Burgerspital

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Das Burgerspital, Gemälde von Johann Grimm (1742).
Innenhof
Hauptportal mit Inschrift

Das Burgerspital (berndeutsch: Burgerspittel (m)) war ein Altersheim für Angehörige der Burgergemeinde Bern am Bubenbergplatz im Zentrum der Stadt Bern.

Geschichte

Das Burgerspital war die Rechtsnachfolgerin des Grossen Spitals, welches 1307 von der Stadt Bern als Unteres Spital gegründet, 1528 im ehemaligen Dominikanerkloster untergebracht war und 1742 den Neubau am Bubenbergplatz bezog. 1715 wurde das 1288 gegründete Obere Spital (das vormalige Heiliggeistspital) mit dem Grossen Spital fusioniert. Zu den Ländereien des Burgerspitals gehörte seit der Reformation unter anderem die St. Petersinsel mit dem ehemaligen Cluniazenserpriorat. Von 1846 bis zur Einweihung der St. Ursula’s Church im Kirchenfeldquartier am 20. September 1906 wurden in der Kapelle des Burgerspitals gelegentlich anglikanische Gottesdienste gefeiert.

Seit den 1990er-Jahren reorganisierte die Burgergemeinde Bern die ins Mittelalter zurückreichende Institution Burgerspital. Die Verwaltung des ehemaligen Klostergebäudes und des Weingutes auf der St. Petersinsel sowie die Verwaltung der spitaleigenen Liegenschaften («Spitaleinzieherei») wurden administrativ, jedoch nicht von den Besitzverhältnissen her, vom Burgerspital abgetrennt. Nach einem am 26. Februar 2007 durch den Grossen Burgerrat genehmigten Konzept wird 2014 das Berner GenerationenHaus mit Angeboten wie Beratungen, Kindertagesplätzen, kulturellen Veranstaltungen und 32 Alters(demenz)heimplätzen entstehen.[1] 2009 wurde das Weingut mit der Vermarktung in Pacht ans Rebgut der Stadt Bern abgegeben.[2] Gleichzeitig wurden das Burgerspital und das Burgerheim unter dem neuen Namen Der Burgerspittel fusioniert und erhielt anstelle des seit den Anfängen des Spitals verwendeten Wappens[3] ein neues Logo[4] Durch die Fusion und neue Namensgebung (Der Burgerspittel am Bahnhofplatz) bleibt der Begriff "Burgerspittel" erhalten, obwohl die Institution an sich in ihrer tradierten Form nicht mehr existiert.

Bau

Das dreigeschossige Gebäude aus Berner Sandstein mit einem grossen Innenhof gilt als der schönste Barockbau Berns. Nach einem Projekt von Joseph Abeille wurde es ab 1732 unter der Bauleitung von Niklaus Schiltknecht und nach dessen Tod im Januar 1735 unter derjenigen von Samuel Lutz errichtet und 1742 fertiggestellt. Die über dem Hauptportal angebrachte lateinische Inschrift Christo in pauperibus (etwa: «Dem Herrn dienen, indem man den Armen dient») soll auf Albrecht von Haller zurückgehen. Ihre biblische Grundlage bildet eine Aussage Jesu, die im Matthäusevangelium überliefert ist: «Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan» (Matthäus 25, 34-40).

Zum Burgerspital gehört eine Kapelle, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts von der Nordwestecke des Hauptgebäudes ins hintere Gebäude verlegt wurde. Bemerkenswert ist das prunkvolle Direktionszimmer mit getäfelten Wänden in Weiss und Gold.

Einzelnachweise

  1. www.begh.ch Abgerufen am 16. November 2012
  2. http://www.rebgutstadtbern.ch/de/rebgut-stpetersinsel/geschichte Abgerufen am 11. Oktober 2013
  3. http://www.burgergemeinde.ch/index.cfm?BC956EE45CA64B3380F5FC7EB45E9210
  4. http://www.derburgerspittel.ch
Commons: Burgerspital – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 46° 56′ 53″ N, 7° 26′ 21″ O; CH1903: 600041 / 199663