurden daher zur Aufforstung von degenerierten Standorten wie Heiden, trockengelegten Mooren und übernutzten Niederwäldern insbesondere im 19. Jahrhundert verwendet. Andererseits leiden besonders Fichtenbestände unter Wind- und Schneewurf sowie Insektenschäden (z. B. durch Borkenkäfer) und führen zu einer Versauerung der Böden.

Da Fichten und Kiefern relativ unempfindlich gegen Wildverbiss sind (meist ist eine Umzäunung der Jungkulturen nicht nötig) und vielerorts die relativ hohen Schalenwilddichten das Aufkommen von stärker verbissgefährdeten Laubbäumen und Tannen verhindern, fällt es der Forstwirtschaft schwer, den hohen Fichten- und Kiefernanteil der deutschen Wälder zu senken.

Bezüglich des Holzvorrates je Fläche liegt Deutschland mit 319,9 m³/ha im europäischen Vergleich an dritter Stelle. Mit 3,38 Mrd. m³ weist Deutschland den größten absoluten Holzvorrat in Europa auf (Schweden 2,93 Mrd. m³; Frankreich 2,98 Mrd. m³; Finnland 1,94 Mrd. m³).

Die zweite Bundeswaldinventur – Das Wichtigste in Kürze

Lärchenmischwald im Süden Österreichs

Österreich

In Österreich beträgt die Waldfläche etwa 47 %. Zwei Drittel sind auch nach den letzten Waldinventuren intakt. Probleme bilden nur die Schutzwälder. Es wächst auch um 30 % mehr Holz nach als verbraucht wird oder durch Windbruch oder Wildverbiss geschädigt wird. Nicht nur durch Aufforstungen, sondern auch durch Stilllegungen von landwirtschaftlichen Flächen erobert der Wald wieder Gebiete zurück. Da teure Holzbringung im Wettbewerb zu billigeren Importen stehen, wird oft das Holz im Wald nicht geschlagen.

Größter Waldeigentümer sind die österreichischen Bundesforste. Der waldreichste Bezirk in Österreich ist der Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich, der an die 80 % Waldfläche aufweist. Der Hauptteil ist Nadelwald, wobei die Fichte über 50 % aller Baumarten ausmacht. An zweiter Stelle steht die Buche mit 10 %, alle anderen Baumarten sind weit seltener. Das Bundesland Steiermark besitzt die größte Waldfläche Österreichs.

Bezüglich des Holzvorrates je Fläche liegt Österreich mit 325,0 m³/ha im europäischen Vergleich an zweiter Stelle.

Schweiz

Rund ein Drittel der Schweiz ist bewaldet. Das ist relativ viel, wenn man berücksichtigt, dass große Teile des Landes aufgrund der Topographie keine Bewaldung zulassen. Bezüglich des Holzvorrates je Fläche belegt die Schweiz mit 336,6 m³/ha den europäischen Spitzenplatz. Obwohl Stürme wie Vivian oder Lothar große Schäden anrichteten, hat der Wald in den letzten zwanzig Jahren um 4 Prozent zugenommen. Dabei wird nur rund die Hälfte des nachwachsenden Holzes genutzt. Mit dem ungenutzten Teil könnte man rund 500.000 Einfamilienhäuser heizen. Dies bedeutet, dass der Holzschlag aus ökologischen Gründen deutlich gesteigert werden könnte und die herrschende Überalterung des Schweizer Waldes so gelöst werden könnte. Aus wirtschaftlichen Gründen ist vielerorts der Holzschlag jedoch nicht lukrativ.

In den Alpen erfüllen die Wälder eine wichtige Schutzfunktion gegen Lawinen und Erosion. Diese Schutzwälder machen rund 10 Prozent der Schweizer Waldfläche aus und stehen unter besonderem Schutz. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft beschäftigt sich mit der Nutzung und dem Schutz von Landschaften und Lebensräumen, mit Schwerpunkt auf Wäldern und Naturgefahren.

siehe auch

Einzelnachweise

  1. Georg Sperber, Stephan Thierfelder: Urwälder Deutschlands. BLV, München, Wien und Zürich 2005, ISBN 3-405-16609-8
  2. Max Hägler: Ausbeutung in Bayerns Wald in taz, die tageszeitung vom 27.6.2007, Seite 3

Literatur und Quellen

Film

Wiktionary: Wald – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Wald – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Wald – Zitate

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