Emma Thompson

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Emma Thompson auf der Berlinale 2022
Emma Thompson auf dem Filmfest München 2018

Dame Emma Thompson, DBE (* 15. April 1959 in Paddington, London) ist eine britische Schauspielerin, Filmproduzentin, Drehbuchautorin sowie unter anderem mehrfache Golden-Globe- und Oscar-Preisträgerin.

Leben und Karriere

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Emma Thompson ist die Tochter der Schauspielerin Phyllida Law und des Schauspielers, Regisseurs und Fernsehproduzenten Eric Thompson. Ihre jüngere Schwester Sophie Thompson ist ebenfalls Schauspielerin. Mutter Phyllida spielt gelegentlich in Filmen ihrer ältesten Tochter Emma mit.

Schon während ihres Englischstudiums am Newnham College in Cambridge spielte Thompson Theater und trat zusammen mit Stephen Fry und Hugh Laurie in Sketchen auf, 1992 spielten die drei neben Thompsons damaligem Ehemann Kenneth Branagh die Hauptrollen in dessen Tragikomödie Peter’s Friends. Nach der Ausbildung wurde sie professionelle Schauspielerin. Sie trat in der britischen Comedy-Sendung Alfresco und dem Musical Me and My Girl auf. 1986 spielte sie in der BBC-Fernsehserie Fortunes of War, wo sie ihren späteren Ehemann Kenneth Branagh kennenlernte. 1987 bekam sie ihre eigene TV-Sitcom Thompson.

Mit Wiedersehen in Howards End (1992) hatte Thompson ihren ersten großen Erfolg, wofür sie mit dem Golden Globe und dem Oscar ausgezeichnet wurde. 1994 bekam sie in Junior mit Arnold Schwarzenegger erstmals eine Rolle in einem Hollywood-Streifen. Sie schreibt auch Drehbücher, so für den mehrfach preisgekrönten Kinohit Sinn und Sinnlichkeit (1995), für den sie in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch ihren zweiten Oscar erhielt.

Thompson hält einen Rekord bei den Academy Awards: Sie ist die bislang einzige Person, die sowohl einen Oscar für Schauspiel (Beste Hauptdarstellerin für Wiedersehen in Howards End, 1992) als auch für ein Drehbuch (Bestes adaptiertes Drehbuch für Sinn und Sinnlichkeit, 1995) gewinnen konnte.[1] Am 6. August 2010 wurde sie mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. 2013 stand sie für Saving Mr. Banks, die Hintergrundgeschichte zur Autorin von „Mary Poppins“, sowie für die Romanverfilmung von Beautiful Creatures vor der Kamera.[2]

1986 lernte Thompson bei Dreharbeiten Kenneth Branagh kennen, mit dem sie nach der Hochzeit 1989 auf Theater-Tournee ging und bis zu ihrer Trennung 1995 elf Filme drehte. Seit den Dreharbeiten zu Sinn und Sinnlichkeit (1995) ist Thompson mit ihrem Kollegen Greg Wise liiert, der die Rolle des John Willoughby spielte. 1999 wurde eine gemeinsame Tochter geboren, 2003 heirateten die beiden.

Im Dezember 2003 lernten sie bei der jährlich (unter anderen von Thompson) ausgerichteten Weihnachtsfeier des Londoner Refugee Council den damals 16-jährigen Tindyebwa Agaba (eine Vollwaise aus Ruanda) kennen, der vor seiner Flucht mehrere Jahre lang als Kindersoldat missbraucht worden war und alle Familienmitglieder beim Völkermord in Ruanda und durch AIDS verloren hatte. Thompson nahm ihn unter ihre Fittiche und führte ihn an die englische Sprache heran, die er heute hervorragend beherrscht. Bereits wenige Monate nach ihrer ersten Begegnung adoptierten Thompson und Wise den Jungen. 2009 schloss der 22-Jährige erfolgreich sein Politologie-Studium an der University of Exeter ab.[3] Anlässlich des Weltflüchtlingstages 2015 teilten Thompson und Agaba ihre Geschichte im Rahmen zweier Video-Interviews auf dem offiziellen YouTube-Kanal der UNHCR (UN-Flüchtlingskommission).[4][5]

Am 9. Juni 2018 wurde sie als Dame Commander des Order of the British Empire geadelt.[6][7]

Thompson gehört zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs für eine Parlamentarische Versammlung bei den Vereinten Nationen, die ein erster Schritt zu einem Weltparlament sein soll.[8]

Filmografie (Auswahl)

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Als Darstellerin

Als Drehbuchautorin

Als leitende Produzentin

Oscar

  • 1993: Beste Hauptdarstellerin für Wiedersehen in Howards End
  • 1996: Beste Drehbuch-Adaption für Sinn und Sinnlichkeit

nominiert:

  • 1994: Beste Nebendarstellerin für Im Namen des Vaters
  • 1994: Beste Hauptdarstellerin für Was vom Tage übrig blieb
  • 1996: Beste Hauptdarstellerin für Sinn und Sinnlichkeit

British Academy Film Award

  • 1993: Beste Hauptdarstellerin für Wiedersehen in Howards End
  • 1996: Beste Hauptdarstellerin für Sinn und Sinnlichkeit

nominiert:

  • 1994: Beste Hauptdarstellerin für Was vom Tage übrig blieb
  • 2004: Beste Nebendarstellerin für Tatsächlich … Liebe

British Independent Film Award

nominiert:

Golden Globe Award

  • 1993: Beste Hauptdarstellerin – Drama für Wiedersehen in Howards End
  • 1996: Bestes Filmdrehbuch für Sinn und Sinnlichkeit

nominiert:

  • 1994: Beste Hauptdarstellerin – Drama für Was vom Tage übrig blieb
  • 1994: Beste Nebendarstellerin für Im Namen des Vaters
  • 1995: Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical für Junior
  • 1996: Beste Hauptdarstellerin – Drama für Sinn und Sinnlichkeit
  • 2009: Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical für Liebe auf den zweiten Blick
  • 2014: Beste Hauptdarstellerin – Drama für Saving Mr. Banks
  • 2020: Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical für Late Night
  • 2023: Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical für Meine Stunden mit Leo

Empire Award

  • 2014: Saving Mr. Banks als Beste Darstellerin

CineMerit Award 2018[10]

Commons: Emma Thompson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Emma Thompson: How Jane Austen saved me from going under, auf independent.co.uk, abgerufen am 24. Dezember 2014
  2. Emma Thomspon to be One of the Beautiful Creatures, auf dreadcentral.com, abgerufen am 24. Dezember 2014
  3. Jo Clements: Proud Emma Thompson poses with adopted refugee son at graduation six years later. In: Daily Mail vom 23. Juli 2009. Abgerufen am 13. September 2018.
  4. UNHCR, the UN Refugee Agency: Emma Thompson wants you to get to know her son Tindy’s story for World Refugee Day 2015 (Part 1). Hochgeladen auf YouTube am 11. Juni 2014. Abgerufen am 13. September 2018.
  5. UNHCR, the UN Refugee Agency: Emma Thompson wants you to get to know her son Tindy’s story for World Refugee Day 2015 (Part 2). Hochgeladen auf YouTube am 19. Juni 2014. Abgerufen am 13. September 2018.
  6. Emma Thompson made a dame in Queen’s birthday honours. The Guardian, 9. Juni 2018, abgerufen am 9. Juni 2018 (englisch).
  7. Knights and Dames: SW–WAL bei Leigh Rayment’s Peerage
  8. Gerrit Wustmann: Die Demokratie globalisieren. In: Telepolis, 6. Juni 2007, abgerufen am 24. Dezember 2014.
  9. Georg Szalai: British Independent Film Awards: Debut Movies 'Aftersun', 'Blue Jean' Lead Nominations. In: The Hollywood Reporter, 4. November 2022.
  10. Filmfest München ehrt Emma Thompson. Artikel vom 23. Mai 2018, abgerufen am 23. Mai 2018.