Madulain

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Madulain
Wappen von Madulain
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Maloja
BFS-Nr.: 3783i1f3f4
Postleitzahl: 7523
Koordinaten: 791179 / 162157Koordinaten: 46° 35′ 0″ N, 9° 56′ 0″ O; CH1903: 791179 / 162157
Höhe: 1697 m ü. M.
Höhenbereich: 1669–3158 m ü. M.[1]
Fläche: 16,29 km²[2]
Einwohner: 197 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 12 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
22,8 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.madulain.ch
Madulain
Madulain
Lage der Gemeinde
Karte von MadulainAlbignaseeLej da ChampfèrLago BiancoLago di LeiLago di GeraLago di LivignoLago di S. Giacomo-di FraéleLago di PoschiavoLago di Monte SplugaLai da MarmoreraSilserseeSilvaplanerseeSt. MoritzerseeStazerseeSufnerseeItalienRegion AlbulaRegion BerninaRegion ViamalaRegion Engiadina Bassa/Val MüstairRegion PlessurRegion Prättigau/DavosBever GRBever GRBregagliaCelerina/SchlarignaMadulainMadulainPontresinaLa Punt Chamues-chSamedanSamedanS-chanfSils im Engadin/SeglSilvaplanaSt. MoritzZuozZuoz
Karte von Madulain
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Madulain ([mɐduˈlaɪ̯n]/?, deutsch und bis 1943 offiziell Madulein) ist eine politische Gemeinde in der Region Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Geographie

Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1947

Das Dorf liegt zwischen La Punt Chamues-ch und Zuoz ca. 10 km von St. Moritz entfernt am Ufer des Inn in der Landschaft La Plaiv. Mit nur etwa 200 Einwohnern ist es die kleinste Gemeinde des Oberengadin. Madulain gilt als eines der Dörfer mit dem besterhaltenen Ortskern des Oberengadin und zählt offiziell zu den schönsten Dörfern der Schweiz.[5] Madulain zeichnet sich durch Ursprünglichkeit aus und gehört zum "anderen" Engadin, das ruhiger als St. Moritz und dessen Umgebung ist. Oberhalb des Dorfes thront die Ruine der Burg Guardaval.

Etwa die Hälfte der Fläche der Gemeinde macht die Exklave Val Prünella aus. Die Alp Prünella, am unteren Ende der Val Prünella gelegen, liegt in Luftlinie etwa 10 km südlich vom Dorf Madulain. Sie ist via La Punt Chamues-ch und die landschaftlich interessante Val Chamuera zu erreichen. Die Alp ist ein Ziel für Wanderer und Mountainbiker, mit weiterführenden, anspruchsvollen Wegen Richtung Val da Fain und Berninapass.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1806 1850 1900 1950 1980 2000[6] 2005 2010 2012 2014 2020
Einwohner 93 63 54 77 94 180 116 194 234 232 206

Sprachen

In Madulain wird von einer Minderheit Puter gesprochen, ein Engadiner Dialekt des Rätoromanischen. Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war dies die Umgangssprache für alle Bewohner. Bereits früh kam es zu Sprachwechseln zum Deutschen. So gaben 1880 bloss noch 69 % Romanisch als Muttersprache an. Dieser Wert sank bis 1900 auf 55 %. 1910 war die Gemeinde gekippt; 36 Romanischsprachigen standen 47 Deutschsprachige gegenüber. In der Zwischenkriegszeit wechselte die Sprachmehrheit nochmals zurück (1941 50 % Romanischsprachige). Nach 1970 erfolgte der Sprachwechsel. Obschon sich 1990 noch 50,8 % und im Jahr 2000 43 % auf Romanisch verständigen können, spricht man auf der Gemeinde heute (meist) Deutsch.

Sprachen in Madulain GR
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 42 44,68 % 48 40,00 % 97 53,89 %
Rätoromanisch 35 37,23 % 33 27,50 % 40 22,22 %
Italienisch 15 15,96 % 28 23,33 % 31 17,22 %
Einwohner 94 100 % 120 100 % 180 100 %

Religionen und Konfessionen

1554 wurde die Reformation eingeführt.

Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2005 177 Bewohnern waren 138 (= 77,97 %) Schweizer Staatsangehörige.

Verkehr

Madulain ist angeschlossen an die Bahnstrecke Bever–Scuol-Tarasp und an die Hauptstrasse 27. Am Bahnhof im Dorfzentrum von Madulain hält stündlich der Regionalzug PontresinaSamedanZuozZernezScuol-Tarasp sowie einzelne Kurse des beschleunigten RegioExpress St. MoritzLandquart GR. Die Buslinie 7 von EngadinBus verkehrt halbstündlich von La Punt Chamues-ch über Zuoz abwechselnd nach Cinuos-chel-Brail oder zum Nationalpark. Diese Linie bedient Madulains einzige Bushaltestelle Madulain vih im Dorfzentrum.

Panorama von Madulain, von Norden her gesehen

Wappen

Blasonierung: In Schwarz eine pfahlweise gestellte silberne (weisse) Halbarte belegt mit einem silbernen Horn dessen Schnur um den Schaft der Halbarte geschlungen ist. Das Wappen verbildlicht den Namen der Burg Guardaval oberhalb des Dorfes.

Sehenswürdigkeiten

Unter Denkmalschutz steht die kleine reformierte Dorfkirche.

Literatur

  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
  • Constant Wieser: Madulain. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. August 2008.

Persönlichkeiten

Commons: Madulain – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Madulain ist offiziell schön auf fm1today.ch
  6. Constant Wieser: Madulain. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2008.