„Räbke“ – Versionsunterschied

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* [http://www.braunschweig-touren.de/Seiten/Raebke1.htm Räbke auf Braunschweig-Touren]
* [http://www.elm.de Verkehrsverein Nord-Elm]

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Version vom 16. Oktober 2010, 16:00 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Räbke
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Räbke hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 12′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 52° 12′ N, 10° 53′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Helmstedt
Samtgemeinde: Nord-Elm
Höhe: 134 m ü. NHN
Fläche: 11,29 km2
Einwohner: 778 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38375
Vorwahl: 05355
Kfz-Kennzeichen: HE
Gemeindeschlüssel: 03 1 54 017
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Steinweg 15
38373 Süpplingen
Website: www.raebke.de
Bürgermeister: Rainer Angerstein
Lage der Gemeinde Räbke im Landkreis Helmstedt
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Karte

Räbke ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Nord-Elm im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen, die erstmals 1046 als Redepke urkundlich erwähnt wird. Das Dorf am Nordost-Rand des Elms ist ein beliebter Naherholungsort mit einem ausgedehnten Wanderwegnetz, beginnend im Quellgebiet der Schunter.

Das idyllische Dorf hebt sich mit seinen gut erhaltenden Fachwerkhäusern sowie einem großen Bestand an Linden von den anderen Dörfern der Elm-Börde-Region ab. Die Schunter verläuft zweigeteilt mitten durch den Ort.

Am Ortsrand gibt es ein Freibad mit Campingplatz. Daran grenzt der "Ferienpark Nord-Elm" an mit einer größeren Ferienhaussiedlung.

Geschichte

Name

In urkundlichen Erwähnungen wird Räbke 1205 als Ridepe, 1225 als Redepe, 1333 als Rideppe und 1399 als Redepke erwähnt. Der damalige Ortsname basiert auf dem Begriff rid-apa, was Rietwasser bedeutete. Das Riet steht dabei für Riede, womit ein kleiner Bach gemeint ist. Wahrscheinlich basiert die Benennung auf der Schunter, die den Ort passiert und rund 1 km nach ihrer Quelle noch ein kleines Gewässer ist.

Papiergeschichte

Räbke war im 18. und 19. Jahrhundert mit dem neu begründeten Gewerbezweig von Papiermühlen an der Schunter ein bedeutender Ort in der überregionalen Papierproduktion. Das war auch durch die Nähe zur Universitätsstadt Helmstedt mit seinem erheblichem Papierbedarf für Bücher begründet. Anfang des 18. Jahrhunderts existierten am Ort vier Papiermühlen, mehr als irgendwo sonst im Bereich des heutigen Niedersachsens auf so engem Raum.

Die Mühlengründungen gehen auf einen Papiermangel zurück, der 1576 bei der herzöglichen Welfenuniversität zu Helmstedt herrschte. Der Helmstedter Patrizier, Buchhändler und Mäzen Hermann Brandes gründete darauf zur Versorgungssicherheit mehrere Papiermühlen in Räbke. Dies war 1594 zunächst die Mittelmühle (im mittleren Bereich zwischen Schunterquelle und Ort), die von „seiner Fürstl. Gnaden Julius Universität zur Ehren“ konzessioniert wurde. Diese Maßnahme führte zu Auseinandersetzungen in einem regelrechten „Mühlenkrieg“ mit den Edelherren von Warberg. Im Verlauf kam es wohl auch Gebäudebeschädigungen, denn in Überlieferungen ist die Rede „Einreißung der newen Gebew“.

Die Räbker Papierproduktionsstätte lieferte jahrelang in fürstlichem Auftrag das Papier für die Herstellung der 1607 bis 1609 in Helmstedt gedruckten „Braunschweigischen Historischen Handlungen“ des Professors Henrich Meibom – ein Mammutwerk und Lieblingsprojekt des Braunschweiger Herzogs Heinrich Julius.

Eine weitere Papiermühle war die Obermühle (unmittelbar unterhalb der Quelle), im 19. Jahrhundert als „Holländische Papiermühle“ bezeichnet. Sie arbeitete mit reinstem Wasser, auf das die Papiermacherei besonders angewiesen war. Auch technisch war die Mühle auf der Höhe: 1743 wird sie beschrieben als

... eine neue, dem Lande sehr nützliche Fabrique, weil sie so schönes besonderes und großes Schreib- und Druckpapier zu machen weiß, welches sich im ganzen Lande nicht hat finden lassen.

Die Räbker Papiermühlen produzierten eine bessere Qualität bei günstigerem Preis als die Konkurrenz der von Honrodtschen Mühlen in Veltheim und Sickte. Die Braunschweigische Landesregierung bevorzugte die Räbker Mittelmühle aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit sogar gegenüber der eigenen herzoglichen Mühle in Oker im Harz. Bei den Grundmaterialien, wie Lumpen, und auch zur Rationalisierung des Herstellungsprozesses wurde in Räbke mit den skurrilsten Materialien experimentiert. Die Wasserzeichen der damals produzierten Papiere trugen den Ortsnamen RAEPKE.

Literatur

  • Joachim Lehrmann: Helmstedter und Räbker Buch- und Papiergeschichte, Lehrte 1994, Lehrmann-Verlag, ISBN 3-9803642-0-8

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).

Weblinks

Commons: Räbke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien