Haaren (Aachen)
Haaren Stadt Aachen
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Koordinaten: | 50° 48′ N, 6° 8′ O |
Höhe: | 146 m |
Fläche: | 8,8 km² |
Einwohner: | 11.822 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.343 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Vorwahl: | 0241 |
Die frühere Gemeinde Haaren liegt vier Kilometer nordöstlich der Aachener Stadtmitte und gehört seit dem 1. Januar 1972 als Stadtbezirk zur Stadt Aachen.[1]
Haaren liegt an der Mündung des Haarbachs in das Flüsschen Wurm. 2 km weiter östlich liegt der ländlich geprägte Ortsteil Verlautenheide.
Am Stichtag 31. Dezember 2005 hatte der Ort 11.822 Einwohner und eine Fläche von 880 ha.
Geschichte
Das heutige Ortsgebiet gehörte in der Karolingerzeit (768-814) zum Aachener Königshof und zum königlichen Wildbannforst und wahrscheinlich auch zum Würselener Königsgut Wormsalt. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1152 in den Annales Rodenses, den Klosterrather Jahrbüchern. Bis ins 18. Jahrhundert bildete Haaren gemeinsam mit Verlautenheide und Würselen eines der Quartiere des Aachener Reiches. 1792 und erneut 1794 wurde das Gebiet von den Franzosen besetzt. Haaren und Verlautenheide wurden zur selbständigen Mairie Haaren und gehörten ab 1801 (Friede von Lunéville) zu Frankreich, ab 1814 (Erster Pariser Frieden) zu Preußen.[2]
In den 1920er Jahren war Haaren überwiegend ein Arbeitervorort für die Fabriken an der Jülicher Straße im Aachener Nordosten. Damals war Haaren eine Hochburg der KPD.
Im Oktober 1944 wurde Haaren von amerikanischen Truppen besetzt und kam unter amerikanische, später britische Verwaltung. Mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde die Gemeinde Haaren/Verlautenheide selbständig innerhalb des Landkreises Aachen. Zum 1. Januar 1972 wurde das Gebiet auf Grund des Aachen-Gesetzes in die Stadt Aachen eingemeindet.
Gebäude
Als markantes Gebäude fällt in der Ortsmitte der alte Zehnthof mit seinen wuchtigen Arkadenbögen auf. Die katholische Pfarrkirche St. Germanus ist ein neugotischer Ziegelbau (errichtet 1890?92, 1944 stark beschädigt, 1948 wieder aufgebaut).
Gut Überhaaren liegt an der Straße Auf der Hüls, früher Südstraße. Der Schlussstein der Toreinfahrt trägt die Jahreszahl 1692. Der Gutshof wird aber bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts im Verzeichnis der kaiserlichen Hoflehen der Reichsstadt Aachen genannt.
Die Welsche Mühle im Haarbachtal ist die einzige Wassermühle in Aachen, deren Mühlrad noch in Betrieb ist.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Viktor Brack (1904–1948), SS-Oberführer und Angeklagter im Nürnberger Ärzteprozess
- Jakob Dautzenberg (1897–1979), Kommunist und Widerstandskämpfer
- Carlo Graaff (1914–1975), Politiker (FDP), MdB, niedersächsischer Wirtschaftsminister
- Josephine Koch (1815–1899), katholische Ordensgründerin, in Haaren aufgewachsen
Schulen
Haaren hat insgesamt vier Schulen: die Gemeinschaftsgrundschule Am Haarbach, die Lindenschule (Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache) sowie die berufsbildenden Schulen Mies-van-der-Rohe-Schule und das Berufskolleg für Gestaltung und Technik.
Sport
In Haaren gibt es u. a. den DJK FV Haaren 1912 e.V. Der Verein bietet die Wettkampfsportarten Fußball, Tennis und Hap-Ki-Do an. Daneben betätigt er sich auch im Breitensportbereich (Tanzgymnastik, Sportabzeichen, Leichtathletik).
Außerdem gibt es die Haarener Turner Eintracht (HTE), die jeweils eine Abteilung für Turnen, Tanzen und Basketball hat.
Verkehr
Durch Haaren führt die Bundesstraße 264; sie führt von Lüttich (Belgien, Nationalstraße 3) über Aachen, Eschweiler, Düren und Frechen nach Köln. Diese Straße bestand bereits zur Zeit des Römischen Reiches.
Im ÖPNV wird Haaren durch die Linien der ASEAG bedient. Es existieren die Haltestellen Haaren Haarberg, Haaren Denkmal, Haaren Markt sowie Tonbrennerstraße. Halbstündlich verkehren täglich Gelenkbusse der Linien 11 (Hoengen/Mariadorf-Schmithof) und 21 (Übach-Palenberg/Herzogenrath-Aachen Siegel), stündlich Solobusse der Linie 1 (Stolberg-Lintert) sowie nur montags bis freitags tagsüber stündlich Solobusse der Linien 16 (Verlautenheide-Aachen Hauptbahnhof) und 46 (Verlautenheide-Aachen Waldfriedhof).
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Haaren vor den Toren der Stadt Aachen, Heimatverein Haaren / Verlautenheide, Heft 2, 1987
Weblinks
- haaren-aachen.de – Webseite der Interessengemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe Haaren e.V. mit vielen Infos zum Ort (Fotos, Historie, Politik, Vereine etc.)
- Stadt Aachen, Stadtbezirk Haaren
- haaren-verlautenheide.de – Webseite des Heimatvereins Haaren/Verlautenheide 1984 e.V. mit Informationen und Publikationen zur Geschichte der beiden Stadtteile