Inselspital
Inselspital | ||
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Trägerschaft | Inselspital-Stiftung [1] | |
Ort | Bern
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Kanton | Bern | |
Staat | Schweiz | |
Koordinaten | 598920 / 199571 | |
Direktionspräsident | Urs Birchler | |
Mitarbeiter | 7255 (31. Dezember 2009) [2] | |
davon Ärzte | 1173 | |
Jahresetat | 1,068 Mrd. CHF (Betriebsertrag 2009) [2] | |
Website | www.insel.ch | |
Lage | ||
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Das Inselspital, amtlich auch Universitätsspital Bern (frz.: Hôpital de l'Île oder Hôpital universitaire de Berne) genannt, ist eine bedeutende Universitätsklinik der Schweiz. Es gehört der Inselspital-Stiftung[1][3] und ist über einen Staatsvertrag eng mit dem Kanton Bern und dessen Gesundheitswesen verbunden. Die Insel, wie sie abgekürzt auch genannt wird, arbeitet in der Lehre und Forschung eng mit der Medizinischen Fakultät der Universität Bern zusammen.
Geschichte
Die Ursprünge des Inselspitals gehen auf die vornehme Bernerin Anna Seiler zurück (vgl. Anna-Seiler-Brunnen), die nach der Pestepidemie um 1350 am 29. November 1354 in ihrem Testament ein Hospital zur unentgeltlichen Behandlung und Pflege mit dreizehn Betten stiftete, das „stets und ewig“ Bestand haben sollte.
1531 zog das Seilerin-Spital in das Gebäude des ehemaligen Dominikanerinnen-Klosters „St. Michael zur Insel“ um, das in der Gegend des heutigen Ostflügels des Berner Bundeshauses lag und zuvor unter dem Patrozinium des Erzengels Michael auf einer inzwischen verschwundenen Insel in der Aare gestanden hatte – daher der Name „Inselspital“.
Nach einem Brand im Jahr 1713 wurde das Spital zwischen 1718 und 1724 unter der Leitung des Vorarlberger Barockbaumeisters Franz Beer neu erbaut. Es erschien den Zeitgenossen einem „königlichen Palast ähnlicher denn einem Hospital“. Von 1798 bis 1809 diente es den Besatzungstruppen Napoleons als Militärspital. Danach stand es wieder der Zivilbevölkerung offen und übernahm 1841 die Ausbildung von Medizinstudenten.
Von 1821 bis 1833 wirkte Karl Howald als Prediger am Inselspital, ab 1850 arbeitete hier als Arzt Johann Rudolf Schneider, der politische Initiator der Juragewässerkorrektion. 1884 wurde am heutigen Standort des Inselspitals ein neues Spital mit 340 Betten eröffnet, das alte Gebäude 1888 im Zuge der Erweiterung des Bundeshauses abgebrochen. Im Inselspital arbeitete Emil Theodor Kocher, der 1909 als erster Chirurg den Nobelpreis für Medizin erhielt.
Grosse Teile der Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Bauten wurden von 1958 bis 1978 abgebrochen und durch die heutigen Gebäude ersetzt, deren markantestes das Bettenhochhaus ist.
Gegenwart
Das Inselspital beschäftigt 7'255 Mitarbeiter, davon 1'173 Ärzte, (Stand Ende 2009) und erzielte 2009 einen Betriebsertrag von 1,068 Milliarden Franken.[2] Jährlich werden über 220'000 Patienten behandelt. Den akademischen Unterricht beanspruchen jährlich 600 Medizinstudierende, weitere berufliche Ausbildungen 1000 Menschen, und Hunderte von Ärzten besuchen Weiterbildungsveranstaltungen.
Seit Juli 2011 verfügt das Inselspital über das schweizweit erste zivile GPS-Anflugverfahren für Helikopter. Dies ermöglicht der Rega, das Inselspital auch bei schlechter Sicht anzufliegen.[4]
Literatur
- Fritz Leu (Hrsg.): Das Inselspital: Geschichte des Universitätsspitals Bern, 1954–2004. Weber, Thun/Gwatt 2006, ISBN 3-909532-36-5
- Elisabeth Rüedi: Die Pflege und das Pflegemanagement in ständigem Wandel. Geschichte der Krankenpflege im Inselspital 1954-2004, Schweizerische Gesellschaft für Gesundheitspolitik SGGP, Zürich 2008. ISBN 978-3-85707-093-8
- Stefan Weigel: Innovationsanalyse für das System "Universitätsspital Bern", Schweizerische Gesellschaft für Gesundheitspolitik SGGP, Bern 2011. ISBN 978-3-85707-110-2
- Stefan Weigel, Paul Messerli: Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Inselspitals, Schweizerische Gesellschaft für Gesundheitspolitik SGGP, Bern 2011. ISBN 978-3-85707-109-6