4. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 136

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4. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 136

Aktiv 1. April 1887 bis Januar 1919
Staat Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Unterstellung XV. Armee-Korps
Ehemalige Standorte Straßburg

Das 4. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 136 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Geschichte

Das Regiment wurde durch Allerhöchste Kabinetts Ordre (A.K.O.) vom 11. März 1887 am 1. April 1887 aufgestellt. Es wurde durch Abgaben einzelner Kompanien von folgenden Infanterieregimentern gebildet: I. Bataillon: 4. Kompanie des Infanterieregiment 8 (4./IR 8,) 6./IR 48, 6./IR 52, 8./IR 12; II. Bataillon: 5./IR 20, 8./IR 24, 12./IR 35, 12./IR 64; III. Bataillon: 2./IR 93, 10./IR 27, 12./IR 26, 8./IR 66. Die Garnison war Straßburg.

Gemeinsam mit dem Infanterie-Regiment „König Wilhelm II. von Württemberg“ (6. Königlich Sächsisches) Nr. 105 bildete es die zur 30. Division gehörende 85. Infanterie-Brigade.

Unterstellungen

  • 02. August 1914 bis 2. April 1915 – 85. Infanterie-Brigade (30. Infanterie-Division)
  • 03. bis 15. April 1915 – 60. Infanterie-Brigade (30. Infanterie-Division)
  • 16. April 1915 bis 30. Juli 1916 – 229. Infanterie-Brigade (115. Infanterie-Division)
  • 31. Juli bis 10. September 1916 – 115. Infanterie-Division
  • 11. September 1916 bis 2. Dezember 1918 – 229. Infanterie-Brigade (115. Infanterie-Division)

Erster Weltkrieg

Das Regiment machte am 2. August 1914 mobil. Nach schweren Verlusten bei Blanzy wurden die Reste des Regiments in einem Bataillon zusammengefasst. Ende des Monats war das Regiment wieder aufgefüllt. Infolge weiterer Verluste löste man am 20. August 1918 die 4., 8. und 11. Kompanie auf.

Verbleib

Nach Kriegsende marschierten die Reste des Regiments nach Bad Wildungen, wo die Einheit ab Januar 1919 zunächst demobilisiert und schließlich aufgelöst wurde. Aus Teilen hatte sich Ende Dezember 1918 bereits ein Freiwilligen-Bataillon gebildet, das als I. Abteilung der 1. Landesschützen-Brigade (Landesschützenkorps) angehörte. Im Februar 1919 erfolgte außerdem die Aufstellung einer Freiwilligen-Kompanie, die dann als 5. Kompanie des FreikorpsEulenburg“ fungierte.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung, General der Infanterie Hans von Seeckt, vom 24. August 1921 die 16. Kompanie des 12. Infanterie-Regiments in Halberstadt.

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum[1]
Oberst Paul Patrunky 01. April 1887 bis 23. März 1890
Oberst Karl von Bardeleben 24. März 1890 bis 20. April 1894
Oberstleutnant Heinrich Gisevius 21. April 1894 bis 17. Oktober 1895
Oberst Adolf Pagenstecher 18. Oktober 1895 bis 16. Dezember 1898
Oberst Ernst von Twardowski 17. Dezember 1898 bis 21. April 1902
Oberst Franz Wahnschaffe 22. April 1902 bis 9. Mai 1905
Oberst Hans Hering 10. Mai 1905 bis 16. November 1906
Oberst Wilhelm von Rintelen 17. November 1906 bis 26. Januar 1909
Oberst Justus Roeder 27. Januar 1909 bis 21. April 1912
Oberst Friedrich von Scherbening 22. April 1912 bis 31. März 1914
Oberstleutnant/Oberst Stephan Matthies 01. April bis 18. September 1914
Oberstleutnant Kurt Marschall von Bieberstein 19. September 1914 bis 9. November 1916
Oberst Springmann 10. November bis 26. Dezember 1916
Major Friedrich Münzer 24. Januar 1917 bis 28. September 1918
Major Günther von Scheliha 29. September 1918 bis Demobilisierung

Literatur

  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 220.

Einzelnachweise

  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1992. ISBN 3-7648-1782-8. S. 344.