Lechtal

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Oberes Lechtal bei Steeg, Hägerau, Holzgau

Das Lechtal ist ein Alpental in Österreich, das zu einem großen Teil zu Tirol und zum kleinen Teil zu Vorarlberg gehört. Es wird vom Lech durchflossen.

Lage

Geografisch ist es im Süden von den Lechtaler Alpen und im Norden von den Allgäuer Alpen begrenzt. Das obere Lechtal mit den Orten Zürs am Arlberg und Lech in Vorarlberg gilt als bekannte Skiregion, während das übrige Tal touristisch eher wenig erschlossen ist. Industrie- und Gewerbegebiete sind vor allem im Reuttener Becken vorhanden.

Vom Lechtal zweigen mehrere Seitentäler ab, darunter linksseitig das Hornbachtal und das Tannheimer Tal. Rechtsseitig verbindet durch das Namlostal eine Straße Stanzach mit Berwang und Bichlbach. Durch das Bschlabertal gelangt man nach Bschlabs, Boden und über das Hahntennjoch nach Imst. Das Gramaistal und das Kaisertal sind ebenfalls rechtsseitige Seitentäler ds Lechtales. Bei Füssen geht es in das Bayrische Alpenvorland über.

Die Ortschaften im Tiroler Lechtal heißen: Steeg - Hägerau - Holzgau - Stockach - Bach - Elbigenalp - Häselgehr - Elmen - Martinau - Vorderhornbach - Stanzach - Forchach, die Dörfer in den Seitentälern Namlos - Hinterhornbach - Bschlabs - Boden - Gramais - Kaisers.

Mundarten

Das traditionelle Verbreitungsgebiet westoberdeutscher (=alemannischer) Dialektmerkmale im 19. und 20. Jahrhundert. Das österreichische Lechtal liegt am Südostrand dieses Gebiets. Zu erkennen ist die Dreigeteiltheit des österreichischen Lechtals.

Das österreichische Lechtal zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Mundartsituation aus, welche das Lechtal in drei recht unterschiedliche Mundarträume gliedert. Die Gemeinden im obersten Talbereich bis einschließlich Steeg und Kaisers gehören zum Höchstalemannischen. Das mittlere Lechtal von Holzgau bis Stanzach wird dem bairischen Dialektraum zugeordnet. Im untersten Talbereich ab Forchach schließlich, im Osten bis Lähn (Gemeinde Bichlbach), überwiegen schwäbische Mundartkennzeichen. Der höchstalemannische und der schwäbische Raum sind Teil des alemannischen Dialektraums (siehe auch Grenzorte des alemannischen Dialektraums).

Nationalpark Tiroler Lechtal

Im Tiroler Lechtal war ein Nationalpark Tiroler Lechtal geplant. Er sollte ein Gebiet von 4138 Hektar umfassen. Die Tiroler Landesregierung beschloss allerdings im Jahr 2004 stattdessen die Errichtung eines Naturschutzgebietes und vergab gleichzeitig das Prädikat Naturpark. Bereits 2000 wurde das Gebiet als Natura 2000 an die Europäische Kommission in Brüssel gemeldet.

Seit 1997 waren konkrete Bemühungen im Gange, die Lechauen und ihre Seitentäler zu einem Nationalpark zu erklären. Anfang Februar 2003 wurde das offizielle Begutachtungsverfahren für ein „Nationalparkgesetz Tiroler Lechtal“ eingeleitet. Schließlich erfolgte die Entscheidung für einen Naturpark und gegen einen international anerkannten Nationalpark unter anderem wegen Konflikten mit der Jagd.

Flora und Fauna

Erwähnenswert sind die inneralpine Flusslandschaft mit ihren Wacholderbäumen, mit den Beständen der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica), der Vogelreichtum und mindestens 1160 nachgewiesene Blütenpflanzen.

Weblinks