Ligerz
Ligerz | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Verwaltungskreis: | Biel/Bienne |
BFS-Nr.: | 0740 |
Postleitzahl: | 2514 |
Koordinaten: | 577095 / 214932 |
Höhe: | 433 m ü. M. |
Höhenbereich: | 429–813 m ü. M.[1] |
Fläche: | 1,79 km²[2] |
Einwohner: | 525 (31. Dezember 2021)[3] |
Einwohnerdichte: | 293 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
6,9 % (31. Dezember 2021)[4] |
Gemeindepräsident: | Brigitte Wanzenried Stucki |
Website: | www.ligerz.ch |
Ligerz von der St. Petersinsel aus gesehen | |
Lage der Gemeinde | |
Ligerz (berndeutsch [ˈlɪg̊əɾd̥s/ˈlɪg̊əɾts], frz. Gléresse, frankoprovenzal. [jərɛs/jœrɛs])[5] ist ein Dorf und politische Gemeinde mit eigener Einwohnergemeinde und Burgergemeinde im Verwaltungskreis Biel/Bienne des Schweizer Kantons Bern. Die ehemals selbständige reformierte Kirchgemeinde Ligerz bildet seit dem 1. Januar 2010 gemeinsam mit der ehemaligen Kirchgemeinde Twann-Tüscherz die fusionierte Kirchgemeinde Pilgerweg Bielersee. Die Gemeinde umfasst auch die Weiler Schernelz, Bipschal und den westlich des Twannbachs gelegenen Teil Kleintwanns. Der südwestlich gelegene deutschsprachige Weiler Schafis (frz. Chavannes) gehört politisch zu La Neuveville, postalisch zu Ligerz.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ligerz liegt im Berner Seeland am Nordufer des Bielersees. Die Nachbargemeinden von Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Plateau de Diesse, Twann-Tüscherz und La Neuveville.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Anwesenheit von Menschen von der Bronzezeit bis in die Römerzeit ist durch Streufunde belegt; beim benachbarten Schafis ist eine jungsteinzeitliche Siedlung nachgewiesen. Die in einer Abschrift von 1441 überlieferte früheste Erwähnung des Ortes als Lieresse geht auf das Jahr 1178 zurück, 1218 ist ein Volmarus de Liegerche bezeugt. Der Ortsname ist wahrscheinlich eine Ableitung von frankoprovenzalisch als Flurname häufig belegtem gllère < lat. glārea ‚Kies(-boden), Ufergeröll‘ mit dem Suffix -esse < -īcia.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ligerz ist zu 90,2 % eine deutschsprachige Gemeinde. 6,4 % sind französischsprachig.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindepräsidentin ist Brigitte Wanzenried (Stand 2020).
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2019 betrugen: BDP 20,4 %, SVP 20,3 %, GPS 16,6 %, SP 13,9 %, FDP 12,4 %, glp 8,6 %, EVP 2,0 %, CVP 1,7 %, Capaul 1,3 %.[6]
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Dorf liegt an der Jurafusslinie der Schweizerischen Bundesbahnen und hat einen eigenen Bahnhof. In dessen unmittelbarer Nähe befindet sich die Talstation der Standseilbahn Vinifuni Ligerz–Prêles[7]. Die Einspurigkeit der SBB-Strecke soll durch den Ligerztunnel enden, wobei der Halt Ligerz aufgehoben wird. Ausserdem gibt es eine Schiffslandestelle von Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft und der Société de navigation sur les lacs de Neuchâtel et Morat (LNM).
Kunst, Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von 2005 bis 2010 fand in Ligerz die 'Ligerzer Opernwerkstatt' statt.[8]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Walter Clénin (1897–1988), Künstler, Professor für bildende Kunst. Seit 1977 Ehrenbürger von Ligerz
- Bruno Martin (* 1961), Winzer und Grossrat (Grüne)
- Amanda Tröndle-Engel (1861–1956), in Ligerz geborene Pädagogin und Malerin
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kirche oberhalb des Dorfes
Impressionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Standseilbahn Ligerz-Tessenberg
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ligerz. In: Andres Moser: Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landband III: Der Amtsbezirk Nidau 2. Teil (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, 106). Wiese, Basel, 2005, ISBN 3-906131-80-7, S. 341–408 (PDF;6,2 MB)
- Heidi Lüdi, Jürg Schweizer, Karin Zaugg, Walter Rey: Ligerz Gléresse (= Schweizerische Kunstführer, Nr. 871/872, Serie 88). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern, 2010, ISBN 978-3-85782-871-3.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Offizielle Website der Gemeinde Ligerz
- Offizielle Seite der Kirchgemeinde Pilgerweg Bielersee
- swisstopo Luftbild vom 14. Mai 1936 von Ligerz
- Anne-Marie Dubler: Ligerz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2022
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2022
- ↑ Andres Kristol: Ligerz BE (Nidau) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 535f.
- ↑ Resultate der Gemeinde Ligerz. (html) Staatskanzlei des Kantons Bern, 20. Oktober 2019, abgerufen am 1. November 2020.
- ↑ Martin Schweizer: Vinifuni Ligerz–Prêles ehemalige Ligerz-Tessenberg-Bahn. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2013, ISBN 978-3-907579-54-1.
- ↑ Ligerzer Opernwerkstatt 2005-2010