Heiligenblut am Großglockner
Heiligenblut am Großglockner
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Spittal an der Drau | |
Kfz-Kennzeichen: | SP | |
Hauptort: | Hof | |
Fläche: | 193,53 km² | |
Koordinaten: | 47° 2′ N, 12° 50′ O | |
Höhe: | 1288 m ü. A. | |
Einwohner: | 964 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 5 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9844 | |
Vorwahlen: | 0 48 24 | |
Gemeindekennziffer: | 2 06 10 | |
NUTS-Region | AT212 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hof 4 9844 Heiligenblut | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Schachner (HBL) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von Heiligenblut am Großglockner im Bezirk Spittal an der Drau | ||
Heiligenblut von oben | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Heiligenblut am Großglockner ist eine Gemeinde mit 964 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.
Heiligenblut ist ein hoch gelegenes Alpendorf und wird als Ausgangspunkt für den Besuch der Pasterze und für die Besteigung des Großglockners oft besucht. Heiligenblut ist Ausgangspunkt der Großglockner-Hochalpenstraße.
Geographie
Geographische Lage
Heiligenblut liegt in durchschnittlich 1288 m Seehöhe am Fuße des Großglockners (3798 m) am obersten Ende des Mölltals im Nationalpark Hohe Tauern. Bei Heiligenblut liegt das Fleißtal.
Gemeindegliederung
Heiligenblut ist in die Katastralgemeinden Apriach, Rojach sowie Zlapp und Hof gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst neben Heiligenblut folgende, jeweils als Dorf qualifizierte Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):
- Aichhorn (39)
- Apriach (123)
- Fleiß (37)
- Hadergasse (62)
- Hof (158)
- Pockhorn (117)
- Rojach (145)
- (Unter)[2] Schachnern (81)
- Untertauern (74)
- Winkl (180)
- Wolkersdorf (26)
- Zlapp[2]
Nachbargemeinden
(beide Bez. Zell a.See, Sbg.) |
Fusch a.d.Glstr. (Bez. Zell a.See, Sbg.) |
Rauris (Bez. Zell a.See, Sbg.) |
Kals a.G. (Bez. Lienz, Tir.) | ||
Nußdorf-Debant (Bez. Lienz, Tir.) | Großkirchheim |
Geschichte
Der Name „Heiligenblut“ rührt der Legende nach von einem Fläschchen mit dem Blut Christi her, welches Briccius (auch Briktius, Brictius, lat. für Friedrich), ein dänischer Prinz, der hier um 914 auf dem Rückweg von Konstantinopel von einer Lawine verschüttet wurde, in die Wade habe einwachsen lassen, um es vor Räubern zu schützen. Aus den Schneemassen, unter denen er begraben wurde, seien drei Ähren herausgewachsen, wodurch sein Leichnam und die Blutreliquie aufgefunden wurden. Als einige Bauern ihn begraben wollten, habe sich ein Bein störrisch geweigert, unter der Erde zu bleiben. Als man der Sache auf den Grund ging, fand man das Fläschchen, das seither im Sakramentshaus der 1460 bis 1491 erbauten Pfarrkirche des Hl. Vinzenz aufbewahrt wird. Einem Antrag der Gemeinde Heiligenblut, Briccius heiligzusprechen, wurde mangels Beweisen nie zugestimmt, was die Gemeinde nicht davon abgehalten hat, Briccius eine eigene Krypta und einen Altar zu errichten.
Neben der vorherrschenden Land- und Almwirtschaft wurde in Heiligenblut bis ins 20. Jahrhundert hinein Gold abgebaut.
Die Hochgebirgsregion um Heiligenblut entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts zunächst zum klassischen Sommerfrischenort und ab den 1930er Jahren zur zweisaisonalen Tourismusregion. Maßgeblichen Anteil daran hat die 1935 eröffnete Großglockner-Hochalpenstraße, deren südlicher Ausgangspunkt Heiligenblut ist. Rund um die über der Gemeinde befindlichen Berge Schareck (2606 m) und Gjaidtroghöhe (2989 m) wurde ein hochalpines Skizentrum mit modernen Liftanlagen zwischen 1301 m ü. A. und 2900 m ü. A. errichtet.
Politik
Gemeindevertretung
Der Gemeinderat von Heiligenblut hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:
- 12 Heiligenbluter Liste (HBL)
- 3 Freie Bürgerliste Heiligenblut (FBL)
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 1997 Josef Schachner (HBL).
Wappen
- Gespaltener Schild; vorn in Gold über grünem Schildfuß ein blauer Berg (Form des Großglockners) und eine goldene, spitztürmige Kirche (Form der Kirche von Heiligenblut), hinten in Rot drei grüne, golden gefasste Ähren von einem goldenen Nimbus überlegt, von dessen Mitte ein breitgedrücktes grünes Fläschchen mit roter Flüssigkeit (Reliquie vom heiligen Blut) in den Strahlenkranz ragt.
Die Fahne ist Gelb-Blau mit eingearbeitetem Wappen.
Das gespaltene Wappen zeigt vorne die Wallfahrtskirche vor der stilisierten Bergkulisse des Großglockners, hinten symbolisieren drei Weizenähren und die Ampulle mit dem Blut Christi, von dem ein Heiligenschein ausgeht, die Bricciuslegende. Das Wappen wurde der Gemeinde am 9. Dezember 1965 verliehen.[3]
Hauptort der Gemeinde
Heiligenblut (Dorf) | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Spittal an der Drau , Kärnten |
Pol. Gemeinde | Heiligenblut am Großglockner (KG Zlapp und Hof) |
Ortschaft | Hof |
Koordinaten | 47° 2′ 21″ N, 12° 50′ 30″ O |
Höhe | 1291 m ü. A. |
Gebäudestand | ca. 70 |
Statistische Kennzeichnung | |
Zählsprengel/ -bezirk | Heiligenblut (20610 000) |
Die markante Kirche mit Teilen des Ortes | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Hauptort ist das Dorf Heiligenblut. Es befindet sich etwa 55 Kilometer nordwestlich von Spittal. Es liegt inmitten der Gemeinde, auf um die 1290 m ü. A. Höhe links über der Möll, am Südfuß des Schareck (2606 m ü. A.), dem Hausberg, auf den auch die Seilbahn führt.
Im Ort endet die Großglocknerstraße (B107), und beginnt die Großglockner-Hochalpenstraße.
Es gehört zur Ortschaft Hof, die daher den nominellen Gemeindehauptort darstellt, und zur Katastralgemeinde Zlapp und Hof.
Der Ort ist ein typisches Kirchdorf, und jüngeren Datums. Es hat sich erst im Zuge des aufkommenden Tourismus entwickelt, besonders ab dem Bau der Hochalpenstraße in den 1930ern. Heute hat es um die 70 Gebäude, das ist ein knappes 1⁄7 der ganzen Gemeinde.
- Nachbarorte
Winkl | Untertauern | |
Wolkersdorf | ||
Hadergasse | Zlapp |
Bevölkerung
Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Heiligenblut 1.185 Einwohner. Davon besaßen 97,7 % die österreichische und 1,1 % die deutsche Staatsbürgerschaft.
Bevölkerungsentwicklung
Zwischen den Volkszählungen 1991 und 2001 hat die Wohnbevölkerung durch Abwanderung um 5,9 % abgenommen; die Abwanderung konnte durch eine leicht positive Geburtenbilanz nicht wettgemacht werden. Davor hatte schon seit 1981 die Bevölkerung um 5,4 % abgenommen.
Religionen
Laut Volkszählung 2001 waren 95,5 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 1,8 % sind evangelisch. Die Anteile anderer Bekenntnisse liegen jeweils unter 1 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 0,7 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Vinzenz, südlich unterhalb des Ortskerns an einem Hang gelegen, ist in ihrem heutigen Erscheinungsbild ein steil aufragender gotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert. Eine Kapelle wurde schon 1271 erstmals urkundlich erwähnt; sie wurde ab 1273 erneuert und 1301 vollendet. Im späten 14. Jahrhundert wurde mit einem Neubau begonnen, dessen Chor um 1430 fertiggestellt wurde. 1909/11 wurde die Kirche restauriert und mit einer neuen Einrichtung und neuen Fenstern ausgestattet. Der Hochaltar von 1520 zeigt in einer Höhe von 11 Metern die Krönung Mariae. Er stammt aus der Bozner Schule, die in der Nachfolge Michael Pachers steht.
- Die Bricciuskapelle liegt westlich von Winkl in 1629 m Höhe. Der kleine Rechteckbau wurde 1872 errichtet. Über dem Altar befindet sich ein barockes Gemälde mit 16 Darstellungen aus der Briccius-Legende.
- Burgruine Farbenstein, oberhalb von Heiligenblut
- Großglockner-Hochalpenstraße, mit 2504 m ü. A. einer der höchsten Alpenpässe der Ostalpen.
- Goldgräberdorf Heiligenblut; das Tauerngebiet war seit der Römerzeit bis zum Zweiten Weltkrieg das ergiebigste Goldabbaugebiet in Europa.
- Apriacher Stockmühlen
- Filialkirche Pockhorn
- Aichhorner Kapelle
Brauchtum
Das Heiligenbluter Sternsingen wurde 2010 in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.[4]
Literatur
- Hans Tritschel: Heiligenblut und seine Bergwelt. Österreichische Bücherei, Band 18, ZDB-ID 2012679-7. Hartleben, Wien (u. a.) 1926, OBV.
- Maria Buhk: Heiligenblut und der Großglockner. (Zweite Auflage). Eigenverlag, Hamburg-Ahrensburg 1975, OBV.
- Rudolf Franz Ertl: Heiligenblut, das Glocknerdorf. Eine Chronik der Gemeinde Heiligenblut. (Zweite, revidierte und erweiterte Auflage). Eigenverlag der Gemeinde Heiligenblut, Heiligenblut 2007, ISBN 978-3-9501690-1-0.
Weblinks
- Webseite der Gemeinde
- Webseite des Tourismusbüros
- Eintrag zu Heiligenblut im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 20610 – Heiligenblut am Großglockner. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
- ↑ a b Kärnten / Ferlach – Hohenthurn / 47. Heiligenblut am Großglockner. In: Österreichischer Amtskalender online. Jusline Österreich (Verlag Österreich), Wien 2002–, ZDB-ID 2126440-5.
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 134
- ↑ Heiligenbluter Sternsinger, Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe, Österreichische UNESCO-Kommission