Josef Piontek

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Sepp Piontek
Personalia
Voller Name Josef Emanuel Hubertus Piontek
Geburtstag 5. März 1940
Geburtsort BreslauDeutsches Reich
Größe 181 cm
Position Abwehr

Josef Emanuel Hubertus „Sepp“ Piontek (* 5. März 1940 in Breslau, Schlesien) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Karriere als Spieler

Piontek, dessen Karriere als Mittelstürmer beim VfL Germania Leer begann[1], kam 1960 zu Werder Bremen.[2] Dort setzte er sich als linker Läufer durch.[3] Er war als Abwehrspieler von Werder Bremen im ersten Jahr der neu geschaffenen Bundesliga dabei. Bereits in den Jahren vor der Bundesliga konnte er am 13. September 1961 als junger Verteidiger den DFB-Pokal mit den Bremern gewinnen. Zwischen 1963 und 1972 spielte er in 203 Bundesligaspielen für Werder Bremen und erzielte dabei 15 Tore. 1965 wurde er Deutscher Fußballmeister und in seiner erfolgreichsten Saison als Spieler wurde er auch deutscher Nationalspieler. 1965 und 1966 spielte er sechsmal für die deutsche Fußballnationalmannschaft.

1968 wurde er mit Werder Bremen noch einmal deutscher Vizemeister. 1972 beendete er dann seine Karriere.

Karriere als Trainer

Als er 1972 seine aktive Laufbahn beendete, wurde er sofort Trainer beim SV Werder Bremen und blieb bis 1975. Er wechselte dann zu Fortuna Düsseldorf, wurde jedoch zum Ende seiner ersten Saison 1976 entlassen. Anschließend trainierte Piontek zwei Jahre lang die Nationalmannschaft Haitis, 1978/79 schließlich den FC St. Pauli.

1979 wurde Piontek für elf Jahre Nationaltrainer von Dänemark. Dänemark hatte zwar immer wieder herausragende Spieler hervorgebracht, die aber allesamt im Ausland spielten und nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigt wurden. So war die dänische Nationalmannschaft bis zur Einstellung von Josef Piontek eher eine Amateurmannschaft. Piontek dagegen reiste quer durch Europa, um sich dänische Spieler anzuschauen und sie in die Nationalmannschaft zu holen. Dem Motivationskünstler Piontek gelang es, die Stars zu überreden, und dies war der Beginn der erfolgreichsten Zeit des dänischen Fußballs.

1983 qualifizierten sich Pionteks Dänen für die Fußball-Europameisterschaft 1984 in Frankreich und erreichten dank eines euphorischen Offensivfußballs das Halbfinale, wo sie erst im Elfmeterschießen an Spanien scheiterten. Dieser Aufwind des dänischen Fußballs bescherte den dänischen Fans zwei Jahre später die erste Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft. Unter Piontek wurde die Mannschaft vor Deutschland Vorrundengruppenerster bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Dabei wurde Deutschland mit 2:0 geschlagen, Piontek ist hiermit neben Georg Buschner (für die DDR bei der WM 74) der einzige deutsche Trainer, der mit einer Nationalmannschaft die bundesdeutsche Mannschaft in einem Pflichtspiel besiegen konnte[4]. Dänemark scheiterte dann allerdings deutlich im Achtelfinale wiederum an Spanien mit 1:5, wobei Emilio Butragueño mit vier Treffern Pionteks Dänen fast im Alleingang schlug. Zwei Jahre später nahm er mit Dänemark zum zweiten Mal an einer Europameisterschaft teil. Bei der EM 1988 in Sepp Pionteks Heimatland Deutschland mussten die Dänen schon bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten. 1990 wurde er, nachdem er ein Jahr zuvor die Qualifikation zur WM 1990 verpasst hatte, entlassen. Piontek war bis 2012 dienstältester dänischer Nationaltrainer. Im selben Jahr wurde er Nationaltrainer der Türkei und trainierte diese bis 1993. Parallel trainierte er 1993 für eine kurze Zeit sogar den Verein Bursaspor. 1995 kehrte er nach Dänemark zurück und trainierte den Erstligisten Aalborg BK, den er in der Champions League führte. Von 1997 bis 1999 trainierte er Silkeborg IF, ehe er vorläufig seine Trainerkarriere beendete. Ein Jahr später wurde er Nationaltrainer von Grönland. 2002 beendete er endgültig seine Trainerkarriere.

Wissenswertes

Im Jahr 2002 war er bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 als Co-Kommentator für das dänische Fernsehen aktiv; er kommentierte Spiele der Türkei. [5]

Piontek lebt mit seiner dänischen Frau auf Fünen und ist Vater einer Tochter (* 1985).[6]

Erfolge

als Spieler
als Trainer

Weblinks

Commons: Sepp Piontek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans- Otto Busche/Heinz Fricke, Das große Werderbuch, Fußball-Geschichte und Geschichten, Seite 81
  2. Prüß(Hg.), Spundflasche mit Flachpaßkorken, Die Geschichte der Oberliga Nord 1947-1963,Klartext Verlag Essen 1991, Seite 177
  3. Hans- Otto Busche/Heinz Fricke, Das große Werderbuch, Fußball-Geschichte und Geschichten, Seite 81
  4. "Nu er Sepp Kaiser" (dänische Presse-Schlagzeile tags darauf)
  5. http://www.bz-berlin.de/archiv/sepp-piontek-exklusiv-in-der-b-z-article202506.html
  6. Jürgen Leinemann: Leistung nur, wenn sie auch Spaß haben. Hrsg.: DER SPIEGEL. Nr. 26, 19. Juni 1986, Sport, S. 213–215 (online [abgerufen am 2. Januar 2012] Online-Artikel auch als PDF-Datei abrufbar).