Tim Cook

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Tim Cook (2023)
Cooks Unterschrift
Cooks Unterschrift

Timothy Donald „Tim“ Cook (* 1. November 1960 in Mobile, Alabama)[1] ist ein US-amerikanischer Manager und Chief Executive Officer (CEO) des Unternehmens Apple. Von Januar bis Ende Juni 2009 und ab dem 17. Januar 2011 vertrat er seinen Vorgänger Steve Jobs, als dieser aus gesundheitlichen Gründen Auszeiten nahm.[2][3] Am 24. August 2011 übernahm Cook die Position von Steve Jobs dauerhaft.[4][5][6]

Leben

Cook wuchs in Robertsdale im US-Bundesstaat Alabama auf. Sein Vater war Vorarbeiter in einer Werft und seine Mutter Angestellte in einer Apotheke. Er ist der zweite von drei Söhnen.[1]

Am 30. Oktober 2014 sprach Cook als erster amerikanischer Top-Manager (Fortune 500)[7] öffentlich über seine Homosexualität. In einem Artikel für Bloomberg Businessweek schrieb er: „I’m proud to be gay, and I consider being gay among the greatest gifts God has given me.“ („Ich bin stolz, schwul zu sein, und betrachte schwul zu sein als eines der größten Geschenke, die Gott mir gemacht hat.“)[8]

Karriere

Cook studierte bis 1982 Industrial Engineering an der Auburn University[9] und absolvierte seinen MBA 1988 an der Business School der Duke University.[10] Parallel dazu arbeitete er ab 1983 für IBM und war dort zuletzt für Herstellung und Vertrieb der PC-Sparte in Nord- und Südamerika verantwortlich. Zwischen 1994 und 1997 war Cook Chief Operating Officer (COO) der Reseller Division bei Intelligent Electronics, einem Computerhändler mit engen Verbindungen zu Apple. Nach der Zerschlagung von Intelligent Electronics 1997 arbeitete er ein halbes Jahr bei Compaq (als Vizepräsident für Corporate Materials).[11]

Im Jahre 1998 kam Cook zu Apple, nachdem er von Steve Jobs persönlich angeworben worden war.[12] Er war zunächst Senior Vice President of Operations, ab 2002 Executive Vice President of Worldwide Sales and Operations und ab 2004 zudem für das Macintosh-Geschäft verantwortlich. Im Oktober 2005 wurde er COO von Apple. Im November 2005 wurde Cook Mitglied des Aufsichtsrats (Board of Directors) von Nike.[9]

Bereits 2004 hatte Cook Jobs als CEO vertreten. Im Jahr 2009 vertrat er Jobs erneut für einige Monate, da dieser sich einer Lebertransplantation unterziehen musste. Am 17. Januar 2011 gab Jobs bekannt, dass er aus gesundheitlichen Gründen eine weitere Auszeit benötige. Cook führte daraufhin den Konzern zunächst vertretungsweise[13] und wurde nach dem Rücktritt von Steve Jobs am 24. August 2011 offiziell zum CEO berufen.[4][5][6]

Im Oktober 2012 organisierte Cook die Führungsetage bei Apple umfassend neu: Scott Forstall wurde nach Konflikten mit Jonathan Ive und dem bei seiner Einführung in die Kritik geratenen Apple Maps entlassen. Daraufhin wurde Ive mehr Verantwortung für das Design des mobilen Betriebssystems Apple iOS übertragen. Craig Federighi übernahm gleichzeitig die Kontrolle über die iOS-Softwareentwicklung.[14] Apple brachte unter der Führung von Cook u. a. das iPad mini, einen stark überarbeiteten Mac Pro, die Apple Watch, die AirPods, den HomePod, den AirTag, die neue Produktkategorie Mac Studio sowie das iPhone X heraus. Apple etablierte unter der Führung von Tim Cook zudem mehrere Abo-Service-Dienste, u. a. Apple Music, Apple TV+, Apple Arcade und Apple Fitness+.

Cook in den Medien

2012[15] und 2013[16] trat Cook auf der von Walter Mossberg und Kara Swisher organisierten Konferenz D: All Things Digital auf, um über sein Unternehmen, dessen Produkte sowie den digitalen Markt zu sprechen. Über Privates und interne Entwicklungen bei Apple gibt er, wie sein Vorgänger Steve Jobs auch, kaum Auskunft.[17] Im Rahmen einer Wohltätigkeitsauktion wurde im Mai 2013 ein halb- bis ganzstündiges Gespräch mit Tim Cook für 610.000 US-Dollar versteigert.[18] Etwa gleichzeitig mit dem Verkaufsstart des iPhone 5s twitterte Cook 2013 das erste Mal öffentlich.[19]

Vermögen

Laut Fortune habe Cook Apple-Aktien im Wert von etwa 120 Millionen US-Dollar. Dazu kommen Optionen im aktuellen Wert von 665 Millionen US-Dollar, die Cook in den kommenden Jahren einlösen könnte. Im März 2015 erklärte er gegenüber Fortune, dass er sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke spenden wolle.[20][21][22] Seit August 2020 besitzt Cook über eine Milliarde US-Dollar.[23][24] Zu seinem zehnten Jahrestag als Vorstandsvorsitzender erhielt Cook im August 2021 einen Bonus von 5 Millionen Apple-Aktien, die er für mehr als 750 Millionen US-Dollar verkaufte.[25] Laut Forbes Magazine besitzt Cook im April 2022 ein Vermögen von zwei Milliarden US-Dollar; damit steht er auf Platz 1513 der reichsten Menschen der Welt.[26]

Literatur

  • Leander Kahney: Tim Cook. The Genius Who Took Apple to the Next Level. Penguin Random House, 2019, ISBN 978-0-525-53760-1 (englisch).
  • Leander Kahney: Tim Cook. Das Genie, das Apples Erfolgsstory fortschreibt. Plassen, Kulmbach 2019, ISBN 978-3-86470-651-6 (Mit Quellenangaben).
  • Helene Laube, Guido Mingels: Der ewige Nachfolger. Tim Cook hat aus Apple ein hochprofitables Unternehmen gemacht – und ein langweiliges. In: Der Spiegel. Nr. 13, 23. März 2019, S. 60–65.
Commons: Tim Cook – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Michael Finch: Tim Cook – Apple CEO and Robertsdale's favorite son – still finds time to return to his Baldwin County roots. In: AL.com am 24. Februar 2014. Abgerufen am 24. Februar 2014.
  2. derNewsticker.de: Apple-Chef Steve Jobs zieht sich wegen Krankheit zurück 15. Januar 2009, abgerufen am 15. Januar 2009.
  3. ManagerMagazin: Apple-Chef Jobs nimmt erneut Auszeit, abgerufen am 17. Januar 2011.
  4. a b Apple: Steve Jobs Resigns as CEO of Apple. 24. August 2011
  5. a b Apple: Letter from Steve Jobs. 24. August 2011
  6. a b Apple-Chef Steve Jobs tritt mit sofortiger Wirkung zurück in: Focus Online vom 25. August 2011
  7. Marc Pitzke: Coming-out des Apple-Chefs: Tim Cook bricht das letzte Tabu. In: Spiegel Online. 31. Oktober 2014, abgerufen am 9. Juni 2018.
  8. Tim Cook Speaks Up. In: Bloomberg Businessweek, vom 30. Oktober 2014
  9. a b Sharla Wright: Engineering Alumnus Named COO of Apple (Memento des Originals vom 16. Juni 2007 im Internet Archive), Auburn University, 25. Oktober 2005. Abgerufen am 25. August 2011 
  10. Julia Love: Fuqua grad takes reins at Apple (Memento des Originals vom 1. Februar 2010 im Internet Archive), The Chronicle, 14. Januar 2009. Abgerufen am 25. August 2011 
  11. Apple.com: Profil von Tim Cook, abgerufen am 14. September 2011.
  12. DailyTech: Meet Apple's new CEO, Tim Cook (Memento vom 27. August 2011 im Internet Archive) 24. August 2011, abgerufen am 14. September 2011.
  13. FTD.de: Erzwungene Auszeit – Steve Jobs ist wieder krank (Memento vom 20. Januar 2011 im Internet Archive), abgerufen am 17. Januar 2011.
  14. Apple: Apple Announces Changes to Increase Collaboration Across Hardware, Software & Services. 29. Oktober 2012, abgerufen am 19. August 2021.
  15. Kara Swisher: Apple CEO Tim Cook to Appear as Opening Speaker at the D10 Conference. AllThingsD.com vom 10. April 2012, abgerufen am 1. Juni 2014.
  16. Macrumors.com: Full Video of Tim Cook's D11 Interview Now Available. 29. Mai 2013, abgerufen am 1. Juni 2014.
  17. "All Things D Speaker: Tim Cook, abgerufen am 22. September 2013
  18. Apple-Chef: Auf einen Kaffee mit Tim Cook - für 610.000 Dollar - Spiegel Online, abgerufen am 22. September 2013
  19. Handelsblatt: Apple-Chef Tim Cook ist jetzt bei Twitter., abgerufen am 22. September 2013
  20. Apple-Chef will sein Vermögen spenden, abgerufen am 27. März 2015
  21. 785 Millionen US-Dollar: Apple-Chef Cook will sein gesamtes Vermögen verteilen, abgerufen am 27. März 2015
  22. fortune.com: Apple's Tim Cook leads different, abgerufen am 26. März 2015
  23. Schwuler Geldadel: Tim Cook ist jetzt Milliardär. In: Queer.de. 11. August 2020, abgerufen am 11. August 2020.
  24. Anders Melin und Tom Metcalf: Tim Cook Hits Billionaire Status With Apple Nearing $2 Trillion. In: bloomberg.com. 10. August 2020, abgerufen am 11. August 2020 (englisch).
  25. Apple chief executive Tim Cook gets $750m payout. BBC News, 27. August 2021, abgerufen am 27. August 2021 (englisch).
  26. Tim Cook. Abgerufen am 21. April 2022 (englisch).