Col de la Couillole

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Col de la Couillole
Bild vom Pass
Bild vom Pass

Bild vom Pass

Himmelsrichtung Westen Osten
Passhöhe 1678 m
Département Alpes-Maritimes, Frankreich
Wasserscheide Cians Tinée
Talorte Beuil Saint-Sauveur-sur-Tinée
Ausbau D30 M30
Gebirge Alpen
Profil
Bergwertung 1. Kategorie
Ø-Steigung 5 % (296 m / 7,4 km) 7,2 % (1170 m / 16,1 km)
Karte (Alpes-Maritimes)
Col de la Couillole (Alpes-Maritimes)
Col de la Couillole (Alpes-Maritimes)
Koordinaten 44° 6′ 1″ N, 7° 1′ 22″ OKoordinaten: 44° 6′ 1″ N, 7° 1′ 22″ O
REGION1-BEZ=REGION2-BEZ

Der Col de la Couillole ist ein 1678 Meter hoher Gebirgspass im französischen Teil der Alpen. Er befindet sich in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur im Département Alpes-Maritimes und verbindet das Cianstal im Westen mit dem Vallée de la Tinée im Osten. Die Ausgangsorte bilden die Gemeinden Beuil und Saint-Sauveur-sur-Tinée. Der Col de la Couillole ist ein Teil der Route des Grandes Alpes.

Auffahrten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ostauffahrt von Saint-Sauveur-sur-Tinée ist 16,1 Kilometer lang und weist eine durchschnittliche Steigung von 7,2 % auf. Die Steigung verläuft gleichmäßig und führt auf der M30 über 14 Kehren auf die Passhöhe. Rund fünf Kilometer vor dem höchsten Punkt wird das Ortsgebiet der Gemeinde Roubion durchfahren.[1]

Die Westauffahrt beginnt in der Gemeinde Beuil an der Kreuzung der D28 und D30. Um den Knotenpunkt zu erreichen muss man zunächst jedoch entweder das Cianstal von Richtung Süden durchfahren oder den Col de Valberg aus Richtung Westen absolvieren. Aus südlicher Richtung führt die Kombination aus D28 und D30 von Saint-Sauveur-sur-Tinée aus über 28,8 Kilometer bei deiner durchschnittlichen Steigung von 4,7 % auf die Passhöhe. Die ersten acht Kilometer führen bei Stegungsprozenten um die 3 % durch die Gorges Inferieures du Cians, wobei die Straße stets entlang des Cians verläuft. Nun folgt erreicht man die spektakuläre Gorges Superieures du Cians, die durch rote Felswände gekennzeichnet ist. Nach einem Kilometer mit einem Steigungsschnitt von 10 % flacht die Straße etwas ab, weist auf den anschließenden acht Kilometern jedoch weiterhin eine Durchschnittsteigung von rund 7 % auf. Nach drei nahezu flachen Kilometern erreicht man Touron, von wo aus drei Kehren zum Abzweiger nach Beuil führen.[1] Die letzten 7,4 Kilometer weisen nun eine durchschnittliche Steigung von 5 % auf, wobei sich steilere Abschnitte mit kurzen Abfahrten und längeren Flachstücken abwechseln.[2]

Radsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Col de la Couillole wurde von der Tour de France erstmals im Jahr 1973 auf der 9. Etappe befahren, als die Strecke von Embrun über mehrere Alpenpässe nach Nizza führte. Damals wurde der Pass von der Westauffahrt im Anschluss an den Col de Valberg absolviert und fand somit keine Berücksichtigung für die Bergwertung.[3] Zwei Jahre später stand die Ostauffahrt auf dem Programm, die als Bergwertung der 2. Kategorie klassifiziert wurde. In weiterer Folge führte die Etappe über den Col des Champs und Col d’Allos nach Pra-Loup, wo Eddy Merckx im Schlussanstieg distanziert wurde und das Gelbe Trikot abgeben musste. Der Belgier sollte es in den nachfolgenden Ausgaben der Tour de France nicht mehr tragen.[4]

Im Jahr 2024 soll die Tour de France im Rahmen der 20. Etappe erneut über die Ostauffahrt führen. Diesmal dient der Col de la Couillole als Schlussanstieg, wobei sich auf der Passhöhe der Zielstrich der Etappe befindet. Zuvor müssen mit dem Col de Braus, Col de Turini und Col de la Colmiane drei weitere Alpenpässe überquert werden.[5]

Sieger der Bergwertung bei der Tour de France
Jahr Etappe Bergwertung Fahrer Auffahrt
1975 15. Etappe 2. Kategorie Belgien Lucien Van Impe Ost
2024 20. Etappe Ost

Im Jahr 2017 fand erstmals eine Bergankunft der Fernfahrt Paris–Nizza auf der Passhöhe des Col de la Couillole statt. Der rund 16 Kilometer lange Anstieg der Ostseite wurde als Bergwertung der 1. Kategorie klassifiziert und brachte eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung, da der spätere Gesamtsieger Sergio Henao das Gelbe Trikot von Julian Alaphilippe übernahm. Den Etappensieg sicherte sich damals der Australier Richie Porte, der sich vor Alberto Contador und Daniel Martin durchsetzte.[6] Im Jahr 2023 kehrte der Schlussanstieg ins Programm der Fernfahrt zurück und führte zu einem Dreikampf zwischen Tadej Pogačar, Jonas Vingegaard und David Gaudu, wobei der erstgenannte Slowene die Etappe im Zielsprint gewann.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Col de la Couillole – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Col de la Couillole. CyclingCols, abgerufen am 20. November 2023.
  2. Col de la Couillole. Abgerufen am 20. November 2023 (französisch).
  3. 60ème Tour de France 1973 - 9ème étape. Abgerufen am 20. November 2023.
  4. 62ème Tour de France 1975 - 15ème étape. Abgerufen am 20. November 2023.
  5. Stage 20 - Nice > Col de la Couillole - Tour de France 2024. Abgerufen am 20. November 2023 (englisch).
  6. Paris - Nice 2017 Stage 7 results. Abgerufen am 20. November 2023.
  7. Paris - Nice 2023 Stage 7 results. Abgerufen am 20. November 2023.