Odeonsplatz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. April 2007 um 08:47 Uhr durch 146.148.72.19 (Diskussion) (+fr:). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blick vom Odeonsplatz nach Süden auf die Theatinerkirche und die Feldherrnhalle
Reiterstandbild König Ludwig I., Theatinerkirche


Der Odeonsplatz ist ein Platz in München, der am südlichen Abschnitt der Ludwigstraße liegt. Er ist Bestandteil der Achse Odeonsplatz – Ludwigstraße – Siegestor. Seinen Namen trägt der Platz seit 1827 nach einem Konzertsaal - dem Odeon - das Ludwig I. an der Südwestseite des Platzes bauen ließ.

Lage

Der Odeonsplatz liegt nördlich der historischen Altstadt, auf der Grenzlinie zwischen den Bezirken Altstadt-Lehel und Maxvorstadt. Der eigentliche Odeonsplatz wird durch das ehemalige Odeon und das Leuchtenbergpalais im Westen und vom Basargebäude (mit dem traditionsreichen Café Tambosi) im Osten begrenzt. Von der Achse der Ludwigstraße aus erstreckt er sich nach Westen. Im Laufe der Zeit ist der Name im Gebrauch auch auf den Parvis (=Vorplatz) vor der Feldherrnhalle, zwischen Theatinerkirche und Residenz übergegangen, denn dieser nimmt im Stadtgefüge eine wichtigere Stellung ein. Im Süden gehen die Residenzstraße östlich und die Theatinerstraße westlich der Feldherrnhalle vom Odeonsplatz ab. Gleich hinter der Feldherrnhalle findet sich die Viscardigasse, die heute als Relikt der NS-Vergangenheit immer noch Drückebergergasse genannt wird. Nach Norden verläuft der breite Prospekt der Ludwigstraße. Die Brienner Straße, die im Süden des Platzes beginnt und nach Westen verläuft, fällt dabei nicht besonders auf. Eine namenlose Straße, die zwischen Odeon und dem Leuchtenbergpalais nach Westen führt, eröffnet den Blick auf das Palais Ludwig Ferdinand, in dem sich heute die Hauptverwaltung der Siemens AG befindet. Über diese, wie über die Brienner Straße wird eine Verbindung zum Wittelsbacherplatz geschaffen.

Geschichte

Im Rahmen der Entfestigung Münchens wurden bereits ab ca. 1790 Pläne für einen zentralen Platz, der anstelle des Schwabinger Tores entstehen und die Auffahrt von der Residenz in den Fürstenweg nach Schloss Nymphenburg (heute Brienner Straße) ansprechender gestalten sollte, gefasst. Die Anlage in der heutigen Form geht auf das besondere Engagement König Ludwigs I. zurück. 1816, damals noch Kronprinz, beauftragte er Leo von Klenze mit der Gesamtplanung der Ludwigstraße, zu der auch der Odeonsplatz gehört.

Verkehr

U-Bahnhof Odeonsplatz (U4/U5)

Nach Eröffnung der Fußgängerzone 1972 wurde der südliche Teil des Odeonsplatzes dieser angegliedert. Zusätzlich wurde später die Residenzstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der, aus der Ludwigstraße kommende Verkehr Richtung Altstadt wird nun über die Brienner Straße oder die Von-der-Tann-Straße auf den Altstadtring abgeleitet.

Der öffentliche Nahverkehr ist durch den wichtigen U-Bahnhof "Odeonsplatz" geprägt, an der die Durchmesserlinien der U3/6 mit der U4/5 kreuzen. Der 1971 eröffnete Bahnhof der U3/U6 wurde vom Architekten Paolo Nestler geplant, das Mosaik im Sperrengeschoss stammt von Karl Knappe. Die Gestaltung ist ähnlich wie bei den anderen frühen Bahnhöfen der U6, lediglich die feurig roten Keramikverkleidungen an den Säulen stechen als Unterschied ins Auge. Der darunter liegende, 1986 eröffnete Bahnhof der U4/U5 wurde vom U-Bahn-Referat selbst geplant, die Wandbilder hat der Künstler Volker Sander gestaltet. Er ist am Ostkopf über einen Fußgängertunnel an den Südkopf des Bahnhofs der U3/U6 angebunden.

Auch eine MVG-Buslinie bedient die Haltestelle am Odeonsplatz.

Ort für Paraden

Traditionell werden (Staats-)Paraden zu größeren Anlässen wie Trauerzüge (zuletzt für Franz Josef Strauß 1988), Abnahme der Siegesparaden (zuletzt für die heimkehrenden bayerischen Truppen des Deutsch-Französischen Krieges 1871) etc. durch die Ludwigstraße Richtung Feldherrnhalle geführt. Alljährlich verläuft auch der Einzug der Wirte zum Oktoberfest über diese Route. Dabei steht am Reiterstandbild König Ludwig I. meistens die Ehrentribüne, bei der der Bayerische König seiner Armee die Siegesparade abnahm.

Diese Funktion im Bewusstsein, führte nach Meinung mancher Historiker zum Marsch des Hitler-Ludendorff-Putsch auf die Feldherrnhalle. Hier am Odeonsplatz wurde dieser Putsch auch niedergeschlagen. Während des Nationalsozialismus fanden hier die Aufmärsche zu diesem Jahrestag statt, die dann weiter Richtung Königsplatz zogen.

Noch heute ist dieser Platz neben dem Marienplatz einer der wichtigsten Veranstalltungsorte für Demonstrationen oder kulturelle Ereignisse in München.

Hofgartentor

Sehenswürdigkeiten

Denkmäler

Öffentliche Einrichtungen

Literatur

  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer)
  • Biller/Rasp: München - Kunst und Kultur. 6. Auflage. Südwest, München: 1999

Vorlage:Koordinate Artikel