Neste (Unternehmen)

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Neste Oyj

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Rechtsform Osakeyhtiö (Aktiengesellschaft)
ISIN FI0009013296
Gründung 2004
Sitz Finnland Finnland, Espoo
Leitung Matti Lehmus (President & CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 5244 (2022)[2]
Umsatz 25,7 Mrd. Euro (2022)[2]
Branche Mineralöl, Erneuerbare Kraftstoffe, Chemie
Website www.neste.com

Neste (vorher Neste Oil) ist ein Mineralölunternehmen und Hersteller von erneuerbaren Kraftstoffen und Rohstoffen für die Chemie- und Kunststoffindustrie aus Finnland. Der Firmensitz befindet sich in Espoo, westlich der Hauptstadt Helsinki.

Neste wurde 1948 als staatliches Unternehmen mit dem Ziel gegründet, die Ölversorgung Finnlands zu sichern.[3] In den folgenden Jahrzehnten errichtete das Unternehmen Raffinerien im finnischen Naantali (1957–2021) und in Porvoo (seit 1965)[4].

Seit 1994 war Neste Hauptsponsor der Rallye Finnland, deren offizieller Name im Jahr 1994 auf Neste Rally Finland geändert wurde. Die Partnerschaft mit der FIA World Rally Championship endete 2020.[5]

1995 wurde das Unternehmen, zunächst noch unter dem Namen Neste Oil, an der Börse Helsinki notiert.[6]

1996 patentierte Neste ein Verfahren, das später NEXBTL genannt wurde[7]. Mit der Technologie werden Fette in Moleküle umgewandelt, die fossile Rohstoffe in der Kraftstoffproduktion ersetzen können.[8]

2007 begann Neste auf Grundlage dieser Technologie mit der Produktion von erneuerbarem Diesel, zunächst in Porvoo. 2010 und 2011 nahm Neste weitere Anlagen für erneuerbare Produkte in Singapur und im Hafen Rotterdam in Betrieb.[9] Seit 2022 produziert Neste über ein Joint Venture mit Marathon Petroleum auch in den USA erneuerbare Produkte.[10]

Unternehmensprofil

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Der Hauptsitz von Neste in Espoo
Tankstelle in Estland

Das Unternehmen beschäftigt rund 5000 Mitarbeiter und ist im Finanzindex OMX Helsinki 25 gelistet. Mit Abstand größter Einzelaktionär ist mit 36 % Anteil der finnische Staat[11] (Stand 31. Juli 2023). Neste unterteilt sich in die Firmenbereiche Öl-Produkte, Marketing & Services sowie Erneuerbare Produkte (Erneuerbarer Straßentransport, erneuerbare Luftfahrt und erneuerbare Polymere und Chemikalien): Zu den Produkten gehören herkömmliche Treibstoffe wie Dieselkraftstoff oder Kerosin sowie erneuerbare Produkte wie „erneuerbarer“ Dieselkraftstoff, erneuerbarer Flugzeugtreibstoff (SAF – Sustainable Aviation Fuel) und erneuerbare Rohstoffe für die Chemie- und Kunststoffindustrie.

Zu den Rohstoffen zählen etwa alte Speiseöle, tierische Fette, Reststoffe aus der Pflanzenölproduktion oder Pflanzenöle wie Palmöl oder Rapsöl[12]. In Summe verfügt das Unternehmen über eine Kapazität für erneuerbare Produkte von 3,2 Mio. Tonnen pro Jahr, die bis 2023 auf 4,5 Mio. Tonnen erweitert werden soll[13].

Neste besitzt rund 1000 Tankstellen in Finnland und den baltischen Staaten[14]. Herkömmliche Raffinerien befinden sich nahe Porvoo. Hinzu kommen Raffinerien für „erneuerbare“ Kraftstoffe, die auf der unternehmenseigenen NEXBTL-Technologie („Next Generation Biomass-to-Liquid“) basieren, in Porvoo, Singapur sowie im Hafen Rotterdam[15]. Die beiden Fluggesellschaften Wizz Air und Ryanair lassen sich zunehmend mit SAF von Neste beliefern und setzen damit auf mehr Nachhaltigkeit.[16]

Umweltorganisationen kritisieren, dass Biodiesel aus Palmöl irreführend mit der Bezeichnung „Neste Green Diesel“ europaweit verkauft wird. Die CO2-Bilanz des Agrotreibstoffs von Neste sei schlechter als die von herkömmlichem Dieselöl. Die hohe Nachfrage und die Subventionen[17] von Biokraftstoffen in der EU und den USA hätten laut den Public Eye Awards zum Beispiel in Indonesien und Malaysia immer mehr Enteignungen und die Zerstörung des Regenwalds zur Folge. Die zur Produktion benötigten Chemikalien vergifteten Mensch wie Natur und Lebensräume bedrohter Arten wie des Orang-Utan würden zerstört. Darüber hinaus würden Nahrungsmittel durch die Nutzung der Anbauflächen für Biokraftstoffe teurer. Weil diese Produktion, auch wenn sie durch Zulieferer erfolgt, eben nicht nachhaltig sei, wurde Neste von den von Greenpeace unterstützten Public Eye Awards der Negative Award 2011 verliehen.[18]

Commons: Neste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Neste | Company Overview & News. In: forbes.com. Abgerufen am 16. Februar 2024 (englisch).
  2. a b Annual report 2022. (pdf) Neste, abgerufen am 7. Juli 2023 (englisch).
  3. Weilin + Göösin tietosanakirja 3, "Neste Oy". Weilin + Göös, 1993, S. 1316.
  4. Unsere Transformation. In: neste.de. Abgerufen am 18. August 2023.
  5. Joonas Kuisma: Suomen MM-ralli joutuu vaihtamaan nimensä – pääsponsori Neste teki kovan päätöksen. In: www.is.fi. 15. Oktober 2020, abgerufen am 17. August 2023 (finnisch).
  6. Neste Oyj (vanha) — Osakehistoria. In: www.porssitieto.fi. Abgerufen am 17. August 2023 (finnisch).
  7. Chris Stokel-Walker: “The world wasn’t ready at first” – The origin story of waste-powered transportation. In: journeytozerostories.neste.com. 18. August 2021, abgerufen am 17. August 2023 (englisch).
  8. Herstellung von HVO – Interview mit Neste. In: efuel-today.com. 1. Juni 2023, abgerufen am 17. August 2023.
  9. Karen Laird: Neste: a company way ahead of its time. In: sustainableplastics.com. 23. Dezember 2021, abgerufen am 17. August 2023 (englisch).
  10. Marathon partners with Neste on Martinez renewable fuels project. In: Reuters. 2. März 2022, abgerufen am 17. August 2023 (englisch).
  11. Shareholders. In: neste.com. Abgerufen am 18. August 2023.
  12. Waste and residues as raw materials. 15. Mai 2020, abgerufen am 3. Januar 2022 (englisch).
  13. Neste’s renewable products helped customers to reduce greenhouse gas emissions globally by 10 million tons in 2020. 8. Februar 2021, abgerufen am 3. Januar 2022 (englisch).
  14. Neste Geschäftsbericht 2020, Seite 10. Abgerufen am 3. Januar 2022 (englisch).
  15. Production in four countries. 27. April 2020, abgerufen am 3. Januar 2022 (englisch).
  16. WizzAir lässt sich ab 2025 mit SAF von Neste beliefern airportzentrale.de
  17. Energieagentur kritisiert hohe Subventionen. T-Online, dpa, 11. Juli 2007, abgerufen am 6. März 2011.
  18. WEF 2011/Public Eye Awards: Schmähpreis für Neste Oil und AngloGold Ashanti (AF). In: swissinfo.ch. 28. Januar 2011, abgerufen am 26. Oktober 2023.