Dachau

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Wappen Karte
Wappen der großen Kreisstadt Dachau Deutschlandkarte, Position von Dachau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Dachau
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 480 m ü. NN
Fläche: 34,85 km²
Einwohner: 39.922 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.131 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85221
Vorwahl: 08131
Kfz-Kennzeichen: DAH
Gemeindekennzahl: 09 1 74 115
Adresse der
Stadtverwaltung:
Konrad-Adenauer-Straße 2–6
85221 Dachau
Website: Stadt Dachau
Politik
Oberbürgermeister: Peter Bürgel (CSU)
Lage der Stadt im Landkreis
Lage im Landkreis

Dachau ist eine Große Kreisstadt im gleichnamigen oberbayerischen Landkreis und liegt nordwestlich von München.

Geografie

Geografische Lage

Dachau liegt nordwestlich von München und 482 m über NN an der Amper an der Nahtstelle zwischen Seitenmöränen der letzten Alpinen Eiszeit und dem Urstromtal der Amper aus denen das Dachauer Moos wurde. Der höchste Punkt der Gemeinde ist der Schloßberg der niedrigste Punkt liegt nahe des Ortsteils Prittlbach an der Grenze zur Gemeinde Hebertshausen. Unmittelbar angrenzende Gemeinden sind Bergkirchen im Westen, Schwabhausen im Nordwesten, Röhrmoos im Norden ,Hebertshausen im Nordosten sowie Karlsfeld im Süden. Im Osten grenzt die Gemeinde Dachau an den Landkreis München mit der Gemeinde Oberschleißheim.

Stadtgliederung

Die Stadt Dachau teilt sich in drei Teilzentren:

  • Altstadt: Altstadt, Mitterndorf, Udlding, Etzenhausen, Unterer Markt
  • Dachau-Ost: Ober- und Unteraugustenfeld, Polln, Obergrashof, Teile von Prittlbach
  • Dachau-Süd: Himmelreich, Holzgarten, Teile von Gröbenried

sowie die 1972 eingemeindeten Gebiete von Pellheim, Pullhausen, Assenhausen, Lohfeld und Viehhausen

Geschichte

Vorgeschichte

Siedlungsspuren gehen zurück bis in die Steinzeit, urkundlich belegt ist der Ort als Dahauua, übersetzt "lehmige Aue" ab 805. Am 15. August 805 zur Zeit Karls des Großen schenkte die Edle Erchana, aus dem alten Grafengeschlecht der Aribonen, ihren gesamten Grundbesitz in "Dahauua", der aus 5 Colonenhöfen und einigen Leibeigenen bestand, nach Ihrem Tod dem Bistum Freising. Die Urkunde ist das erste Dokument, in dem Dachau erwähnt wird. 2005 jährte sich dieses Datum zum zwölfhundertsten Mal. Dachau ist damit älter als München, dessen Stadtgeschichte 1158 mit Heinrich dem Löwen beginnt.

Mittelalter

Ab dem 12. Jahrhundert diente Dachau als Sommersitz für zahlreiche bayerische Fürsten. Zwischen 1240 und 1270 erhielt Dachau Marktrechte, entweder von Herzog Otto II. oder seinem Sohn, Herzog Ludwig II. dem Strengen.

Stadtpfarrkirche St. Jakob

16. Jahrhundert

Zwischen 1546 und 1577 wurde von den Wittelsbachern das Schloss Dachau im Stil der Renaissance errichtet.

18. Jahrhundert

Von Juni 1715 bis Herbst 1717, wurde das Schloss Dachau von Joseph Effner im Stil der Zeit umgestaltet.

19. Jahrhundert

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden der Nord-, Ost- und Südflügel der Schlossanlage wegen Baufälligkeit abgebrochen. Der Tanz- oder Gartensaaltrakt blieb bis heute erhalten. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort Heimat zahlreicher Künstler. Die Künstlerkolonie Dachau machte den Ort zur bedeutendsten Malerkolonie neben Worpswede in Deutschland außerhalb der großen Städte.

20. Jahrhundert

Im Jahre 1908 wurde ein großes Volksfest unter Anwesenheit des Prinzen Ludwig von Bayern zum 1.100-jährigen Jubiläums des Marktes Dachau gefeiert. Diese Feier fand erst drei Jahre nach dem eigentlichen Datum statt. Dabei wurde im Dachauer Schloss die städtische Gemäldegalerie eröffnet.

Zu trauriger Berühmtheit gelangte Dachau durch das 1933 durch die Nationalsozialisten errichtete Konzentrationslager Dachau, das erste „offizielle“ Lager der Nazis, das neben Auschwitz zum Inbegriff der Konzentrationslager wurde. Das Konzentrationslager ist heute eine Gedenkstätte, die man besichtigen kann.

Am 15. November 1933 wurde der frühere Markt Dachau zur Stadt erhoben und am 1. April 1939 die Gemeinden Etzenhausen, Mitterndorf, Udlding, Steinkirchen und Teile der Gemeinden Prittlbach und Hebertshausen eingemeindet. Die frühere Königliche Pulver- und Munitionsfabrik, das spätere Konzentrationslager, gehörte erst ab diesem Zeitpunkt zum Stadtgebiet Dachau.

21. Jahrhundert

2002 wurden bei der Kommunalwahl in Dachau Stimmen hundertfach zugunsten von mehreren CSU-Kandidaten manipuliert. Die zwei geständigen Hauptschuldigen, die eilig ausgetretenen CSU-Mitglieder Wolfgang Aechtner und Georgios Trifinopoulos, wurden zu Bewährungs- und Geldstrafen (125.000 Euro) verurteilt und mussten zudem für die Kosten der Nachwahlen aufkommen.

Bei der wiederholten Stadtratswahl verlor die CSU zwei Sitze, das Bündnis für Dachau einen Sitz. Die Oberbürgermeister-Stichwahl, die auch wiederholt wurde, konnte OB Bürgel (CSU) für sich gewinnen.

Siehe auch: Wahlfälschungsskandal von Dachau

2005 feierte Dachau sein 1.200-jähriges Stadtjubiläum.

Am 31. Oktober 2006 kündigt der größte Arbeitgeber der Stadt, die MD Papierfabrik, die Aufgabe des Firmenstandorts Dachau an.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat besteht aus 40 Mitgliedern in der Wahlperiode von 2002–2008.

FW und FDP haben sich für die laufende Periode zu einer Fraktionsgemeinschaft zusammengeschlossen.

Wappen

Das Dachauer Wappen erinnert noch an die enge Verbundenheit der Stadt mit dem bayerischen Herrscherhaus. Seine drei Zeichen stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit der Geschichte der Wittelsbacher: der silberne Sporn, der goldene Löwe und die blaue Schlange.

Der Sporn, der bereits 1374 das Dachauer Siegel zierte, stammt vermutlich aus dem Wappen von Hans von Marschalck, der in der Zeit von 1371 bis 1373 Dachauer Schlosspfleger im Dienste der Wittelsbacher war. Der Löwe gehörte zum Wappen der Grafen von Dachau die mit Konrad III. im Jahre 1182 ausstarben. Die Schlange ist das Wappentier der Visconti aus Mailand, das Elisabetta, die Tochter des Herzogs Barnabo Visconti nach Bayern brachte. Die Mailänderin, die 1396 den Bayerischen Herzog Ernst heiratete, erhielt die Stadt Landsberg am Lech und den Markt Dachau als Morgengabe.

Die Farben der Stadt sind Weiß und Rot.

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Schloss Dachau

Sport

Der ASV Dachau war bereits mehrmals Deutscher Meister in der Volleyball-Bundesliga. Mit dem TSV 1865 Dachau existierten noch weitere Sportvereine in Dachau.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Das Dachauer Volksfest findet seinen Ursprung in Pferderennen, die ab 1652 veranstaltet wurden und bereits eine Art Volksfestcharakter hatten. Der ursprüngliche Ort dieser Veranstaltungen war die sogenannte Zieglerwiese, wo sich heute die Postschule befindet. In mehr oder weniger größeren Zeitabschnitten wurden dann diese Feste gefeiert, wobei das Jahr 1894 noch herauszustreichen wäre, da in diesem Jahr zum ersten Male der Glückshafen der Stadt Dachau, eine Warenverlosung zugunsten der Dachauer Armenkasse, heute Bürgerspitalstiftung, aufgestellt wurde. 1920 wurde das Volksfest von der Zieglerwiese auf den heutigen Platz die Ludwig-Thoma-Wiese verlegt und seit 1946 findet dort das Dachauer Volksfest auch regelmäßig jedes Jahr statt. Das Dachauer Volksfest findet jedes Jahr zehn Tage im August von einem Samstag (in der Regel der zweite Samstag im Monat) bis zum übernächsten Montag statt, dabei ist der Feiertag Mariä Himmelfahrt stets eingeschlossen. In ungeraden Jahren findet am ersten Volksfestsonntag der Dachauer Kinderfestzug statt.
  • Jedes Jahr im Sommer wird das Dachauer Altstadtfest veranstaltet.
  • Jährlicher Christkindlmarkt
  • Dachauer Schlosskonzerte im Renaissance-Saal des Dachauer Schlosses
  • Jährlich veranstalten Dachauer Vereine in der letzten Septemberwoche das Kulturspektakel „Amperitiv“ auf der Ludwig-Thoma-Wiese neben der Amper.
  • Regelmäßig in den Sommermonaten findet der so genannte „Dachauer Musiksommer“ mit einer Vielzahl an Einzelveranstaltungen statt.
  • Seit 20 Jahren bereits feiert die Pfarrei Mariä Himmelfahrt Im Januar/Februar ihren inzwischen bekannten Faschingsball.
  • Am 15. August findet jährlich in der Altstadt das Dachauer Bergkriterium, eines der größten Straßenradrennen in Bayern, statt.

Persönlichkeiten

Berühmte Persönlichkeiten, die in Dachau lebten und/oder tätig waren:

Ehrenbürger

  • Leopold Guggenberger, Klagenfurter Bürgermeister von 1973 bis 1997
  • Hermann Stockmann (* 28. April 1867 in Passau; † 25. Dezember 1938 in Dachau), Künstler und Heimatkundler, Kunstprofessor in München

Literatur

  • Hans-Günther Richardi: Dachauer Zeitgeschichtsführer. Stadt Dachau, Dachau 1998

Weblinks