Engden

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Wappen Deutschlandkarte
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Engden
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Engden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 24′ N, 7° 11′ OKoordinaten: 52° 24′ N, 7° 11′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Grafschaft Bentheim
Samtgemeinde: Schüttorf
Höhe: 29 m ü. NHN
Fläche: 44,3 km2
Einwohner: 414 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 9 Einwohner je km2
Postleitzahl: 48465
Vorwahl: 05926
Kfz-Kennzeichen: NOH
Gemeindeschlüssel: 03 4 56 003
Bürgermeister: Philipp Jäckering-Heeke (CDU)
Lage der Gemeinde Engden im Landkreis Grafschaft Bentheim
KarteLandkreis Grafschaft BentheimNiedersachsenKönigreich der NiederlandeLandkreis EmslandNordrhein-WestfalenBad BentheimOhneSamernSchüttorfSchüttorfQuendorfIsterbergEngdenNordhornWietmarschenGeorgsdorfOsterwaldLage (Dinkel)Halle (bei Neuenhaus)UelsenGeteloWielenItterbeckWielenRingeEmlichheimLaar (Grafschaft Bentheim)WilsumGölenkampEsche (Grafschaft Bentheim)NeuenhausHoogstede
Karte

Engden (alt: Engne) ist eine Gemeinde innerhalb der Samtgemeinde Schüttorf in Niedersachsen. Mit Blick auf die Einwohnerzahl ist Engden die kleinste Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim. Der Ort wurde bereits 1267 erwähnt, als Friedrich v. Egne als Bentheimer Edler genannt wird.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Engden liegt zwischen Nordhorn und Schüttorf. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Schüttorf an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Schüttorf hat.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vechte-Nebenfluss Lee entsteht in der Engdener Wüste als Zusammenfluss mehrerer Entwässerungsgräben.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An die Gemeinde Engden grenzen die Stadt Nordhorn (im Westen und Norden), die Gemeinde Wietmarschen (im äußersten Nordosten), die Gemeinde Emsbüren (im Osten), die Stadt Schüttorf (im äußersten Südosten), die Gemeinde Quendorf (im Süden) und die Gemeinde Isterberg (im Südwesten).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde gliedert sich in die Ortschaften Engden und Drievorden.

Eingemeindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich der kommunalen Neugliederung wurden am 1. März 1974 die Gemeinden Engden und Drievorden zur neuen Gemeinde Engden zusammengeschlossen,[2] die der 1970 gebildeten Samtgemeinde Schüttorf angehört. Flächenmäßig ist Engden mit mehr als 4.000 Hektar die größte Gemeinde innerhalb der Samtgemeinde. Zugleich ist Engden mit seinen 414 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim.[3]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zum überwiegenden Teil des Landkreises Grafschaft Bentheim ist die Gemeinde Engden katholisch geprägt, da sie während der Reformation einerseits zwar in der Grafschaft Bentheim lag, andererseits aber zum im Hochstift Münster gelegenen Kirchspiel Emsbüren gehörte.

Die Pfarrei Abt St. Antonius gehört zum Kirchspiel Emsbüren, ist kirchenrechtlich jedoch eine eigenständige Pfarrei und derzeit die kleinste Kirchengemeinde auf dem Festland des Bistums Osnabrück.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Gemeinde Engden setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Seit der Wahl 2016 gibt es mit der neu gegründeten Bürgerinitiative Engden (BIE) erstmals eine zweite Fraktion im Gemeinderat der Gemeinde Engden. Die CDU blieb gleichwohl die stärkste Kraft der Gemeinde.

Gemeinderat 2021
1
6
Insgesamt 7 Sitze
  • BIE: 1
  • CDU: 6
Parteien und Wählergemeinschaften 2021[4] 2016
% Sitze % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 87,4 6 72,9 5
BIE Bürgerinitiative Engden 12,6 1 27,1 2
Gesamt 100 7 100 7
Wahlbeteiligung in Prozent 73,07 86,15

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehrenamtliche Bürgermeister ist seit 2023 Philipp Jäckering-Heeke (CDU)

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortskern 2017
Ortskern von Engden mit der Kirche Abt St. Antonius
Abt-St.-Antonius-Kirche 2017
Chorraum der St.-Antonius-Kirche in Engden

Die katholische Kirche Abt St. Antonius wurde 1899 als neuromanischer Ziegelbau errichtet. Der ägyptische Mönchsvater Antonius ist der Schutzpatron der Bauern, sodass mit ihm ein passendes Patrozinium für die Kirche gewählt wurde. Nach einer umfassenden Renovierung wurde die Kirche 2010 vom Osnabrücker Weihbischof Theodor Kettmann wiedereröffnet und ein neuer Altar wurde von ihm konsekriert.

Der Speicher Dobbe dürfte um 1800 entstanden sein und gilt als das älteste erhaltene Gebäude einer bäuerlichen Kornbrennerei in Nordwestdeutschland und ist damit ein bedeutendes Industriedenkmal.

Das „Bügeleisen-Haus“ entstand, weil die Bauern dem Bauherrn nur die kleine Fläche zwischen zwei Wegen abtreten wollten. Durch den ungewöhnlichen Zuschnitt gibt es im Haus keinen rechten Winkel. Mit dem Hausbau wurde um 1900 begonnen, fertiggestellt wurde es aber erst nach dem Ersten Weltkrieg.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anschlussstellen zu den Autobahnen A 31 (Emden–Bottrop) und A 30 (Bad Bentheim–Bad Oeynhausen) sind 15 bzw. acht Kilometer von der Gemeinde entfernt, die B 403 ist etwa vier Kilometer entfernt. Die nächsten Personenbahnhöfe befinden sich in Leschede/Gem. Emsbüren (Münster–Norddeich), in Bad Bentheim und Schüttorf (Amsterdam–Berlin) sowie in Quendorf (Neuenhaus–Bad Bentheim), jeweils in ca. neun bis zwölf Kilometer Entfernung.

Besonderes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kinder besuchen überwiegend die Kindergärten sowie für die Primarstufe die Schulen in Emsbüren im Landkreis Emsland. Für die weiterführende Schulausbildung werden in der Regel Schulen in Emsbüren, Nordhorn oder das Missionsgymnasium in Bardel besucht.

Der nördliche Teil der Gemeinde Engden gehört zum Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn. Es handelt sich dabei um das größte von der Luftwaffe genutzte Übungsgelände in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die britische Royal Air Force den Platz als Luft-/Bodenschießplatz, 2001 wurde er an die Bundeswehr übergeben.

Seit einigen Jahren gibt es auf dem Gebiet des Luft-/Bodenschießplatzes wieder Wölfe.[5]

Am 25. Februar 1977 stürzte ein Jagdbomber vom Typ SEPECAT Jaguar bei Engden ab.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Kühle: Engden, Geschichte einer Landgemeinde. In: Heimatverein der Grafschaft Bentheim (Hrsg.): Zwischen Burg und Bohrturm. Die Grafschaft Bentheim im Wandel der Zeiten, Jg. 1974. Nordhorn 1974, S. 25–29.
  • Herbert Wagner: Militär in der Region. Dokumentation über den Artillerieschieß- und Bombenabwurfplatz Engdener Wüste/Nordhorn-Range. Selbstverlag, Bad Bentheim 1989, ISBN 3-88683-010-1.
  • Herbert Wagner: Die Gestapo war nicht allein ... Politische Sozialkontrolle und Staatsterror im deutsch-niederländischen Grenzgebiet 1929–1945. LIT, Münster 2004, ISBN 3-8258-7448-6 (enthält u. a. Widerstand der katholischen Gemeinde gegen die Nazis).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Engden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 254.
  3. Samtgemeinde Schüttorf: Portrait Engden. Abgerufen am 5. Februar 2024.
  4. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 25. August 2022.
  5. NOZ: 13 Wölfe auf Nordhorn-Range. Wolfsberater: Grafschaft Bentheim bietet Platz für weitere Rudel. Abgerufen am 1. März 2024.