Bahnstrecke Lausanne–Biel/Bienne
Olten–Lausanne | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (BAV): | 210 (Biel/Bienne–Lausanne) 410 (Olten–Biel/Bienne) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fahrplanfeld: | 210 (Biel/Bienne–Lausanne) 410 (Olten–Biel/Bienne) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 231,6 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Als Jurafusslinie oder auch Jurasüdfusslinie bezeichnet man die schweizerische Eisenbahnstrecke, die ab Olten entlang des namengebenden Jurasüdfusses über Solothurn–Grenchen–Biel/Bienne–Neuenburg–Yverdon-les-Bains nach Morges und weiter nach Genf führt.
Es ist eine wichtige Ost-West-Verbindung in der Schweiz, wobei die Bahnstrecke in Ligerz nur einspurig ausgebaut ist. Dies führt vor allem bei den Regionalzügen zu grossen Problemen. Der Ausbau auf zwei Spuren zwischen Twann und Ligerz mit dem Ligerztunnel ist im Ausbauschritt 2025 des FABI-Projektes enthalten, dessen Finanzierung 2014 beschlossen wurde.
Daneben gibt es noch die Mittellandlinie, die wichtigste Ost-West-Verbindung der Schweiz, die die Stadt Olten über die NBS, Bern, Fribourg und Lausanne mit Morges verbindet.
Wegen der kurvenreichen Strecke am Neuenburgersee wird die Jurasüdfusslinie mit Neigezügen befahren.
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ICN bei Essert-Pittet
Geschichte
Die durchgehende Jurafusslinie wurde in mehreren Etappen verwirklicht.
Der älteste Teilabschnitt ist die von der Compagnie de l’Ouest Suisse (OS) im Jahr 1855 eröffnete Strecke Yverdon–Bussigny–Renens–Morges. 1856 folgte die Verbindungskurve Bussigny–Morges, und 1858 konnte man von Morges dem Genfersee entlang bis nach Genf fahren. 1859 folgte das Stück Yverdon–Vaumarcus, und die Gesellschaft Franco-Suisse (FS) eröffnete die Fortsetzung von Vaumarcus nach Frienisberg, einem provisorischen Bahnhof und Hafen bei Le Landeron am Bielersee, wo über den Seeweg eine Verbindung zum im Jahr 1858 gebauten Bahnhof in Nidau bestand.
Von der anderen Seite her eröffnete die Schweizerische Centralbahn (SCB) im Jahre 1857 die Linie von Olten über Herzogenbuchsee nach Solothurn und dem Jurasüdfuss entlang bis nach Biel. Heute ist die alte Strecke von Herzogenbuchsee nach Solothurn ein Teil der Ausbaustrecke Solothurn–Wanzwil. 1858 baute die SCB eine kurze Strecke vom Bahnhof Biel nach Nidau am Bielersee, von wo aus über den Seeweg eine Verbindung zum im Jahr 1859 gebauten provisorischen Bahnhof in Frienisberg bei Landeron bestand. Als 1860 darauf die Lücke entlang des Nordufers des Bielersees von Biel nach Landeron durch die Gesellschaft Schweizerische Ostwestbahn (OWB) geschlossen wurde, legte die SCB die kurze Strecke von Biel nach Nidau am 10. Dezember 1860 wieder still.
Durch den Lückenschluss am 3. Dezember 1860 war es erstmals möglich, die Schweiz von Osten (St. Margrethen) nach Westen (Genf) ganz per Bahn zu durchqueren; wegen der verschiedenen Bahngesellschaften musste man einige Male umsteigen.
Als letzten Abschnitt der Jurafusslinie eröffnete die SCB im Dezember 1876 die auch Gäubahn genannte Bahnstrecke Olten–Solothurn.
Seit der Einführung des Taktfahrplans tragen die Eisenbahnlinien der Schweiz dreistellige Nummern, die von der Redaktion des Schweizerischen Kursbuchs bestimmt werden. Alle Züge des Abschnitts Lausanne – Cossonay sind im Fahrplanfeld 202 und die gesamte Jurafusslinie im Feld 210 aufgeführt.
2013 wurde mit Solothurn Allmend eine zusätzliche Station zwischen dem Bahnhof Solothurn West und Bellach eröffnet.[2]
Unfälle
Am 22. März 1871 stiess infolge falscher Weichenstellung im Bahnhof Colombier der Franco-Suisse ein Militärextrazug mit Militärangehörigen, die zu der internierten Bourbaki-Armee gehörten, mit einem abgestellten Güterzug zusammen, der aus 22 Kohlewagen und einem Gepäckwagen bestand. Ein Zugführer sowie 22 Internierte starben, 72 Menschen wurden verletzt.[3] Dies war der bis dahin schwerste Eisenbahnunfall in der Schweiz.
Am 2. Oktober 1942 stiess ein Güterzug zwischen Tüscherz und Biel mit einem Personenzug zusammen. Elf Menschen starben, zehn wurden verletzt. Ein übermüdeter Lokomotivführer hatte das Haltsignal überfahren. Nach dem Unfall wurden schweizweit die Ausfahrsignale mit Integra-Signum ausgerüstet.
Am 8. Dezember 1978 starb bei Vaumarcus ein Lokomotivführer, der mit einem Güterzug auf einen vor einem Signal stehenden anderen Güterzug auffuhr. Es entstand grosser Sachschaden.[4] Aus zwei Wagen flossen rund 100 000 Liter flüssiges Bitumen aus und gelangten teilweise in den Neuenburgersee.[5]
Am 4. August 2007 kollidierten zwei Güterzüge der BLS mit je zwei vielfachgesteuerten Re 4/4 frontal im Rangierbahnhof Biel. Ein Lokomotivführer wurde verletzt; es entstand grosser Sachschaden. Wegen Bauarbeiten waren die Güterzüge bei Biel Mett über den Rangierbahnhof umgeleitet worden. Einer der Lokomotivführer hatte keine Streckenkenntnis im Rangierbahnhof.[6]
Am 25. April 2015 entgleisten auf der Höhe des ehemaligen Bahnhofs Daillens die letzten sechs Wagen eines Güterzugs Basel RB–Lausanne-Triage. Mehrere Kesselwagen kippten nach etwa 500 Metern den Bahndamm hinunter. Aus einem der Wagen liefen gut 20 Tonnen konzentrierte Schwefelsäure aus und versickerten im Erdreich. Die Angestellten im nahe gelegenen Paketzentrum der Post wurden evakuiert. Gleise, Fahrleitungen und das Stellwerk in Daillens wurden stark beschädigt. Vor der Unfallstelle wurden eine Blattfeder und ein Radsatzlager gefunden, die offenbar vom drittletzten Wagen des Zuges stammten.[7][8]
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ langer Name: Biel/Bienne|Bözingenfeld/Champs-de-Boujean
- ↑ Neue Haltestelle in der Weststadt heisst definitiv «Solothurn Allmend». In: Solothurner Zeitung. 10. Juni 2013, abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ Zugführer und 22 Internierte tot, 72 Verletzte: In: Paul Winter: Schweizer Bahnen unter Fahnen. Die Geschichte des Militäreisenbahndienstes. Minirex, Luzern 1988, ISBN 3-907014-02-2, S. 26.
24 Tote inkl. Zugführer: In: Walter Moser: Das Eisenbahn-Unglück in Colombier. (PDF 0.4 MB) Jahrbuch für solothurnische Geschichte, Band 70 (1997), S. 384, abgerufen am 10. Januar 2015. - ↑ La collision ferroviaire prés de Vaumarcus est la plus coûteuse des dix dernières années. ( des vom 6. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Gazette de Lausanne. 11. Dezember 1978, S. 9; mit Foto
- ↑ Lac de Neuchâtel gravement pollué. ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Gazette de Lausanne. 12. Dezember 1978, S. 8.
- ↑ Schlussbericht der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe über die Zugskollision zwischen den Zügen 68097F und 66966F von BLS Cargo vom Samstag, 4. August 2007 in Biel Rangierbahnhof ( des vom 12. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (pdf)
- ↑ Güterzug mit Schwefelsäure entgleist. Neue Zürcher Zeitung, 25. April 2015, abgerufen am 2. Mai 2015.
- ↑ Ralph Pringsheim, Walter von Andrian, Mathias Rellstab: SBB-Güterzug mit Gefahrengutwagen in Daillens entgleist. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 6. Minirex, 2015, ISSN 1022-7113, S. 306–308.