Niephagen

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Niephagen
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 48′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 52° 48′ 0″ N, 11° 3′ 39″ O
Höhe: 36 m ü. NHN
Fläche: 2,11 km²[1]
Einwohner: 39 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 039033
Niephagen (Sachsen-Anhalt)
Niephagen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Niephagen in Sachsen-Anhalt

Niephagen gehört zu Ortschaft Tylsen und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorwerk Niephagen liegt etwa 3 Kilometer südöstlich von Tylsen und 9 Kilometer südwestlich von Salzwedel im Norden der Altmark. Der Kurze Berggraben entwässert den Süden des Ortes. Ebenfalls südlich liegt das Naturschutzgebiet Ferchauer Forst. Im Norden befindet sich der Tylsener Wald[3] mit einer Teichanlage, die früher Back-Moor genannt wurde.[4]

Nachbarorte sind Tylsen im Nordwesten, Wieblitz-Eversdorf im Nordosten und Wallstawe im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung von Niephagen stammt aus dem Jahre 1344 als Niepaw, als die Einkünfte von Busso von Wallstawe an zwei Dörfern von den von der Schulenburg übernommen wurden.[5]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Nipane aufgeführt, die von dem Knesebeck und die von der Schulenburg hatten hier Besitz.[6] Weitere Nennungen sind 1598 die wüeste Dorfstette, zum Niepege, 1711 Niephagen, 1721 Niepage, 1781 auf einer Landkarte Die wüste Feldmarck Niepow, das Niepowsche Holtz[7] und 1804 Schäferei Niephagen, Niepage.[8]

1840 gab es das Schäfereivorwerk Niepagen zum Rittergut Tylsen mit zwei Wohnhäusern und einem Krug.[1] 1895 existierte ein Vorwerk Niephagen mit drei Wohngebäuden und die Försterei Niephagen mit einem Wohngebäude. 1895 und 1905 lebten in der Försterei 2 Einwohner.[7]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorwerk Niephagen gehörte früher als Wohnplatz zum Gutsbezirk Tylsen. Der Gutsbezirk wurde am 30. September 1928 aufgelöst. Der Hauptteil vom Gutsbezirk und das Vorwerk Niephagen wurden mit der Landgemeinde Tylsen vereinigt.[9] So wurde Niephagen ein Ortsteil von Tylsen.[10]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Tylsen am 11. Dezember 2008, dass die Gemeinde Tylsen in die Hansestadt Salzwedel eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11][12] Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Tylsen wurden Niephagen Ortsteil der Hansestadt Salzwedel. Somit gehört der Ortsteil Niephagen seit dem 1. Januar 2010 zur Ortschaft Tylsen und zur Hansestadt Salzwedel.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1774 10
1789 07
1798 14
1801 15
1818 04
1840 19
Jahr Einwohner
1871 44
1885 33
1895 34
1905 30
2010 [00]36[13]
2014 [00]35[14]
Jahr Einwohner
2015 [00]34[14]
2020 [00]36[15]
2021 [0]36[2]
2022 [0]39[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[7]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Niephagen sind eingekircht nach Tylsen, dessen Kirchengemeinde früher zu Pfarrei Tylsen gehörte.[16] Die Evangelischen aus Niephagen werden heute betreut vom Pfarrbereich Diesdorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1587–1588, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 155 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 348, 162. Tylsen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 348, 162. Tylsen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  3. Messtischblatt 3132: Salzwedel. Reichsamt für Landesaufnahme, 1932, abgerufen am 19. Februar 2022.
  4. Messtischblatt 1609: Salzwedel. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 19. Februar 2022.
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 292 (Digitalisat – A.33).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 384 (uni-potsdam.de (Memento vom 18. Juni 2018 im Internet Archive)).
  7. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1587–1588, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 382 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00404~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 217.
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1929, ZDB-ID 3766-7, S. 65, Nr. 217 Bekanntmachung über die Beibehaltung von Ortsnamen aus Anlaß der Auflösung der Gutbezirke.
  11. Altmarkkreis Salzwedel: Vereinbarung über die Eingemeindung der Gemeinde Tylsen in die Hansestadt Salzwedel (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 16. März 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 4, 22. April 2009, S. 82–84 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 819 kB; abgerufen am 19. Februar 2022]).
  12. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  13. Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  14. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  15. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 100 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Diesdorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 6. Mai 2019.