„Die Sendung mit der Maus“ – Versionsunterschied

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== Spin-off ==
== Spin-off ==
Um den Bedürfnissen, den Interessen und dem Entwicklungsstand der Vorschulkinder gerecht zu werden, ist [[Die Sendung mit dem Elefanten]] entwickelt worden, die sich speziell an Drei- bis Sechsjährige richtet.
Um den Bedürfnissen, den Interessen und dem Entwicklungsstand der Vorschulkinder gerecht zu werden, ist [[Die Sendung mit dem Elefanten]] entwickelt worden, die sich speziell an Drei- bis Sechsjährige richtet. Zudem soll es ab 2008 im Internet eine eigene Sendung mit der Ente geben <ref>[http://www.tagesspiegel.de/medien-news/ARD;art15532,2354193 Tagesspiegel: Das blaue Wunder]</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 3. Dezember 2007, 20:06 Uhr

Die Sendung mit der Maus (ursprünglich: Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger) ist eine Kindersendung der ARD. Sie wurde 1971 von Dieter Saldecki, Gert Kaspar Müntefering und Armin Maiwald entwickelt und läuft seither fast jeden Sonntag um 11:30 Uhr.

Fernsehgenre

Die „Sendung mit der Maus“ ist eine Wissenssendung für Kinder, die aber auch von Erwachsenen angesehen wird. Zielgruppe sind ältere Kindergartenkinder und Grundschüler bis etwa zur dritten Klasse. Laut Welt am Sonntag vom 6. November 2005 beträgt das Durchschnittsalter der Zuschauer allerdings 39 Jahre.

Produziert wird die Sendung gemeinsam von WDR, RBB, SR und SWR.

Seit 6. Oktober 2005 überträgt Arte am Sonntagmorgen im deutschsprachigen Programm eine französische Version der Sendung mit der Maus, in der französischen Variante heißt die Sendung „La souris souriante“ (Die lächelnde Maus). Seit dem 7. März 1999 hat die Sendung auch einen eigenen Internetauftritt.

Während zuvor schon einzelne Filme im Breitbildformat präsentiert wurden, wird die Sendung seit dem 8. April 2007 komplett in 16:9 ausgestrahlt.

Inhalt

Armin Maiwald, der „Moderator“ und Erfinder, Christoph Biemann, der ursprünglich nur als Regisseur tätig war und seinen ersten Auftritt 1983 hatte, und seit 1999 Ralph Caspers, der als Nachfolger der beiden Erstgenannten gilt, erklären ihrem Publikum in kleinen Einspielfilmen (den sogenannten „Sachgeschichten“) auf einfache Art und Weise mitunter sehr komplexe Vorgänge und Themen. Einen Kurzauftritt hatte dabei auch Peter Lustig 1973, der ursprünglich als Tontechniker arbeitete.

Das Alte Rom, Brennnesseln, das Archimedische Prinzip, Bundestagswahl, Tschernobyl, Kettenreaktion, Internet, Nachkriegszeit, die Weltraumstation Mir, die Herstellung unzähliger Produkte (vom Bleistift über Tennisball bis zum Flugzeug) und vieles mehr wurden und werden dem Zuschauer auf sehr anschauliche Weise nähergebracht.

Die Sendung selbst dauert ca. 30 Minuten. Die Vorstellung der Themen einer Sendung geschieht zuerst in Deutsch, dann in einer Fremdsprache (gefolgt von der Erklärung, z. B. „Das war Norwegisch.“). Ein weiterer fester Bestandteil der Sendung sind Kinderlieder, filmische Umsetzungen von Gedichten (beispielsweise Fünfter Sein von Ernst Jandl, realisiert von Norman Junge), wechselnde Miniserien (die sog. Lachgeschichten), wie beispielsweise Der kleine Maulwurf oder Petzi und Käpt’n Blaubär. Letzterer erzählt seit vielen Jahren in so gut wie jeder Folge am Ende eine seiner (Lügen-)Geschichten. In der Staffelpause von Käpt’n Blaubär, seit Frühjahr 2007, wird er von der Animationsserie Shaun das Schaf vertreten, seit dem Ende der Deutschlandreise sind beide Serien zu sehen.

Weiterer Bestandteil sind die sogenannten „Sachgeschichten“, meist ein Film von und mit Armin und einer von und mit Christoph. Diese Geschichten werden meist in einer Folge abgeschlossen. Bei längeren Filmen werden sie meist von einer „Maus“, also einem Kurzfilm mit der Maus unterbrochen. Nicht von Beginn an, aber heute in der Regel sind Sach- und Lachfilm auch thematisch verbunden.

Besonders komplexe Themen werden auf mehre Folgen verteilt, z.B. beim Bau eines Airbus, den ein Kamerateam über lange Zeit verfolgte. Besondere Themen, wie die Sendung nach der Katastrophe von Tschernobyl oder über die Nachkriegszeit bekommen eine Art Sondersendung, die nur dieses Thema behandeln.

Für diese Leistung wurde die Sendung (z.B. die „Atom-Maus“) mehrfach ausgezeichnet (siehe unten), erhielt generelle Anerkennung und läuft inzwischen in fast 100 Ländern (wenn auch selten komplett), womit sie als eine der erfolgreichsten deutschen Fernsehproduktionen überhaupt gilt.

Maiwalds charakteristische Stimme und teils flapsige Art, mit der er die Filme kommentiert, dürften auch heutzutage noch den meisten, die die Sendung nicht regelmäßig verfolgen, bekannt sein und wurde mittlerweile auch häufiger parodiert (siehe auch Wissenswertes).

Dass Christoph Biemann immer in einem grünen Pullover auftritt, hat einen einfachen Grund: Für einen längeren Film, in dem er immer wieder zu sehen war, brauchte er identische Kleidung, um immer gleich auszusehen. Dass er zu Beginn einen grünen Pullover anhatte, war eigentlich nur ein Zufall. So wurden mehrere Exemplare beschafft, und schließlich trug er die übrigen Pullover auch in anderen Filmen auf und schuf so unbeabsichtigt sein Markenzeichen.

Die Maus läuft vom WDR zum Dom

Die Maus, die der Sendung ab dem 23. Januar 1972 ihren Namen gab und die gemeinsam mit ihren Freunden – dem kleinen blauen Elefanten und der gelben Ente – in kleinen Einspielfilmchen, den sogenannten Mausspots, zu sehen ist, wurde von der Künstlerin Isolde Schmitt-Menzel erschaffen. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte die Maus in der Lachgeschichte „Die Maus im Laden“, einer von Isolde Schmitt-Menzel illustrierten Bildergeschichte. Die Animationen werden vom Zeichentrickfilmer Friedrich Streich erstellt, die berühmte Eröffnungsmelodie stammt von Hans Posegga. Die Maus war auf der Mir auch als Stofftier zu Gast.

Besonderes

Ende der 1990er-Jahre wurde eine Wanderausstellung namens MAUS OLEUM zusammengetragen, die sich bis 2004 auf Tour befand.

Eine steinerne Maus-Statue, die in einer Maus-Sendung von einem Bildhauer geschaffen wurde, ziert seitdem den Eingangsbereich des WDR.

1996 komponierte Stefan Raab anlässlich des 25. Geburtstag der Sendung das Lied Hier kommt die Maus, das es bis auf Platz 2 der deutschen Charts schaffte. 400.000 Exemplare wurden von diesem Hip-Hop-Remix der bekannten Titelmelodie verkauft; Raab erhielt eine Goldene Schallplatte.

Aktion „Frag doch mal...“

Am 15. Mai 2005 startete die Sendung mit der Maus die Aktion „Frag doch mal...“, bei der die meistgestellten Kinderfragen ermittelt werden sollten. Insgesamt wurden über 75.000 Fragen gesammelt. Am 8. April 2006 wurde die Sendung ein weiteres Mal im Ersten ausgestrahlt.

Die WDR Medienforschung gab bei Prof. Dr. Lothar Mikos von der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam eine Begleitstudie in Auftrag, in der durch Interviews typische Interessengebiete ermittelt werden sollten. Sie ergab, dass sich Kinder für praktisch alles interessieren und es keine typischen Kinderfragen gibt.

Dies spiegelte sich auch in dem Fragenspektrum der Aktion „Frag doch mal...“ wider: Die meistgestellte Frage wurde nur 781mal gefragt (ca. 1 Prozent).

Die Top 10 der meistgestellten Kinderfragen

  1. Warum ist der Himmel blau?
  2. Alles über Maus und Elefanten
  3. Wie entsteht ein Regenbogen?
  4. Wie funktioniert ein Fernseher?
  5. Wie fliegen Flugzeuge?
  6. Warum erscheint Meerwasser blau?
  7. Was ist Strom?
  8. Wie kommt die Musik auf die CD?
  9. Wie funktioniert ein Computer?
  10. Warum ist die Banane krumm?

Deutschlandreise 2007

Im Frühjahr 2007 gab es einen weiteren Aufruf, bei dem die Kinder Fragen an das Maus-Team schicken konnten. Diesmal allerdings sollten die Fragen in Form von Rätseln geschickt werden, die dann jeweils abwechselnd von Armin, Christoph und Ralph gelöst werden sollen. In den Sommermonaten wurden die Lösungen vom 15. Juli bis 19. August 2007 ausgestrahlt[1].

15. Juli 2007

22. Juli 2007

  • 3. Rätsel (Ralph): Welchen Beruf hat der Vater von Leon? Er wird nur von Männern ausgeübt und wurde bisher auch noch nie von einer Frau ausgeübt! Es gibt ihn insgesamt 750mal in ganz Deutschland. Der Beruf ist ganz wichtig und jeder kennt ihn. Lösung: Lotse
  • 4. Rätsel (Christoph): In welchem der ältesten Rathäuser Deutschlands befindet sich ein anerkanntes Naturschutzgebiet und welche Mäuse leben dort? Lösung: Duderstadt, der Dachboden des Rathauses ist ein anerkanntes Naturschutzgebiet da hier Fledermäuse wohnen.
Lösung des 6. Rätsels: Grabplatte auf der Terrasse von Schloss Sanssouci in Potsdam (von Bewunderern mit Kartoffeln belegt).

29. Juli 2007

  • 5. Rätsel (Armin): Durchfahrt den kürzesten Fluss Deutschlands von der Quelle bis zur Mündung, soweit dies möglich ist. Lösung: Die Pader in Paderborn.
  • 6. Rätsel (Ralph): Findet den ungewöhnlichen Ort in Potsdam, an dem Kartoffeln liegen, und jemand, der diese dorthin legt und erklärt, was das soll. Lösung: Das Grab von Friedrich dem Großen im Park von Sanssouci.

5. August 2007

  • 7. Rätsel (Christoph): In welchem Ort im Umkreis von 50 km von Paderborn schwimmen Seifenblasen in der Luft? Lösung: Auf der Grenzschicht zwischen CO2 und Luft in der Dunsthöhle in Bad Pyrmont.
  • 8. Rätsel (Armin): Finde in der sächsischen Schweiz eine Aussichtsplattform, von der man eine Fähre sieht, die ohne Motor fährt. Lösung: Gierseilfähre auf der Elbe

12. August 2007

  • 9. Rätsel (Ralph): Kennt ihr die Geschichte von der Mumie, die ein Dachdecker gewesen sein soll? Welches Geheimnis wurde von den Forschern gelüftet? Lösung: Im Bleikeller in Bremen liegt eine Mumie, von der man lange Zeit dachte, sie sei ein vom Dach gestürzter Dachdecker. Dabei handelt es sich um einen erschossenen Soldaten aus dem Dreißigjährigen Krieg.
  • 10. Rätsel (Christoph): Welche Familie macht seit mehreren Jahrhunderten etwas Besonderes in Stadtlohn und was ist es? Lösung: Eine Familie, die das traditionelle Beiern ausübt.

19. August 2007

  • 11. Rätsel (Ralph): Findet in Bad Harzburg den Geheimgang, durch den König Heinrich IV. vor ca. 1.000 Jahren seinen Belagerern entkommen ist und zeigt ihn. Lösung: Ein Geheimgang im Brunnen der Harzburg
  • 12. Rätsel (Armin): Ein schnelles Tier gibt in Paderborn ein Rätsel auf. Wie lautet der Rätselvers und wo sieht man die Lösung? Lösung: Das Dreihasenfenster im Kreuzgang des Paderborner Dom. Der Rätselvers lautet: "Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei"

Wissenswertes

  • Viele bringen den Satz „Klingt komisch, ist aber so.“ mit der Sendung mit der Maus in Verbindung, obwohl er dort nicht ein einziges Mal gesagt wurde. Tatsächlich wurde dieser Satz von dem Komiker Christian Tramitz benutzt, als er Peter Lustig von der Sendung Löwenzahn parodierte. Außerdem taucht der Satz bei Extra3 auf.

Auszeichnungen (Auswahl)

Außerdem erhielt die Sendung rund 75 weitere nationale und internationale Preise.

Spin-off

Um den Bedürfnissen, den Interessen und dem Entwicklungsstand der Vorschulkinder gerecht zu werden, ist Die Sendung mit dem Elefanten entwickelt worden, die sich speziell an Drei- bis Sechsjährige richtet. Zudem soll es ab 2008 im Internet eine eigene Sendung mit der Ente geben [2]

Literatur

  • Dirk Ulf Stotzel: Das Magazin „Die Sendung mit der Maus“: Analyse einer Redaktions- und Sendungskonzeption. Harrassowitz, Wiesbaden 1990, ISBN 3-447-02991-9
  • Sophie von Lenthe: Das Mausbuch - Die besten Lach- und Sachgeschichten der "Sendung mit der Maus" Verlag Zabert Sandmann GmbH, München 2000 (1. Auflage), ISBN 3-932023-61-7
  • Frag doch mal ... die Maus! Die meistgestellten Fragen an die Maus. cbj, München 2005, ISBN 978-3-570-13094-0

Diskografie

Quellen

  1. Deutschlandreise
  2. Tagesspiegel: Das blaue Wunder

Weblinks