49. Infanterie-Brigade (1. Großherzoglich-Hessische)

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49. Infanterie-Brigade (1. Großherzoglich-Hessische)

Aktiv 1867
Staat Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Unterstellung XVIII. Armee-Korps
Standort Darmstadt
Ehemalige Standorte Darmstadt

49. Infanterie-Brigade (1. Großherzoglich-Hessische) war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Vom Norddeutschen Bund bis zum Ersten Weltkrieg

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Mit der Annexion des Landes Hessen durch Preußen im Jahre 1866 wurde die Hessen-kasselsche Armee aufgelöst und ihre Truppenverbände in die Preußische Armee eingegliedert. So wurde am 7. April 1867[1] aus der 1. Hessischen Infanterie-Brigade (Leib-Garde) die 49. Infanterie-Brigade gebildet[2]. Sie bestand aus dem 1. Infanterie-Regiment (Leibgarde-Regiment) in Worms, dem 2. Infanterie-Regiment (Regiment Großherzog) in Offenbach und dem 1. Jäger-Bataillon in Gießen. 1868 folgte mit der Neugliederung der Landwehr-Bezirks-Einteilung die Umstrukturierung der Brigade. Dieser wurde das 1. Großherzoglich-Hessische Landwehr-Regiment 115 mit den Landwehr Bataillonen Gießen, Friedberg und Darmstadt zugeteilt. Mit dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges im Spätsommer 1870 stürmten die Soldaten der 49. Infanterie-Brigade gemäß dem Divisionsbefehl westwärts und bewährten sich am 16. August 1870 in der Schlacht bei Mars-la-Tour[3].Zwei Tage später rückte die Einheit in die Schlacht bei Gravelotte und am Monatsende war sie an der Schlacht von Noisseville beteiligt. Mit der Belagerung von Metz gelang es dem deutschen Militär, die Französische Armee zur Kapitulation zu bewegen. Dabei stand die Brigade unter dem Befehl von Generalmajor Adolf von Wittich[4].

Nach dem Krieg wurde die Brigade zusammen mit der 50. Infanterie-Brigade der 25. Infanterie-Division unterstellt, die zum XI. Armeekorps gehörte.[5] Am 19. Juni 1897 wurde Generallleutnant Heinrich von Fransecky die Befehlsgewalt über die 49. Infantierie-Brigade übertragen. 1912 gehörte die 49. Infanterie-Brigade, geführt von Generalmajor Franz von Branconi, weiterhin zur 25. Infanterie-Division und war dem XVIII. Armee-Korps unterstellt, das wiederum zur VII. Armee-Inspektion gehörte.[6]

Erster Weltkrieg

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Im Juli 1913 wurde Generalmajor Paul von Uthmann (1857–1918) zum Brigadekommandeur ernannt. Die Führung des Infanterie-Regiments Nr. 115 oblag dem Oberstleutnant Ludolf von Oven. Der Oberbefehl über die Truppen lag beim XVIII. Armee-Korps, das von General Dedo von Schenck (1853–1918) geführt wurde. Im August 1914 musste die Brigade im Rahmen der Mobilmachung das Brigade-Ersatzbataillon 49 aufstellen, das später in das Infanterie-Regiment Nr. 168 integriert wurde. Im 1. Kriegsjahr gehörten zur 49. Infanterie-Brigade Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115

Beim Gefecht im Wald von Caures am 21./22. Februar 1916 war das Leibgarde-Infantierie-Regiment Nr. 115 mit 4 weiteren Infanterie-Regimentern im Kampfeinsatz und konnte das Gebiet nördlich von Verdun einnehmen. In der Schlacht um Verdun mussten die Einheiten in einem Grabenkrieg auf beiden Seiten schwerste Verluste hinnehmen. In der Schlacht an der Somme, die im November 1916 ohne eine militärische Entscheidung endete, setzte das XVIII. Armeekorps seine Verbände ein. Hermann von Dresler und Schafenstein war der letzte Kommandeur der 25. Infanterie-Division. Nach dem Waffenstillstand von Compiegne am zog er sich mit den hessischen Truppen aus dem besetzten Gebiet zurück und führte die Einheiten in die heimatlichen Garnisonen.

Übergeordnete Einheiten

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1867 – 1914 25. Infanterie-Division

Untergeordnete Einheiten

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Norddeutscher Bund 1868 1. Infanterie-Regiment (Leibgarde-Regiment) / Worms 2. Infanterie-Regiment (Regiment Großherzog) / Offenbach 1. Jäger-Bataillon / Gießen

1872 – 1889 Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116 1. Großherzoglich Hessisches Landwehr-Regiment Nr. 115 2. Großherzoglich Hessisches Landwehr-Regiment Nr. 116

1889 – 1897 Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116

1897 – 1914 Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115

Soldaten des Leibgarde-Regiments (1. Großherzoglich-Hessisches) Nr. 115

Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116 5. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment Nr. 168

1914 – 1918 Kriegsgliederung vom 2. August 1914 bis zum 17. August 1914 Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116 1. Eskadron Magdeburgisches Dragoner-Regiment Nr. 6

Kriegsgliederung am 8. März 1918 Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 116 Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung Nr. 49 1. Eskadron Magdeburgisches Dragoner-Regiment Nr. 6

Brigadekommandeure

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18. November 1907: Hermann von François

  • Der deutsch-französische Krieg 1870 Schlacht bei Tours

16.8.1870 Schlacht von Bionville Mars-la-Tour, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1885

Commons: 49. Infanterie-Brigade – Sammlung von Bildern
  • 49. Infanterie-Brigade (1. Großherzoglich-Hessische) bei genealogy.net Digitalisat
  • Französisches Armee-Ministerium: Die Schlacht im Wald von Caures Digitalisat
  • Caures Wald, Verdun 1914–1918 Digitalisat

Einzelnachweise

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  1. Sammlung sämtlicher Drucksachen des Deutschen ReichstagesVerlag=Julius Gittenfeld. Berlin 1872 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Geschichte des 2. Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiments (Großherzog) Nr. 116. Ernst Siegrfried Mittler & Sohn, Berlin 1888 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Die 49. Infantereie-Brigade in der Schlacht von Bionville und Mars-la-Tour am 16. August 1870. Ernst Siegrfried Mittler & Sohn, Berlin 1885 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Die Theilnahme der Großh. Hessischen (25.) Division an dem Feldzug gegen Frankreich 1870/1871. Großherzoglicjher Staatsverlag, Darmstadt 1875 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Kriegsministerium: Die Militär-Gesetze des Deutschen Reichs. Ernst Siegrfried Mittler & Sohn, Berlin 1890 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Kriegsministerium: Rangliste der Königlich Preußischen Armee für 1912. Ernst Siegrfried Mittler & Sohn, Berlin (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).