„Märchen“ – Versionsunterschied

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== Märchenforschung ==
== Märchenforschung ==
Die vergleichende Märchenforschung wurde von dem Indologen [[Theodor Benfey]] im 19. Jahrhundert begründet. [[Antti Aarne]] kategorisierte 1910 die Märchen nach ihren wesentlichen Erzählinhalten; daraus entstand der heute noch in der internationalen Erzählforschung gebräuchliche [[Aarne-Thompson-Index]]. Der russische Philologe [[Wladimir Jakowlewitsch Propp]] leistete 1928 mit seiner strukturalistischen Untersuchung über die Morphologie des Märchens einen wichtigen Beitrag zur Literaturwissenschaft, beziehungsweise Märchenforschung,denenen [[Yeleazar Meletinsky]]<ref>Almut-Barbara Renger: Zwischen Märchen und Mythos: die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie, Stuttgart [u.a.]: Metzler, 2006, S. 106-128</ref> wichtige Einsichten zur Abgrenzung von Märchen und Mythos hinzugefügt hat: Allen Märchen liegt eine feste Handlungsstruktur zu Grunde, unabhängig von ihrem Inhalt. Diese Struktur erfüllt bestimmte Funktionen, die mit „archetypischen“ Akteuren verbunden sind (zum Beispiel Held, Gegenspieler, Helfer etc.)und ist schon, auch wenn es die Gattung Märchen als solche damals nicht gegeben hat, in der Antike aufzufinden.<ref>Almut-Barbara Renger: Zwischen Märchen und Mythos: die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie, Stuttgart [u.a.]: Metzler, 2006, S. 106-128 u. 145-248</ref>
Die vergleichende Märchenforschung wurde von dem Indologen [[Theodor Benfey]] im 19. Jahrhundert begründet. [[Antti Aarne]] kategorisierte 1910 die Märchen nach ihren wesentlichen Erzählinhalten; daraus entstand der heute noch in der internationalen Erzählforschung gebräuchliche [[Aarne-Thompson-Index]]. Der russische Philologe [[Wladimir Jakowlewitsch Propp]] leistete 1928 mit seiner strukturalistischen Untersuchung über die Morphologie des Märchens einen wichtigen Beitrag zur Literaturwissenschaft, beziehungsweise Märchenforschung,denenen [http://en.wikipedia.org/wiki/Yeleazar_Meletinsky Yeleazar Meletinsky]<ref>Almut-Barbara Renger: Zwischen Märchen und Mythos: die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie, Stuttgart [u.a.]: Metzler, 2006, S. 106-128</ref> wichtige Einsichten zur Abgrenzung von Märchen und Mythos hinzugefügt hat: Allen Märchen liegt eine feste Handlungsstruktur zu Grunde, unabhängig von ihrem Inhalt. Diese Struktur erfüllt bestimmte Funktionen, die mit „archetypischen“ Akteuren verbunden sind (zum Beispiel Held, Gegenspieler, Helfer etc.)und ist schon, auch wenn es die Gattung Märchen als solche damals nicht gegeben hat, in der Antike aufzufinden.<ref>Almut-Barbara Renger: Zwischen Märchen und Mythos: die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie, Stuttgart [u.a.]: Metzler, 2006, S. 106-128 u. 145-248</ref>
In jüngerer Zeit werden Märchen mit verschiedenen theoretischen Ansätzen aus der [[Anthropologie]], [[Oral History]], verschiedenen Einzelphilologien, Psychologie u.&nbsp;a. untersucht.
In jüngerer Zeit werden Märchen mit verschiedenen theoretischen Ansätzen aus der [[Anthropologie]], [[Oral History]], verschiedenen Einzelphilologien, Psychologie u.&nbsp;a. untersucht.



Version vom 24. Februar 2011, 19:25 Uhr

Märchen (mittelhochdeutsch Maere = „Kunde, Bericht, Nachricht“) sind Prosaerzählungen, die von wundersamen Begebenheiten berichten. Märchen zählen zu einer bedeutsamen und sehr alten Textgattung in der Mündlichen Überlieferung oder Oralität und treten in allen Kulturkreisen auf. Im Gegensatz zum mündlich überlieferten und anonymen Volksmärchen steht die Form des Kunstmärchens, von dem der Autor bekannt ist. Im Unterschied zur Sage und Legende sind Märchen frei erfunden und ihre Handlung ist weder zeitlich noch örtlich festgelegt.

Charakteristisch für Märchen ist unter anderem das Erscheinen phantastischer Elemente in Form von sprechenden Tieren und Zaubereien mit Hilfe von Hexen oder Zauberern sowie Riesen. In Deutschland wurde der Begriff des Märchens insbesondere durch die Brüder Grimm geprägt. Von vielen dieser Werke entstanden im Laufe der Zeit Theaterfassungen, zu denen vor allem die noch heute gespielten Bühnenmärchen von Robert Bürkner gehören.

Märchenforschung

Die vergleichende Märchenforschung wurde von dem Indologen Theodor Benfey im 19. Jahrhundert begründet. Antti Aarne kategorisierte 1910 die Märchen nach ihren wesentlichen Erzählinhalten; daraus entstand der heute noch in der internationalen Erzählforschung gebräuchliche Aarne-Thompson-Index. Der russische Philologe Wladimir Jakowlewitsch Propp leistete 1928 mit seiner strukturalistischen Untersuchung über die Morphologie des Märchens einen wichtigen Beitrag zur Literaturwissenschaft, beziehungsweise Märchenforschung,denenen Yeleazar Meletinsky[1] wichtige Einsichten zur Abgrenzung von Märchen und Mythos hinzugefügt hat: Allen Märchen liegt eine feste Handlungsstruktur zu Grunde, unabhängig von ihrem Inhalt. Diese Struktur erfüllt bestimmte Funktionen, die mit „archetypischen“ Akteuren verbunden sind (zum Beispiel Held, Gegenspieler, Helfer etc.)und ist schon, auch wenn es die Gattung Märchen als solche damals nicht gegeben hat, in der Antike aufzufinden.[2] In jüngerer Zeit werden Märchen mit verschiedenen theoretischen Ansätzen aus der Anthropologie, Oral History, verschiedenen Einzelphilologien, Psychologie u. a. untersucht.

Gut und Böse werden im Märchen in der Regel klar getrennt, häufig in Form von guten und bösen Figuren. Inhaltlich steht meist ein Held im Mittelpunkt, der Auseinandersetzungen mit guten und bösen, natürlichen und übernatürlichen Kräften bestehen muss. Oft ist der Held eine vordergründig schwache Figur wie der jüngste Sohn. Am Ende eines Märchens wird das Gute belohnt und das Böse bestraft.

Ursprung der Märchen

Märchen sind sehr alt und können nach verschiedenen Typen klassifiziert und verschiedenen Zeitaltern zugeordnet werden. Zu dem ältesten Märchentypus gehören die Zaubermärchen, die Erzählstrukturen aufweisen, wie wir sie auch aus antiken griechischen und lateinischen Narrativen kennen (Homer, Mythologie).

Benfey vertrat die These, dass die europäischen Märchen indischen Ursprungs seien. Dies wurde aber in jüngerer Zeit relativiert, obgleich der Einfluss indischer Märchen in europäischen Märchen präsent ist.

Als erster großer europäischer Märchenerzähler gilt der Italiener Giambattista Basile. Einige seiner Märchenmotive sind auch in der Grimmschen Sammlung zu finden.

Volksmärchen

Bei Volksmärchen lässt sich kein bestimmter Urheber feststellen. Die mündliche Weitergabe war für lange Zeit die ausschließliche und ist bis heute die natürliche Form der Überlieferung. Dennoch hat auch die schriftliche Überlieferung seit ihren Anfängen auf die traditionelle mündliche Erzählweise miteingewirkt, fanden doch schon im Mittelalter Märchen Eingang in die Literatur und wurden aus den verschiedensten Gründen schriftlich festgehalten. Mit der Möglichkeit des Drucks in der Neuzeit hat die schriftliche Verbreitung naturgemäß eine größere Position eingenommen. Aufgrund der mündlichen Erzähltradition besitzt das Volksmärchen keine konstante Form. Vielmehr tritt es in zahlreichen und teils sehr unterschiedlichen Varianten auf. Was all diese Varianten aber als solche auszeichnet, ist die Grundstruktur der Erzählung, d. h. Thema und Ablauf der Handlung werden in ihren charakteristischen Zügen beibehalten. Die Abweichungen der Varianten voneinander sind umso größer, je älter und je weiter verbreitet ein Märchen ist.

Deutsche Märchen

In Deutschland wird mit dem Begriff Märchen in erster Linie die Grimmsche Volksmärchensammlung Kinder- und Hausmärchen (1812) assoziiert, jedoch gibt es noch unzählige andere deutsche Volksmärchen, da die Brüder Grimm nur einen Teil der damaligen Märchen aufzeichnen konnten.

Französische Märchen

In Frankreich wurde die erste Märchensammlung 1697 von Charles Perraults Histoires ou Contes du temps passé avec des moralités angelegt und der Ausdruck „contes de fée“ (Feengeschichten) geprägt, von dem sich das englische „fairy tales“ ableitet. Das Element des Zauber- und Fabelhaften tritt hier schon in der Namensgebung zum Vorschein. Es sind jedoch nicht nur Zauberwesen (göttlichen oder teuflischen Ursprungs), welche die Märchenwelt so phantastisch machen, sondern Gegenstände mit magischer Wirkung, die den Märchenhelden von großem Nutzen sind oder das Verzaubertwerden in ein Tier, eine Pflanze, deren Symbolgehalt man hinterfragen kann. Desgleichen spielen hin und wieder Versteinerungen eine Rolle, die sich ebenso tiefenpsychologisch deuten lassen, wie Erlösungen durch die Tränen eines mitfühlenden Menschen.

Indische Märchen

Die indischen Märchen können auf eine sehr lange und vielgestaltige Tradition zurückblicken. Zu den bedeutendsten indischen Märchensammlungen gehört die ungefähr 2000 Jahre alte Märchensammlung namens Panchatantra. Der Indologe Johannes Hertel hat wichtige wissenschaftliche Beiträge Anfang des 20. Jahrhunderts zur Erschließung der Panchatantra geleistet. Die Panchatantra soll teilweise in die Erzähl- und Märchensammlung Tausendundeine Nacht eingegangen sein.

Weitere Beispiele europäischer Märchen

Die russischen Volksmärchen von Alexander Nikolajewitsch Afanassjew, die englischen Märchen von Joseph Jacobs und die norwegischen Volksmärchen von Peter Christen Asbjørnsen.

Kunstmärchen

Bei den sogenannten Kunstmärchen handelt es sich indes um bewusste Schöpfungen von Dichtern und Schriftstellern. Bisweilen greifen sie Motive der Volksmärchentradition auf, meist werden aber neuartige fantastische Wundergeschichten erfunden, die mit dem Volksmärchen aber dennoch durch den Aspekt des Wunderbaren und Unwirklichen verbunden bleiben. Ihr Inhalt wird überwiegend durch die Weltanschauung und die Ideen einer individuellen Person getragen und unterliegt den Einflüssen der Literaturströmungen. In der Romantik erreichte das Kunstmärchen einen frühen Höhepunkt und erhielt entscheidende Impulse für seine weitere Entwicklung. In der Frühromantik lag der Akzent auf sehr künstlichen Schöpfungen, die die Grenzen der herkömmlichen Märchen hinter sich ließen und sich somit dem unbefangenen Märchenleser nicht mehr so leicht erschlossen. Das änderte sich jedoch wieder mit den Dichtern der Spätromantik, die den einfachen Märchenton bevorzugten.

Der am meisten gelesene Verfasser von Kunstmärchen im 19. Jahrhundert war Wilhelm Hauff (1802–1827). Seine Märchenbücher Die Karawane, Der Scheich von Alexandria und Das Wirtshaus im Spessart erschienen in drei aufeinanderfolgenden Jahren und spielen, wie die Titel schon verraten, vor unterschiedlichem Hintergrund. Während er in den ersten beiden Bänden die Handlung in den Orient verlegt, dient im letzteren der rauere Norden als Schauplatz. All seine Märchen kennzeichnet das Abenteuer, was aus seiner eigenen Begeisterung für die Fremde zu erklären ist.

Zu den beliebtesten Märchendichtern zählt der Däne Hans Christian Andersen (1805–1875). Angeregt wurde er durch die Brüder Grimm und die deutschen Kunstmärchen. Zunächst ist in seinen Märchen noch eine deutliche Anlehnung an das Volkstümliche zu erkennen, doch schon bald entwickelte er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil. Im Gegensatz zu den Volksmärchen, die grundsätzlich an einem unbestimmten Ort spielen, beschrieb er sorgfältig den Schauplatz seiner Geschichten und achtete auf die Nähe zur kindlichen Weltauffassung. Seine Erzählungen weisen eine einfache und ungekünstelte Sprache auf und wirken durch einen eindringlichen Erzählton. Es ging ihm darum, das Wunderbare in die Wirklichkeit des Alltags hineinzuholen, ohne dass eine Kluft zwischen beidem entsteht, wie es bei den Romantikern oft der Fall war. In Dänemark wie in Deutschland sah man in Andersens Erzählungen in erster Linie Märchen für Kinder. Das allerdings widersprach seinem eigenen Selbstverständnis, denn er selbst verstand sich als Autor für alle Altersklassen.

Sozialkritischen Hintergrund haben die Märchen von Oscar Wilde (1854–1900), die ganz im Sinne der Romantik Idealbilder im Widerstreit zu grausamen Realitäten entwerfen oder aus der Sicht des ausgebeuteten Opfers den Egoismus und die Oberflächlichkeit der Herrschenden anprangern.

Im weitesten Sinne zu den Kunstmärchen können auch die in neuerer Zeit entstandenen Fantasy-Geschichten gerechnet werden. Auch die Science-Fiction-Filmreihe Star Wars weist typische charakteristische Merkmale eines Märchens auf, wie beispielsweise die fehlenden oder äußerst ungenauen Orts- und Zeitangaben („Es war einmal vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis…“), die Gleichstellung von Adligen und Bürgerlichen oder das Happy End.

Märchenparodien

Bei Märchenparodien handelt es sich um Parodien bekannter Märchen. Die Handlung weicht dabei mehr oder weniger stark von der des ursprünglichen Märchens ab. Manchmal bezieht sich die Parodie auf ein einziges Märchen und manchmal auf mehrere gleichzeitig. Bekannte Märchenparodien sind:

Literatur

Filme

Hörspiele

Märchensammler

Meisterliche Märchenerzähler, die Märchen sammeln, gibt es vermutlich, seit es Märchen gibt. Sie trugen zur Entstehung, Überlieferung von Märchen und Märchensammlungen maßgeblich bei.

Zu den bekanntesten Märchen-Sammlern gehören der Franzose Charles Perrault (1628–1703), die Brüder Grimm (1785–1863)/(1786–1859), Ernst Moritz Arndt (1769–1860), Benedikte Naubert (1756–1819) und Ludwig Bechstein (1801–1860) sowie der Schweizer Pädagoge Otto Sutermeister (1832–1901). Eine Sammlung orientalischer Märchen enthalten die Geschichten aus 1001 Nacht. Die Reihe Märchen der Weltliteratur stellt Märchen aus aller Welt vor.

Märchenerzähler

Zu den frühen Märchenerzählern können unter anderem die Barden gezählt werden und setzen damit ein die Erzählkultur fort, die bereits in einem frühen indogermanischen Sprach- und Kulturraum angelegt gewesen sein muss.

Bei den Berbern in Nordafrika ragt die kulturell bedeutsame Erzähltradition bis in die heutigen Tage hinein.

Die meisten Märchenerzähler der Gegenwart sammeln alte Volksmärchen und setzen sich für deren Erhaltung und die Tradition des Erzählens ein. Bekanntheit im deutschsprachigen Raum haben insofern u. a. die Deutschen Klaus Adam, Mario Eberlein, Frank Jentzsch, Christian Peitz, Michaele Scherenberg und Frieder Kahlert, die Österreicher Folke Tegetthoff, Michael Köhlmeier, Norbert Julian Kober, Eva Jensen, Erwin Stammler, Joachim Vaross und Helmut Wittmann, der Schweizer Jürg Steigmeier erlangt. Im internationalen Bereich sind Radha Anjali (Indien), Heather Forest (USA), Huda al Hilali (Irak), Jankele Ya'akobson (Israel), Saddek El Kebir (Algerien), Naceur Charles Aceval (Algerien), Laura Kibel (Italien), Antonio Sacre (Kuba) und Eth Noh Tec (Japan) zu nennen. Im süddeutschen Raum wurde 1999 ein Bildungsträger mit dem Namen Goldmund e. V. gegründet der Märchen- und Geschichtenerzähler ausbildet. Eine umfangreiche Sammlung mit über 100 Märchen aus allen Regierungsbezirken Bayerns legte der Münchner Schriftsteller Alfons Schweiggert in seinem Buch Bayerische Märchen vor. Eine Sonderform des Märchenerzählers ist der fahrende Mundwerker bzw. Bänkelsänger, ein Vertreter des „fahrenden Volkes“. Fahrendes Volk war in Deutschland bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts anzutreffen. Diese Mundwerker zogen umher und erzählten gegen Entgelt Moritaten und/oder sangen Bänkellieder.

Festivals und Freizeitparks

Von 1988 bis 2006 fand in Graz alljährlich Europas größtes Erzählkunstfestival Die lange Nacht der Märchenerzähler (GRAZERZÄHLT) statt. Seit 2007 findet diese Veranstaltung in Niederösterreich unter dem Namen fabelhaft statt[3].

In Berlin finden seit 1990 jährlich im November die Berliner Märchentage statt.

Außerdem gibt es Märchenwälder und Märchenzoos, das sind Ansammlungen von Dioramen mit kleinen Figuren und Lautsprechern, die (meist gegen Münzeinwurf) Märchen erzählen. Ein traditionsreicher Märchenzoo ist zum Beispiel der Märchenzoo Blauer See (Ratingen).

Seit 1985 finden im Park von Schloss Philippsruhe in Hanau, der Geburtsstadt der Gebrüder Grimm, die Brüder Grimm Märchenfestspiele statt. Die Besucherzahlen der Festspiele überschritten 2006 zum ersten Mal die Millionen-Grenze.

Die Festspiele Balver Höhle veranstalten seit 1991 alljährlich die Reihe Balver Märchenwochen.

Eine Veranstaltung für Kinder und Familien ist das Festival der besten deutschsprachigen Märchen- und Geschichtenerzähler[4], das seit 2005 immer am ersten Wochenende im Juli in Neukirchen-Vluyn am Niederrhein unter der Schirmherrschaft Ursula von der Leyens ausgetragen wird. 16 Erzählerinnen und Erzähler aus dem deutschsprachigen Europa stellen sich im Wettbewerb dem Publikum und einer Jury.

Siehe auch

Commons: Märchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Enzyklopädie des Märchens: Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung, begr. von Kurt Ranke. Hrsg. von Rolf Wilhelm Brednich zusammen mit Hermann Bausinger, de Gruyter, Berlin [u. a.] 1977–, bisher 12 Bände
  • Helga Arend/André Barz (Hrsg.): Märchen - Kunst oder Pädagogik? Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2009. ISBN 9783834005694.
  • Hanns Bächtold-Stäubli (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Verlag de Gruyter, Berlin 1987.
  • Bruno Bettelheim: Kinder brauchen Märchen. dtv, Frankfurt/M. 1997.
  • Nicolaus Equiamicus (Hrsg.) Die Geisterwelt. Diedorf 2008, ISBN 978-3-86608-086-7.
  • Rudolf Erbler (Rudi alias „Das letzte Einhorn?“) Märchen - Gut oder schlecht für Kinder? 2006.
  • Michael Küttner: Vom Geist aus der Flasche – psychedelische Handlungselemente in den Märchen der Gebrüder Grimm. Löhrbach, ISBN 978-3-930442-43-0.
  • Günter Lange (Hrsg.): Märchen – Märchenforschung – Märchendidaktik. ISBN 3-89676-815-8.
  • Max Lüthi: Märchen. Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-19016-1.
  • Doris Mauthe-Schonig, Bruno Schonig und Mechthild Speichert: Mit Kindern lesen im ersten Schuljahr. Anfangsunterricht mit den Geschichten von der kleinen weißen Ente. Beltz, Weinheim und Basel 1993.
  • Doris Mauthe-Schonig: „Die kleine weiße Ente hat einen Traum…“ Psychoanalytische Anmerkungen zu einem Grundschulunterricht, in dem regelmäßig Geschichten erzählt werden. In: Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik. Band 7, Mainz 1996.
  • Burkhard Meyer-Sickendiek: Die Angst im Märchen, in: Ders.: Affektpoetik. Eine Kulturgeschichte literarischer Emotionen, Würzburg 2005, S. 287-318. ISBN 3-8260-3065-6.
  • Stefan Neuhaus: Märchen. Francke, Tübingen 2005, ISBN 3-8252-2693-X.
  • Almut-Barbara Renger: Zwischen Märchen und Mythos: die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie, Stuttgart [u.a.]: Metzler, 2006, ISBN 3-476-01986-1, 978-3-476-01986-8 Gb., XX,441 S. Inhaltsverzeichnis
  • Joachim Vaross: Achim, der Märchenkönig erzählt: Neue Märchen zur Winter- und Weihnachtszeit, ISBN 978-3-942567-01-5
Wikisource: Märchen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Almut-Barbara Renger: Zwischen Märchen und Mythos: die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie, Stuttgart [u.a.]: Metzler, 2006, S. 106-128
  2. Almut-Barbara Renger: Zwischen Märchen und Mythos: die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie, Stuttgart [u.a.]: Metzler, 2006, S. 106-128 u. 145-248
  3. Link zum Erzählkunstfestival Fabelhaft
  4. Festival der besten deutschsprachigen Märchen- und Geschichtenerzähler

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