Käcklitz (Beetzendorf)

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Käcklitz
Gemeinde Beetzendorf
Koordinaten: 52° 44′ N, 11° 7′ OKoordinaten: 52° 43′ 43″ N, 11° 7′ 19″ O
Höhe: 32 m ü. NHN
Fläche: 2,72 km²[1]
Einwohner: 39 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Beetzendorf
Postleitzahl: 38489
Vorwahl: 039000
Käcklitz (Sachsen-Anhalt)
Käcklitz (Sachsen-Anhalt)

Lage von Käcklitz in Sachsen-Anhalt

Zum Rundling führende Straße, Blick von der Kirche nach Süden
Zum Rundling führende Straße, Blick von der Kirche nach Süden

Käcklitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Beetzendorf in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte

Käcklitz, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt abseits größerer Verkehrswege ungefähr 3 Kilometer nördlich von Beetzendorf sowie 15 Kilometer südlich von Salzwedel in der Altmark. Im Süden erhebt sich der etwa 52 Meter hohe Lerchenberg.[3] Das FFH-Gebiet „Moorweide bei Stapen[4] beginnt im Norden von Käcklitz.[5]

Nachbarorte sind Groß Gischau im Nordwesten, Klein Gischau im Nordosten, Stapen im Osten, Hohentramm im Südosten, Siedengrieben im Süden und Audorf im Südwesten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung als Kakelitz erfolgte im Jahre 1348, als Markgraf Ludwig II. von Brandenburg den von der Schulenburgs die Beden aus verschiedenen Dörfern überließ.[6] Weitere Nennungen sind 1444 ein Schulzenhof in Käckelitze[7] und ein Hof in Kakelitz,[8] 1466 Kökelitz, 1499 to Kokelitz, 1541 Köcklitz, 1687 Köckelitz bey Beetzendorff[1] und 1804 Käcklitz.[9]

Bei der Bodenreform 1945 wurden ermittelt: 24 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 256 Hektar Land, eine Besitzung der Kirche mit 3 Hektar und eine Gemeindebesitzung mit 0,9 Hektar.[1] Im Jahre 1960 gab es in Käcklitz eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG Typ I „Wiesengrund“.[1]

Herkunft des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf das slawische Wort „khohol“ für „Bergkuppe“ zurück,[10] ähnlich zu Franz Mertens, der „chochulu“ für „Kuppe, Bergspitze“ ableitete. Übersetzt heißt der Ort also „Bergnest“.[11] Aleksander Brückner erkennt hingegen im Namen die Silbe „koh-“, altslavisch „kohati“ für „lieben“.[12]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte das Dorf ab 1816 und damit die spätere Gemeinde Käcklitz zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel im Königreich Preußen und dessen Provinz Sachsen.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Käcklitz in die Gemeinde Beetzendorf eingemeindet und ist seitdem ein Ortsteil.[13]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 52
1774 64
1789 61
1798 66
1801 66
1818 59
Jahr Einwohner
1840 080
1864 081
1871 085
1885 109
1892 00102[14]
1895 106
Jahr Einwohner
1900 00106[14]
1905 098
1910 00123[14]
1925 134
1939 121
1946 192
Jahr Einwohner
2015 [00]51[15]
2018 [00]49[15]
2020 [00]46[16]
2021 [00]44[16]
2022 [00]45[17]
2023 [0]39[2]

Quelle, wenn nicht angegeben bis 1946:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirchengemeinde Käcklitz, die früher zur Pfarrei Beetzendorf gehörte,[18] wird heute betreut vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[19]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Beetzendorf stammen aus dem Jahre 1597.[20]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dorfkirche Käcklitz
  • Die evangelische Dorfkirche Käcklitz, ein mittelalterlicher Feldsteinbau, steht in der Mitte des Rundlings.[21] Sie kann als schlichter Rechtecksaal mit halbrundem Ostschluss zu den Chorkirchen gerechnet werden. Die Kirche ist vor der Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden. Die Glocke stammt au dem Jahre 1813.[10]
  • Der Charakter als Rundlingsdorf hat sich weitgehend erhalten. Der Zugang erfolgt von Süden aus.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Käcklitz besteht eine Freiwillige Feuerwehr. Es gibt kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie einen Reiterhof.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf ist über Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1097–1100, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 127 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 337, 89. Käcklitz (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Käcklitz (Beetzendorf) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1097–1100, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Nr. DE 3232304, FFH0253
  5. Moorweide bei Stapen in der World Database on Protected Areas, abgerufen am 1. Januar 2021 (englisch).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 325 (Digitalisat).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 416 (Digitalisat).
  8. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 417 (Digitalisat).
  9. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 378 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00400~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  10. a b Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 257–258.
  11. Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 211.
  12. Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 71, 36 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11381473~SZ%3D00077~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  13. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  14. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 127 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  15. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  16. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  17. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  18. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  19. Pfarrbereich Beetzendorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  20. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  21. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 217.