Almstedt
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 2′ N, 9° 58′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 03254004
| |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Hildesheim | |
Samtgemeinde: | Sibbesse | |
Höhe: | 190 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,92 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03254004 (31. Dez. 2022)[1]
| |
Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 31079 | |
Vorwahl: | 05060 | |
Kfz-Kennzeichen: | HI, ALF | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 54 004 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Friedrich-Lücke-Platz 1 31079 Sibbesse | |
Bürgermeister: | Peter Bernotat (SPD) | |
Lage der Gemeinde Almstedt im Landkreis Hildesheim | ||
Almstedt ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Sibbesse im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen (Deutschland).
Geografie
Almstedt liegt südlich von Hildesheim an der Südflanke des Hildesheimer Walds zwischen den Naturparks Weserbergland im Westen und Harz im Südosten. Almstedt wird von der Alme (Zufluss der Riehe) durchflossen.
Gemeindegliederung
Die Ortsteile der Gemeinde sind Almstedt und Segeste.
Geschichte
Im Jahre 1151 wurde Almstedt zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes bedeutet „Ort an der Alme“. Die Bedeutung des Namens von Segeste, das bereits 845 erstmals als „Seguti“ urkundlich genannt wurde, ist jedoch bis heute ungeklärt.[2] Damals besaß das Kloster Corvey dort achtzig Morgen Land. Über einen Zusammenhang mit dem Cheruskerfürsten Segestes wurde oft spekuliert, insbesondere, weil sich unweit des Dorfes ein Flurstück mit der Bezeichnung „Burgstelle“ befindet. Im Jahre 1020 wurde Segeste als „Segate“ erwähnt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Almstedt 606 Einwohner, während in Segeste 263 Menschen lebten.[3]
Am 7. November 1901 wurde die Bahnlinie von Elze nach Gronau bis nach Bodenburg verlängert, und zwischen Almstedt und Segeste wurde ein Bahnhof gebaut. Anfangs hielten hier fünf Personenzugpaare pro Tag, und ein in Almstedt bereits bestehendes Kalkwerk erhielt einen eigenen Gleisanschluss für seinen Güterverkehr[4] Am 24. September 1966 wurde der Personenverkehr auf der Eisenbahnstrecke allerdings eingestellt und 1974 auch der Güterverkehr.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Segeste eingegliedert.[5]
Politik
Verwaltungssitz
Der Verwaltungssitz der Samtgemeinde Sibbesse, der die Gemeinde Almstedt angehört, befindet sich in Sibbesse.
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Almstedt setzt sich aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2001)
Bürgermeister
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Claudia Tönnies wurde am 11. November 2011 gewählt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die wichtigste Verbindung Almstedts mit dem überörtlichen Straßennetz stellt die Landesstraße 482 dar; die nächstgelegenen Bundesstraßen sind die B 243 im Osten und die B 3 im Westen. Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg verläuft ohne Haltestelle durch das Gemeindegebiet. Sie verfügt hier jedoch über einen Betriebsbahnhof mit dem Namen Almstedt.
Sehenswürdigkeiten
Die 1901 eingeweihte Bahnstrecke Elze–Bodenburg mit dem Bahnhof Almstedt-Segeste wurde 1966 für den Personenverkehr und 1974 auch für den Güterverkehr aufgegeben; inzwischen verkehrt jedoch auf einem renovierten Teilstück mehrmals im Jahr eine Museumseisenbahn, die Almetalbahn der Arbeitsgemeinschaft historische Eisenbahn e. V. (AHE). In den 1980er Jahren wurde das Bahnhofsgebäude von der Süd- auf die Nordseite der Gleise verlegt.[6]
Ebenfalls sehenswert ist die 1770 erbaute evangelische Kapelle in Segeste, an der 1823 eine Schule angebaut wurde. Die Schule wurde 1909 in ein Wohnhaus umgewandelt, wobei auch die Kapelle umgebaut wurde. Die Orgel der Kapelle, deren Glocke 1835 eingefertigt wurde, befindet sich über dem Altar und nicht – wie sonst üblich – auf der Empore im Bereich des Turmes. Die Kapelle hat rund 100 Sitzplätze. Über ihrem Eingang im Bereich des Westturmes, dessen Haube mit Schiefer verkleidet ist, findet sich die in Stein gehauene Jahreszahl 1770. An der Südseite der Kapelle ist eine Sonnenuhr in das Mauerwerk eingraviert.
Die 1618 aus Bruchsteinen erbaute und 1819 vergrößerte St.-Mauritius-Kirche in Almstedt weist einen barocken Altar von 1760, eine Kanzel von 1784 und eine Orgel von 1752 auf. Ihr Turm wurde bereits im 14. Jahrhundert erbaut und diente auch als Wehrturm. In ihrer Sakristei sind spätgotische Wandmalereien aus der Zeit um 1400 zu sehen.[7] Die eine im Jahre 1748 gegossene Glocke läutete ursprünglich in der Pfarrkirche im ostpreußischen Nemmersdorf (heute russisch: Majakowskoje), wo sie für Kriegszwecke entnommen wurde. Sie überstand das Kriegsende und fand hier ihren neuen Läuteort.
In Almstedt mit seiner baumbestandenen Hauptstraße, in deren Mitte die Alme fließt, sowie an der Hauptstraße von Segeste sind zahlreiche gut erhaltene Fachwerkhäuser beachtenswert. In Segeste stehen an der Straße „Im Dorf“ fünf Häuser bzw. Höfe unter Denkmalschutz.
-
Das Feuerwehrhaus in Segeste
-
Gesamtansicht von Segeste
-
Hauptstraße, Segeste
-
Kapelle in Segeste und ehem. Schule
-
Kapelle in Segeste
-
Ehem. Bahnhofsgebäude
-
St.-Mauritius-Kirche, Almstedt
-
St.-Mauritius-Kirche, Almstedt
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
- ↑ sibbesse.de: Samtgemeinde Sibbesse, Zugriff am 29. April 2011
- ↑ Wilhelm Keil: Neumanns Orts- und Verkehrslexikon, S. 12 u. S. 998. Leipzig 1905
- ↑ Uwe Helbig: 100 Jahre Lammetalbahn, S. 37. Hrsg. Fahrgastverband Pro Bahn e. V., o. J.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 204.
- ↑ Uwe Helbig: 100 Jahre Lammetalbahn, S. 38. Hrsg. Fahrgastverband Pro Bahn e. V., o. J.
- ↑ Informationstafel im Vorraum der Kirche