Benkendorf (Salzwedel)
Benkendorf Stadt Salzwedel
| ||
---|---|---|
Koordinaten: | 52° 47′ N, 11° 16′ O | |
Höhe: | 34 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,23 km²[1] | |
Einwohner: | 90 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2009 | |
Postleitzahl: | 29416 | |
Vorwahl: | 039032 | |
Lage von Benkendorf in Sachsen-Anhalt
| ||
Benkendorf ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das altmärkische Dorf Benkendorf, ein nach Norden ausgebautes Sackgassendorf mit Kirche,[1] liegt 10 Kilometer südöstlich von Salzwedel am Benkendorfer Vorfluter,[3] der früher Fließgraben genannt wurde.[4]
Ortschaftsgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Ortschaft Benkendorf gehören die Ortsteile Benkendorf und Büssen.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter bis Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1280 wurde ein Johannes Benkendorp in Salzwedel als Zeuge in einer Urkunde erwähnt.[6] 1310 hieß es in einer Urkunde in domo Johannis de Benkendorp in Salzwedel.[7]
Im Jahre 1336 wird Benkendorf erwähnt als in villa Bennekendorp, als Henning von Garthow seine Rechte über Einnahmen aus dem Dorf als Lehnsherr der Elendengilde in Salzwedel überlässt.[8] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurde das Dorf als Benekendorp aufgeführt.[9] Weitere Nennungen sind 1608 Bendikendorpff und 1687 Benneckendorff.[1]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Groß Apenburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Büssen mit der Landgemeinde Benkendorf vereinigt.[10] So kam der Ortsteil Büssen zur Gemeinde. Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Benkendorf zum Kreis Salzwedel.[1]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Benkendorf am 16. Juni 2008, dass die Gemeinde Benkendorf in die Hansestadt Salzwedel eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2009 in Kraft.[11][12]
Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Benkendorf wurden Benkendorf und Büssen Ortsteile der Hansestadt Salzwedel. Das Gebiet der eingemeindeten Gemeinde wurde als Ortschaft bezeichnet, eine Ortschaftsverfassung wurde nicht eingeführt.[13]
Am 1. Januar 2024 wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt durch die Änderung der Hauptsatzung der Stadt Salzwedel.[5] In der Ortschaft Benkendorf wurde im Juli 2024 erstmals ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gewählt.[14]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
|
Ortsteil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Kirchengemeinde Benkendorf gehörte früher zur Pfarrei Jeggeleben.[19] Die evangelischen Benkendorfer gehören heute zum Pfarrbereich Apenburg im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[20]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeisterin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anne-Marie Schulze ist die erste Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Benkendorf.[14]
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Jens Schulz.
Ortschaftsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der ersten Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 errang die Wählergemeinschaft Benkendorf-Büssen alle 5 Sitze.[21]
Es wurden vier Frauen und ein Mann gewählt. Von 145 Wahlberechtigten hatten 93 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 64,14 Prozent.[21]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die evangelische Dorfkirche Benkendorf ist ein im 13. Jahrhundert entstandener zweiteiliger Feldsteinbau aus Schiff und eingezogenem gerade geschlossenem Chor.[22]
- Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 173–177, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 145 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 325–326, 13. Benkendorf (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Benkendorf und Büssen. salzwedel.de
- Benkendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 173–177, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Salzwedel – Statistik Einwohner/Ort zum Stichtag 31.12.2023 mit Haupt- oder alleiniger Wohnung. 6. August 2024.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, 2003
- ↑ a b Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. §18 Ortschaftsverfassung (gültig ab 1. Januar 2024). 1. November 2023, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 304 (Digitalisat).
- ↑ Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, 17). Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, S. 380.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 77 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 383 (uni-potsdam.de ( vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 216.
- ↑ Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands. StBA, siehe 2009, 1. Liste
- ↑ Vereinbarung über die Eingemeindung der Gemeinde Benkendorf in die Hansestadt Salzwedel (Gebietsänderungsvereinbarung) und Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 26.08.2008. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt für den Altmarkkreis Salzwedel. Jahrgang 14, Nr. 9/2008. Salzwedel 17. September 2008, S. 171–172.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. §17 Ortschaftsverfassung (gültig ab 2015). 16. März 2023, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ a b Beate Achilles: Ortsbürgermeister: Generationenwechsel in mehreren Salzwedeler Dörfern. In: Volksstimme Magdeburg, Nachrichten Salzwedel. 17. Juli 2024 (volksstimme.de [abgerufen am 7. August 2024]).
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 145 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (Online).
- ↑ Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 13. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
- ↑ a b Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Apenburg. In: ekmd.de. Abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑ a b Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses und der Namen der gewählten Bewerberinnen und Bewerber der Gemeinderatswahl und der Ortschaftsratswahlen am 09. Juni 2024 – Ergebnis der Ortschaftsratswahl in Benkendorf. (PDF) Hansestadt Salzwedel, 25. Juni 2024, S. 6, abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 41.